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Montag, 28. November 2011

Was? Die Vorweihnachtszeit hat begonnen?

Also, VW hier in Oz sind echt der Knaller! Montag gab et die Kiste noch immer nicht zurueck. Ok, man musste wohl warten, bis auch in Deutschland Montag war und man von dort helfen konnte. Muss so gewesen sein - Dienstag war es dann soweit, dass Lutz den Wagen wieder abholen konnte. Seitdem laeuft - klopf klopf - auch erstmal alles gut.
Dienstagabend haben wir dann halt abends in der Garage noch was an dem Auto rumgebastelt und geguckt, ob VW und Haenger sich vertragen. Klappte! Na, dann steht unserer Weiterfahrt in einen kleinen Urlaub nach dem Weihnachtsfeierwochenende von Lutz's Firma nichts mehr im Weg! Hoffentlich!!!

Petrus hat sich die Woche wohl gedacht gehabt, dass er zum kalendarischen Sommeranfang am 1. Dezember alles sauber haben will und liess es die ganze Woche wie aus Kuebeln regnen.
Sehr zum Leitwesen der Lories. Die sahen immer aus wie gezoppt und holten tagsueber auf unseren Fensterbaenken, wo sie vor Regen geschuetzt sind, ihren Schlaf nach.

Am Donnerstag hat es zwar noch immer geregnet, aber dafuer kam per Email die Nachricht, dass man endlich Tickets fuer die Australientour des 'Ukulele Orchestra of Great Britain' kaufen konnte. Jippiiie!! Wir waeren gerne mit Dean und Leanne Anfang Maerz zum Konzert im Opernhaus gegangen. Aber die haben da schon was vor. So ist das mit Geburtstagen - sie kommen jedes Jahr ganz sicher wieder. Also haben wir Tickets fuer uns bestellt und der Tag war trotz Regen toll.
Da es am Freitag ja nach Port Stephens zu diesem Weihnachtsfeierwochenende und fuer uns anschliessend weiter nach Norden in Urlaub gehen sollte, hatten wir Donnerstag keine Zeit ins Macquarie Centre zu fahren. Ein wenig Abwechslung in der Routine schadet ja nicht.

Freitagmittag haben wir uns noch schnell was "zwischen die Kiemen" geschoben, bevor es dann auch schon losging. Herrje, aber der Regen koennte ja mal aufhoeren!
Irgendwann auf der Autobahn fand Lutz, dass sich die Kombination Auto/Haenger komisch anhoert. Als der Asphalt dann wieder ebener wurde war das Geraeusch weg. Trotzdem fuhr ploetzlich neben uns ein Wagen, dessen Fahrer bei offenem Fenster wild gestikulierend uns etwas mitteilen wollte. Also hat Lutz in einer Parkbuch angehalten. Und da sahen wir den Schlamassel: Der Haenger hatte einen Platten! Sowas passiert natuerlich immer dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann. Und wie gut, dass wir ein Ersatzrad am Haenger und inzwischen im Auto sogar einen Wagenheber haben!! So wechselten wir den geplatzten (!) Reifen gegen den Ersatz - im stroemensten Regen. Und wie es dann immer ist, kommt der Patrouillenwagen der Strassenwacht erst dann, wenn man fertig ist. Eh klar... Die waren dann auch ein wenig erstaunt, dass wir schon fertig waren. Klar, ein Australier sitzt im Auto am Strassenrand und wartet auf die, ein Deutscher sieht zu, dass alles wieder in Ordnung ist und faehrt weiter. So einfach ist das.
Auf der Weiterfahrt haben wir noch einige Reifenfragmente von anderen Autos und LKWs auf der Strasse und am Rand liegen sehen. Geplatzte Reifen scheinen nicht so selten zu sein.
In Port Stephens angekommen wurde es aber wieder ein nettes Firmenweihnachtsfeierwochenende im gewohnten 1a-Stil: Tolle Essen, wohl auch eine schoene Konferenz fuer die Herren, fuer die Damen derweil Yoga, Bespassung fuer alle, samstagsnachmittags ging es fuer die Herrschaften auf Quadtour durch die Duenen, waehrend sich die Damen bei einem Glas Sekt von einem Skipper auf einem Clipper ueber die Seen von Port Stephens schippern liessen. Nett!
Sonntagmorgen war dann auch schon wieder alles vorbei und wir konnten mit unserem Urlaub beginnen. Also: Auf! Weiter nach Norden!!
Blick aus dem Zimmer am Ankunftstag










Spaeter noch was in den pool room

"Lord Helmchen" Lutz






Mit dem Boot ging's dann los










Die fuenf (Kylie nicht zu sehen)
vom Boot
Lustige Partyspielchen mit Modellierballons






Am Abreisetag










Aber auch das ging nicht unbedingt ohne Hindernisse. Der Regen forderte seinen Tribut. Schlagloecher so weit das Auge reichte und das Wasser der letzten Tage und Wochen schien nicht mehr richtig abfliessen zu koennen. Rinder standen auf ihren Weiden mitten im Wasser und schienen eine Kneippkur zu machen, auf manchen "Weideseen" blueten schon die Wasserlilien und in Kempsey ging aufeinmal garnichts mehr. Wir fuhren noch um eine Kurve und es sah einfach nur nach einer Autoschlange vor einer Ampel aus. Ein bisschen konnten wir auch noch fahren und dann war Ende. Wie gut, dass es gerade Mittagszeit war und am Strassenrand eine amerikanische Burgerbraeterei stand. Aber nach dem Mittagessen hatte sich der Stau nicht aufgeloest. Im Gegenteil. Wir hatten beim Essen beobachtet, wie schnell sich die Autos im Stau fortbewegten. Als wir nach einer halben Stunde uns wieder einreihten, war das nur kurz hinter den Autos und LKWs, die vorher noch um uns herum waren. Sporadisch ging es dann immer mal einen Meter auf zwei, drei weiter. Irgendwann war klar, was passiert war: Auf der Strasse war ein Floodway beziehungsweise die Strasse fuehrte mitten durch einen Teich, da das Regenwasser nicht mehr abfloss. Nach einer Unterbodenwaesche fuer Auto und Haenger ging es weiter.
Der Campingplatz, wo wir gebucht hatten, rief zwischendurch an, wann wir denn kaemen. Immerhin wuerde man um fuenf Feierabend machen. Ja, ja, die Aussies und ihr heiliger Feierabend. Aber gegen Viertel vor fuenf waren wir dann da.
Sehr netter Campingplatz. Da noch keine Saison war, war er auch ziemlich leer. In den Toiletten-/Duschhaeuschen dudelte rund um die Uhr das Radio. Um unser nettes Fleckchen tummelten sich Kaengurus, Brush Turkeys, mehrere Hanse (Lachender Hans/Kookabura) - auweia, hoffentlich koennen die sich benehmen und halten den Schnabel - , Gekkos, Possums und noch viele Tierchen mehr.
"Um die Ecke" war ein Pizza-Imbiss, der fuer uns ein tolles Abendessen hatte. Anschliessend ging es ueber den Strand endlang und teilweise durch das Moonee Beach Nature Reserve zurueck zum Campingplatz.
Dass ausserdem der erste Advent war, ist uns vollkommen abgegangen...
Der neue (temporaere) See in Kempsey











Die wollten noch alle nach Kempsey
Kneippkur fuer Rinder







Camper-Idyll










 
Super Campkitchen -
nur wir haben alles selber (...)
Pizzaria in Emerald Beach







Emerald Beach











Sonnenuntergang am Emerald Beach

Montag, 21. November 2011

Hot hot hot

Da isser endlich!
Puuuh, war das heiss am Montag!! Sechsunddreissig Grad und fast kein Windchen. Und wenn ein Windchen aufkam, war es aber wie aus einem auf 'warm' stehenden Foen. Da wir ja keine Klimaanlage haben, roedelten die Ventilatoren, was das Zeug hielt.
Lories und Currawongs waren einfach nur froh, ueberhaupt was Saftiges zu futtern zu bekommen. So teilte man sich die Apfelstueckchen mal bruederlich und friedlich.
Was uns betrifft: An Essen ist bei so einem Wetter ja nicht zu denken. Vielleicht die optimale Diaet? Salat und Wasser ohne Ende. Na ja, bisher sind wir noch nicht dazu gekommen, eine Langzeitstudie zum Thema zu betreiben.
Marc aus dem fernen Singapur meinte zu unserem hitzebedingten Geaechze nur, wir sollten doch auf den 'Southerly' warten. Hae? Was? Na ja, ok, wir sind zwar noch nicht lange genug in Oz gewesen, um schon den ganzen Tag auf den kuehlenden Wind aus Sueden zu warten. Aber immerhin wussten wir sofort, DASS Marc einen Wind meinte, weil hier ja der kuehle Wind, wie gesagt, aus Sueden aus Richtung Antarktis kommt. Nachdem wir auf der Couch bewegungslos vor uns hinschwitzten, ging es gegen halb neun abends endlich los. Der Wind kam und somit wurde es innerhalb kuerzester Zeit ueberall wieder angenehm 'kuehl'. Fuenfundzwanzig Grad sind ja nicht kalt. Aber es ist immerhin eine Temperatur, wo man dann doch ehr unter als auf der Bettdecke schlaeft.

Dienstag war es wieder angenehm. Zehn Grad kuehler als am Vortag. Und auf dem Balkon zeigte Mutter Currawong ihrem Nachwuchs, wie man erfolgreich Apfel jagt. Der eine Kleine war auch garnicht so schlecht. Immerhin pickte er Apfel. 'Aber wie bekomm ich den Apfel nun von der Schnabelspitze in den Bauch?' Garnicht so einfach. Also dann lieber so weitermachen wie das Geschwisterchen - von Muttern fuettern lassen. Die Lories wissen ja auch, dass es bei uns immer was leckeres gibt und so brachten auch sie ihren Nachwuchs mit, um auch dem zu zeigen, wie man an Leckereien kommt. So mutierte unser Balkon kurzfristig zum Vogelkindergarten und die Vogeleltern waren wohl noch so benommen von dem heissen Montag, dass es kein Gerangel zwischen Lories und Currawongs gab.
Hmjaaaaaamm!
Ein Haeppchen fuer Mama...



Sonnenuntergang vom Balkon aus
"Und jetzt?!?!"
"Guck mal, Mama, das kann ich schon!"










Fuer Mittwoch hatten wir eigentlich geplant gehabt, auf dem Balkon auf dem Campingkocher Reibekuchen zu machen. Nur um anschliessend nicht den Mief ueber Tage und Wochen in der Bude zu haben. Soweit kam es sowieso nicht. Es waren nur noch zwanzig Grad - mit Regen. Na ja, dann warten wir halt auf besser Wetter. Verrueckt - vor zwei Tagen ist man vor Hitze noch fast eingegangen und jetzt konnte man sich schon wieder eine leichte Jacke ueberziehen.
Fettfest mit Sektchen zum neuen Auto

Das donnerstaegliche Highlight war unser Besuch im Macquarie Centre, welches von zwei Laksas bei unserem neuen Lieblingsimbiss-Chinesen gekroent wurde.

Freitag war der Tag aller Tage: Das neue Auto konnte endlich abgeholt werden!! UND es war schoenes Wetter, so dass es abends Reibekuchen gab. Auch endlich. Hmmmm, lecker!

Samstag waren wir wieder frueh wach und unterwegs. Hach, hatten wir Plaene! Eben zum Jaycars, Kleinkram kaufen, damit Lutz an seinem neuen Auto noch ein paar nette Sachen basteln konnte, zum Fischmarkt, dann einkaufen und dann gucken, was der Tag noch bringt. Strand?! Immerhin war es ja wieder tolles Wetter. Aber auf der kurzen Strecke zwischen hier und dem Elektro-Laden ging am neuen Auto die erste Warnleuchte an. Die Bedienungsanleitung empfahl, in die naechstgelegene und geeignete (!) Werkstatt zu fahren. Ok, aber erstmal Jaycars. Auf dem Weg zur VW-Werkstatt in Artarmon, die hoechstens einen Kilometer weiter ist, gingen noch zwei weitere Lampen an. Ja, ist denn heut schon Weihnachten? Alles sehr komisch. Immerhin war gestern doch noch alles in Ordnung und toll. Auch noch auf der abendlichen "Probefahrt" und Autovorfuehrung von Lutz fuer mich. Und nun das. Bei VW wusste man auch keinen Rat, so dass man uns nach einer Stunde Warten nach Chatswood zum VW-Verkauf fuhr, damit wir dort einen Leihwagen bekamen. Suuuuper! So fuhren wir dann anderthalb Stunden spaeter als geplant endlich zum Fischmarkt. Gluecklicherweise waren wir aber noch vor den asiatischen Reisegruppen da, so dass dann doch noch (fast) alles gut ausgegangen ist.
Der "Denkerfisch"?
In Clovelly gibt es den Runner's Shop, der laut Internet genau die Schuhe verkaufen sollte, die Lutz haben wollte. Dann ging es also nach dem Fischmarkt quer durch die Stadt, an Bondi vorbei nach Clovelly. Der Laden war da. Aber er hatte jene Schuhe nun doch nicht. Gegen Ende Dezember gaeb es sie wieder oder man wuerde sich zumindestens dann kuemmern, dass es neue gaeb. Aaaah jaaaa... Ok, also sind wir unverrichteter Dinge weitergezogen. Och, gucken wir uns doch mal Clovelly an. Die Strasse hoch gab es tatsaechlich eine Baeckerei. Also, wo auch das deutsche Wort "Baeckerei" dran stand. Es gab zwar vieles deutsches. Brezel, Bienenstich und so. Aber die Broetchen mussten schon ausverkauft sein. Da der Ort ehr klein ist, sind wir noch eben runter ans Meer gefahren. Auf dem Weg zum Strand kamen wir schon an einer tollen Badebucht vorbei, um dann vollkommen ernuechtert den vollen Parkplatz an dem "Strand" zu erreichen. Der "Strand" war ein Witz: Die Leute hatten ihre Handtuecher auf Betonplatten ausgebreitet! Nae, da sind wir besseres gewohnt!!
Also: Ab nach Hause, ausruhen. Spaeter noch eben nach Crows Nest, beim Japaner Bento Boxen leeren und was einkaufen und fertig.

Am Sonntag war in Glebe die Glebe Street Fair und weil Glebe so ein nettes Teilchen von Sydney sind, ging fuer uns kein Weg daran vorbei und wir sind hin. Die komplette Glebe Point Road war voll mit Staenden, die verschiedene internationale Koestlichkeiten zum Essen oder Trinken anboten, Staende mit Schmuck, Kleidung, Bilder, sonstige kunsthandwerkliche Sachen. Nett. Aber irgendwie kamen uns sehr viele Staende bekannt vor - vom Newtown Festival letzte Woche. Egal. Auf dem Schulhof, wo wir normalerweise schonmal zum Kunsthandwerkermarkt gehen, war Kinderbespassung in Form von Karussel, Huepfburgen und Ponyreiten und es gab eine kleine Buehne, auf der oder ehr vor der einige Bauchtaenzerinnen ihr Koennen zeigten. Vor einem tuerkischen Cafe gab es dann fuer uns auch noch einen freien Tisch. Zwei tuerkische Kaffees, fuer Lutz ein Omlette und fuer mich ein Stueck Baklava. Mehr sollte es nicht sein. Wir hatten ja noch mehr Kulinarisches vor.
Fuer nachmittags hatten wir es endlich geschafft Dieter und Chris mal zu uns einzuladen. Die waren ja noch nie bei uns. Und fuer Dieter war es nach den vielen Jahrzehnten, die er schon in Australien lebt, das erste Mal, dass er hier Herzchenwaffeln mit heissen Kirschen und Vanilleeis bekam. Und was soll ich sagen - das schmeckt hier auch toll. Wir waren alle begeistert und hatten eine nette Zeit.









...die eine Richtung
...die andere Richtung










Exotisches in Oz
Kinderbespassung wo sonst
Schulhof oder Markt ist



Montag, 14. November 2011

So viel Neues

Fuer mich kam letzte Woche die Zeit, auf die ich seit Ende Februar gewartet hatte: Equitana in Australien. Also, eigentlich gibt es die Pferdemesse wohl schon seit rund zehn Jahren in Down Under. Mir war es vollkommen neu, dass es sie hier ueberhaupt gibt. Bisher wohl auch nur in Melbourne. Ab diesem Jahr wird sie aber im jaehrlichen Wechsel mit Sydney stattfinden. So wie in Deutschland immer zwischen der Gruga in Essen und der Rennbahn in Neuss gewechselt wird.
Die Tage vorher, sprich Montag und Dienstag waren vom Alltag gepraegt. Ok, durch das schoene Wetter grillen wir nun unser Abendessen sehr gerne. Wahrscheinlich haben wir dieses Fruehjahr schon mehr gegrillt als in unserem ganzen ersten Jahr.
Lutz hatte die Woche groesstenteils auch noch "Spass" mit dem Autohaendler, der Lutz's neues Auto liefern soll. Das haben wir jetzt schon haeufiger festgestellt, dass die australischen Verkaeufer immer ganz eifrig sind, wenn es ums verkaufen geht. Aber der Kundenservice, der nach Vertragsabschluss stattfindet, ist meistens mehr als mau. Und wenn es nur um so Sachen geht, dass ein Verkaeufer versichert, dass er dann und dann anruft. Da ueberrascht es einen, wenn man den Anruf tatsaechlich und ueberhaupt bekommt...
Unsere Kamera hat meine ganze Fotografiererei nicht so richtig ueberlebt (...). Die Kamera an sich ist super toll. Aber die mechanischen Teile liessen inzwischen zu wuenschen uebrig. So hatte ich Mittwoch den Tag im Grossraum Sydney - erst zum Voluntaer-Briefing im Sydney Showground, welcher im Olympia Park ist und wo die Equitana stattgefunden hat, dann "eben schnell" zu einem der Outdoor Outfitter, einen Ersatzdeckel fuer meine grosse rote Trinkflasche kaufen und dann ab zum Broadway Shoppingcentre, die Kamera reklamieren. Ach ja, die Outdoor Outfitter - erst im dritten Laden bin ich fuendig geworden. Die Verkaeuferin wiess mich noch darauf hin, dass alle Deckel, die sie fuer diese Flaschen haetten, blau seien. Bevor ich noch weitersuchte, war mir das egal, dass der Deckel jetzt blau statt weiss ist. Immerhin war es eine bruetende Hitze, ich hatte noch anderes zu tun, so hatte ich keine Lust zu gucken, ob ich bei irgendeinem anderen der vielen Outfitter in der Kent Street nicht doch noch einen weissen Deckel faend. Beim Harvey Norman, dem Laden, wo uns Anthony aus Irland die Kamera "mit Stereosound!!!" verkauft hatte, fand man sogar noch einen vierten Maengel. Ausser dem Klaeppchen fuer das USB-Kabel, dem An-/Ausknopf, der ausgeleiert war und dem Objektiv, das nicht richtig geoeffnet wurde, befand man, dass das Objektiv zu "wabbelig" fokussierte. Na, wie gut, dass noch Garantie auf der Kamera ist, so hat man uns in Aussicht gestellt, dass wir im Idealfall sogar eine ganz neue Kamera bekommen. In zwei bis drei Wochen sind wir schlauer. Bis dahin gibt es Bilder vom Handy...
Donnerstag hiess es fuer mich verdammt frueh aufstehen, da ich mich fuer die Fruehschicht beim Equitana-Volunteering hatte einteilen lassen. Noch vor sechs klingelte der Wecker, um nach einer "kleinen" Bahnfahrt am Showground zu sein. Um halb acht mussten wir da sein. Von da an hiess es jeden Tag vier Tage lang: Im 'Info Team' bis spaeten Mittag arbeiten. Wir waren am Eingang und haben die Besucher begruesst, nach Tickets (Tagesticket oder Superticket) den Schlangen zugewiesen, Tickets gescannt, Programme ausgeteilt, Fragen beantwortet, jedemenge lustigen Small Talk hatten wir - klar, sind ja in Australien. Wenn man sich fuer eine Show interessierte, die waehrend der Schicht stattfand, war das kein Problem, sich eben auszuklinken. So konnte ich dann auch meine heissgeliebten Haffies in den Zuchtvorfuehrungen sehen. Nach der Schicht ging es noch eine Runde ueber die Messe und dann nach Hause. Insgesamt ist die Equitana in Sydney etwa so klein wie die in Neuss. Mir versicherten aber mehrere, dass die Messe in Melbourne viel groesser sei. Na...
Donnerstagabend hab ich mir es aber nicht nehmen lassen, zum Macquarie Centre zu fahren und Lutz dort zu treffen. Wir haben offensichtlich einen neuen Lieblingsimbiss - ein Chinese, der tolle Nudelsueppchen anbietet.
Am Freitag hab ich mir nach meiner Schicht alles angeschaut, was ich den Tag vorher auf der Messe noch nicht gesehen hatte. Das war nicht mehr viel. Lutz hatte fuer's Abendessen eine geniale Idee: Mario Brothers! Also, ab nach Crows Nest! Mario, der eigentlich 'Guy' (Gaetano) heisst, wie wir seit neuestem wissen, erzaehlte uns, dass sein 'old mate Reinhard from the Lowenbrau' doch jetzt in Crows Nest das naechste Bavarian Bier Cafe eroeffnet haette. Ach ja, stimmt, hatten wir von gehoert. So hiess es dann noch einen kleinen Umweg ueber die Willoughby Road machen, bevor es nach Hause ging. Also, wir wussten ja schon ganz lange, dass der bottle shop in Crows Nest viele deutsche Biersorten in Flaschen abgefuellt fuehrt. Jetzt gibt es in unserer fast direkten Naehe sogar leckere deutsche Biersorten "on tap", aus dem Zapfhahn. Das kann ja kaum besser werden!
Ja, das Timing konnte nicht besser sein - ausgerechnet fuer das Wochenende, wo die Equitana stattfand, hatten sich die Bahnleute ueberlegt gehabt, dass es der richtige Zeitpunkt sei, die Bahngleise zu warten. Aber wahrscheinlich ist in so einer grossen Stadt wie Sydney fuer sowas nie der wirklich richtige Zeitpunkt. Lutz hat mich netterweise morgensfrueh gefahren. Da hatten die Leute, die zum K-Pop Music Fest (Koreanische Popmusik) in die ANZ Arena neben dem Showground wollten wohl weniger Glueck. Aber der Lautstaerke des Jubels, den man schon mittags hoeren konnte, nach zu urteilen, hat der Schienenersatzverkehr doch alles richtig gemacht. Die Koreaner krakeelten, was das Zeug hielt.
Ein Haffi-Maedel in Oz











'Light Horse skilled at Arms
Demonstration'
Jep, auch Islaender gibt es hier











Lutz hat die Zeit alleine genutzt und hat seinen Hubschrauber aus dem Winterschlaf geholt. Ausserdem war er - natuerlich! - auch beim Fischmarkt. Da ich ja schon alles gesehen hatte, konnte Lutz mich auch zum Schichtende schon wieder einsammeln. Neben dem Olympic Park ist der Bicentennial Park. Das hatte ich schonmal gehoert. Aber mehr auch nicht. Lutz wusste da schon ein wenig mehr und so sind wir in den Park gefahren, haben uns ein Kaeffchen besorgt und haben ein wenig die Gegend erkundet, am Wasser gesessen, die vielen picknickenden Leute und die Voegel im und am See beobachtet und waren erstaunt, wie viele Radfahrer es in dieser huegeligen Gegend gab. Auf dem Heimweg ueberkam uns der Hunger, so dass wir auf zwei Bento Boxen noch einen kleinen Abstecher zum Japaner in Crows Nest gemacht haben. Da es noch immer schoen war, haben wir den Tag gemuetlich auf dem Balkon ausklingen lassen.
Am naechsten Morgen hiess es wieder 'Ines zur Equitana fahren'. Lutz hatte sich schon vorbereitet, um dann direkt nach nebenan in den Bicentennial Park zu fahren. Nach einer Runde Hubschrauberfliegen ist er noch ein Ruendchen durch den Park gelaufen. Das, was er davon erzaehlte, machte mich neugierig. Irgendwann muessen wir mal zusammen durch den Park laufen. Der scheint ja doch sehr schoen und sehr gross und garnicht so huegelig wie am Parkplatz zu sein! Ich hab meine Zeit als Voluntaer gut hinter mich gebracht und hatte ehrlicherweise jeeeeedemenge Spass. Das war schon eine grossartige Zeit! Ach ja, ich war noch eine kleine Runde ueber die Messe, da ich noch die eine oder andere Show sehen wollte. Dabei bin ich an dem Stand gelandet, der in Western Australia die riesige Farm betreibt, wo auch der Australia-Film gedreht worden ist. Dort kann man Reiterurlaub machen. Hoert sich super an, ist nur ziiiiemlich teuer. Mal sehen, vielleicht mal iiiiirgendwann?! Nachmittags hat Lutz mich wieder abgeholt. Auf ging es dann nach Newtown. Dort war Sonntag das "Stadtteilfestival". Das war dort so bunt und voll, ein wenig alternativ. Aber im Grossen und Ganzen einfach toll mit all seinen Ess- und Getraenkestaenden und (Kunsthandwerker)Marktstaenden. Es gab in dem grossen Park dort drei Buehnen. Die Veranstalter ruehmten sich, dass alle Buehnen mit Solarenergie betrieben wuerden. Ups, was war da bloss passiert, als wir bei der groessten Buehne standen? Aufeinmal war der Sound weg. Wahrscheinlich war eine riesige Wolke vor der Solaranlage schuld (...)... Hihi. Wie auch immer... Wir haben uns mit den Menschenmengen treiben lassen und sind letztendlich vor der "vocal local"-Buehne haengen geblieben. Dort sass ein Asiat, der hauptsaechlich seinen Koerper als Musikinstrument benutzte. Das war schon reichlich verrueckt, was er dort so trieb. Es gibt viele, die sagen, Didgeridoospielen sei schwierig. Der "spielte" ganz und gar ohne diese "Holztrompete"! Nur mit seinem Koerper! Als er dann fertig war, zogen viele Leute weiter, so dass wir uns erstmal auf den Rasen setzen konnten. Wir wollten naemlich bleiben, da der Moderator angekuendigt hatte, dass als naechstes die "Ukes of Hazard" kaemen. Keine Ahnung, wieviel die mit den amerikanischen UoH zu tun haben. Und da wir ja schon unglaublichen Spass mit dem "The Ukulele Orchechstra of Great Britain" auf YouTube hatten, wollten wir die jetzt auf alle Faelle auch noch sehen. Einer von den Bandmitgliedern hatte sogar eine Banjo-Uke. Sehr nett! Auf dem Rasen waren auch mehrere Couches und Sessel verteilt. Als die Ukes langsam anfingen zu spielen, schienen zwei Maedels zu wissen, dass das nichts fuer sie ist. So standen sie auf und wir hatten aufeinmal zwei Sessel in der ersten Reihe. War toll! Die Ukes spielten unter anderem 'Creep' von Radiohead, 'And she was' von den Talking Heads, was ganz altes, naemlich 'Girls Girls Girls' von Sailor und noch ein paar mehr. Wir hatten unseren Spass. Das fiel auch der Bassspielerin auf, die von der Buehne aus zu uns meinte, wir haetten ja wohl die besten Plaetze und ob wir dort schon den ganzen Tag saessen. Na, nicht ganz... Die Truppe war die letzte, die auftrat. So wurden wir dann nach einer Zugabe vom Moderator gebeten, nun doch bitte langsam und gesittet nach Hause zu gehen und gerne naechstes Jahr wiederzukommen. Ja, das sollten wir machen! Abends haette ich eigentlich noch "Vollie Party" (Abschlussparty fuer die Volunteers) gehabt, aber da von meiner Truppe schon alle abgereist waren und dort nicht sein wuerden, haben Lutz und ich es uns zuhause gemuetlich gemacht und das Wochenende zu einem guten Ende gebracht.

















Montag, 7. November 2011

Weiterhin Sommer im Fruehling

Obwohl noch mitten im Fruehling haben wir hier seit Tagen sowas, was in Deutschland unter 'Sommerwetter' laufen wuerde: Fuenfundzwanzig, dreissig Grad und Sonne satt.
Montag hatten wir erstaunlicherweise (?) von unserem langen Marsch um den Sydney Harbour herum keinen Muskelkater. Gut so!
Dienstag war das Pferderennen, das angeblich die australische Nation stoppt: Der Melbourne Cup. Ok, in Victoria ist dann sogar Feiertag. Hier in Newsouthwales versuchen Kneipen und Restaurants die Leute mit "Cup Day"-Mittagsspecials zu locken. Aber insgesamt... na ja... Wahrscheinlich muss man dort auf der Rennbahn sein, um der Sache was abgewinnen zu koennen. Die tagesfuellende Fernsehuebertragung bringt es nicht so richtig. Ok, einen richtigen Zocker reisst es vielleicht schon von der Couch. Aber der ist eigentlich vielleicht auch ehr vor Ort?!
Mittwoch war nichts.
Dafuer ging es am Donnerstag ganz regulaer ins Macquarie Centre. Ist das immer schoen, einfach dort rumzulaufen, hier und da mal in ein Geschaeft gehen und nach was gucken, weiterstreifen, Abendessen und ab nach Hause. Aber man muss nicht mehr den Wocheneinkauf im Woolies erledigen. Dafuer kommt ja jetzt woechentlich der ... Woolies-Man! Sehr angenehm! Ach ja, die Bananen scheinen endlich genug nachgewachsen sein, dass der Kilopreis von mehr oder weniger sechzehn Dollar sich langsam wieder annehmbaren vier Dollar naehert. Lutz interessiert das als "Bananen-Verschmaeher" wenig. Aber als ich dann nach gut einem Dreivierteljahr mal wieder in eine australische Banane gebissen hab, wusste ich, dass ich Bananen doch vermisst hab. Lecker! Schoen, dass man sie wieder kaufen kann/moechte.
Freitag war irgendwie auch nichts los. Muss ja auch nicht immer. Dafuer hatten wir dann ja den Samstag. Da hat es dann auch wieder geklappt, herrlich frueh am Fischmarkt zu sein und in Ruhe geniessen zu koennen, bevor es dann einmal quer durch die Stadt nach Bondi und Umgebung ging. Bondi ist ja eigentlich fuerchterlich. Immer voll, man bekommt keinen Parkplatz oder zu fuer sehr viel Geld, mit dem Bus zu kommen ist wegen des langen Weges und der im Bus auch vorherrschenden Ueberfuellung genauso wenig attraktiv. Na ja, einmal im Jahr geht's dann.
Seit zwei Tagen waren dort zwischen Bondi Beach und Tamarama Beach wieder die Sculptures by the Sea. Irgendwie hatten wir Glueck und haben schnell in Bronte, was direkt neben Tamarama liegt, wo ein Ende der Ausstellung ist, sogar relativ nah zum Geschehen einen Parkplatz gefunden. Den mussten die etlichen Autos vor uns uebersehen haben... Gut fuer uns!! So ging es dann ueber Straende und die Kueste entlang nach Bondi - Skulpturen gucken. Da hatten sich die Kuenstler wieder was einfallen lassen. So wie letztes Jahr, war es dieses Jahr wieder toll, nur dass wir dieses Mal den Teil nach dem Marks Park nach Bondi Beach ausgelassen haben. Dadurch, dass das nur noch ein kleines Stueck ist, werden wir fast alles gesehen haben. Fuer den dritten Tag war es genauso voll wie letztes Jahr am letzten.
Sonntag waren wir endlich mal das erste Mal diesen Fruehling an "unserem" Strand, dem Clontarf Beach. Dadurch, dass wir unseren Schlaf unterbrochen hatten und frueh dort waren, gab es noch ein gutes Fleckchen unterm Baum. Die Lufttemperatur war mit gut dreissig Grad genau richtig fuer uns "Schattenlieger", aber um in das Wasser mit seinen neunzehn Grad zu kommen, brauchte man schon seine Zeit. Also, wir. So manch Aussie hatte mit der Temperatur ueberhaupt kein Problem. Das war richtig nett, am Strand zu fruehstuecken, liegen, lesen, Leute gucken, doesen, Mittagessen, Leute gucken, doesen, liegen, lesen, anmutig mit dem Zeh die Wassertemperatur testen, irgendwann doch komplett im Wasser sein - dann ist es auch nur noch halb so schlimm. Auf dass noch viele solcher Tage die naechsten Wochen und Monate folgen!!

Hier noch einige Eindruecke der Strecke zwischen Tamarama und Bondi Beach - natuerliche und 'menschliche' Kunst: