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Dienstag, 21. Dezember 2010

“Gemischtes”

In Balmoral bei den "Carols by Candlelight"
Bis Mittwochnachmittag verlief unsere Woche in normalen Bahnen. Abends kamen dann Stephan und Stefan an. Die beiden hatten ein Auslandssemester an der Sunshine Coast in Queensland absolviert und nutzten ihre verbleibende Zeit, um mit einem Camper Van durch Australien zu reisen. Lutz kannte Stephan von seiner Arbeit in Monheim.
Da es tollstes Sommerwetter war, ging es einfach nicht anders: Wir mussten zum Abendessen nach Neutral Bay ins The Oaks! Mit viel Glück haben wir noch einen Tisch draussen unter der grossen Eiche gefunden. Das war so ein herrlicher Abend: Das Wetter passte, alle waren bester Laune, das Bier schmeckte und die selbstgegrillten Steaks natürlich auch. Eigentlich ist es echt schade, dass in Sydney so wenig Platz für so Biergarten-ähnliche Restaurants/Kneipen ist.
Während Stephan und Stefan am Donnerstag Sydney erkundeten und sich im Löwenbräu das lang vermisste Weissbier schmecken liessen, hatten Lutz und ich einen normalen Donnerstag mit Einkaufen im Macquarie Centre.
Stillleben - Stephan, Stefan und ich
Freitag sind wir mit den Jungs nach Crows Nest gegangen. Erst gab es Pizza bei den Mario Bros. Dort hatten wir dann auch eine lange Unterhaltung mit dem Pizzeria-Besitzer Mario, da Stephan behauptete, Reinhard, den Besitzer vom Löwenbräu zu kennen (…). Mario ist schon ein halbe Ewigkeit in Australien und konnte sich noch gut an die Zeiten erinnern, als man im Sommer einfach seine Badehose anzog, sich auf’s Motorrad setzte, ohne auch nur mehr als die “Speedoes” anzuhaben und zum Strand zu düsen. Ach ja…
Später ging es ins Crows Nest Hotel, wo zwei “Guitar Heroes” ihr Reportoir zum Besten gaben. Plötzlich kam noch eine Truppe verkleideter Männer rein. Wir vermuten mal, dass es sich um einen Junggesellenabschied handelte. Alle zirka zwanzig Mann waren im Stil der 80er verkleidet und hätten von der Kleidung her aus dem Village People-Video zu “YMCA” entsprungen sein können. Wir haben Tränen gelacht und die Jungs hatten auf alle Fälle auch jedemenge Spass!
Palm Beach vom West Head aus
Samstagmorgen ging es dann zum Fischmarkt. Wie sollte es anders sein?! Stephan und Stefan sind dann weitergefahren auf ihre Blue Mountains-Tour und Lutz und ich sind nach Hause gefahren, eine ruhige Kugel schieben. Abends ging es noch nach Balmoral zum “Carols by Candlelight”. Mit Dieter und Chris und Dean und Leanne ging es zu den vielen Leuten, die schon um The Rotunda herum picknickten, um dem Chor zu lauschen beziehungsweise die Weihnachtslieder mitzusingen. Einige kannten Lutz und ich aus Deutschland. Jetzt haben wir sie auch mal auf Englisch gesungen.
Nach einem guten Frühstück haben wir den beiden Jungs noch eben den West Head Lookout gegenüber von Palm Beach und die Akuna Bay gezeigt, bevor es für die beiden nach Canberra weiterging. Wir haben es uns wieder im Park gemütlich gemacht, bevor wir im Wolkenbruch zum Thai nach Waverton runtergegangen sind. Das war sehr sehr schlechtes Timing… Das Essen hat aber alles wieder wettgemacht!

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Und schon wieder: Blaue Berge

Lutz und Rudolph
Montagmorgen haben wir Nicole verabschiedet. Und just als sie uns verlässt, um in Neuseeland weiterzureisen, klart der Himmel auf und die Sonne kommt zum Vorschein. Für Nicole blöd gelaufen, wir freuen uns natürlich, dass es endlich wieder schön ist.
Mittwochmittag kamen unsere neuen Vorhänge. Von “ausgeblichen-grün” zu “beige-braun”. Na ja… eigentlich wäre uns eine Fliegengittertür am Wohnungseingang lieber gewesen, damit man abends mal ordentlich hätte durchlüften können. Aber… einem geschenkten Gaul und so weiter und so fort…

Leanne Betsie, Lutz Lenny
und Ines Gail

Abends haben wir erstmal das endlich schöne Wetter genutzt und sind zum Abendessen-Picknick runter in die Oyster Bay gegangen. Das war mal wieder fällig – vorallem nach dem vielen Regen. Herrlich, wieder am Wasser sitzen zu können, ohne nass zu werden. Ja, und dann waren es ja nur noch wenige Tage bis zum langen Weihnachtswochenende mit Lutz’s Firma. Da es Samstagabend ja ein Krimi-Dinner mit Kostümierung um die 1920er herum geben sollte, haben wir Mittwoch noch schnell Anproben gemacht und geschaut, ob noch was fehlt. Da wir das Ganze nicht so ganz ernst genommen haben, hatten wir einen Heidenspass – was sahen wir bescheuert aus!!
Der Donnerstag war wie immer: Langer Donnerstag im Macquarie Shopping Centre. Wenn wir dann im Woolies einkaufen, bezahlen wir oft bei den selben Kassiererinnen. Bei einer stehen wir seltener an, was hauptsächlich daran liegt, dass sie selten kassiert. Aber sie hat ein sehr gutes Gedächtnis! Irgendwann vor unserem Northern Territory-Trip hatten wir ihr erzählt, dass wir in Urlaub gehen würden. Donnerstag fragte sie Allenernstes, wie der Urlaub gewesen sei!!
Freitag hatte Lutz gegen Mittag schon Feierabend und als ich dann endlich nach Hause kam, ging es auch schon los in die Blauen Berge zum Weihnachtsfeierwochenende. Lutz hatte auch schon das in Katoomba gekaufte “Rudolph-Auto-Set” am Mazda montiert, so dass es mit roter Plüschnase und links und rechts je einem Plüschgeweih losging.
Dean ?, Ines Gail und Lutz Lenny
Nachdem alle im Lilianfels Resort in Katoomba alle angekommen waren und sich über den Plüsch-Kookaburra, der auf jedem Bett zum Kaufen lag, gefreut hatten (natürlich konnte er auch – auf Knopfdruck - lachen), holte uns der Bus zum Abendessen ab. Die kurze Reise ging zum Solitaire Restaurant. Das war klein und fein und schnuckelig, mit Blick ins Jamison Valley. So lernten Lutz und ich das erste Mal an diesem Wochenende eine neue Gegend in den Blue Mountains kennen. Nicht das Tal, aber die Gegend, wo das Restaurant lag. Das Essen war hervorragend und so auch die Stimmung. Bemerkenswert war aber auf alle Fälle, dass die Bedienungen immer genau wussten, wer welches Getränk bestellt hatte. Wir waren um die zwanzig Leute und es waren noch ein paar weiter Gäste dort! In vielen Restaurants kommt die Bedienung ja schon bei weniger als fünf Leuten am Tisch ins Schleudern… Aber dort: Super! Perfekt! Jeder bekam, was er bestellt hatte, ohne dass vorher gefragt wurde „Wer hat das … bestellt?“.
Nachdem alle satt waren und der Bus uns zurück ins Hotel brachte, sind wir noch mit einigen Leuten in den pool room gegangen. Das war lustig, da wir alle letztes Jahr auf der Weihnachtsfeier ja immer gerne den Ausspruch aus dem Aussie-Film “The Castle” >This goes straight to the pool room!< zitiert haben, sobald etwas toll war. Dieses Jahr hiess es dann >We go straight to the pool room!”. Und so haben wir dann alle zusammen und der Reihe nach und abwechselnd Billard gespielt.

Samstagmorgen musste Lutz gegen neun schon beim Meeting sein. So konnte ich mich in Ruhe fertig machen und gemütlich mit Chris frühstücken. Gegen halb elf holte der Bus wieder die ganze Truppe ab, zur Tour durch die Blauen Berge. Lutz und ich waren nicht so richtig scharf drauf, da wir ja gerade erst da gewesen waren. Andererseits hatte man uns auch schon gefragt, ob wir nicht den Fremdenführer geben wollten. Och nöö…



Jenolan Caves

Los ging es zur Scenic World – so wie wir es kannten mit der Zahnradbahn und „Indiana Jones“-Musik ins Tal, der mittlere Spaziergang durch den Regenwald und mit der Gondel wieder hoch. Anschliessend brachte uns Garth, der Fahrer, zu den Leura Cascades, wo Lutz und ich irgendwann feststellen mussten, dass wir dort mal auf unserer allerersten Tour in die Blue Mountains gepicknickt hatten. Weiter ging es durch Leura, dem wir bisher noch keine Aufmerksamkeit geschenkt hatten. Warum eigentlich nicht? Leura ist viel netter als Katoomba! Weiter ging es nach Wentworth Falls. Dass es dort einen See gibt, wussten Lutz und ich auch noch nicht. Und die Fälle selber haben wir diesmal auch nicht gesehen. Eben schnell ging es noch zum Flat Rock, wo man wieder ins Jamison Valley schauen konnte. Ausserdem gab es dort eine inzwischen nicht mehr bewohnte Eremitenhöhle. Bei dem Wind dort war es eigentlich kein Wunder, dass der Eremit dort ausgezogen ist. Das Mittagessen fand unter einem grossen Pavillon im Garten “einer Frau” in Leura statt. Irgendwie hatte man den Eindruck, dort “privat” eingeladen worden zu sein. Die Tische waren schön gedeckt mit Silberbesteck und schönen Gläsern, frischen Blumen, verschiedene Weine gab es und einen tollen Apfelsaft. Irgendwann wurde das Buffet eröffnet mit Antipasti, Nudelsalat, Quiche, Salaten, Käse und noch vielem mehr. War das toll! Und wir wurden aufgefordert, noch einen kleinen Rundgang durch den Garten zu machen – der sei von dem selben Mann angelegt worden, der auch die Everglade Gardens angelegt hätte. Hmpf, noch was, was wir in den Blue Mountains noch nicht gesehen hatten. Aber der Garten war toll! In den Blue Mountains gibt es sehr viele Künstler. So ging es dann als nächstes in eine Töpferei. Die Sachen dort waren schön, aber halt das, was man in fast jeder Töpferei bekommt. So hat dort keiner etwas gekauft. Mitgenommen haben nur einige einige Mückenstiche, da die Töpferei mitten im feuchten Wald lag. Der letzte Programmpunkt war dann der Aussichtspunkt am Govett’s Leap. Eigentlich sollte es noch zum Evans Lookout und zu einer Schokoladenfabrik gehen. Aber alle waren müde und träge und hatten einfach keine Lust mehr, weiter rumzufahren. So sind wir dann schneller als geplant wieder am Hotel gewesen, was Lutz und ich direkt für ein Mittagsschläfchen nutzten, während andere raus sind, um am Pool zu liegen oder dort drin sogar zu schwimmen.

in der Lucas Cave


Und dann war es auch schon Zeit für das Krimi-Dinner. Um zu unserem Treffpunkt zu gelangen, mussten wir an (gefühlten) ALLEN anderen Hotelgästen vorbei. Die haben sich schon sehr gewundert, dass zweiundzwanzig kostümierte Leute durch das Hotel liefen. Bei Canapés gab es noch diverse individuelle Briefings von den beiden Schauspielern, die durch den Abend führten. Einer verkleidete sich anschliessend als Nikolaus, was das eine oder andere Kind an die Terrassentür lockte. Der Abend war grandios. Alle waren toll verkleidet und gaben alles, damit der Abend ein voller Erfolg wurde. Wir haben so viel gelacht – garantiert noch mehr als am Vorabend. Nachdem dann alles aufgeklärt war und der „Mörder“ enttarnt, war es für die beiden Schauspieler Zeit, Feierabend zu machen. Der Rest ging wieder in den pool room.
Sonntagmorgen haben nochmal alle zusammen gefrühstückt, bevor es dann für alle wieder gen Heimat ging.
Lutz und ich haben die Gelegenheit genutzt, schon auf halben Weg zu den Jenolan Caves zu sein. Also sind wir nochmal über eine Stunde weiter in die Berge gefahren und haben uns eine der vielen Höhlen angeschaut. Das war schon toll. Und da es dort noch viele Höhlen mehr gibt, die teilweise auch noch viel spektakulärer sind als die, die wir besichtigt haben, wird das nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir dort waren. Nur muss man das dann auch wieder mit einer Übernachtung oder ähnlichem verbinden.
in der Lucas Cave

Gegen halb sechs waren wir dann wieder in heimatlicheren Gefilden und haben in Crows Nest beim Vietnamesen schnell Laksa zum Abendessen gehabt. Schräg gegenüber bei der Kirche war draussen auch eine Weihnachtsfeier. Eine Band spielte Weihnachtslieder, während die Zuschauer vor der Bühne auf dem Rasen lagen oder sassen. So sind wir dann auch bei “carols by the tree” (Weihnachtslieder beim Baum) gewesen.
Nachdem wir unser Eis aufgegessen hatten, ging es nach Hause und schnell noch in den Park, die letzten Sonnenstrahlen - die tatsächlich aber noch reichlich intensive waren - tanken.
Und da war das Wochenende auch schon wieder vorbei….


Donnerstag, 21. Oktober 2010

Blaue Vögel - oder so.....

Lutz war Mittwoch und Donnerstag in Melbourne, während ich, neben Hausarbeit und Bewerbungen schreiben, wieder auf Vogelbeobachtung war. Was aber nun folgt, sind Beobachtungen von mir UND Lutz.
Irgendwann haben wir mal im Park gelegen und festgestellt, dass dort – und somit auch um unsere Wohnung herum – sich mindestens zwölf verschiedene Vogelarten tummeln. Bei uns direkt waren es die letzte Woche dann auch nur die Currawongs, da den Lories der Baumnektar offensichtlich noch zu gut schmeckte.
Currawongs sind in jeder Hinsicht anders als Lories. Ok, beides sind Vögel. Da hört es aber auch schon wieder auf. Currawongs sind schwarzweiss, Lories bunt. Currawongs sind scheu, Lories klettern auch mal auf uns rum. Rot in den Kalender muss eine Markierung, wo ein Currawong Lutz aus der Hand gefressen hat. Ja, und irgendwie scheint auf Currawongs mehr Verlass zu sein. Die kommen immer – egal, welches Wetter ist und egal, was es draussen noch so zu futtern gibt.
Currawongs heissen übrigens so wie sie heissen, weil jemand aus deren Rufen mal ein „Currawong Currawong“ herausgehört zu haben meint. Hierzu kann sich gerne jeder seine eigene Meinung auf der englischen Wikipedia im Artikel „Currawong“ bilden.
Im Park gibt es ein Masked Lapwing Pärchen. Die sehen mit ihrem gelben Gesicht schon komisch aus. Ja, und sie haben Nachwuchs. Ein Einzelkind. Und wenn dieses Küken dann mal was rumläuft und sich ein Mensch, Hund, Vogel oder sonst was ihm nähert, ja, da muss man mal die Alten erleben!!! Mutti scheucht das Kleine wieder ins Gebüsch, während Vati lautkreischend Ablenkungsmanöver im Park fliegt.
Am lustigsten sind wohl neben den Lories die Noisy Miners, die meinen, trotz ihrer tatsächlichen Grösse von höchstens 25 cm in der Länge, die Allergrössten zu sein. So jagen sie gerne alleine oder zu mehreren wesentlich grössere Vögel. Oder wenn jemand vorbeikommt, der ihnen nicht in den Kram passt, fliegen sie nur wenige Zentimeter über den Kopf des Menschen oder des Hundes oder des Vogels oder… hin und her.

Samstag waren wir natürlich wieder mal auf dem Fischmarkt, „Krabben puhlen“. Und da wir gerade in der Nähe waren, ging es noch nach Surry Hills auf den Markt. Wir haben dort noch nie was gekauft. Aber das Angebot dort ist nett und die Atmosphäre auch.

Sonntag war unser Pragmatikertag.
Leider sind wir ja trotz rechtzeitiger Anmeldung nicht in den Kreis der Erkorenen gelangt, die an diesem Morgen beim „Breakfast on the Bridge“ auf der Harbour Bridge mitfrühstücken durften. Ehrlicherweise waren wir nicht so richtig traurig, nachdem es die ganze Nacht geschüttet hatte.
Um dennoch was davon mitzubekommen, haben wir uns laufender Weise auf den Weg nach Sydney begeben. Aber welch Enttäuschung! Als wir um halb zwölf auf der Harbour Bridge ankamen, war die Brücke zwar noch für den Verkehr gesperrt, aber kein Picknicker war mehr da, alles war abgebaut, sogar der Kunstrasen war wieder eingerollt. Und als wir von Sydney aus wieder zurücktrabten, kamen auch schon eine Stunde ehr als geplant die ersten Autos wieder über die Brücke.
Ja, unsere Laufrunde war lustig und halt wirklich praktisch. So kamen wir noch über den Kirribilli Market und am McMahons Point am Blues Festival vorbei. Aber um die Zeit wurde dort noch aufgebaut, so dass wir direkt nach Hause gelaufen sind. Eigentlich wollten wir später nochmal dorthin. Nachmittags haben wir noch im Park in der Sonne uns ausgeruht und den Klängen des Blues Festivals gelauscht, die der Wind uns teilweise zutrug. Ja, und als wir dann gegangen wären, war es auch schon wieder am Regnen…
Noch was zum Blues Festival: Es war ein BLUES Festival gegen den BLUES (Depressionen) an der BLUES Point Road am McMahons Point. Wochen vorher hatte schon auf dem Weg zum Fähranleger ein blaues Klavier gestanden. Auf dem Titel vom Mosman Daily gab es ein Bild von Musikern mit blauen Instrumenten um das Klavier geschart. Und abends sollte die Harbour Bridge noch blau strahlen. Das haben wir leider nicht mitbekommen – da waren wir froh, zuhause im Warmen zu sein.
Unser Aufenthalt in Australien bietet uns die Möglichkeit, uns selber in europäischer Küche zu üben, da man das, was man hier bekommt ja nicht ernstnehmen kann. Die Zypriotin, die wir beim Sounds of Silence am Ayers Rock getroffen hatten, hatte uns ja ein griechisches Restaurant in Petersham empfohlen. Aber als Lutz später auf der Website des Restaurants feststellte, dass es auch dort kein Gyros gibt, haben wir uns nicht quer durch die Stadt auf den Weg dorthin begeben. Ja, und am Sonntag gab es nach über einem Jahr endlich mal wieder Carpaccio. Sowas kennen die hier ja auch nicht. Glücklicherweise gibt es aber in Australien sehr gutes und trotzdem günstiges Rindfleisch.

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Internationale Woche


Am Montag war ja, wie bereits erwähnt, Feiertag. Und noch immer Fiesta in Darling Harbour, so dass wir uns gegen frühen Nachmittag mit der Fähre auf den Weg dorthin begeben haben.
Ab dem Fähranleger an der King Street Wharf war nur an langsames Vorankommen zu denken, da dort die Capoeira-Truppe, die wir schon vom Vorabend kannten, sich mit Trommeln und übergrossen tanzenden Puppen den Weg durch die Zuschauermenge Richtung Cockle Bay Wharf bahnte.
!Olé!
Da wir sonntags ja nach sechs Uhr abends da gewesen waren, hatte zu dem Zeitpunkt keiner der Stände mehr geöffnet gehabt. Das war jetzt anders. Überall gab es südamerikanische Sachen, oder was Australier dafür halten sollen, zu kaufen. Im Palm Grove in Darling Harbour gab es erst einen Tango-Tanzkurs für alle. Ein Paar tanzte auf der Bühne vor und gab Anweisungen und vor der Bühne gaben sich einige Pärchen Mühe, das Gesehene nachzutanzen. Anschliessend war es Zeit für einige Flamenco-Darbietungen. Aber nach der zweienhalbsten sind wir dann weiter Richtung Tumbalong Park gezogen. Auf der linken Seite stand eine Bühne und auf der rechten Seite des Parks waren „Fressbuden“ aneinander gereiht. So gab es jede Menge südamerikanisches Essen, aber auch eine sehr gute Paella.
Auf der Bühne wurde eine peruanische Sängerin angekündigt: Cecilia Noel. Gemäss unserer späteren Recherchen ist sie schon bekannte Grösse im Musikgeschäft. Wir lernten sie quasi dort erst kennen. Aber mit ihren temperamentvollen Liedern hat sie uns und viele andere den Nachmittag super unterhalten. Tollerweise hatte sich das Wetter auch wieder eingekriegt und so brodelte der Tumbalong Park zu Cecilia´s Rhythmen. Vor der Bühne hatten sich Leute eingefunden, die wir schon die ganze Zeit über auf der Fiesta überall mal gesehen hatten. Über das Fiesta-Wochenende schien man viele neue Freunde gefunden zu haben. Und so tanzte Cecilia vor und die Menge tanzte mit.
die Churros waren heissbegehrt

Frau Noel & Band
So ging das lange Wochenende rum. Während der Woche passierte nichts aussergewöhnliches. Und wer es nicht glauben mag: Aber am Samstagmorgen waren wir tatsächlich mal wieder am Fischmarkt anzutreffen!!
Den Samstagnachmittag haben wir faul in der Sonne liegend im Park verbracht. Das Wetter war einfach zu herrlich. Bemerkenswert war eine Asiatin, die mit Gartenhandschuhen, Härkchen und Schere bewaffnet, durch die Büsche vom Brennan Park streifte. Es konnte doch nicht sein, dass sie den Männern der North Sydney Council was Arbeit abnehmen wollte. Wenn auch der Entspannungswert von Gartenarbeit nicht unterschätzt werden sollte. Wie auch immer… Sie kam uns auch erst wieder in den Sinn, als wir abends beim japanischen Imbiss in Crows Nest vor unseren Bento Boxen sassen und Klee in unseren gemischten Salaten fanden. Sollte es gewesen sein, dass die Frau im Park nur nach Zutaten für ihr Abendessen gesucht hatte?
Mexikanische Polka-Truppe
als wir auf die Fähre warteten:
James Cook war auch da
Nach Crows Nest hatte uns hauptsächlich das „Oktoberfest“ im Crows Nest Hotel gezogen. Das fand, ganz unbayrisch ehr an den Namen gelehnt, vom 1. bis 31. Oktober statt. Lassen wir es mal unter „ganz nett“ laufen. Es gab zwei grosse Biermarkenfahnen, Wimpel und Girlanden und ein Bier „on tap“ (am Zapfhahn) – Löwenbräu vielleicht. Das war alles. Brez´n hätte man ja zumindestens noch anbieten können. Stattdessen lief alles sonst seinen normalen Gang im „House of Schnitty“, wie sich das Crows Nest Hotel auch gerne nennt.
Der Sonntag war träge und faul, was hin und wieder ja auch mal sein muss.

Donnerstag, 7. Oktober 2010

Zurück in Sydney

Ach, was haben wir uns auf zuhause gefreut. War ja auch alles toll – also, nachdem wir uns an den Trubel wieder gewöhnt hatten. Aber wo waren die Lories?! Den ganzen Tag waren sie nicht zu sehen und zur gewohnten Fütterungszeit gegen fünf Uhr am Nachmittag verschmähten sie unsere Äpfelchen komplett. Es konnte doch nicht sein, dass dieses mit Honig angereicherte „Harmony“ von Nachbar Ian jetzt ganz grosse Klasse war!!
Wir konnten auch erstmal nicht hinter das „Geheimnis“ kommen, da Lutz noch bis Mittwoch frei hatte und wir somit viel unterwegs waren.
Aber irgendwann war es klar: Es ist Frühling und alle Pflanzen geben alles, um zu blühen. Da Lories sich ja hauptsächlich von Nektar ernähren, war ihre saure Gurken-Zeit mit unseren Äpfeln vorbei. Sie befanden sich im Schlaraffenland: In den Banksien und Bottle Brushs wurden Blüten „leergezutzelt“. Ok, dagegen können wir natürlich nicht anstinken.
Dass die kleinen bunten Frechdachse nicht mehr bei uns waren, wir sie aber noch ein wenig mit Apfelstueckchen zu locken versuchen, bekamen ganz schnell die Currawongs spitz. Die werden dann auch als erstes wissen, wann es wieder Weintrauben gibt. Mal sehen, was die Lories dazu sagen, wenn sie feststellen müssen, dass bei uns die schwarzen mit weissen Flecken rabenartigen Currawongs unseren Balkon eingenommen haben…

Ja, wie gesagt: Lutz hatte noch ein paar Tage frei und so sind wir Montag erstmal zum Fischmarkt gefahren, bevor es nach Penrith ging. Dort hat sich Lutz auf seinem Trickski durch die Wogen des Sees der Wasserskianlage ziehen lassen, während ich in der Sonne brutzelte. Ich wäre ja mitgefahren. Aber da ich seit dem Winter Probleme mit dem rechten Ellbogen hab, wollte ich den so als Rechtshänderin nicht noch mit Wasserskifahren belasten. Als Lutz´s Stunde rum war, war auch die Sonne weg und der Regen kam.
Sowas scheucht uns ja gerne in Einkaufszentren. So auch den Montag: Ab nach Top Ryde in das neue Einkaufzentrum. Dort gab es dann auch Bismarckheringe, woraus wir dann endlich unseren Heringsstipp machen konnten. Hmmmmm, lecker! Na ja, ok, wir wissen jetzt aber auch, dass man, wenn man Bismarckheringe benutzt, besser was weniger Essig verwendet. Mit den Pellkartoffeln zusammen ging es aber zum Glück. Das war dann doch nicht so sauer.

Dienstag ging es nach dem Frühstück nach The Entrance. Das ist ein nettes Küstenörtchen nördlich von Sydney. Auf dem Weg dorthin zwischen Autobahn und The Entrance selbst gab es ungelogen achtzehn (!!) Kreisverkehre!! Alle paar hundert Meter so ein Ding. War das ätzend! Und auf dem Rückweg natürlich wieder da durch. In Australien gibt es ja in den allermeisten Fällen nur einen Weg, um irgendwo hinzukommen…
The Entrance ist vor allem für seine Pelikane bekannt. Der Ort nennt sich auch die „australische Pelikanhauptstadt“. Vor etlichen Jahren hat ein Arbeiter eines örtlichen Fish & Chips-Ladens während seiner Mittagspause immer Pelikane gefüttert. Eines Tages war der Mann mittags nicht da. Aber die Vögel. Und so beschloss man, dass das ein fester Bestandteil des Touristenprogrammes dort werden sollte: Jeden Tag um halb vier werden die Pelikane an einem inzwischen eigens dafür gebauten „Theater“ gefüttert. Finanziert wird die Fütterung vom lokalen Einzelhandel und Spenden der Zuschauer.
Sehr nett, war wie die Moderatorin und der „Fütterer“ mit den Pelikanen „spielten“. Sie fragte „Hallo Pelikane, mögt ihr den Fisch?“ und der Fütterer hob seine Hände mit dem Fisch hoch und runter, so dass es aussah, als wenn die Pelikane die Frage bejahen würden. Das selbe Spiel gab es dann noch mal, als die Moderatorin fragte, ob die Pelikane gerne noch mehr Fisch hätten.

Mittwochabend haben wir uns mit der Bahn auf den Weg in die Stadt begeben. Wir hatten für´s Abendessen einen Tisch im Löwenbräu in The Rocks reserviert. Wir wollten doch mal wissen, wie es ist, in Australien Oktoberfest zu feiern. So ganz ohne Kirmes.
Am Eingang wurden wir von Albert in Empfang genommen, der sich ausserordentlich freute, dass Deutsche kamen. Er selber war auch einer. Wenn man dem Flaggen-Pin auf seinem Hut Glauben schenken konnte. Eigentlich hatten wir mehr den Eindruck, er käm aus Österreich. Die Antwort, was nun richtig ist, ist er uns noch schuldig.
Drinnen war alles mit blau-weissen Girlanden und Fähnchen geschmückt. Wenn wir uns richtig erinnert haben, sah es aber schon ähnlich dort aus, als wir mal vor Monaten auf ein Bier dort waren.
Was haben wir uns auf´s Essen gefreut!! Und auf´s Bier natürlich auch. Vielleicht war es echtes Oktoberfestbier. Wir wissen nicht, welches Bier der australische Zoll reingelassen hat. Auf alle Fälle wurde es uns als Oktoberfestbier verkauft. So lange es schmeckt…
Lutz hat sich dann pork knuckle bestellt. Also, Schwoinshox´n. Und war begeistert. Ich konnte mich erst nicht zwischen Käsespätzle und Nürnberger Würstchen entscheiden. Da ich aber vermute, dass das nicht das letzte Mal war, dass wir dort waren, hab ich mich für die Würstchen entschieden. Lutz war total happy und zufrieden mit seinem Essen. Ich eigentlich auch. Uneigentlich hätten es einen Tick mehr Würstchen sein können…

Donnerstags und freitags hatte uns dann der ganz normale Wahnsinn wieder im Griff.
Der Samstag begann wie fast immer mit Fischmarkt und abends gab es unser eigenes Oktoberfest zuhause. Wir hatten wieder Weisswurst und Sauerkraut besorgt. Nur irgendwie haben wir das Weissbier im Geschäft vergessen… Das hat der Sache aber eigentlich nicht richtig Abbruch getan.

Von Samstag auf Sonntag hatten wir dann Zeitumstellung von Winter- auf Sommerzeit. So sind wir jetzt, bis in Deutschland Ende Oktober auch die Uhren umgestellt werden, neun Stunden von Deutschland weg.

Das ganze Wochenende war usseliges Wetter. Und in Darling Harbour war Fiesta. Da wollten wir ja gerne noch hin. Aber im Regen?!?
Sonntagabend haben wir uns dann doch aufgerafft. Es war ja auch noch Feuerwerk angekündigt. Unglaublicherweise war richtig was los! Trotz Regens. Auf einer Schwimmbühne traten unterschiedliche Tanztruppen auf. Wegen des Regens und dem nassen Bühnenrand hatte man das Programm aber etwas zusammen gestutzt. Das hat keinen so richtig gestört. Zu lateinamerikanischen Klängen tanzte das Publikum mit. Nach dem Feuerwerk, was farblich ein wenig an die mexikanische Flagge angelehnt war, fing es wieder was mehr an zu regnen. Aber wir waren schon ein ganze Weile da gewesen, so dass wir dann vor Programmende wieder abgehauen sind. Ausserdem war Montag doch Feiertag (Labour Day/Tag der Arbeit) und noch immer Fiesta. Da konnte man ja noch immer wieder hin.

Dienstag, 28. September 2010

Sonderedition OUTBACK

Sydney von oben - Abflug nach Alice Springs


Aufgehübscht aus dem Logbuch:


erster Tag (So., 19.09.2010):

Leute in Waverton am Bahnhof alle ausser uns in Sportdress (Sydney Running Festival)
am Milsons Point geht nix mehr, Bahnsteig gleicht Sardinenbüchse
die ersten Läufer traben die Alfred Steet hoch resp. die Harbour Bridge
Ankunft mittags in Alice Springs; schon am Flughafen blühen überall Sturt´s Desert Peas, deren Blüten wie viele kleine Teufelchen aussehen
eine halbe ? Stunde Zeitunterschied zu Sydney
gepflegtester Friedhof von Australien in Alice Springs; sonst sehen die ja tatsächlich aus wie Gottes Acker…
Camper Van „Futzi“ hat die Ruhe weg *gähn*
Shoppen und "Mittagessen" (drei Uhr nachmittags) in Alice Springs
alle Bottle Shops haben zu?!?!?!??! => Ja, wegen Aborigines, die haben "ein Alkoholproblem"
Fahrt nach Glen Helen - unterwegs auf der Strasse Gatter und Wasser von Bachdurchläufen (floodways)
Wellensittiche; Natur schon viel weiter als in Sydney
Outback ziemlich grün - letzte Woche hat es ausschliesslich geregnet und jetzt trocken und Sonnenschein
Glen Helen Resort nett mit Bar und Restaurant, Feuer in den Kaminen (Holz riecht sehr "lecker") und am Abend mit Musiker (Chris Aronsten)
Idee, dort Alkohol zu kaufen geht fast schief, da sonntags Alkohol nur in Bars und Clubs verkauft wird, wir die zwei Flaschen Bier und zwei Flaschen Cider mitnehmen wollen – tun wir auch (...), obwohl der bartender Claus alle Flaschen geöffnet hat
Outback Ente "zuhause"


zweiter Tag (Mo., 20.09.2010):

gute Nacht gehabt; nach Frühstück wieder zurück nach Alice Springs über:

Ormiston Gorge (Treppensteigen wie im Ex-BP Park zu Waverton, tolle Picknickplätze mit Gasgrills; Larapinta Trail Section 10)
Ochre Pits, wo die Aborigines Ocker abgebaut haben - sagenhafte Farben (Wellensittiche und riesige Heuschrecken (10 cm lang))
Ellery Creek Big Hole (wie ein Wadi in Oman)
und Standley Chasm (privat, $ 8 Eintritt, total toller Weg wie in Oman zur Schlucht; Mittagessen und Nickerchen), wo nur mittags für ein paar Minuten die Sonne reinscheint – wir sind auch nur Minuten zu spät da…

nach Alice Springs zurück
im Outback grüssen sich alle Fahrer (Auto, Camper Van) wie in Deutschland/Europa Motorrad- und Mini Cooper Fahrer
alle Floodways vom Vortag ausgetrocknet; Lizzard mitten auf Strasse = kein roadkill (überfahrenes Tier), noch "umschiffbar"
Autowracks liegen neben den Strassen in der Wildnis und rosten vor sich hin; sind vielleicht noch was ausgeschlachtet
in Alice Springs getankt, im Coles noch ein paar Sachen (Wasser, Wasser, Wasser und noch was) gekauft, im Liquor (endlich!!) wurde Aborigine rausgescheucht und überhaupt rannte viel Polizei rum, damit sich die Aborigines "benehmen"
komisches Gefühl, so als "prädestiniert" behandelt zu werden
Stuart Highway gen Süden
Stuart Well Roadhouse - netter Campingplatz unter "gums" (Eukalyptusbäume); viele Tiere: "singing Dingo" Dinky, Emus, Enten & Co., ein Rotes Känguru, Pferde, ein Rind
Unterwegs insgesamt relativ viel roadkill (Wellensittiche und andere "dösige" Vögel)
road trains (LKWs mit bis zu fünf Anhängern)


dritter Tag (Di., 21.09.2010):

lecker Frühstück mit Eiern und Speck
wieder schön Sonnenschein, aber auch insgesamt wärmer
Fahrt über Stuart Highway weiter gen Süden
Abzweig Eldundo nach Kings Canyon und Ayers Rock
Vegetation von dicht bewachsen bis "karger", teilweise "Toskana"
Rinder und wieder x Melonen am Wegesrand
Käffchen am Mt. Ebenezer - haha, war nur Instantkaffee; Campground sehr trostlos, aber wir wollten ja sowieso weiter
seit Mt. Ebenezer machen wir den "Aussie Salut" („australischer Gruss“ - Fliegen aus dem Gesicht verscheuchen)
nächster Versuch an der Kings Creek Station - Kaffee super und Kuchen auch (blueberry apple) – hmmmmmm, lecker!
ab in die George Gill Ranges zum Kings Canyon
Zebrafinken, gelbe Vogel und "Ritschepühs" (keine Ahnung, wie der Vogel heisst, aber er schilpte immer „ritschepüh“)
mit allen möglichen anderen Touries den Kings Creek Walk durch den Canyon gemacht (0,5 km, eine Stunde return)
dann den Kings Canyon Walk (oben rum; 5,5 km, 3,5 Std. return) bis zum ersten Lookout und dann wieder runter
man sollte den Weg sowieso nach vier nicht mehr begehen (es war kurz vor vier)
ab zum Kings Canyon Resort (gross, wie man sich ein Resort vorstellt), bisher bester Campingplatz
keine powered site mehr bekommen, na ja, ok... für eine Nacht wird es schon gehen
an Toiletten-/Duschzugang Tore, die verhindern sollen, dass Dingoes und anderes wildlife reinkommen
kein wildlife dort gesehen
Abendessen in Bar/Restaurant/Imbiss vom Resort (Pizza mit Salat und Fish & Chips)
in Bar spielten „The Roadies“ (grottenschlecht!!!)


vierter Tag (Mi., 22.09.2010):

lecker Frühstück vor dem Wohnmobil
unheimlich viele Leute (camper vans, camper vans und nochmal camper vans) kommen uns entgegen Richtung Kings Canyon
unterwegs viel roadkill (Kängurus); keine Dingoes, die aufräumen?
Mt. Connor kurz nach Kreuzung Richtungen Ayers Rock/Kings Canyon zu sehen
Mt. Connor Lookout - Fotosession mit Outback Duck vor Mt. Connor
Curtin Springs Roadhouse auch ein wenig trostlos - weitergefahren, da es dort wie beim Mt. Ebenezer Roadhouse auch nur instant coffee gibt
unterwegs auf der Strasse sammeln Reisende von "Adventure Tours Australia" Lagerfeuerholz
irgendwann ca. dreissig Kilometer vor Yulara (wo Ayers Rock Resort z. B. ist) endlich Uluru am linken Horizont
und wir erstmal von der Strasse runter, Mittag machen
Bismarckhering - von "Holland House", kosher!!, in Estland hergestellt, in Australien im Coles zu Alice Springs zusammen mit Pumpernickl an uns verkauft - lecker und vorallem wissen wir jetzt, wie wir unseren Heringsstip doch machen könnten
wo gibbet den Bismarck Hering in Sydney?
Leute gucken blöd, als wir nach unserem Mittagsschläfchen wieder auf die Strasse rollen
die Olgas (Steinformationen 50 km von Ayers Rock) kann man jetzt auch schon am Horizont sehen
Radfahrer im Outback!?!?!
schnell powered campsite gebucht
ab zum Uluru in den Nationalpark (die nehmen einem direkt für drei Tage Geld ab, egal, ob man ein oder drei Tage bleiben will), Mala Walk machen (zwischendurch "Höhlenmalereien", am Ende des Wegs ein sehr klarer Teich)
Fahrt zum Culture Centre, wo man wirbt, dass man sich mit dem freundlichen Personal unterhalten könne - wir hoffen auf Aborigines; es gibt aber nur eine kleine Ausstellung; Souvenirs verkauft eine „Weisse“ und den Kaffee erhalten wir von einem Inder/Pakistani/Tamile
Bilder darf man dort nicht machen
vier Welpen laufen zur Freude von Lutz rum
mit zig anderen zusammen am Sunset Point Sonnenuntergang am Uluru gucken
Abendessen auf Campingplatz; Lutz trifft beim Steakgrillen Mann, der in Crows Nest gearbeitet hat


fünfter Tag (Do., 23.09.2010):

Base Walk Uluru - einige Stellen darf man, wie schonmal auf dem Mala Walk, nicht fotografieren, da es sich um Heilige Stätten handelt; teilweise ist der zehn Kilometer lange Walk recht fad, da auf der einen Seite der Ayers Rock nichts bietet oder nichts bieten darf (Heilige Stätten) und auf der anderen Seite Buschland
Andere waren schlauer und haben die Strecke als Trainingslaufstrecke gewählt
nach zweieinhalb Stunden (mit allen zig Bildern, die ich gemacht hab) wieder am camper van
Mittagessen am Uluru (Mala Walk), wo auch der Aufstieg beginnt
Aufstieg ist aber wegen starker Winde auf dem Gipfel gesperrt und sieht auch nicht wirklich einladend aus mit der Kette - den relativ ebenen Weg entlang (= zwar schuppige Oberfläche, aber keine Sträucher zum Festhalten und keine Felsen zum Klettern oder gar Treppen wie sonst überall in Australien)
Nickerchen am campground
Sounds of Silence (Abendessen in der Wüste) - Busse sammelten alle Angemeldeten im Resort ab und fuhren dann ein bisserl raus, in den Busch
dort auf einem kleinen Plateau Sektempfang mit Canapés (Lachs, Känguru, Krokodil auf Mini-Toast) , wo man Uluru und Olgas sehen konnte
Sonnenuntergang bei Olgas war für die meisten interessanter (spektakulärer?) als Uluru beim Farbwechsel zu beobachten
natürlich konnte man sich gegenseitig "beschnüffeln"
Pärchen aus Frankfurt (Wiesbaden), eigentlich aus Greven (sie), Riesenbeck (er), getroffen
Gang "runter" zum "Essensbereich": Zehn Tische im "Kreis" mit Blick auf Uluru, auf gegenüberliegender Seite Buffet
mit dem Pärchen zusammen einen Tisch zugewiesen bekommen, dort noch Griechin (Zypriotin, seit 25 Jahren in Oz) mit Sohn aus Chatswood (die australische Welt ist klein) getroffen, die Offroad-Tour durch's richtige Outback (nur Piste, fern ab von Strassen) machten
Vorsuppe bei Klängen aus einem Didgeridoo, gespielt von einem „Weissen“, der aber behauptete, einen Aboriginal-Grossvater zu haben (...)
Buffet mit "normalen Aussie-Food" wie Kürbis-Spinat-Salat, Kartoffeln, Huhn, aber auch Känguru
Nachtischbuffet mit Küchlein, frischem Obst und anderen Leckereien + Kaffee, Tee und Portwein
dann Ruhe = Sounds of Silence – gut, manche hörten wohl noch ihren Tinnitus
Sternendeuter erklärt Sternenhimmel, klappt aber nicht so gut wegen Wolken - wir wissen noch immer nicht, wo das vieltättowierte Kreuz des Südens zu sehen ist
Busse sammeln wieder alle ein und bringen sie zurück zu den unterschiedlichen Unterkünften im Ayers Rock Resort


sechster Tag (Fr., 24.09.2010):

morgens um Viertel vor sechs *gähn* aufgestanden für Sonnenaufgang vor Uluru
die magpies (Elstern) waren schon wach und sangen, obwohl es noch dunkel war…
mehrere Plattformen zum Gucken von Sonnenaufgang
anschliessend Schlaf nachgeholt und danach Frühstück im camper van mit Blick auf Uluru – very exclusive!
Weiterfahrt zu den Olgas
Aussichtsplattform
Abzweig nach WA Piste
es ist wesentlich wärmer als die vorherigen Tage
Kata Tjuta (The Olgas) - Valley of the Winds Walk - seeeehr sehr schön, 2.5 Stunden Spaziergang zwischen Felsen durch Ödnis, Haine, über Felsen; Papageien, Zebrafinken, Käfer, Heuschrecken
anschliessend Nickerchen auf "Rastplatz"
zurück zum Resort, einkaufen
auf Camping Platz duschen und Abendessen (Steak mit Maiskolben + Salat) am Grill neben unserem Platz
Lookout Point auf Camping Platz auch toll für Sonnenunterganggucken auf Uluru und/oder Olgas; man muss sich nicht mit den vielen anderen an der "sunset site" im National Park knubbeln
"eine Runde durch's Dorf" - im "Hotel & Lodge" Bierchen in Bar bei Live Musik,
Aborigines trinken Bier und spielen Billard und würden nicht auffallen, wenn sie nicht so ein prägnantes Äusseres hätten
Aborigines in Sydney haben meist nicht viel an (wie sich Touries wohl Eingeborene vorstellen?!?); Aborigines im Outback bedecken alles mit Kleidung ausser Kopf und Hände und tragen meist noch eine Wollmütze
insgesamt könnte man meinen, die Aborigines haben die Kolonialisierung der Engländer/Australier noch nicht so gut verkraftet – genauso wenig, wie die Australier die „Kolonialisierung“ der Asiaten


siebter Tag (Sa., 25.09.2010):

nach dem Frühstück um kurz vor zehn zurück nach Alice Springs durch die Ödnis
roadkill ohne Ende (Kängurus, Kängurus, Kängurus, Eidechsen), Raubvögel (hauptsächlich Adler) freuen sich
Autowracks rosten nach Unfall und anschliessender Ausschlachtung am Wegesrand vor sich hin
Radfahrer radeln durch's Outback (...)
kurze Pause am Mt. Ebenezer Roadhouse
unterwegs tatsächlich links und rechts mal kleinere Seen
viele Motorradfahrer auf Geländemaschinen unterwegs
thorny devil (Eidechsenart) am Strassenrand
seit verlassen der Anangu-Gegend (Aborigine-Stamm, denen der Ayers Rock "gehört") sieht man wieder mehr Eingeborene (aborigines)
Mittagspause mit Steakbrötchen und Burger, beide "with the lot" (mit allem) und Kaffee in Eldunda
roadtrains sind auch samstags unterwegs
nach fünf Stunden inkl. Pausen wieder in Alice Springs
Radio "nova“, was wir in Sydney immer hören, heisst hier "burn fm"
Anzac Hill - Aussicht über Alice Springs, die Auffahrt ist steiiiil – Australier bauen Strassen an Erhöhungen gerne direkt, statt wie in Europa in Serpentinen
Telegrafenstation - erster Siedlungsort in Alice Springs, benannt nach der Frau des Telegrafen Charles Todd, sie war aber nie dort
Station interessant mit allen Gebäuden
in den "barracks" treffen wir Alec, einem Mischling weisser Vater/Aborigine-Mutter, der uns erzählt, dass er mit drei Jahren aus den Armen seiner Mutter gerissen wurde und ab dann auf der Telegrafenstation lebte und dort als „Weisser“ erzogen wurde und es garnicht so schlecht und schlimm fand
neben der Telegrafenstation ist die wahre Alice Springs, die aber eigentlich keine Quelle ist
zwei Trauungen wurden dort gerade abgehalten
schönes lauschiges Plätzchen
Weiterfahrt zum MacDonnell Ranges Holiday Park, um dort die Nacht zu verbringen
jetzt aber wirklich der allerbeste Campingplatz von allen
endlich grün um die Stellplätze herum, alles schön sauber und gepflegt, nichts scheint wie vieles im Ayers Rock Resort "out of order" (defekt) zu sein
erstmal „cheap chairs“ und Tisch rausgeholt und genossen - mit Bier bzw. Cider
Restessen = Spaghetti Bolognese
Noch eine Runde um den Campingplatz und dann schlafen


achter Tag (So., 26.09.2010):

nach dem Frühstück schnell gepackt und camper van auf Vordermann gebracht, bevor es zum Verleiher zurück ging
fast 2.000 km sind wir gefahren
dort wie beim Abholen warten müssen, obwohl man diesmal zu zweit war
Sie kam aushilfsweise aus Adelaide und war kurz vor der Krise bezüglich ihres Kollegen – im Northern Territory ist man halt noch viel entspannter als sonst wo in Australien
Hihi – deutsches Paar holte camper van ab; und was man nicht zuhause in Deutschland bei Buchung macht, holt man dann vor Ort nach: Erstmal den Vertrag durchlesen. Was wollen die machen, wenn ihnen was nicht passt?! Erstmal in ein Hotel und überlegen, statt mit dem camper van direkt loszuziehen? Aber Hut ab, die wollen in vier Tagen von Alice Springs nach Sydney (fast 3.000 km). Trotzdem: Was sieht man denn in der Zwischenzeit ausser Strasse?!
Vom motorhome Verleiher mit Denis, dem Taxifahrer, der ursprünglich aus Sydney kommt und auch Alec kennt, zum Flughafen. Aber er meint auch, dass man in Sydney ein Niemand, eine Nummer ist, wohingegen man in Northern Territory noch jemand ist und jeder eine Arbeit bekommen kann; keiner seiner Familie (vier Kinder) lebt noch in Sydney; eine australische Geschichte: Er war vor über zwanzig Jahren in Alice Springs in Urlaub und ist nicht wieder zurück nach Sydney gegangen. Ok, er hat noch seine Sachen geholt.
Laut Denis hat es nicht nur die letzte Woche, sondern die letzten Monate viel geregnet
Draussen auf der Terrasse im Schatten warten auf den Flieger
Ankunft in Sydney und mit Bahn gen Heimat
Puuuuh! Ist das voll und „unruhig“…
Eben ab nach Hause, Koffer abladen und dann wieder runter Richtung Bahnhof – zum Thai in Waverton
An die „Unruhe“ von Sydney müssen wir uns erstmal wieder gewöhnen!!




Hier noch einige Eindrücke. Leider hat das mit der Reihenfolge nicht so geklappt...



kennt doch jeder!!?!
Das erste Frühstück
Lutz auf dem Ayers Rock
Kings Canyon von oben
die Olgas im Sonnenaufgang
morgens um sieben am Uluru
Mount Connor mit Outback Duck
Sturt´s Desert Pea
Western McDonnell Ranges
da geht´s lang
Die Outback Duck

Ist nix mit auf den Ayers Rock steigen

$ 25 für drei Tage
auf dem Ayers Rock
"Wann war Sonnenuntergang?"
Ayers Rock/Uluru
Sonnenuntergang vom Camping-
platz Aussichtspunkt aus
Zwischen den Olgas
Valley of the Winds
Die alte Telegrafenstation in
Alice Springs
links rum? rechts rum?
eines der vielen Schilder unterwegs
Ayers Rock!!
Piste zum Ellery Creek Big Hole
Melonen im trockenen Flussbett
morgens um Viertel nach sieben am Uluru
Lutz durchfährt mit unserem
camper van ein floodway
auch das ist der Ayers Rock
unterwegs
einer der zahlreichen road trains
Lutz am eigentlichen Aufstieg
Standley Chasm
"Ritschepüh"
Kings Canyon
Sounds of Silence
Ines auf dem Ayers Rock
auch so sieht er aus, der Ayers Rock
Sonnenuntergang am Ayers Rock
Der Weisse mit dem Didge
am Flughafen in Alice Springs

Die Ochre Pits
ab nach Hause: im Vordergrund der
Royal National Park, darüber
Cronulla und oben rechts im Dunst
der Flughafen von Sydney