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Mittwoch, 29. Juni 2011

Stangen, Reste und Umwege

 
Die Woche fing ziemlich normal und unspektakulär an. Die Sonne schien, die Lories und anderes Federvieh trieben sich auf unserem Balkon rum, in der Hoffnung, Weintrauben zu ergattern. Um unseren Kühlschrank für unsere lange Reise leer zu bekommen, gab es so gut wie jeden Tag eine Art "Resteessen".

Spannend wurde es erst wieder am Mittwoch. Erst ging es zum Japaner, Bentoboxen leeren. Dann lud auch noch das Crows Nest Hotel abends zur zweiten Runde ihres Pole Dance Wettbewerbes ein. Das war wirklich spannend. Es gab zwei Kategorien: Amateure und Profis und es gab zwei Stangen am anderen Ende der Kneipe gegenüber von der Bar - die eine Stange war starr, die andere Stange drehte sich. Schon bei den vier Amateurinnen waren wir sehr beeindruckt, wie sie an den Stangen tanzten. Das bedarf ja schon einer ordentlichen Portion Muckis und Körperbeherrschung. Und dann soll alles natürlich auch noch locker und einfach aussehen... Verrückt. Zwischen den beiden Kategorien gab es eine Pause, in der die Kneipengäste sich an einer Stange versuchen durften. Wenn sie es schafften, die Figur "Flag" (Flagge) halbwegs ordentlich zu zeigen, winkte ein Getränkegutschein. Einige haben ihr eigenes Ding gezeigt, aber der Spass war ja auch wichtiger als die korrekte Ausführung. Bei dem einen oder anderen Mann hatten wir aber schon Bammel, dass die Stange gleich durchbricht. Ist nicht passiert. Ja, und dann kamen die Profi-Damen. Das war der Hammer! Da war richtig Power hinter. Was haben die getanzt. Vielleicht denkt der eine oder andere, Pole Dance gucken sei nur was für Männer - die vielen Frauen im Publikum zeigten, dass auch dort das Interesse gross war. Klar, gerade die Amateurinnen sahen Pole Dance ja als ihre Form des Fitnesstrainings an. Es war wirklich sehr sehenswert! Zur dritten Runde und zum Finale sind wir leider nicht da.




















Donnerstag sind wir mal wieder eine Runde durch's Macquarie Shopping Centre geschlendert. Ausserdem gab es nochmal Bibimbab. Wahrscheinlich hatte man uns in dem Imbiss schon vermisst, nachdem die Bedienung schon genau wusste, was wir essen würden und dann wochenlang nicht kamen.

Freitag war dann die letzte Chance nochmal in die Stadt zu fahren und die letzten Mitbringsel oder Wünsche zu besorgen. Da wieder richtig schönes Wetter war, war es wieder überall proppenvoll. Aber auch dieses Mal hab ich ein paar unterirdische "Schleichwege" gefunden, so dass ich schnell voran kam.

Vor dem langen Flug haben wir uns für Samstag überlegt, noch eine Runde durch das Gruen um den Hafen von Sydney zu drehen. Diesmal war der Bereich Middle Harbour dran. Das war toll. Das Wetter war prima und die erste halbe Stunde sind wir keiner Menscheseele begegnet. Ok, das lag wohl hauptsächlich daran, dass es Samstagmittag war und somit viele ehr sich um den Haushalt und Einkäufe kümmerten.
Es war wieder total toll! Alles mögliche blühte noch, die Kakadus krächzten, manchmal hörte man auch Lories oder Currawongs, ein Lachender Hans hatte wieder einen guten Witz gehört und lachte, was das Zeug hielt, es ging hoch und runter, an kleinen Buchten entlang, durch oder am Rand von Mangroven vorbei. Wunderschoen. Entspannend. Toll.


















Sonntagmorgen gab es erstmal ein gemuetliches Frühstück. Über den Tag verteilt haben wir dann die Wohnung aufgeräumt, Koffer gepackt, ein wenig entspannt.
Als es dann schon dunkel war, haben wir mit dem Auto unser Gepäck zum Bahnhof gefahren. Lutz hat noch eben den Wagen zurückgebracht, dann ging es auch schon mit der Bahn los Richtung Flughafen. Tja, in Town Hall haben wir nicht auf das Schild geachtet und sind vom richtigen Gleis in den falschen Zug gestiegen. Glücklicherweise ist uns das relativ schnell aufgefallen. Bloss um dann wieder in die richtige Richtung zu gelangen, mussten wir schon noch zweimal umsteigen, bevor wir endlich am Flughafen waren.
Das Einchecken und alles klappte schnell und unproblematisch. Bevor es dann in die übergrosse Sardinenbuechse (A380) gen Dubai ging, haben wir erstmal gemütlich mit einem Bierchen auf die Reise angestossen und bei Mackas (McDonalds) uns ein Mates Meal (Kumpelsmahl) geteilt.
Gegen kurz nach neun ging es dann los - 28 Stunden Reise gen Deutschland... Hmpffffff...........

Mittwoch, 22. Juni 2011

Von Geigern und grossen Vögeln

 

Ach ja, was soll ich sagen. Die letzte Woche war wieder von Alltag geprägt. Grösstes "highlight" für Lutz, der Mittwoch den Tag in Melbourne verbracht hat, waren wohl auf dem Hinweg die vielen gestrichenen Flüge nach Tasmanien und Neuseeland. In Chile spuckte ein Vulkan Asche, die auch den Süden Australiens und Neuseeland beeinflusste. Kurioser wurde es nur noch auf dem Rückflug. Da kann man letztendlich nur froh sein, dass alles gutgegangen ist: Erst bekam man die Flugzeugtür in Melbourne nicht geschlossen und zurück in Sydney gab es bei der Flugzeugbesatzung Verwirrung. Man wusste jetzt nicht, ob die Fluggäste über das Rollfeld oder über so einen "Schnorchel" ins Flughafengebäude gelangen sollten, ob man nun das Flugzeug durch die vordere oder hintere oder durch beide Türen verlässt. Wenigstens scheint der Pilot seinen Job gutgemacht zu haben!
Seitdem wir den Woolies jetzt immer Anfang der Woche unsere Lebensmittel liefern lassen, waren wir nicht mehr im Macquarie Centre. Donnerstag haben wir es uns aber nochmal gegönnt. Einfach dort den langen Donnerstag verbringen, das eine oder andere kaufen. Aber keinen Wocheneinkauf - super!

Am Samstagvormittag war es natürlich wieder Zeit für den Fischmarkt. Nach gut drei Wochen Regen hatte sich über die Woche das Wetter wieder eingekriegt und war einfach nur herrlich! Sonne pur. Entsprechend voll war es überall. Auch diesmal haben wir nur einen Platz an einem Tisch bekommen, indem wir Leute gefragt haben, ob wir uns zu ihnen setzen dürften. Das belgische Pärchen hatte netterweise nichts dagegen.
Aus der Entfernung konnten wir dann sehen, wie eine Truppe Asiaten ihre Essensreste auf dem Tisch liegen liessen und gingen. Es hat nichts mit Rassismus zu tun. Die Beobachtungen bestätigen einfach, dass es "immer die selben sind": Viele Asiaten gehen einfach davon aus, dass andere "den Saustall" aufräumen. Ja, so auch dieses Mal, bloss dass es sich bei dem "Reinigungspersonal" um eine Horde Möwen handelte. Die an den angrenzenden Tischen sitzenden Leute guckten mit einer Mischung aus Angewidertsein und Faszination zu - keiner hat, so lange wir noch da waren, den Tisch leergeräumt...
Vom Fischmarkt ging es über Darling Harbour zum QVB (Queen Victoria Building). Dort waren über den Mittag verteilt Auftritte von Shenzo Gregorio, einem Violinisten aus Brisbane angekündigt. Einfach nur Geige spielen wäre ja zu einfach gewesen. Daher liess man in der Mitte des Gebäudes von der Kuppel ein Trapez runter, an dem Shenzo befestigt wurde. Links und rechts in den beiden Flügeln des Gebäudes wurde er von zwei Artistinnen "geflankt" - leider konnte man nie alle drei zusammen turnen sehen. Mit einer "aufgepopten" Mischung gab es dann von Bach ueber Kiss zurueck in die Klassik mit Vivaldi alles mögliche zu hören. Das war schon verrückt, wie der Mann in der Mitte des QVBs hing und tatsächlich während er sich hoch- und runter bewegen liess, sich vorwaerts und rueckwärts drehte, stets weiter auf seiner Geige spielte.
Nach zwanzig, dreissig Minuten war alles vorbei. Lutz und ich haben uns dann auf den Heimweg Richtung Circular Quay begeben, um mit der Fähre wieder zurück zum McMahons Point zu fahren. Der für letzte Woche angekündigte und nicht erschienene Handyman sollte nun gleich kommen.























Sonntag war es noch immer schönes Wetter, so dass uns nichts zuhause halten konnte. Genauso muss es allen anderen Leuten auch gegangen sein. Der Brennan Park war so voll wie wir ihn selten gesehen haben. Der Zug in die Stadt war auch gut gefüllt. Das ist zu jeder Tageszeit recht normal. Sonntag war es schon fast wie sonst nur zu Zeiten, wo alle zur Arbeit fahren.
Am Circular Quay am Overseas Terminal, wo normalerweise Kreuzfahrtschiffe liegen, lag diesmal die "Bob Barker" der Organisation "Sea Shepard". Man konnte kostenlos das Schiff besichtigen. Aber die lange Schlange davor hielt uns davon ab. Es wäre schon interessant gewesen, noch mehr von der Truppe zu erfahren - sie wird Ende Juni von Melbourne aus in den australischen Norden fahren, um japanischen Walfangschiffen zu zeigen, was sie von deren "Geschäft" halten. Bis Melbourne fuhr man verschiedene grössere Häfen an - so wie Sydney - um für den Tripp Geld-, Sach- und Essensspenden zusammen zu bekommen. Es gab verschiedene Listen, was man noch bräuchte - Schrauben, Werkzeug, Verbandsmaterial, Medikamente. Auf einer Liste standen Lebensmittel, die sie gerne annehmen würden. Da man sich dem Kampf gegen den Walfang verschrieben hatte, war dies eine veganische Mission: Nichts von Tieren wurde angenommen. Kein Fleisch, keine Molkereiprodukte, keine Eier, kein Honig, alles andere gerne. Vorallem aber natürlich Eiweissprodukte wie Sojamilch und Tofu.
Auf unserem Plan stand noch ein Besuch des Botanischen Gartens. "Bewaffnet" mit Müsliriegeln und einem Apfel wollten wir dort die Kakadus füttern. Es gibt dort die eine oder andere Stelle, wo man immer Kakadus unten auf dem Boden findet. Auf dem Weg zu so einer Stelle stellten wir fest, dass wir vollkommen vergessen hatten, eine Picknickdecke mitzunehmen. Daran erinnerten uns all die vielen Leute, die überall verteilt auf den Rasenflächen lagen, sassen, picknickten. Na ja, beim nächsten Mal werden wir wieder professioneller vorbereitet losziehen. Eine Gruppe von Picknickenden hatte zwei Kakadus schon angelockt. Wo zwei sind, sind auch schnell mehr. Also sind wir dorthin. Leider mögen Kakadus keine Müsliriegel mit Früchten dadrin. Aber diese Gruppe hatte eine Tüte Erdnüsse, wovon sie uns einige Haende voll gab. Das fanden die Kakadus toll und es dauerte nicht lange, bis Lutz und ich sie auf der Schulter und sonst um uns herumsitzen hatten. Verglichen mit einem Lori ist so ein Kakadu schon reichlich gross! Mein bisheriger Respekt gegenüber der grossen Schnäbel war unbegründet - sehr geschickt und vorsichtig nahmen die Vögel von uns die Erdnüsse. Sowas lockt natuerlich noch mehr Leute an. Und so waren es dann fünf, sechs Grüppchen, die mit ihrem Essen um die Gunst der Kakadus buhlten. Wir hatten noch Müsliriegel ohne Frucht dabei - das war dann ehr nach dem Geschmack der Kakadus. Sie waren, nachdem es keine Erdnüsse mehr gab, aber relativ unwählerisch. So konnte sich der eine oder andere Vogel auch für das Weissbrottoast eines Chinesen begeistern. Als sich die Sonne langsam verzog, hatten wir auch (fuer den Tag) genug von ihr getankt und begaben uns auf den Heimweg. Es war noch immer sagenhaft voll überall.
Zuhause gab es ein verfrühtes Abendessen, damit Lutz noch ein wenig schlafen konnte, bevor er sich die Nacht mal wieder im Sydney Harbour Tunnel mit Arbeit um die Ohren schlug.





Montag, 13. Juni 2011

Nix loss in Oz

"Navy-Party" beim  ANMM
Die letzte Woche verlief vollkommen unspektakulär. Der Alltag plätscherte vor sich hin. Aus dem dienstäglichen Top Gear-Abend ist inzwischen der Sea Patrol-Abend geworden. Sea Patrol ist eine australische Serie, die die Abenteuer eines Navy-Patrouillenbootes und dessen Besatzung erzählt.
Ansonsten war es aufgrund des schlechten und kalten Wetters wenig verlockend, irgendwas zu unternehmen. Wir waren froh, zuhause im Warmen zu sein.
Die Lories wären wahrscheinlich gerne bei uns eingezogen, so oft, wie sie an der Balkontür standen. Na ja, mit Weintrauben und Äpfeln kann man sie aber weiterhin überreden, draussen zu bleiben. Viele andere Vögel wie Noisy Miners, Currawongs, Butcherbirds und Magpies kommen auch immer mal gerne momentan vorbei. Die Lories zeigen aber schnell, wer die 'wahren Herren des Balkones' sind.

So wie Deutschland das lange Pfingstwochenende hatte, hatten wir das lange Queens Birthday-Wochenende. Die Australier interessieren sich ja eigentlich recht wenig für die britische Monarchie, wo sie ja noch immer zugehören. Aber wenn es um damit verbundene Feiertage geht, erinnert man sich gerne an die Königin.
Einziger Schönheitsfehler: Das Wetter.
Samstag haben wir es ganz gemütlich angehen lassen. Es lagen ja noch gut drei freie Tage mit schlechtem Wetter vor uns. Der handyman, der sich für Samstagmittag angekündigt hatte, sagte Freitagabend noch schnell ab. Also keine Hast für irgendwas. Ohne diesen Termin hätten wir vielleicht noch die Idee gehabt, das lange Wochenende für eine Reise zu nutzen. Eigentlich - im Nachhinein - schon gut, dass wir so lange diesen Termin hatten. Wir wären sonst verreist und hätten uns dort auch über das Wetter geärgert. Überall, wo wir "mal eben" mit dem Auto hätten hinfahren können, war das Wetter genauso übel wie in Sydney. Dann doch lieber zuhause sein!!
Wir hatten kurz überlegt, wenigstens Tagesausflüge die Küste hoch oder runter zu machen. Aber das Wetter hat uns überzeugt, dass es zuhause wirklich am schönsten ist.
So sind wir am Samstag etwas lustlos durch das Top Ryde Shopping Centre spaziert. Leider gab es dort im Aldi schon nicht mehr das Navi aus dem Angebot. Wir versuchen ja schon so wenig wie möglich nach North Sydney in den Aldi zu fahren, auch wenn er bei uns fast vor der Tür ist. Aber die Parkplatzsituation ist dort sydneytypisch ätzend. Trotzdem sind wir schnell nochmal dorthin. Und wurden belohnt - dort gab es noch das Navi. Anschliessend ging es wieder nach Hause ins Trockene. "Ins Warme" kann man hier wegen der so gut wie nicht vorhandenen Isolierung von Wänden und Fenstern ja nicht sprechen. Das härtet ab - eine Zimmertemperatur von achtzehn, zwanzig Grad ist dann schon grandios toll.
Da es ja Samstag war, wollten wir eigentlich abends nach Crows Nest aus Essen gehen. Aber das Wetter... So haben wir Pizza bestellt und den armen Domino's Fahrer mit seinem Roller durch den Regen geschickt.

Am Sonntag war im Australian National Maritime Museum in Darling Harbour 'Family & Community Day' der Navy. Also sind wir trotz übelstem Wetter mit der Faehre zur Pyrmont Bay gefahren. Von dort ging es aber nicht eben um die Ecke ins Museum, sondern erstmal zum Fischmarkt.
Wir hatten uns wegen des Regens ueberlegt, mal mit der Tram dorthin zu fahren. Es kam auch gerade eine. Bloss fuer den Preis und für die lange Zeit, die das Ding fuer die kurze Strecke brauchte, sind wir dann doch weiter durch den Regen gestiefelt.
Im Fischmarkt war es voll wie meistens. Irgendwie haben wir es trotzdem geschafft, drinnen einen Tisch zu bekommen. Wenn man erstmal einen Tisch hat, vergisst man ja den ganzen Trubel um sich herum und versinkt im Geniessen von Sashimi, prawns & Co. Noch immer immer wieder herrlich!
Die Navy hatte grosses Glück, dass sie im Museum feierten. So verteilten sich die Besucher im Museumsgebäude und auf den Schiffen und wurden nur teilweise nass.
Im Museum konnte man kostenlos an Hubschraubern-Simulatoren ueber Sydney fliegen. Dort war aber so ein riesiger Andrang, dass wir schnell weitergezogen sind. Auch wenn man die Schiffe des Museums zu verguenstigten Preisen besichtigen konnte, konnte uns das nicht locken, da wir sie uns ja bereits letztes Jahr zusammen mit Zeiti angeschaut hatten. Die Navy war aber noch mit einem Mienensuchboot angereist. Dort sind wir dann drauf und haben uns in den verschiedenen Teilen des Schiffs mit den dort verteilt stehenden Soldaten unterhalten.
Den Soldaten, der die Brücke erklärte, haben wir gefragt, was er von 'Sea Patrol' hält. Er tat erstmal so, als hätte er sich verschluckt. Er und seine Kameraden würden sich immer weglachen. Ha! Immerhin scheinen sie es zu gucken!! Und seine Verwandtschaft waere immer stolz, wenn sie durch die Serie erfahren würden, was er so den ganzen Tag macht. Haha! Alles in allem hielt er seine insgesamt zwei Dienstjahre, die er auf so einem Patrouillenboot verbracht hatte, nicht annähernd so interessant wie eine Folge der Serie.
Ein anderer Soldat auf dem Boot liess den Spruch des Tages los "Wer Camping mag, geht zur Armee. Wer lieber auf einem 'Kreuzfahrtschiff' unterwegs sein möchte, geht zur Marine!!".
Im Museumscafé gab es für Lutz und mich noch ein Käffchen mit Muffin. Eigentlich wollten wir anschliessend uns auf den Weg nach Hause machen. Wir hatten ja alles gesehen und alle freebies eingesammelt (Navy-Jojo, -Textmarker, -Postkarten, -Gummiarmbaender, -Pfefferminzbonbons - alles schön zusammen in einer Tuete). Kurz bevor wir den Fähranleger erreichten, wo die Fähre schon 'im Anmarsch' war, sah ich, dass man auf den Leuchtturm vom Museum gehen konnte. Das geht sonst nicht. Also haben wir die Fähre Fähre sein lassen und sind schnell noch auf den Turm. Wir zwei waren aber auch genau die letzten, die dort hoch durften. Als wir rauskamen, wurden die Leute schon vertröstet mit "Wir schliessen gerade".
Dann dauerte es auch nicht mehr lange, bis die nächste Fähre da war. Von dort konnten wir noch relativ gut sehen, wie wieder ein Hubschrauber nach Darling Harbour reinflog und eine Seerettungsvorführung zeigte. Die erste hatten wir ja schon morgens gesehen, als wir mit der Fähre auf dem Hinweg waren. Nur die Fähre für den Rückweg hatte einen Defekt, so dass man uns alle wieder aussteigen liess. Wir hatten schon so lange auf der Fähre gewartet, dass es losging, dass es dann auch nicht mehr so lange dauerte, bis noch eine kam und wir endlich - wenn auch geknubbelt mit vielen anderen Leuten - zum McMahons Point fahren konnten.
Da wir ja eigentlich mindestens eine Tagestour geplant hatten, hatten wir Nudelsalat und Frikadellen. Da die Tagestour ja nicht stattfinden würde, hatten wir dann 'Partyessen' vorm Fernseher. Auch herrlich!
von Darling Harbour aus
etwa in der Mitte ist Heim
- ohne Worte -   =oD







Männergespräche


HMAS Yarra



North Sydney im Hintergrund
Ausläufer von The Rocks vorne

da fuhr die Fähre noch...

Die Rettung ist da!!
 




Da Hubi in Darling Harbour

Dienstag, 7. Juni 2011

Regen, Regen, Regen.........

Die Woche war fürchterlich! Es hat fast in einer Tour geregnet. Montag wurde es sogar nicht wirklich hell... Da fiel es Lutz wahrscheinlich etwas weniger schwer, dass er nachts im Harbour Tunnel arbeiten musste. Ein Wermutstropfen. Das war Arbeit, die sich durch die ganze Woche zog.

Dienstagmorgen unterbrach Petrus mal kurz den Regen. Das erfreute wahrscheinlich auch den Woolies-Fahrer, der uns unseren Wocheneinkauf brachte. Anschliessend haben wir unten in Waverton das neue Café neben den Bahngleisen getestet, ob man dort gut frühstücken kann. Ja, war nicht klassisch, aber auch nicht schlecht.
Dienstag ist eigentlich auch der einzige Tag der Woche, wo wir australisches Fernsehen schauen. Daher sahen wir mit Erstaunen, wie dort in den Nachrichten Windhosen über der Tasman Sea bei uns "vor der Tür" gezeigt wurden. Ja, es schüttete schon ziemlich und die Hazelbank Road stand streckenweise zentimetertief unter Wasser, aber das?! Krass!!

Mittwochmorgen sind wir tatsächlich zum Fischmarkt gefahren! Unter der Woche ist es dort genauso voll mit asiatischen Touries wie am Wochenende, bloss die ganzen Einheimischen fehlen. Unserem Essen hat das aber keinen Abbruch getan.
Anschliessend wollten wir uns in Surry Hills in dem Café, wo wir zum Surry Hills Festival gewesen sind, nochmal so einen leckeren süsslichen Kaffee besorgen.
Wir waren genau zur "richtigen" Zeit da - in Surry Hills. Überall Polizeiautos und an einer Kneipe standen auch viele Polizisten. In Zivil. Ein wenig. Sie hatten ja alle Funkgeräte und Pistolen. Na ja, sie schienen die Sache aber im Griff zu haben. Andere Polizisten machten nebenan von dem Café im Imbiss Mittagspause. Wenn was ernstes war, würde dort wohl ehr nichts passieren. Leider schmeckte der Kaffee diesmal nur normal.
Mit einem kurzen Abstecher ins Broadway Shopping Centre ging es dann nach Hause. Der Regen liess nicht nach.

Dadurch, dass wir ja schon unseren Wocheneinkauf hatten und das Wetter weiterhin schlecht bis sehr schlecht war, hat uns auch nichts Donnerstagabend ins Macquarie Shopping Centre getrieben.

Freitagmorgen ging es zum Frühstück nach Waverton zu Pat´s. Dort kann man ja immer toll draussen sitzen und auch das Frühstück ist grandios. Aber wenn dort der Chef nicht da ist, geht garnichts... Das hatten wir ja schonmal irgendwann im Sommer. Diesmal hatten wir zwar unser Essen, aber der Kaffee kam und kam nicht. Ist ja auch normal, wenn man das Essen bringt, dass der Kaffee oder andere Getränke noch nicht da sind... Auf Nachhaken gab es dann doch noch Kaffee.

Am Samstag ging es dann mit der Fähre natürlich zum Fischmarkt. Zweimal die Woche kann ja nicht schaden! War das aber voll! Ein Pärchen hatte nichts dagegen, dass wir uns zu ihnen setzten. Amis aus Chicago.
Da Lutz ja ein neues Telefon bekommen hat, hab ich sein altes geerbt. Nur hab ich einen anderen Telefonanbieter. Deswegen ging es dann noch ins Städele, das Telefon entsperren. Wir hätten drauf schwören können, dass die Chinesen bei Paddy´s Market das alle machen. Nein. Wir wurden zum Capitol Square geschickt. Ok, im Capitol laufen immer alle möglichen Musicals. Davor wird wohl der Capitol Square sein. Und da drumherum das Geschäft, das uns empfohlen worden war.
Es war alles ganz anders. Capitol Square entpuppte sich als ein weiteres Shopping Centre in Sydney. Sehr asiatisch. Im unteren Bereich nur Restaurants. Oben im Treppenbereich nur Automaten mit Plüschtieren und für irgendwelche Bildchen im Asia-Style, ja, und weiter hinten halt ganz viele Elektronik- und Handyläden. Aber nur ein thailändischer Laden war richtig. Ok, Preis und Arbeitszeit waren ok. Also haben wir das Handy abgegeben und sind nach einem Spaziergang rund um Central irgendwann wiedergekommen, Handy eingesammelt und ab nach Hause.
Abends waren wir mit Dean und Leanne in der Stoned Crow verabredet. Schön, dass es so trocken war, dass wir gehen konnten. Und für das schlechte Wetter war richtig was los in Crows Nest! Für´s Essen hatten wir einen Tisch in The Vineyard reserviert. Eigentlich ein Italiener. Vorher war dort aber wohl ein arabisches Restaurant gewesen und im hinteren Bereich, wo wir sassen, hatte man das Ambiente mit niedrigen Sitzgelegenheiten und Tischen noch so gelassen wir es war. Gemütlich, aber was ungewöhnlich, wenn man mit was anderem gerechnet hat.
Im australischen Fernsehen lief abends noch Crocodile Dundee II. Als Lutz und ich nach Hause kamen, haben wir das noch gesehen. Wo man in Deutschland pro Abend zwei Spielfilme zeigt, schafft man in Australien wegen der vielen Werbeunterbrechungen genau einen Film. Aber ich wollte immermal irgendeinen Crocodile Dundee-Film im Original sehen, weil man dort dann gut die Unterschiede zwischen dem britischen/australischen und dem amerikanischen Englisch hört. Es war ganz nett und ich kann das jetzt auch von meiner to do-Liste haken.

Fussballturnier vom Big Issue,
einer Obdachlosenzeitung











die Möwen bewachen das Feuerwerk,
wo wir nicht waren
Pyrmont Bridge schwenkt zurück











Über´s Wochenende war in Manly wieder "Food & Wine Festival". Toll wäre es gewesen, wenn wir mit der Fähre dort rübergefahren wären. Aber bei der Witterung der letzten Tage haben wir Sonntag das Auto dann doch vorgezogen und mal wieder keinen Wein und auch kein Essen getestet. Es waren aber auch wieder fürchterlich lange Schlagen vor den Ständen. Das mag was für Australier sein, aber nicht für uns. Trotzdem war es toll. Sogar das Wetter spielte für den Augenblick mit. Auf der Strandpromenade hatte man ein kleines Küchenstudio aufgebaut und es wurden Küchenkniffs und -tricks gezeigt. Auf The Corso waren The Beatles wieder auferstanden und hielten die Leute im Bann. Interessant war aber auch noch, dass sechs Grad kaltes Wasser einen wahren Surfie nicht davon abhalten kann, sich genau dort hinein zu begeben und auf die Wellen zu warten! Irgendwie waren wir schon zu früh durch, dass es Zeit gewesen wäre, sich ein Restaurant für´s Abendessen zu suchen. Also sind wir nach Hause gefahren und haben später den Thai in Waverton für uns kochen lassen. Das haben wir schon ganz lange nicht mehr gemacht. Es wurde mal wieder Zeit!!
in Manly










The Corso, Manly

Manly, South Steyne








Kinderbespassung










"The Beatles"
Manly