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Donnerstag, 21. Oktober 2010

Blaue Vögel - oder so.....

Lutz war Mittwoch und Donnerstag in Melbourne, während ich, neben Hausarbeit und Bewerbungen schreiben, wieder auf Vogelbeobachtung war. Was aber nun folgt, sind Beobachtungen von mir UND Lutz.
Irgendwann haben wir mal im Park gelegen und festgestellt, dass dort – und somit auch um unsere Wohnung herum – sich mindestens zwölf verschiedene Vogelarten tummeln. Bei uns direkt waren es die letzte Woche dann auch nur die Currawongs, da den Lories der Baumnektar offensichtlich noch zu gut schmeckte.
Currawongs sind in jeder Hinsicht anders als Lories. Ok, beides sind Vögel. Da hört es aber auch schon wieder auf. Currawongs sind schwarzweiss, Lories bunt. Currawongs sind scheu, Lories klettern auch mal auf uns rum. Rot in den Kalender muss eine Markierung, wo ein Currawong Lutz aus der Hand gefressen hat. Ja, und irgendwie scheint auf Currawongs mehr Verlass zu sein. Die kommen immer – egal, welches Wetter ist und egal, was es draussen noch so zu futtern gibt.
Currawongs heissen übrigens so wie sie heissen, weil jemand aus deren Rufen mal ein „Currawong Currawong“ herausgehört zu haben meint. Hierzu kann sich gerne jeder seine eigene Meinung auf der englischen Wikipedia im Artikel „Currawong“ bilden.
Im Park gibt es ein Masked Lapwing Pärchen. Die sehen mit ihrem gelben Gesicht schon komisch aus. Ja, und sie haben Nachwuchs. Ein Einzelkind. Und wenn dieses Küken dann mal was rumläuft und sich ein Mensch, Hund, Vogel oder sonst was ihm nähert, ja, da muss man mal die Alten erleben!!! Mutti scheucht das Kleine wieder ins Gebüsch, während Vati lautkreischend Ablenkungsmanöver im Park fliegt.
Am lustigsten sind wohl neben den Lories die Noisy Miners, die meinen, trotz ihrer tatsächlichen Grösse von höchstens 25 cm in der Länge, die Allergrössten zu sein. So jagen sie gerne alleine oder zu mehreren wesentlich grössere Vögel. Oder wenn jemand vorbeikommt, der ihnen nicht in den Kram passt, fliegen sie nur wenige Zentimeter über den Kopf des Menschen oder des Hundes oder des Vogels oder… hin und her.

Samstag waren wir natürlich wieder mal auf dem Fischmarkt, „Krabben puhlen“. Und da wir gerade in der Nähe waren, ging es noch nach Surry Hills auf den Markt. Wir haben dort noch nie was gekauft. Aber das Angebot dort ist nett und die Atmosphäre auch.

Sonntag war unser Pragmatikertag.
Leider sind wir ja trotz rechtzeitiger Anmeldung nicht in den Kreis der Erkorenen gelangt, die an diesem Morgen beim „Breakfast on the Bridge“ auf der Harbour Bridge mitfrühstücken durften. Ehrlicherweise waren wir nicht so richtig traurig, nachdem es die ganze Nacht geschüttet hatte.
Um dennoch was davon mitzubekommen, haben wir uns laufender Weise auf den Weg nach Sydney begeben. Aber welch Enttäuschung! Als wir um halb zwölf auf der Harbour Bridge ankamen, war die Brücke zwar noch für den Verkehr gesperrt, aber kein Picknicker war mehr da, alles war abgebaut, sogar der Kunstrasen war wieder eingerollt. Und als wir von Sydney aus wieder zurücktrabten, kamen auch schon eine Stunde ehr als geplant die ersten Autos wieder über die Brücke.
Ja, unsere Laufrunde war lustig und halt wirklich praktisch. So kamen wir noch über den Kirribilli Market und am McMahons Point am Blues Festival vorbei. Aber um die Zeit wurde dort noch aufgebaut, so dass wir direkt nach Hause gelaufen sind. Eigentlich wollten wir später nochmal dorthin. Nachmittags haben wir noch im Park in der Sonne uns ausgeruht und den Klängen des Blues Festivals gelauscht, die der Wind uns teilweise zutrug. Ja, und als wir dann gegangen wären, war es auch schon wieder am Regnen…
Noch was zum Blues Festival: Es war ein BLUES Festival gegen den BLUES (Depressionen) an der BLUES Point Road am McMahons Point. Wochen vorher hatte schon auf dem Weg zum Fähranleger ein blaues Klavier gestanden. Auf dem Titel vom Mosman Daily gab es ein Bild von Musikern mit blauen Instrumenten um das Klavier geschart. Und abends sollte die Harbour Bridge noch blau strahlen. Das haben wir leider nicht mitbekommen – da waren wir froh, zuhause im Warmen zu sein.
Unser Aufenthalt in Australien bietet uns die Möglichkeit, uns selber in europäischer Küche zu üben, da man das, was man hier bekommt ja nicht ernstnehmen kann. Die Zypriotin, die wir beim Sounds of Silence am Ayers Rock getroffen hatten, hatte uns ja ein griechisches Restaurant in Petersham empfohlen. Aber als Lutz später auf der Website des Restaurants feststellte, dass es auch dort kein Gyros gibt, haben wir uns nicht quer durch die Stadt auf den Weg dorthin begeben. Ja, und am Sonntag gab es nach über einem Jahr endlich mal wieder Carpaccio. Sowas kennen die hier ja auch nicht. Glücklicherweise gibt es aber in Australien sehr gutes und trotzdem günstiges Rindfleisch.

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