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Dienstag, 28. September 2010

Sonderedition OUTBACK

Sydney von oben - Abflug nach Alice Springs


Aufgehübscht aus dem Logbuch:


erster Tag (So., 19.09.2010):

Leute in Waverton am Bahnhof alle ausser uns in Sportdress (Sydney Running Festival)
am Milsons Point geht nix mehr, Bahnsteig gleicht Sardinenbüchse
die ersten Läufer traben die Alfred Steet hoch resp. die Harbour Bridge
Ankunft mittags in Alice Springs; schon am Flughafen blühen überall Sturt´s Desert Peas, deren Blüten wie viele kleine Teufelchen aussehen
eine halbe ? Stunde Zeitunterschied zu Sydney
gepflegtester Friedhof von Australien in Alice Springs; sonst sehen die ja tatsächlich aus wie Gottes Acker…
Camper Van „Futzi“ hat die Ruhe weg *gähn*
Shoppen und "Mittagessen" (drei Uhr nachmittags) in Alice Springs
alle Bottle Shops haben zu?!?!?!??! => Ja, wegen Aborigines, die haben "ein Alkoholproblem"
Fahrt nach Glen Helen - unterwegs auf der Strasse Gatter und Wasser von Bachdurchläufen (floodways)
Wellensittiche; Natur schon viel weiter als in Sydney
Outback ziemlich grün - letzte Woche hat es ausschliesslich geregnet und jetzt trocken und Sonnenschein
Glen Helen Resort nett mit Bar und Restaurant, Feuer in den Kaminen (Holz riecht sehr "lecker") und am Abend mit Musiker (Chris Aronsten)
Idee, dort Alkohol zu kaufen geht fast schief, da sonntags Alkohol nur in Bars und Clubs verkauft wird, wir die zwei Flaschen Bier und zwei Flaschen Cider mitnehmen wollen – tun wir auch (...), obwohl der bartender Claus alle Flaschen geöffnet hat
Outback Ente "zuhause"


zweiter Tag (Mo., 20.09.2010):

gute Nacht gehabt; nach Frühstück wieder zurück nach Alice Springs über:

Ormiston Gorge (Treppensteigen wie im Ex-BP Park zu Waverton, tolle Picknickplätze mit Gasgrills; Larapinta Trail Section 10)
Ochre Pits, wo die Aborigines Ocker abgebaut haben - sagenhafte Farben (Wellensittiche und riesige Heuschrecken (10 cm lang))
Ellery Creek Big Hole (wie ein Wadi in Oman)
und Standley Chasm (privat, $ 8 Eintritt, total toller Weg wie in Oman zur Schlucht; Mittagessen und Nickerchen), wo nur mittags für ein paar Minuten die Sonne reinscheint – wir sind auch nur Minuten zu spät da…

nach Alice Springs zurück
im Outback grüssen sich alle Fahrer (Auto, Camper Van) wie in Deutschland/Europa Motorrad- und Mini Cooper Fahrer
alle Floodways vom Vortag ausgetrocknet; Lizzard mitten auf Strasse = kein roadkill (überfahrenes Tier), noch "umschiffbar"
Autowracks liegen neben den Strassen in der Wildnis und rosten vor sich hin; sind vielleicht noch was ausgeschlachtet
in Alice Springs getankt, im Coles noch ein paar Sachen (Wasser, Wasser, Wasser und noch was) gekauft, im Liquor (endlich!!) wurde Aborigine rausgescheucht und überhaupt rannte viel Polizei rum, damit sich die Aborigines "benehmen"
komisches Gefühl, so als "prädestiniert" behandelt zu werden
Stuart Highway gen Süden
Stuart Well Roadhouse - netter Campingplatz unter "gums" (Eukalyptusbäume); viele Tiere: "singing Dingo" Dinky, Emus, Enten & Co., ein Rotes Känguru, Pferde, ein Rind
Unterwegs insgesamt relativ viel roadkill (Wellensittiche und andere "dösige" Vögel)
road trains (LKWs mit bis zu fünf Anhängern)


dritter Tag (Di., 21.09.2010):

lecker Frühstück mit Eiern und Speck
wieder schön Sonnenschein, aber auch insgesamt wärmer
Fahrt über Stuart Highway weiter gen Süden
Abzweig Eldundo nach Kings Canyon und Ayers Rock
Vegetation von dicht bewachsen bis "karger", teilweise "Toskana"
Rinder und wieder x Melonen am Wegesrand
Käffchen am Mt. Ebenezer - haha, war nur Instantkaffee; Campground sehr trostlos, aber wir wollten ja sowieso weiter
seit Mt. Ebenezer machen wir den "Aussie Salut" („australischer Gruss“ - Fliegen aus dem Gesicht verscheuchen)
nächster Versuch an der Kings Creek Station - Kaffee super und Kuchen auch (blueberry apple) – hmmmmmm, lecker!
ab in die George Gill Ranges zum Kings Canyon
Zebrafinken, gelbe Vogel und "Ritschepühs" (keine Ahnung, wie der Vogel heisst, aber er schilpte immer „ritschepüh“)
mit allen möglichen anderen Touries den Kings Creek Walk durch den Canyon gemacht (0,5 km, eine Stunde return)
dann den Kings Canyon Walk (oben rum; 5,5 km, 3,5 Std. return) bis zum ersten Lookout und dann wieder runter
man sollte den Weg sowieso nach vier nicht mehr begehen (es war kurz vor vier)
ab zum Kings Canyon Resort (gross, wie man sich ein Resort vorstellt), bisher bester Campingplatz
keine powered site mehr bekommen, na ja, ok... für eine Nacht wird es schon gehen
an Toiletten-/Duschzugang Tore, die verhindern sollen, dass Dingoes und anderes wildlife reinkommen
kein wildlife dort gesehen
Abendessen in Bar/Restaurant/Imbiss vom Resort (Pizza mit Salat und Fish & Chips)
in Bar spielten „The Roadies“ (grottenschlecht!!!)


vierter Tag (Mi., 22.09.2010):

lecker Frühstück vor dem Wohnmobil
unheimlich viele Leute (camper vans, camper vans und nochmal camper vans) kommen uns entgegen Richtung Kings Canyon
unterwegs viel roadkill (Kängurus); keine Dingoes, die aufräumen?
Mt. Connor kurz nach Kreuzung Richtungen Ayers Rock/Kings Canyon zu sehen
Mt. Connor Lookout - Fotosession mit Outback Duck vor Mt. Connor
Curtin Springs Roadhouse auch ein wenig trostlos - weitergefahren, da es dort wie beim Mt. Ebenezer Roadhouse auch nur instant coffee gibt
unterwegs auf der Strasse sammeln Reisende von "Adventure Tours Australia" Lagerfeuerholz
irgendwann ca. dreissig Kilometer vor Yulara (wo Ayers Rock Resort z. B. ist) endlich Uluru am linken Horizont
und wir erstmal von der Strasse runter, Mittag machen
Bismarckhering - von "Holland House", kosher!!, in Estland hergestellt, in Australien im Coles zu Alice Springs zusammen mit Pumpernickl an uns verkauft - lecker und vorallem wissen wir jetzt, wie wir unseren Heringsstip doch machen könnten
wo gibbet den Bismarck Hering in Sydney?
Leute gucken blöd, als wir nach unserem Mittagsschläfchen wieder auf die Strasse rollen
die Olgas (Steinformationen 50 km von Ayers Rock) kann man jetzt auch schon am Horizont sehen
Radfahrer im Outback!?!?!
schnell powered campsite gebucht
ab zum Uluru in den Nationalpark (die nehmen einem direkt für drei Tage Geld ab, egal, ob man ein oder drei Tage bleiben will), Mala Walk machen (zwischendurch "Höhlenmalereien", am Ende des Wegs ein sehr klarer Teich)
Fahrt zum Culture Centre, wo man wirbt, dass man sich mit dem freundlichen Personal unterhalten könne - wir hoffen auf Aborigines; es gibt aber nur eine kleine Ausstellung; Souvenirs verkauft eine „Weisse“ und den Kaffee erhalten wir von einem Inder/Pakistani/Tamile
Bilder darf man dort nicht machen
vier Welpen laufen zur Freude von Lutz rum
mit zig anderen zusammen am Sunset Point Sonnenuntergang am Uluru gucken
Abendessen auf Campingplatz; Lutz trifft beim Steakgrillen Mann, der in Crows Nest gearbeitet hat


fünfter Tag (Do., 23.09.2010):

Base Walk Uluru - einige Stellen darf man, wie schonmal auf dem Mala Walk, nicht fotografieren, da es sich um Heilige Stätten handelt; teilweise ist der zehn Kilometer lange Walk recht fad, da auf der einen Seite der Ayers Rock nichts bietet oder nichts bieten darf (Heilige Stätten) und auf der anderen Seite Buschland
Andere waren schlauer und haben die Strecke als Trainingslaufstrecke gewählt
nach zweieinhalb Stunden (mit allen zig Bildern, die ich gemacht hab) wieder am camper van
Mittagessen am Uluru (Mala Walk), wo auch der Aufstieg beginnt
Aufstieg ist aber wegen starker Winde auf dem Gipfel gesperrt und sieht auch nicht wirklich einladend aus mit der Kette - den relativ ebenen Weg entlang (= zwar schuppige Oberfläche, aber keine Sträucher zum Festhalten und keine Felsen zum Klettern oder gar Treppen wie sonst überall in Australien)
Nickerchen am campground
Sounds of Silence (Abendessen in der Wüste) - Busse sammelten alle Angemeldeten im Resort ab und fuhren dann ein bisserl raus, in den Busch
dort auf einem kleinen Plateau Sektempfang mit Canapés (Lachs, Känguru, Krokodil auf Mini-Toast) , wo man Uluru und Olgas sehen konnte
Sonnenuntergang bei Olgas war für die meisten interessanter (spektakulärer?) als Uluru beim Farbwechsel zu beobachten
natürlich konnte man sich gegenseitig "beschnüffeln"
Pärchen aus Frankfurt (Wiesbaden), eigentlich aus Greven (sie), Riesenbeck (er), getroffen
Gang "runter" zum "Essensbereich": Zehn Tische im "Kreis" mit Blick auf Uluru, auf gegenüberliegender Seite Buffet
mit dem Pärchen zusammen einen Tisch zugewiesen bekommen, dort noch Griechin (Zypriotin, seit 25 Jahren in Oz) mit Sohn aus Chatswood (die australische Welt ist klein) getroffen, die Offroad-Tour durch's richtige Outback (nur Piste, fern ab von Strassen) machten
Vorsuppe bei Klängen aus einem Didgeridoo, gespielt von einem „Weissen“, der aber behauptete, einen Aboriginal-Grossvater zu haben (...)
Buffet mit "normalen Aussie-Food" wie Kürbis-Spinat-Salat, Kartoffeln, Huhn, aber auch Känguru
Nachtischbuffet mit Küchlein, frischem Obst und anderen Leckereien + Kaffee, Tee und Portwein
dann Ruhe = Sounds of Silence – gut, manche hörten wohl noch ihren Tinnitus
Sternendeuter erklärt Sternenhimmel, klappt aber nicht so gut wegen Wolken - wir wissen noch immer nicht, wo das vieltättowierte Kreuz des Südens zu sehen ist
Busse sammeln wieder alle ein und bringen sie zurück zu den unterschiedlichen Unterkünften im Ayers Rock Resort


sechster Tag (Fr., 24.09.2010):

morgens um Viertel vor sechs *gähn* aufgestanden für Sonnenaufgang vor Uluru
die magpies (Elstern) waren schon wach und sangen, obwohl es noch dunkel war…
mehrere Plattformen zum Gucken von Sonnenaufgang
anschliessend Schlaf nachgeholt und danach Frühstück im camper van mit Blick auf Uluru – very exclusive!
Weiterfahrt zu den Olgas
Aussichtsplattform
Abzweig nach WA Piste
es ist wesentlich wärmer als die vorherigen Tage
Kata Tjuta (The Olgas) - Valley of the Winds Walk - seeeehr sehr schön, 2.5 Stunden Spaziergang zwischen Felsen durch Ödnis, Haine, über Felsen; Papageien, Zebrafinken, Käfer, Heuschrecken
anschliessend Nickerchen auf "Rastplatz"
zurück zum Resort, einkaufen
auf Camping Platz duschen und Abendessen (Steak mit Maiskolben + Salat) am Grill neben unserem Platz
Lookout Point auf Camping Platz auch toll für Sonnenunterganggucken auf Uluru und/oder Olgas; man muss sich nicht mit den vielen anderen an der "sunset site" im National Park knubbeln
"eine Runde durch's Dorf" - im "Hotel & Lodge" Bierchen in Bar bei Live Musik,
Aborigines trinken Bier und spielen Billard und würden nicht auffallen, wenn sie nicht so ein prägnantes Äusseres hätten
Aborigines in Sydney haben meist nicht viel an (wie sich Touries wohl Eingeborene vorstellen?!?); Aborigines im Outback bedecken alles mit Kleidung ausser Kopf und Hände und tragen meist noch eine Wollmütze
insgesamt könnte man meinen, die Aborigines haben die Kolonialisierung der Engländer/Australier noch nicht so gut verkraftet – genauso wenig, wie die Australier die „Kolonialisierung“ der Asiaten


siebter Tag (Sa., 25.09.2010):

nach dem Frühstück um kurz vor zehn zurück nach Alice Springs durch die Ödnis
roadkill ohne Ende (Kängurus, Kängurus, Kängurus, Eidechsen), Raubvögel (hauptsächlich Adler) freuen sich
Autowracks rosten nach Unfall und anschliessender Ausschlachtung am Wegesrand vor sich hin
Radfahrer radeln durch's Outback (...)
kurze Pause am Mt. Ebenezer Roadhouse
unterwegs tatsächlich links und rechts mal kleinere Seen
viele Motorradfahrer auf Geländemaschinen unterwegs
thorny devil (Eidechsenart) am Strassenrand
seit verlassen der Anangu-Gegend (Aborigine-Stamm, denen der Ayers Rock "gehört") sieht man wieder mehr Eingeborene (aborigines)
Mittagspause mit Steakbrötchen und Burger, beide "with the lot" (mit allem) und Kaffee in Eldunda
roadtrains sind auch samstags unterwegs
nach fünf Stunden inkl. Pausen wieder in Alice Springs
Radio "nova“, was wir in Sydney immer hören, heisst hier "burn fm"
Anzac Hill - Aussicht über Alice Springs, die Auffahrt ist steiiiil – Australier bauen Strassen an Erhöhungen gerne direkt, statt wie in Europa in Serpentinen
Telegrafenstation - erster Siedlungsort in Alice Springs, benannt nach der Frau des Telegrafen Charles Todd, sie war aber nie dort
Station interessant mit allen Gebäuden
in den "barracks" treffen wir Alec, einem Mischling weisser Vater/Aborigine-Mutter, der uns erzählt, dass er mit drei Jahren aus den Armen seiner Mutter gerissen wurde und ab dann auf der Telegrafenstation lebte und dort als „Weisser“ erzogen wurde und es garnicht so schlecht und schlimm fand
neben der Telegrafenstation ist die wahre Alice Springs, die aber eigentlich keine Quelle ist
zwei Trauungen wurden dort gerade abgehalten
schönes lauschiges Plätzchen
Weiterfahrt zum MacDonnell Ranges Holiday Park, um dort die Nacht zu verbringen
jetzt aber wirklich der allerbeste Campingplatz von allen
endlich grün um die Stellplätze herum, alles schön sauber und gepflegt, nichts scheint wie vieles im Ayers Rock Resort "out of order" (defekt) zu sein
erstmal „cheap chairs“ und Tisch rausgeholt und genossen - mit Bier bzw. Cider
Restessen = Spaghetti Bolognese
Noch eine Runde um den Campingplatz und dann schlafen


achter Tag (So., 26.09.2010):

nach dem Frühstück schnell gepackt und camper van auf Vordermann gebracht, bevor es zum Verleiher zurück ging
fast 2.000 km sind wir gefahren
dort wie beim Abholen warten müssen, obwohl man diesmal zu zweit war
Sie kam aushilfsweise aus Adelaide und war kurz vor der Krise bezüglich ihres Kollegen – im Northern Territory ist man halt noch viel entspannter als sonst wo in Australien
Hihi – deutsches Paar holte camper van ab; und was man nicht zuhause in Deutschland bei Buchung macht, holt man dann vor Ort nach: Erstmal den Vertrag durchlesen. Was wollen die machen, wenn ihnen was nicht passt?! Erstmal in ein Hotel und überlegen, statt mit dem camper van direkt loszuziehen? Aber Hut ab, die wollen in vier Tagen von Alice Springs nach Sydney (fast 3.000 km). Trotzdem: Was sieht man denn in der Zwischenzeit ausser Strasse?!
Vom motorhome Verleiher mit Denis, dem Taxifahrer, der ursprünglich aus Sydney kommt und auch Alec kennt, zum Flughafen. Aber er meint auch, dass man in Sydney ein Niemand, eine Nummer ist, wohingegen man in Northern Territory noch jemand ist und jeder eine Arbeit bekommen kann; keiner seiner Familie (vier Kinder) lebt noch in Sydney; eine australische Geschichte: Er war vor über zwanzig Jahren in Alice Springs in Urlaub und ist nicht wieder zurück nach Sydney gegangen. Ok, er hat noch seine Sachen geholt.
Laut Denis hat es nicht nur die letzte Woche, sondern die letzten Monate viel geregnet
Draussen auf der Terrasse im Schatten warten auf den Flieger
Ankunft in Sydney und mit Bahn gen Heimat
Puuuuh! Ist das voll und „unruhig“…
Eben ab nach Hause, Koffer abladen und dann wieder runter Richtung Bahnhof – zum Thai in Waverton
An die „Unruhe“ von Sydney müssen wir uns erstmal wieder gewöhnen!!




Hier noch einige Eindrücke. Leider hat das mit der Reihenfolge nicht so geklappt...



kennt doch jeder!!?!
Das erste Frühstück
Lutz auf dem Ayers Rock
Kings Canyon von oben
die Olgas im Sonnenaufgang
morgens um sieben am Uluru
Mount Connor mit Outback Duck
Sturt´s Desert Pea
Western McDonnell Ranges
da geht´s lang
Die Outback Duck

Ist nix mit auf den Ayers Rock steigen

$ 25 für drei Tage
auf dem Ayers Rock
"Wann war Sonnenuntergang?"
Ayers Rock/Uluru
Sonnenuntergang vom Camping-
platz Aussichtspunkt aus
Zwischen den Olgas
Valley of the Winds
Die alte Telegrafenstation in
Alice Springs
links rum? rechts rum?
eines der vielen Schilder unterwegs
Ayers Rock!!
Piste zum Ellery Creek Big Hole
Melonen im trockenen Flussbett
morgens um Viertel nach sieben am Uluru
Lutz durchfährt mit unserem
camper van ein floodway
auch das ist der Ayers Rock
unterwegs
einer der zahlreichen road trains
Lutz am eigentlichen Aufstieg
Standley Chasm
"Ritschepüh"
Kings Canyon
Sounds of Silence
Ines auf dem Ayers Rock
auch so sieht er aus, der Ayers Rock
Sonnenuntergang am Ayers Rock
Der Weisse mit dem Didge
am Flughafen in Alice Springs

Die Ochre Pits
ab nach Hause: im Vordergrund der
Royal National Park, darüber
Cronulla und oben rechts im Dunst
der Flughafen von Sydney

Dienstag, 21. September 2010

Eipotts und Flugzeuge

Die Woche fing damit an, dass ich ein Jahr älter wurde. Bäääh! Lutz hat alles gegeben, dass ich einen schönen Tag hatte: Er hatte das herrlichste Sommerwetter bestellt, was es dann auch gab, wir haben gemütlich gefrühstückt und ich bekam Geschenke, abends waren wir im Lavender Blue in North Sydney lecker dinieren und noch auf einen „Verdauungsspaziergang“ am McMahons Point. Das ist abends dort sehr schön, da man über das Wasser hinweg die erleuchtete Skyline von Sydney vor sich hat, inklusive Harbour Bridge und dem Opernhaus. An dem Abend flogen unzählige Flughunde oder richtige Fledermäuse um die beleuchtete Harbour Bridge rum. Wegen des schönen Wetters waren wohl alle Insekten an der Beleuchtung unterwegs. Somit hatten auch die Fledermäuse ein Festessen.
Ja, bei seinem Geburtstagsgeschenk hat Lutz sich wohl Gedanken zu meinem Berufshausfrauendasein gemacht und hat mir im „Apfel-Geschäft“ einen „Eipott“ gekauft. Ich hab mich riesig gefreut! Ich hatte schon häufiger in Geschäften, die sowas anboten, an diesen Probiergeräten rumgespielt und der alte MP3-Spieler wollte auch nicht mehr so richtig. Ausserdem, meinte Lutz, würde mir „die richtige Mucke auf den Ohren fehlen“, damit ich beim Laufen mit ihm mithalten könnte. Harrr harrr harrrrrr… Ich lauf zwar noch immer wenig mit Musik auf den Ohren, aber ansonsten freu ich mich, dass ich, wenn ich allein unterwegs bin, wieder Unterhaltung hab.

Dienstags war entgegen dem Wetter vom Vortag Weltuntergangsstimmung. Es goss und goss und goss den ganzen Tag. Unglaublich!
Ausserdem kam Vince nachmittags vorbei. Er ist von der Immobilienfirma, die unsere Wohnung für unsere Vermieter verwaltet. Nachdem er die Wohnung gesehen und Notizen und Bilder gemacht hatte, versicherte er mir da schon, dass es kein Problem sein würde, dass der Mietvertrag verlängert würde. Zwei Stunden später rief er an, er hätte auch die Bestätigung unserer Vermieter und würde uns den neuen Vertrag zuschicken. Ja, prima! Da sind wir diese Sorge ganz schnell losgeworden. Wir müssen uns erstmal keine neue Bleibe suchen, sondern bleiben noch mindestens ein Jahr in der Hazelbank Road zu Wollstonecraft wohnen.

Am Donnerstag wurde ich kurzfristig aus meinem Hausfrauendasein gerissen: Auf der anderen Strassenseite im Park baute ein Fernsehteam alles mögliche auf. In der Ecke an der Kreuzung vor unserem Haus standen Kameraleute, Regisseur und andere und ein Moderator wanderte gut zwei Stunden lang immer mit anderen Anmoderationen auf die Kamera zu. Irgendwann stellte sich heraus, dass es Scott Cam von The Block war. Ich fand´s relativ spannend, worüber Lutz sich später wiederum lustig machte. The Block ist eine DIY Show (do it yourself show), sprich eine Sendung für Häuslebauer und ähnliche. Na ja, sonst passiert in der Hazelbank Road halt nicht so viel…

Samstagmorgen haben wir den Fischmarkt ausfallen lassen müssen!! Unglaublich, aber wahr!! Wir hatten Karten für eine Flugschau in Williamtown nördlich von Newcastle. Und es war ausgesprochen gut, dass wir schon so früh da waren. Es war zwar wieder super organisiert wie alle Veranstaltungen, bei denen wir bisher in Australien gewesen sind, aber es war auch richtig was los! Ausserdem musste man vom Parkplatz aus über die Rollbahnen auf das Gelände. Ab mittags waren die Rollbahnen bis spät nachmittags gesperrt und man hätte nur mit einem shuttle bus wieder zum Auto gekonnt. Aber immerhin…
Es waren unglaublich viele Flugzeuge ausgestellt. Da es ja der Stützpunkt der RAAF, der Royal Australian Air Force, war, waren es fast ausschliesslich militärische Flugzeuge. Oft standen daneben deren Piloten, die umfassend die Fragen aller Neugierigen beantworteten. Oder man konnte die ganz grossen Maschinen auch von innen besichtigen. Wie gut, dass Lutz und ich das schon in Illawarra mal gemacht hatten! Es war unglaublich!! Überall standen die Leute in Schlangen: Vor den Flugzeugen, vor den Ess- und Getränke ständen, vor den Toiletten… Aber der gemeine Australier ist anstehen ja gewohnt, hält das ausgesprochen lange durch und wird nie ungeduldig oder drängelt sich gar vor.
Wir waren auch noch halbwegs mit Dean und Leanne dort verabredet. Mit den beiden sind wir dann durch die Hangars gezogen und haben uns dort die Stände und deren Angebote angeschaut. Irgendwann wollten die beiden wieder auf die andere Seite der Rollbahn, um sich von dort aus das Flugprogramm anzuschauen, so dass sich unsere Wege wieder trennten. Wir sind im Getümmel geblieben und haben es uns mit den anderen auf der Wiese neben der Rollbahn gemütlich gemacht. Das war wieder richtig australisch: Jeder hatte „cheap chairs“ (billige Klappstühle) oder eine Picknickdecke und eine Tasche/Rucksack/Kühltasche mit Proviant dabei.
Dann begann das Programm. Alle möglichen Flugzeuge in allen möglichen Grössen und für alle möglichen Zwecke wurden vorgeflogen. Zwischendurch war mal kurz Pause, da die Rollbahn unter anderem auch noch zum Regionalflughafen Newcastle gehört und man ein paar Passagierflugzeuge durchlassen musste. Dann ging es weiter. Es gab einen Pas des Deux mit zwei Helikoptern, Formationsflüge, Kunstflüge und sowas wie eine „Leistungsschau“ – es schien, als wenn die Piloten alles aus den Flugzeugen rausholen und uns deren Leistungsfähigkeiten vorführen würden. Die Formationsflüge waren sagenhaft und teilweise atemberaubend, weil man von unten teilweise dachte „Ups! Gleich krachen sie zusammen!“. Das ist glücklicherweise nie passiert und Lutz und ich haben schon gelästert, dass die Lories sich bei den Piloten noch was in Sachen Formationsflug abgucken könnten, so wirr wie die „kleinen Biester“ manchmal fliegen.
Ein Flugbild war, dass fünf unterschiedliche Flugzeuge das flogen, was man selten am Himmel, aber dafür häufig auf Schultern, Oberarme oder Waden tätowiert sieht: Das Kreuz des Südens.
Insgesamt war es schon eine sagenhafte Vorstellung! Man darf gar nicht daran denken, was mit diesen technologischen Meisterleistungen alles angerichtet werden kann!

Irgendwann waren die Flugvorführungen vorbei und man hatte noch gut eine Stunde Zeit, bis das Gelände geschlossen wurde. Das war auch gut so. Denn erstmal sind schon mal viele losgestürmt, um zu ihren Autos zu kommen, da kurz die Rollbahn für die Fussgänger frei war und ausserdem konnten Lutz und ich uns noch den Rest anschauen. Sehr nett waren die Welpen der Hundestaffel, die man zeigte. Und natürlich gab es noch immer Piloten, die bereitwillig Rede und Antwort zu ihren Flugzeugen standen. Zu Lutz´s Freude gab es auch eine Ecke mit Modellflugzeugen und –hubschraubern. Der Anblick, wie die Modellhubschrauber durch den Himmel wirbelten erinnerten Lutz und mich an Walter aus der Monheimer Turnhalle. Alle anderen Zuschauer waren ehr erstaunt, dass so verrückte Manöver geflogen werden können. Na ja, mit einem Modell halt…
Nachdem wir uns noch eine kleine Abschlussparade angeschaut haben, war es auch an der Zeit, sich auf den Weg zum Auto zu machen. Da aber - wie häufig in Australien - nur EIN Weg vom Flughafen wegführte, konnten wir uns auch nur beim Stau hinten anstellen und warten, bis wir auf der Hauptstrasse waren. Aber von da an ging es gut weiter.
Es gab sogar Handwaschstellen -
zeitweise sogar mit Wasser
Unterwegs – es war schon dunkel – rief Dean an, ob wir gut nach Hause gekommen wären. Hä? Wir sind noch unterwegs!! Ja, aber wir wollten doch den nächsten Morgen in Urlaub fliegen. Sie (Dean & Leanne) wären schon gegen fünf Uhr wieder daheim gewesen. Dean war dann auch sehr beeindruckt, dass wir zuhause nur schnell was essen würden, packen, noch ein wenig auf die Couch und dann ab ins Bett, um am nächsten Morgen gegen acht schon wieder auf dem Weg zum Flughafen zu sein. Organisation ist halt das halbe Leben. Hat alles wunderbar geklappt und Sonntagmorgen, während die ersten Marathonteilnehmer über die Harbour Bridge trabten, fuhren wir mit der Bahn gen Urlaub.