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Mittwoch, 9. Juni 2010

Soviel Regen hält ja keiner aus!!






Dienstag hatten wir kalendarisch Winteranfang. Da muss sich wer vertan haben! Man könnte ehr meinen, wir sind in der Regenzeit gelandet! Es regnete die ganze Woche ohne Unterlass. Eigentlich war es sogar von Tag zu Tag schlimmer geworden! Monsunartige Regenfälle. Den ganzen Tag lang. Sturzbäche kamen die Hazelbank Road runtergeschossen und selbst die Fleckchen, die sonst bei Regen noch immer trocken sind, waren inzwischen schon lange nass. Freitag war der schlimmste Tag. Unglaublich!
Und das all, wo der australische Winter doch so trocken und mild sein soll. Lutz meinte im Sommer noch, dass wir im Winter schön durch die Nationalparks wandern können. Aber doch nicht bei so einem Wetter…
Die Lories wussten auch schon nicht mehr, wo sie sitzen sollen. Zu acht oder so drängelten sie auf dem Fensterbrett von unserem Küchenfenster. Nur einer war so clever und setzte sich bei uns ans Waschküchenfenster – vom Wetter wirklich abgewandt.
Inzwischen kommen immer mehr Vögel bei uns vorbei, um zu sehen, ob es nicht auch was für sie gibt. Regelmässige Besucher sind inzwischen auch die Currawongs, die wir ursprünglich ja für Magpies gehalten haben. Magpies sehen aber doch ein wenig anders aus. Und Noisy Miners, die, auch wenn der Name anderes verspricht, überhaupt nicht laut sind, kommen auch immer regelmässiger vorbei und nuckeln an einer Weintraube. Sofern es die Lories erlauben. Die haben nämlich die Herrschaft über unseren Balkon und diese wird auch mit Gezeter und Körpereinsatz verteidigt.

Ich persönlich bin bei dem Wetter noch mehr froh, den Schritt getan zu haben, meinen Job zu kündigen. Unter anderem wegen dieser elendigen Fahrerei. Ja, und erkältet war ich ja schon letzte Woche. Jetzt Montag war mein letzter Arbeitstag und ich bin mir sehr sicher: Wäre ich auch nur einen einzigen weiteren Tag dieser Woche morgensfrüh in der Kälte und im Regen nach Blacktown und abends im selben Wetter zurückgekommen – die Lungenentzündung hätte nicht lang auf sich warten lassen!
So hab ich meine neugewonnen freie Zeit damit genutzt, meine Erkältung endlich zu kurieren und auch schon mal die eine oder andere Bewerbung rauszuschicken.

Dann – das wissen wir von GMX!! – gibt es nicht weit von uns (kein Kilometer Luftlinie) ein Restaurant, dass das neue iPad als Speisekarte nutzt. Die Idee ist lustig. Mal sehen, was ein Kellner davon hält, wenn man ihn fragt, ob man die Speisekarte als Andenken mitnehmen könnte.

Ein paar Strassen weiter weg von dem Restaurant ist ja der Aldi von North Sydney. Die hatten letzte Woche Skisachen im Angebot!! Jaa, in Australien!! Aber immerhin kann man hier ja in die Snowies (Snowy Mountains) zum Skifahren fahren. Oder wer es lieber ein wenig günstiger mag, fliegt nach Neuseeland. Lutz fand es äusserst seltsam, dass Leute in T-Shirts sich durch die Skisachen-Angebote wühlen.

Samstag waren wir dann natürlich beim Fischmarkt. Da das Wetter kurzfristig schön war, war draussen eine Menge los. Aber vorher haben wir mal wieder einen anderen Händler ausprobiert. Zumindestens für´s Sashimi, da beim Peter´s eine unendlich lange Schlange war. Schräg gegenüber ist Christies. Irgendwie scheint dort alles teurer zu sein. Algensalat und Stäbchen sind teurer als bei Peter´s und die Soja-Wasabi-Sosse bekam man noch im Bausatz in x Tütchen. Der Lachs kostete nach unseren Erfahrungswerten genauso viel wie bei Peter´s. Thunfisch ist immer teuer. Aber bei Christies fand ich es schon unverschämt teuer, dass es nur ein klein bisschen davon gab. Ein anschliessender Preis-Check bei Peter´s und noch einem anderen Sashimi-anbietenden Fischhändler zeigte, dass zumindestens Christies und der andere Händler sich bei den Preisen abzusprechen scheinen. Aber: Bei Peter´s war ein Kilo Thunfisch-Sashimi dreissig (!!! – in Worten: dreissig!!) Dollar günstiger!! Wenigstens hat das teure Zeug geschmeckt!
Samstagabend sind wir nach Crows Nest ins Crows Nest Hotel zum Abendessen gewesen. Eigentlich hatten wir nicht damit gerechnet, dort noch einen Tisch zu bekommen und wollten erstmal nur ein Bierchen trinken. Kommissar Zufall hat es gerichtet und so gab es dann doch dort Abendessen: Steak.
In der NRL (National Rugby League) gibt es momentan „State of Origin“. Das ist ein Rugby-Turnier unter besten Bundesstaat-Mannschaften von Australien, die seit einer Weile wohl Queensland und Newsouthwales sind. Vor zwei Wochen oder so war das zweite Spiel hier in Sydney (insgesamt sind es wohl eigentlich drei Spiele – keine Ahnung, wann das Turnier wirklich begonnen hat) und am 16. Juni ist dann das Finale in Brisbane. Das Spiel in Sydney hatten wir im Fernsehen verfolgt und waren bei den Regengüssen froh, zuhause im Warmen zu sein. Na ja, die „Maroons“ aus Queensland waren auch einiges besser als die „Blues“ aus Newsouthwales. Da dadurch das Spiel für uns langweilig war, hat Lutz auf der Couch ein Nickerchen gehalten und ich hab mich der Hausarbeit gewidmet. …und das, obwohl wir später feststellen mussten, dass NSW zwar nicht gewonnen hat, aber sich sehr wacker geschlagen hatte. Jedenfalls ist am 16. ja das Rückspiel und somit auch Finale. Zu dem Turnier gibt es im Crows Nest Hotel über den Zeitraum zwischen den beiden Spielen den Modell-Wettbewerb „Face of Origin“ mit Rugby-Gucken. So werden wir uns nächste Woche dort dann wohl dort auch einfinden. Das wird dann wohl nicht so ganz langweilig.

Sonntag waren wir dann endlich bei „The Taste of Manly“. Das ist ein Essens- und Weinfest in der Fussgängerzone und die Strandpromenade von Manly entlang. Eigentlich wollten wir Samstag schon dort gewesen sein. Aber eines der wichtigsten Dinge für den Australier ist ja sein Feierabend und somit fand die Veranstaltung an beiden Wochenendtagen auch nur bis fünf Uhr nachmittags statt. Für uns hätte es sich am Samstag also nicht mehr gelohnt. Aber Sonntag war prima.
Wir waren relativ früh da und haben uns erstmal auf die Suche nach einem Frühstück begeben. Das gab es dann an der „ferry wharf“, wo die Fähre aus Sydney anlegt. War das herrlich! Wir sassen draussen und haben gefrühstückt, die Sonne strahlte vom Himmel und um alles perfekt zu machen, hatte man auch noch die Heizstrahler angestellt.
Frisch gestärkt haben wir uns dann ins Getümmel begeben. Für Wein war es uns definitiv zu früh. Und ich hatte schon leicht Kopfschmerzen, so dass ich nichts wagen wollte.
Hier und da spielten Bands, überall gab es Stände, die alles mögliche anboten. Selbst Bunnings, der australische OBI, hatte einen kleinen Stand. Es gab alles mögliche und unmögliche, viel Kunstgewerbe, Stände von wohltätigen Einrichtungen, ein Stand, der anbot, normale Autos in Elektro-Autos umzubauen. Das war natürlich was für Lutz und die junge Frau war sehr engagiert, ihm alles haarklein und –genau zu erklären, wie toll die Sache ist. Inklusive, dass man das Elektro-Auto ja während der Arbeitszeit „auf der Arbeit“ aufladen könnte. Na, da muss man aber wohl erstmal mit Chef reden, was der davon hält. Natürlich gab es „Fress-Stände“ und eine „Ecke“ mit Ständen, die alle möglichen Weinsorten anboten. Doch, war sehr schön! Und vor allem konnte man sich ohne Eintritt bezahlen zu müssen, über das Fest bewegen. Da können die Veranstalter von „A Taste of Sydney“ sich noch eine Scheibe auf zwei von abschneiden!!
Ach ja, es war zwar als wir in Manly waren schönes Wetter (als wir zurück waren, war auch der Regen zurück), aber durch den Wind doch ziemlich frisch. Trotzdem war die Brandung 1a, so dass sich etliche Surfies im Wasser tummelten. Neopren macht es möglich… Andererseits waren am Strand Volleyballnetze aufgebaut. Die spielenden Damen hatten meistens nur einen Bikini an… Einigen Leuten war es dann wohl doch nicht so frisch wie uns?!...
Abends waren wir eigentlich mit Dean und Leanne zum Abendessen verabredet. Uneigentlich hatten sich meine Kopfschmerzen zu einer ausgewachsenen Migräne entwickelt, so dass ich Lutz wieder alleine losgeschickt hab. Bei mir gab es „im Bett liegen“ und bei Dean und Leanne hatten die drei dann das Pizza-Taxi mit einer Familien-Pizza zum Abendessen anrollen lassen.
Hoffentlich fällt meinem Körper so was am kommenden Wochenende nicht ein, wenn wir das „Queens Birthday“-Wochenende von Freitag bis Dienstag mit Peter und Ingrid und ihren Kindern auf Fraser Island verbringen!!!

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