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Mittwoch, 15. Dezember 2010

Und schon wieder: Blaue Berge

Lutz und Rudolph
Montagmorgen haben wir Nicole verabschiedet. Und just als sie uns verlässt, um in Neuseeland weiterzureisen, klart der Himmel auf und die Sonne kommt zum Vorschein. Für Nicole blöd gelaufen, wir freuen uns natürlich, dass es endlich wieder schön ist.
Mittwochmittag kamen unsere neuen Vorhänge. Von “ausgeblichen-grün” zu “beige-braun”. Na ja… eigentlich wäre uns eine Fliegengittertür am Wohnungseingang lieber gewesen, damit man abends mal ordentlich hätte durchlüften können. Aber… einem geschenkten Gaul und so weiter und so fort…

Leanne Betsie, Lutz Lenny
und Ines Gail

Abends haben wir erstmal das endlich schöne Wetter genutzt und sind zum Abendessen-Picknick runter in die Oyster Bay gegangen. Das war mal wieder fällig – vorallem nach dem vielen Regen. Herrlich, wieder am Wasser sitzen zu können, ohne nass zu werden. Ja, und dann waren es ja nur noch wenige Tage bis zum langen Weihnachtswochenende mit Lutz’s Firma. Da es Samstagabend ja ein Krimi-Dinner mit Kostümierung um die 1920er herum geben sollte, haben wir Mittwoch noch schnell Anproben gemacht und geschaut, ob noch was fehlt. Da wir das Ganze nicht so ganz ernst genommen haben, hatten wir einen Heidenspass – was sahen wir bescheuert aus!!
Der Donnerstag war wie immer: Langer Donnerstag im Macquarie Shopping Centre. Wenn wir dann im Woolies einkaufen, bezahlen wir oft bei den selben Kassiererinnen. Bei einer stehen wir seltener an, was hauptsächlich daran liegt, dass sie selten kassiert. Aber sie hat ein sehr gutes Gedächtnis! Irgendwann vor unserem Northern Territory-Trip hatten wir ihr erzählt, dass wir in Urlaub gehen würden. Donnerstag fragte sie Allenernstes, wie der Urlaub gewesen sei!!
Freitag hatte Lutz gegen Mittag schon Feierabend und als ich dann endlich nach Hause kam, ging es auch schon los in die Blauen Berge zum Weihnachtsfeierwochenende. Lutz hatte auch schon das in Katoomba gekaufte “Rudolph-Auto-Set” am Mazda montiert, so dass es mit roter Plüschnase und links und rechts je einem Plüschgeweih losging.
Dean ?, Ines Gail und Lutz Lenny
Nachdem alle im Lilianfels Resort in Katoomba alle angekommen waren und sich über den Plüsch-Kookaburra, der auf jedem Bett zum Kaufen lag, gefreut hatten (natürlich konnte er auch – auf Knopfdruck - lachen), holte uns der Bus zum Abendessen ab. Die kurze Reise ging zum Solitaire Restaurant. Das war klein und fein und schnuckelig, mit Blick ins Jamison Valley. So lernten Lutz und ich das erste Mal an diesem Wochenende eine neue Gegend in den Blue Mountains kennen. Nicht das Tal, aber die Gegend, wo das Restaurant lag. Das Essen war hervorragend und so auch die Stimmung. Bemerkenswert war aber auf alle Fälle, dass die Bedienungen immer genau wussten, wer welches Getränk bestellt hatte. Wir waren um die zwanzig Leute und es waren noch ein paar weiter Gäste dort! In vielen Restaurants kommt die Bedienung ja schon bei weniger als fünf Leuten am Tisch ins Schleudern… Aber dort: Super! Perfekt! Jeder bekam, was er bestellt hatte, ohne dass vorher gefragt wurde „Wer hat das … bestellt?“.
Nachdem alle satt waren und der Bus uns zurück ins Hotel brachte, sind wir noch mit einigen Leuten in den pool room gegangen. Das war lustig, da wir alle letztes Jahr auf der Weihnachtsfeier ja immer gerne den Ausspruch aus dem Aussie-Film “The Castle” >This goes straight to the pool room!< zitiert haben, sobald etwas toll war. Dieses Jahr hiess es dann >We go straight to the pool room!”. Und so haben wir dann alle zusammen und der Reihe nach und abwechselnd Billard gespielt.

Samstagmorgen musste Lutz gegen neun schon beim Meeting sein. So konnte ich mich in Ruhe fertig machen und gemütlich mit Chris frühstücken. Gegen halb elf holte der Bus wieder die ganze Truppe ab, zur Tour durch die Blauen Berge. Lutz und ich waren nicht so richtig scharf drauf, da wir ja gerade erst da gewesen waren. Andererseits hatte man uns auch schon gefragt, ob wir nicht den Fremdenführer geben wollten. Och nöö…



Jenolan Caves

Los ging es zur Scenic World – so wie wir es kannten mit der Zahnradbahn und „Indiana Jones“-Musik ins Tal, der mittlere Spaziergang durch den Regenwald und mit der Gondel wieder hoch. Anschliessend brachte uns Garth, der Fahrer, zu den Leura Cascades, wo Lutz und ich irgendwann feststellen mussten, dass wir dort mal auf unserer allerersten Tour in die Blue Mountains gepicknickt hatten. Weiter ging es durch Leura, dem wir bisher noch keine Aufmerksamkeit geschenkt hatten. Warum eigentlich nicht? Leura ist viel netter als Katoomba! Weiter ging es nach Wentworth Falls. Dass es dort einen See gibt, wussten Lutz und ich auch noch nicht. Und die Fälle selber haben wir diesmal auch nicht gesehen. Eben schnell ging es noch zum Flat Rock, wo man wieder ins Jamison Valley schauen konnte. Ausserdem gab es dort eine inzwischen nicht mehr bewohnte Eremitenhöhle. Bei dem Wind dort war es eigentlich kein Wunder, dass der Eremit dort ausgezogen ist. Das Mittagessen fand unter einem grossen Pavillon im Garten “einer Frau” in Leura statt. Irgendwie hatte man den Eindruck, dort “privat” eingeladen worden zu sein. Die Tische waren schön gedeckt mit Silberbesteck und schönen Gläsern, frischen Blumen, verschiedene Weine gab es und einen tollen Apfelsaft. Irgendwann wurde das Buffet eröffnet mit Antipasti, Nudelsalat, Quiche, Salaten, Käse und noch vielem mehr. War das toll! Und wir wurden aufgefordert, noch einen kleinen Rundgang durch den Garten zu machen – der sei von dem selben Mann angelegt worden, der auch die Everglade Gardens angelegt hätte. Hmpf, noch was, was wir in den Blue Mountains noch nicht gesehen hatten. Aber der Garten war toll! In den Blue Mountains gibt es sehr viele Künstler. So ging es dann als nächstes in eine Töpferei. Die Sachen dort waren schön, aber halt das, was man in fast jeder Töpferei bekommt. So hat dort keiner etwas gekauft. Mitgenommen haben nur einige einige Mückenstiche, da die Töpferei mitten im feuchten Wald lag. Der letzte Programmpunkt war dann der Aussichtspunkt am Govett’s Leap. Eigentlich sollte es noch zum Evans Lookout und zu einer Schokoladenfabrik gehen. Aber alle waren müde und träge und hatten einfach keine Lust mehr, weiter rumzufahren. So sind wir dann schneller als geplant wieder am Hotel gewesen, was Lutz und ich direkt für ein Mittagsschläfchen nutzten, während andere raus sind, um am Pool zu liegen oder dort drin sogar zu schwimmen.

in der Lucas Cave


Und dann war es auch schon Zeit für das Krimi-Dinner. Um zu unserem Treffpunkt zu gelangen, mussten wir an (gefühlten) ALLEN anderen Hotelgästen vorbei. Die haben sich schon sehr gewundert, dass zweiundzwanzig kostümierte Leute durch das Hotel liefen. Bei Canapés gab es noch diverse individuelle Briefings von den beiden Schauspielern, die durch den Abend führten. Einer verkleidete sich anschliessend als Nikolaus, was das eine oder andere Kind an die Terrassentür lockte. Der Abend war grandios. Alle waren toll verkleidet und gaben alles, damit der Abend ein voller Erfolg wurde. Wir haben so viel gelacht – garantiert noch mehr als am Vorabend. Nachdem dann alles aufgeklärt war und der „Mörder“ enttarnt, war es für die beiden Schauspieler Zeit, Feierabend zu machen. Der Rest ging wieder in den pool room.
Sonntagmorgen haben nochmal alle zusammen gefrühstückt, bevor es dann für alle wieder gen Heimat ging.
Lutz und ich haben die Gelegenheit genutzt, schon auf halben Weg zu den Jenolan Caves zu sein. Also sind wir nochmal über eine Stunde weiter in die Berge gefahren und haben uns eine der vielen Höhlen angeschaut. Das war schon toll. Und da es dort noch viele Höhlen mehr gibt, die teilweise auch noch viel spektakulärer sind als die, die wir besichtigt haben, wird das nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir dort waren. Nur muss man das dann auch wieder mit einer Übernachtung oder ähnlichem verbinden.
in der Lucas Cave

Gegen halb sechs waren wir dann wieder in heimatlicheren Gefilden und haben in Crows Nest beim Vietnamesen schnell Laksa zum Abendessen gehabt. Schräg gegenüber bei der Kirche war draussen auch eine Weihnachtsfeier. Eine Band spielte Weihnachtslieder, während die Zuschauer vor der Bühne auf dem Rasen lagen oder sassen. So sind wir dann auch bei “carols by the tree” (Weihnachtslieder beim Baum) gewesen.
Nachdem wir unser Eis aufgegessen hatten, ging es nach Hause und schnell noch in den Park, die letzten Sonnenstrahlen - die tatsächlich aber noch reichlich intensive waren - tanken.
Und da war das Wochenende auch schon wieder vorbei….


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