Wir in Oz auf einer größeren Karte anzeigen

Sonntag, 29. November 2009

Wir sind online!!!

Wieder ist eine Woche rum und wie Ihr schon in der Überschrift lesen könnt, hat Telstra es endlich geschafft, uns das Modem zu schicken. Aber vor dem Vergnügen haben die Götter den Schweiss gesetzt und so verzweifelten wir beiden abwechselnd an unserem Internet: Zuerst klappte es nicht, mehrere Rechner an die Kiste anschliessen zu können, nach mehreren Wochen Untätigkeit hat mein Rechner sich erstmal alle Updates aus dem Internet geholt und ging mal so richtig in die Knie, dass ich schon wieder die (kostenpflichtige!!) Hotline anrufen wollte. Und und und… Aber jetzt läuft alles. Herrlich!

Dienstagmorgen hatten wir dann unser Lauftraining wieder aufgenommen. Aber nachdem wir am Vorabend uns an der Wii verausgabt hatten, fand mein Körper eine zusätzliche Sporteinheit völlig unnötig und hat mit „Erkältung wieder verstärken“ reagiert. So ist Lutz die nächsten Morgende alleine laufen gewesen.
Er hatte sich samstags im Apple Store ja auch ein feines, neues Spielzeug besorgt, was ihm beim Training helfen soll. Es ist ein Chip, den er in einen Schuh stecken und dann einfach loslaufen musste. Man kann bestimmt noch ganz viele tolle andere Sachen damit machen. Aber momentan reicht es noch, wenn das Ding Kalorienverbrauch, Entfernung, Höhenmeter und so an das iPhone sendet.

Kurz noch zu dem Naturparadies hier: Das wahre scheint nebenan in Greenwich zu sein! Die Tage bin ich mit dem Bus nach Lane Cove gefahren und auf der Fahrt dorthin durch Greenwich gekommen. „Grüne Hölle“ wäre der passendere Name. Alle paar Meter steht ein anderes Häuschen auf einem kleinen Grundstück. Drumherum ist es einfach nur grün: Der Dschungel der Sydney North Shore! So grosse Strelitzien hab ich bis dahin noch nicht gesehen. Und dass Bougainvilleen durchaus auch ein Baum seien können, weiss ich jetzt auch.
Im Sommer ist es dort in den Häusern bestimmt schön schattig. Aber auf die Feuchte und die grossen und kleinen Krabbel- und Flattertierchen hätte ich da keine Lust. Mir reichen die Viecher, die zu uns kommen. Da sind die Papageien mit Abstand noch die nettesten!

Freitag war es schwül und stickig, so dass ich mich wieder mit einer Migräne rumplagen musste. Aber hier gibt es auch tolle „Stöffchen“, so dass wir es abends dann doch nach „The Rocks“ geschafft haben.
Das ist das Viertel rund um das Ende der Harbour Bridge auf der Sydney-Südseite. Dort sind vor über 220 Jahren die ersten Siedler an Land gegangen und haben Sydney gegründet. Der Name lässt erahnen, wie es dort damals ausgesehen haben muss.
Heutzutage stehen noch viele alte Gebäude, wo man jetzt Geschäfte, Kneipen, Galerien usw. findet.
Jetzt im Sommer ist dort jeden Freitagabend bis zehn Uhr Markt: Man kann verschiedene Sachen wie z. B. Kleidung und Schmuck kaufen, Musikanten spielen, andere verkaufen Getränke oder Essen. Es ist schon eine sehr nette Atmosphäre dort.
Nachdem wir genug vom Markt gesehen hatten, haben wir uns auf die Suche nach Abendessen begeben. Rein aus Neugierde und um einen „Apéritif“ in Form von Bier und Bretzeln zu nehmen, sind wir ins „Löwenbräu“. Dort versucht man den Aussies und Touries die bayrische Lebensart näher zu bringen. Soweit wie wir das beurteilen können, ist das auch gelungen: Es gibt bayrische Biersorten und Essen, die Kellner laufen in Lederhosen und die Kellnerinnen in Dirndln rum, manche kommen sogar aus Deutschland, das Ambiente ist, wie sollte es sonst sein, bayrisch. Na ja, es irritierte etwas, dass es auch Stiegl und Mango- bzw. Limetten-Weizenbier gab. Wer beschwert sich da noch über Bananen-Weizenbier?
Viel Spass hatten wir an den Einladungen zu den Weihnachts- und Silvesterveranstaltungen des „Löwenbräu“, wo dessen „live Oom Pah Pah band“ beworben wurde.
Irgendwann werden wir auf alle Fälle testen, was der deutsche Geschäftsführer seinen Leuten gesagt hat, was deutsche Kost ist.
Aber Freitag war es noch nicht so weit. Wir sind erstmal nach nebenan in die Argyle Street, wo es „The Argyle“ gibt. Für deutsche Begriffe würde man dazu wohl nicht so richtig Kneipe, aber auch nicht Klub sagen. Irgendwas dazwischen ist es. Und für uns war es dann auch der Ort, wo es unser Abendessen gab. Ehrlicherweise war das dann nicht so toll.
Andererseits hat der „Laden“ an sich es schon wieder wettgemacht: Durch einen Innenhof mit einer Bar und einem Grillimbiss kam man an den Ort des Geschehens: Links und rechts über zwei Ebenen gab es Sitz- und Stehplätze. In der Mitte hingen von oben tolle Lampen und ein Glaswürfel mit dem DJ herunter.
Der Knüller waren aber „the loos“ (die Toiletten): Es gab einen grossen Raum. Links die gemischten Toiletten, rechts die Damentoiletten – also: die Kabinen. Jeweils mit einem eigenen Handwaschbecken. Am Ende des Raums standen mehrere „Zylinder“, die aussahen, als würden dort Ausserirdische „ausgebrütet“. Tatsächlich verbargen sich dahinter die Pissoirs. Und in der Mitte gab es ganz Ally McBeal-like ein langes Becken zum Händewaschen.
Weil die Woche aufregend genug war sind wir dann aber relativ früh wieder zuhause und im Bett gewesen.

Samstag hatte Lutz ja Geburtstag. Und ist heldenhaft erstmal seine Runde laufen gewesen. Das kam mir nicht nur gelegen, weil meine Erkältung sich noch immer hält, sondern weil ich unsere Essecke im Wohnzimmer geburtstagstechnisch aufpimpen konnte: „Happy Birthday“-Girlande aufhängen, die Geburtstagstorte (Snickers Cheesecake) mit Kerze versehen, den Tisch mit Torte und Geschenken schmücken. Ich hatte es mir ja nicht verkneifen können: Vor ein paar Wochen waren wir im Crows Nest Hotel (die Kneipen heissen „hotel“), ein Bierchen trinken, als eine offensichtlich Erwachsene märchenprinzessinnenhaft angezogen mit einer Schärpe „Birthday Princess“, hereinkam. Was haben wir gelacht!! Ok, eine Schärpe habe ich für Lutz nicht gefunden. Aber eine Schleife, wo „Birthday Boy“ draufsteht.
Und als der geduscht und umgezogen war, war erstmal Bescherung: Ein Buch mit „Oz Slang“, ein „Boost-Gutschein“ (ein „Saftladen“) und eine Ladestation für das iPhone. Leider passte die Ladestation nicht, da Lutz noch eine Schutzhülle um das Telefon herum hat.
So sind wir dann gegen Mittag zur Bahn runter, um nach Sydney zum Apple Store zu fahren. Tjaaaa, hatten wir ja schon am Vorabend gesehen, dass es „Schienenersatzverkehr“ geben würde. Das haben wir aber nicht so ernst genommen, dass wir nach einer Alternative wie Fähre geschaut hätten. Also standen wir am Bahnhof und haben auf den Bus gewartet. Der kann natürlich nicht den direkten Weg fahren, sollte aber alle Stationen anfahren, wo auch der Zug gehalten hätte. In Kirribilli war auch noch Markt. Und so sind wir mit einer gehörigen Verspätung in Wynyard angekommen.
Bei Apple haben wir das Ladeteil zurückgegeben und sind noch ein bisschen durch die Geschäfte, bevor wir über den Circular Quay mit der Fähre nach Hause sind.
Mit dem Glück, das wir hatten, dauerte es noch eine Stunde, bis der nächste Bus nach Hause zur Fährstation gekommen wäre und wir haben uns zu Fuss auf den Weg gemacht. Da es schon später war und wir noch nicht so viel gegessen hatten, sind wir noch beim „Commodore“ auf „Beef Nachos“ eingekehrt, ohne die wir es nie bis nach Hause geschafft hätten! Der „eine Stunde später“-Bus überholte uns auch noch, als wir dann wieder unterwegs waren…
Da Lutz sich einen gemütlichen Tag gewünscht hatte, haben wir uns zuhause eine Decke und Getränke gegriffen und sind dann auf ein Nickerchen auf die andere Strassenseite in den Park gegangen.
Eigentlich hatten wir abends noch vorgehabt, fein essen zu gehen. Aber die Müdigkeit und das Wissen, dass Nudelsalat und Frikadellen im Haus waren, haben uns zuhause bleiben lassen. War auch schön.

Sonntag sind wir mit einem Umweg über Penrith in die Blue Mountains gefahren.
Lutz wusste von seinem Aufenthalt vor sieben Jahren, dass es in Penrith eine Seilbahn für Wasserskifahren wie in Langenfeld gibt. Im Internet gab es nur wage Hinweise, die uns aber nicht abhalten konnten: Ab nach Penrith, schauen, was es gibt. Und siehe da: Gerade zwei Tage vorher hatte die Bahn wiedereröffnet, nachdem alles neu aufgebaut worden war. Hätten wir unsere Wasserskisachen per Zufall im Auto gehabt, hätten wir die Blue Mountains erstmal Blue Mountains sein lassen. Aber so haben wir beschlossen, dass wir kommenden Sonntag dort noch mal hinfahren werden, haben festgestellt, dass zwei der Hebler aus Hamburg kommen und dass man dort bestimmt einen tollen Tag verbringen kann. Dort gibt es auch Gasgrills zur freien Benutzung. Na, denn… Wasserskisachen und Picknickkorb ins Auto und los geht´s!
Aber so ging es gestern dann erstmal weiter in die Berge. Auf 1.000 Meter und nur noch kalte 20 °C. Ja ja, ich weiss, was die Leute in Deutschland jetzt sagen… Aber hier ist es schon ab kurz unter 25 °C kalt.
Kurz vor Katoomba haben wir eine nette picnic area gefunden, wo wir unsere Kühltasche auspackten und Mittagessen hatten. Nach einem kleinen Nickerchen ging es dann weiter nach Katoomba, um die Felsformation „The Three Sisters“ (deren „Cousinen“ >Three Sisters< ich schon im Banff National Park in Kanada gesehen hatte) und die weite Ebene des Jamison Valleys zu sehen.
Da wir ja viel zu spät waren, haben wir es dabei belassen und sind nach Hause gefahren. Ein anderes Mal werden wir viel früher da sein, um wandern zu gehen.
Zuhause angekommen, war es dann so windstill, dass wir noch ein bisschen mit dem kleinen Flugzeug im Park fliegen waren. Sehr zum Erstaunen der Passanten und vor allem der Tiere. Ein Vogel versuchte eigentlich einen Wurm aus dem Boden zu ziehen. Aber das Flugzeug irritierte ihn total und irgendwann war der Vogel weg – ob jetzt mit oder ohne Wurm, ist uns nicht bekannt. Ein Hund verstand auch die Welt nicht mehr, was er da durch die Luft schwirren sah. Frauchen konnte froh sein, dass sie nur einen kleinen Fiffi hatte. Denn der zur Salzsäule erstarrte Hund machte keine Anstalten, auf ihr Rufen zu reagieren, so dass sie ihn sich unter den Arm klemmte und von dannen stratzte.

Ihr seht: Bei uns wird es nie langweilig. Bis zum nächsten Mal!

Mittwoch, 25. November 2009

Das Leben in Oz





Eins schon mal vorne weg: So unglaublich es klingt, aber bei herrlichsten Wetterbedingungen kann man sich durchaus erkälten. Das ist mir letzte Woche so passiert… Da das hier kein Thema ist, wird es irgendwas gewesen sein, aber keine Schweinegrippe! Um zwei Tage flachliegen bin ich dann trotz allem nicht herumgekommen… Langsam wird´s aber wieder.

Ja, mit dem Internet sind wir in eine weitere Runde gegangen und hoffentlich hat Lutz´s Wutabladen beim Anbieter geholfen, dass wir zuhause bald endlich online sind!!

Durch die Erkältung war es dann eine sehr unspektakuläre Woche. Einen Nachmittag, bevor „es“ los ging, war ich noch mit Bronja im North Bridge Plaza (klein, aber fein) einkaufen. Dort gibt es einen gut sortierten „Tokyo Mart“, so dass wir hier nun auf „Solinger Niveau“ mit japanischen Leckereien versorgt sind. Na ja, das hält uns aber nicht davon ab, in regelmässigen Abständen nach Crows Nest zu „unserem“ Japaner futtern zu gehen.

Und trotz aller Erkältung sind dann noch ein paar Bewerbungen rausgegangen. Die Zeitarbeitsfirmen, wo ich mich vorher beworben hatte, haben sich gerade mal bedankt, dass ich mich beworben hab und haben meine Bewerbung in ihren grossen Karteikasten gepackt. Mal sehen, was passiert.

Samstag war die Erkältung soweit im Griff, dass wir tagsüber in Sydney auf dem Fischmarkt und den Geschäften unterwegs waren und abends wieder mit Leanne und Dean essen gehen konnten. Hier in Australien gibt es etwas ähnliches wie in Deutschland diese Gutscheinbücher – eine Karte. Die haben die beiden und reservieren so immer einen Tisch in einem netten Restaurant. Diesmal haben wir sie aber erstmal zu uns nach Hause zum „Apéritif“ eingeladen, bevor es dann nach North Sydney zum Essen mit Blick auf die Harbour Bridge ging.

Sonntag war es sagenhafte 42 °C warm. Ich hatte Bronja mal vor Wochen ausgelacht als sie sagte, man braucht einen grossen Kühlschrank, wo man ALLES reinpackt. Tja, was soll ich sagen: Bei uns im Kühlschrank ist jetzt auch alles - inklusive Brot. Aber zurück zu Sonntag: Mit einem Umweg über die „Good Guys“, die uns noch immer nicht die fehlenden Unterlagen für unsere Waschmaschine für das „Sydney Water Rebate Program“ geschickt hatten und wo wir dann noch Bronja auf der Suche nach einem neuen Fernseher getroffen haben, ging es nach Manly ans Meer. Es waren reichlich Leute am Strand und im Wasser. Letzteres konnten wir nicht so richtig nachvollziehen, weil das Wasser wirklich ziemlich kalt war. Die Surfer, die alle der Reihe nach im Wasser auf DIE Welle warteten, hatten sich wenigstens lange Neoprenanzüge angezogen. Na ja, den Spass am Surfen konnten wir auch nicht so richtig nachvollziehen. Das Surfen an sich ist bestimmt toll. Aber das Rauspaddeln gegen die Wellen sah schon anstrengend aus. Und dann war die See zwar rau, aber DIE Welle schien nicht dabei zu sein…

Sehr lustig anzusehen war, dass die Mühe der Rettungsschwimmer nicht umsonst war und alle Bader brav in dem Bereich zwischen den aufgestellten Fahnen schwimmen gingen.

Nach einem „stroll“ durch Manly hatten wir dann auch genug von Wärme, die am Meer ja nicht so doll war wie im Landesinneren und sind zu „unserem“ Macquarie Shopping Centre gefahren. Dort war es dank Klimaanlagen erwartungsgemäss angenehm kühl. Wenn man dort hinfährt, kann man sich vorher überlegen, in welches Geschäft man am dringendsten muss und wählt entsprechend das Parkhaus. Das hilft aber selten, da man oft schon allein fünfzehn Minuten durch die Parkhäuser fährt, bis man einen Parkplatz gefunden hat. Und letztendlich landet man dann ganz woanders. Ja, so sind wir dann nicht in der Nähe von „Big W“ (so was wie Karstadt) gelandet, wo wir eigentlich uns überlegt hatten, hinzuwollen. War auch alles halb so schlimm – so haben wir neue Ebenen im Einkaufszentrum gefunden, die uns bislang unbekannt waren, die uns aber zu der Erkenntnis brachten, dass wir nicht mehr nach Rhodes fahren brauchen, ausser wir wollen zu diesem schwedischen Möbelhaus mit den gelben Buchstaben auf blauem Grund.

Abends ging kein Lüftchen. Wir hatten alle Fenster und Türen auf. Nichts hat es gebracht. Vielleicht sollten wir uns für den Sommer einen Ventiletti zulegen?! Eine Klimaanlage haben wir ja auch nicht.

Samstag hatten wir auf der Fahrt mit der Fähre ab Circular Quay nach Hause gesehen, dass vor der Oper schon alles (Bühne & Co.) für Sonntagabend für das Finale von „Australian Idol“ aufgebaut worden war. Und eigentlich hatten wir dann überlegt, Sonntagabend ein bisschen Richtung Harbour Bridge spazieren zu gehen, um evtl. was mitzubekommen. Aber die Wärme hat uns doch mehr zugesetzt als erwartet und so waren wir froh, nach dem Abendessen auf der Couch hängen zu können. Dadurch haben wir natürlich auch das Finale im Fernsehen verfolgen können. Es war eine riesige Show. Und zu den Auftritten von Mika, Michael Bublé und später zu dem vom frischen Sieger Stan Walker gab es dann Feuerwerk. Da hat man keine Kosten und Mühen gescheut. Das waren endlich mal anständige Feuerwerke, die wir vom Balkon aus verfolgen konnten. Mit der Erkenntnis, dass „live“ im Fernsehen auch nicht so richtig „live“ ist – immerhin hatten wir schon etliche Sekunden ehr Feuerwerk über den Bäumen vom Brennan Park, bevor man es im Fernsehen sehen konnte…

Und Katrin: Jo, hier ist das Naturparadies: Als wir die Tage auf dem Balkon sassen, hat sich noch eine Eidechse dazu gesellt. In der zweiten Etage…

Dienstag, 17. November 2009

Wochenrückblick













Irgendwie hatte man den Eindruck, dass die letzte Woche doch sehr unspektakulär war. Dennoch gab es das eine oder andere „Highlight“.

Lutz hat zwei Tage in Darling Harbour auf eine „Safety Messe“ gearbeitet. Für die Aussteller hat es dann auch ein Geschenk in Form von „Archie“, dem „No-Phone-Plüschbären“ gegeben. Eigentlich soll man während der Autofahrt sein Handy in die Brusttasche von Archie´s Hemd stecken, damit man es dann auch nicht benutzt. Lutz ist da erfinderisch – siehe Bild!

Ich hab mich dann auch gefreut – nein, ich habe noch keinen Ersatz für meine Alpro-Bananenmilch gefunden. Aber ich habe „Tang“ hier gefunden. In Costa Rica entdeckt, wenn einer dorthin flog immer wieder neu „bestellt“, in Oman in 2,5 kg Dosen im Duty Free wiedergefunden – sehr zur zweifelhaften Freude von Lutz, der mir das Zeug dann aber auch aus Abu Dhabi mitbrachte. Ja, und jetzt gibt es das hier!! Herrlich! Es handelt sich übrigens um ein Getränkepulver ;o)

Und unser Wiichen läuft! Da mussten wir doch direkt mal einen „Tag“ Ravin´Rabbids spielen.

Freitag sind dann auch die restlichen fehlenden Möbel angekommen und aufgebaut worden. Jaaa, ok, von der ersten Lieferung liegen noch die Nachttische unaufgebaut in den Kartons. Da hat nicht wirklich einer Lust drauf, die aufzubauen… Und wir drehen seit drei Wochenenden die selbe Runde: Macquarie Shopping Centre (mit 1a-Food Court), Rhodes Shopping Center (mit IKEA), Bunnings (der australische OBI), Dick Smith (der australische Saturn), weil immer wieder was auffällt, was fehlt. Na ja, bei IKEA fehlt es im Sortiment. Und bei uns wird es immer weniger was fehlt – Hurra!
Ja, neben dem schon mal beschriebenen „BYO“ sind Food Courts auch eine ganz prima Sache (nicht nur in Australien!). In der Mitte stehen etliche Tische mit Stühlen und drum herum bieten diverse Schnellimbisse ihre Mahlzeiten an. Wenn man mit mehreren unterwegs ist, muss man sich nicht auf etwas beschränken – hat einer Lust auf Kebab, der nächste auf Sushi (was hier saugünstig ist!) und noch einer auf Pizza, geht jeder zu dem Imbiss, wo er das bekommt und man trifft sich am Tisch zum gemeinsamen Essen wieder.
Ach ja, auch sehr praktisch ist es, dass man, wenn man in einem Pub etwas trinken oder in kleineren Lokalen etwas essen möchte, sich etwas aussucht, das am Tresen bestellt und bezahlt, dann bekommt man erstmal eine Nummer zugeteilt und irgendwann bekommt man sein Essen. Sowas verhindert einige Enttäuschungen auf beiden Seiten.

Enttäuscht waren wir dann von der „Sydney Aviation Model Show“. Es ging tatsächlich um Flugzeugmodelle. Aber keine, wie wir sie kennen – ferngesteuerte Luftakrobaten. Es waren ganz einfach metallene Staubfänger in allen möglichen Grössen. Die besagte Show beschränkte sich darauf, dass um ein Uhr mittags für eine ganze kleine Weile zwei Propellermotoren eines hinter einem Zaun auf diesem Flughafengelände stehenden Flugzeugs gestartet wurden und liefen. Toll! Na, nicht wirklich! Zehn Dollar Eintritt war schon happig für nichts. Hätte man dieses Flugzeug auch noch von innen sehen wollen, wären wieder sechs Dollar fällig gewesen. Einziger Trost: Es gab einen tollen Kaffee! So sind wir relativ schnell dort wieder abgehauen.

Weitere Enttäuschungen – diesmal wenn ein Aussie mal nach Europa kommt: Er wird dann feststellen, das Gouda eigentlich doch nicht aus Tasmanien kommt, Feta eigentlich eine griechische und nicht dänische („Wer hat´s erfunden?!?!“) Sache ist und die Holländer schicken „ihren“ Pumpernickel nach Australien. Was haben wir gestaunt!!

Und weil es uns hier so gut geht und wir das in vollen Zügen geniessen und weil wir morgens noch ganz akzeptables Spochtwetter haben, haben wir es wahr gemacht und jetzt Samstag unser Lauftraining begonnen. Unglaublich, was?
Wenn man in Deutschland schon mit gehen – laufen – gehen – usw. anfängt, dann macht man das bei den steilen Hügeln und Treppen hier erstrecht. Ausserdem suchten wir noch ein geeignetes Plätzchen für Sylvester – wünschenswert wäre eine Aussicht auf die Harbour Bridge mit dem Opernhaus dahinter.
Wenn die vielen Bäume vor unserem Haus nicht wären, hätten wir ja freien Blick auf Sydney. Von den vielen Feuerwerken, die unten im Hafen schon mal abgefeuert werden, bekommen wir gerade mal das Geräusch zu hören.
Wir hatten also beschlossen, eine halbe Stunde laufen zu gehen – haha! Über eine Stunde waren wir letztendlich jeweils Samstag- und Sonntagmorgen unterwegs. Auf der Karte hatten wir gesehen, dass wir von Balls Head eine prima Aussicht haben müssten. Tja, erstmal sind wir aber „zu weit hinten“ gelandet, fast im Berry Island Reserve. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einem auf einem Zaun sitzenden „Lachenden Hans“ (Vogel – hier Kookaboora genannt) vorbei. Was´n Oschi! Und natürlich typisch Aussie: Die Ruhe weg. Den hat es überhaupt nicht gestört, dass wir in einem Abstand von höchstens einem halben Meter an ihm redend vorbei gelaufen sind und er war wirklich nicht ausgestopft!!
Vielleicht hat er aber auch erkannt, dass wir Vogelfreunde sind? Immerhin haben wir Freitag mal die Papageienfütterung übernommen. Die Viecher, welches übrigens Rainbow Lorikeets sind, waren von unserem schnabelgerecht geschnittenen Apfel hellauf begeistert, so dass zur „Stosszeit“ um die zwanzig Vögel auf dem ganzen Balkon verteilt sassen und futterten. Die lassen sich zwar nicht streicheln. Aber aus der Hand fressen sie.
Na, wie auch immer, sind wir auf unserer Laufrunde viel gegangen… Und haben unser Plätzchen für Sylvester auch gefunden. Bzw. auch jedemenge Alternativen, falls das eine Plätzchen schon „voll“ ist.
Das Balls Head Reserve ist eine Halbinsel, die, wenn man mit der Fähre nach Darling Harbour fährt und dort draufschaut, grün grün und nochmal grün aussieht. Dort gibt es aber auch tolle Aussichtspunkte, Picnic Areas mit Grill – aber im Gegensatz zu den kanadischen, wo man seine Kohle mitbringt, gibt es dort Elektrogrills, fliessend Wasser aus dem Hahn, auch ein „stilles Örtchen“ – ne, Rosi? ;o) - usw. usf. – also, alles da für einen gemütlichen Tag.
Unterwegs hatten wir auf einer Karte gesehen, dass dort auch noch Wege relativ nah am Wasser entlang gehen. Tja, es waren bloss keine Höhenlinien eingezeichnet und so sind wir durch das bush land von Balls Head oberhalb des Wassers gestriffen. Wie gut, dass wir feste Schuhe an hatten! Irgendwann waren es nur noch Trampelpfade – über Stock und Stein, immer wieder tolle Aussichten zum Wasser, zugewachsene Treppen, Feldvorsprünge. Und einen „Eingeborenen“ haben wir auch getroffen. Der hatte es sich unter einem Felsvorsprung häuslich eingerichtet.
Ihr seht: So richtig zum Laufen kommen wir bei unseren Erkundungstouren überhaupt nicht. Na ja, irgendwann kennen wir fast alles auf diesem Fleckchen und dann kann man auch einfach mal nur laufen.

Bleibt abschliessend nur zu hoffen, dass die Jungs und Mädels von Telstra mal in die Pötte kommen und wir zuhause Internet bekommen!!

Samstag, 14. November 2009

Umzug – eeeendlich!








Vorab erstmal das: Auch wenn es Leute gibt, die dachten, Lutz würde erst das Internet ans Laufen bringen, bevor er das Bett aufbaut - da würden wir ja heute noch auf dem Boden schlafen. Das ist nämlich garnicht so einfach hier mit den lieben Leuten von den Internet-Anbietern... Also: Erstmal was älteres und später vielleicht noch was aktuelles.


Letzte Woche hat es hier dann einige Tage lang fast in einem durch geregnet. Ok, es ist warmer Regen und ein Aussie freut sich und rennt draussen ohne Schirm rum, als wenn nichts sei. Lutz und ich sind aber noch nicht so weit, dass wir uns über Regen freuen. Andererseits war das dann schon eine super Abkühlung, da es am Dienstag sagenhafte 37 °C heiss gewesen ist. Sich draussen zu bewegen oder atmen ging so gut wie gar nicht…

Also hat Lutz sich auf die Arbeit verzogen und ich bin einer Einladung von Bronja nachgekommen, den Melbourne Cup bei Sandwiches und Sekt vorm TV zu verfolgen. Der Melbourne Cup ist DAS Pferderennen des Jahres, wo zu angeblich die Nation um drei Uhr nachmittags stillsteht. Das mag man glauben, wenn man schon Wochen vorher die Schaufenster der Geschäfte in Melbourne und Sydney sieht – alles wird irgendwie mit Pferden und Jockeys in Verbindung gebracht. Ausserdem ist es nicht nur ein sportliches Event – sehr wichtig sind auch die Hutkreationen, die die Damen dazu tragen. So konnte man dann am Milsons Point vor dem Hotel, wo wir zu dem Zeitpunkt noch wohnten auch diverse Damen und Herren beobachten, die sich herausgeputzt hatten, um das Rennen irgendwo auch vor dem TV zu verfolgen.

Die Übertragung aus Flemington, welches die Galopprennbahn von Melbourne ist, lief wohl schon den ganzen Morgen, da ja auch noch andere Rennen starteten. Aber ab kurz nach zwei ging es nur noch um dieses eine. Die Pferde wurden gezeigt, die Jockeys wie Fussballstars vorgestellt, Olivia Newton-John trällerte Liedchen (eins davon war die Nationalhymne – nicht zu verwechseln mit „Waltzing Matilda“), Leute wurden interviewt. Ein riesiges Spektakel. Um drei Uhr ging dieses riesige Feld von 23 Pferden auf die Reise über 3,2 km – und „Shocking“ siegte. Und was dann passierte, kam der Formel Eins oder Fussball-Bundesliga schon sehr nah: Der siegreiche Jockey wurde noch beim Ausgaloppieren von einem reitenden Reporter abgefangen und interviewt, die 120.000 Zuschauer in Flemington kriegten sich nicht mehr ein – entweder aus Freude oder halt Enttäuschung - , man liess diese paar Minuten Rennen immer und immer wieder Revue passieren. Dann kam der „Hollywood-Teil“ der Veranstaltung: Es wurden Reden gehalten. Wie bei einer Oscar-Verleihung dankten der Reihe nach der Besitzer von Shocking, sein Trainer, das Stallmädchen und alle möglichen anderen noch allen möglichen andereren. Da war was los!

Abends war das Wetter dann wieder erträglicher und wir (auch Lutz inzwischen) haben den Tag bei Bronja auf der Veranda bei einem kühlen Blonden ausklingen lassen.

Aber das eigentliche Highlight war, dass wir letztes Wochenende endlich in unsere Wohnung ziehen wollten und alles dran gesetzt haben, dass das klappt. Daher waren wir dann jeden Tag unterwegs, hier und da nach Möbeln und Whitegoods (Kühlschrank und Waschmaschine) zu gucken und Preise zu vergleichen. Bis Donnerstag war alles erledigt, so dass Freitag alles, was bei den Geschäften auf Lager war, geliefert wurde. So fehlten uns nur der Esstisch mit Stühlen und das Bett. Also wirklich nur das Bett. Die Matratze gab es schon. Tollerweise kam auch am selben Tag unsere Palette aus Solich an!

So haben wir am Freitag noch einiges aufgebaut und ausgepackt, bevor es abends mit Dean und Leanne nach Crows Nest zum Inder ging. Das Essen erinnerte sehr an das in Pakistan und eine gemeinsame Vergangenheit können die beiden Länder in der lukullischen Hinsicht kaum leugnen.

Samstagvormittag ging es erst nach Pyrmont zum Fish Market. Herrlich! Diese riesige und frische Auswahl an Meeresfrüchten. Wir haben es dann gemacht wie die Einheimischen: Für jeden gab es ein halbes Kilo frische und gekochte Tiger Prawns und ein Piccolöchen. Das ist schon sehr entspannend, wenn man mit Blick in die Bucht bei Sonnenschein die Krabben puhlt. Anschliessend waren wir noch schnell bei Paddy´s Market. Das sind ähnliche Markthallen wie beim Queen Victoria Market in Melbourne. Und günstige T-Shirts mit und ohne Souvenir-Charakter gab es für uns.

Anschliessend haben wir unsere Sachen aus dem Hotel geholt und sind in die Wohnung eingezogen, bevor es noch weiter durch diverse Einkaufszentren ging, um unsere Wohnung weiter einzurichten und Lebensmittel zu kaufen.

Sonntag wollten wir eigentlich auf den Art & Design Market nach Kirribilli – aber bei dem Regen wollten wir dann auch nicht… Ausserdem ist der ja sowieso einmal im Monat. Also sind wir direkt nach IKEA u. ä. gefahren. Praktischerweise haben die Geschäfte hier ja auch sonntags auf.

Und am kommenden Freitag werden auch die restlichen Möbel geliefert, so dass wir eingerichtet sind und Ihr die Flüge zum Besuch buchen könnt!

Dann ist der Frühling hier im vollen Gang: Alles ist grün und/oder blüht um die Wette! Am meisten haben uns die vielen Jacaranda-Bäume beeindruckt, die als lila Flecken aus den vielen anderen (grünen) Baumkronen hervorschauen. Die McDougall Street könnte aber auch nach der Strasse aus der guten alten australischen Serie „Hey Dad“ benannt werden: Jacaranda Avenue – eine Allee aus lila.

Es blüht so viel: Azaleen (natürlich nicht so toll wie an der Helenenstrasse 3 zu Solich   ;o)   ), Bougainvilleen, Kapuzinerkresse, Geranien, Agapanthus und andere „Lilienpflänzchen“, Petunien, Oleander, Begonien, Strelitzen und noch viel viel mehr!

Abends „blüht“ bei uns auch regelmässig der Ahorn vorm Haus: Die Papageien geben sich dort ein lustiges und lautes Stelldichein und beobachten, wo man wohl was zu fressen bekommt. Einen Abend fütterte ein Nachbar und alle Papageien, die gerade nicht fressen durften, weil anscheinend ranghöhere Tiere noch frassen, sassen auf den umliegenden Balkonen. So hatten wir auch um die zwölf, fünfzehn Stück bei uns auf der Brüstung sitzen.

Es hat zwischendurch auch was von Spanien oder Costa Rica, wenn abends die Grillen zirpen, was das Zeug hält.

Ansonsten haben wir festgestellt, dass nicht nur zweibeinige (menschliche) Aussies ziemlich entspannt sind. Auf der Great Ocean Road waren die Vögel auf der Strasse ja auch sehr unbeeindruckt, wenn man angefahren kam und hüpften gerade mal das nötigste an die Seite. Fliegen, die die letzten Tage auch häufig da waren, sind auch sehr anhänglich und lassen sich nicht durch eine einfache Handbewegung verscheuchen. Man muss da schon deutlicher werden. Aber der Knüller waren die Kakadus, die wir am Sonntag auf der Heimfahrt gesehen haben: In grösseren Abständen überflogen mehrere Vögel den Freeway – knapp einen Meter über die Autos hinweg!

Das war es erstmal wieder aus Aussieland! Bis zum nächsten Mal!!

Montag, 2. November 2009

Zurück in Sydney



Die restliche Woche in Melbourne war recht unspektakulär – Lutz ist arbeiten gegangen, während Ines sich weiter die Stadt und Museen angeschaut hat oder am letzten Tag dann doch noch shoppen war. Wer so was mag ist in Melbourne gut aufgehoben: Ein wahres Shopping–Mekka.
Aber das Highlight der Woche war dann wohl, dass wir am Dienstag Peter "Mauraitscher" aus Brisbane getroffen haben – der war auf Dienstreise gerade in der Gegend.

Jetzt sind wir seit Samstag wieder in Sydney. Vom Flughafen ging es fast sofort zum Makler; endlich die Schlüssel für die Wohnung abholen. Anschliessend ging es dann natürlich zur Hazelbank Road. Bisher haben wir aber nur überlegt, wie wir die Möbel stellen und das eine oder andere ausgemessen.
Abends sind wir dann im Vergnügungsviertel Darlingharbour gewesen. Es war so voll. Wahnsinn! Aber das lag wohl nicht so sehr am Wetter, als daran, dass Halloween war und sehr viele verkleidete Gestalten unterwegs waren. Die Kostümierungen waren ähnlich fantasiereich wie bei uns zu Karneval.
Mit einem Bogen durch die Stadt nach The Rocks, welches am einen Ende der Harbour Bridge liegt und dem einen oder anderen „Einkehrschwung“ in einen Pub, ging es dann über die Harbour Bridge zurück zum Hotel, wo wir diese Woche noch sind, das praktischerweise am anderen Ende der Brücke liegt. Nicht mittendrin, aber nah dabei.

Gestern waren wir schon früh unterwegs. Es ist schon äusserst praktisch, dass die Geschäfte hier auch sonntags geöffnet haben. So waren wir bei diesem bekannten schwedischen Möbelhaus und bei diversen anderen Möbel- und Bettenanbieter. Bloss was passendes gefunden haben wir noch nicht. Na ja gut, im Baumarkt gab es schon mal Stühle.
Abends, einige Erfahrungen und eine Menge an Eindrücken, später ging es dann nach Eleanora Hights zu Dean und Leanne zum Abendessen. Das war dann ein netter Ausklang für das Wochenende.

Mal sehen, was die neue Woche bringt, dass wir kommendes Wochenende dann doch endlich mal aus den Hotels in die eigene Wohnung kommen!