Wir in Oz auf einer größeren Karte anzeigen

Freitag, 19. Februar 2010

Eine kleine Kurzgeschichte oder Von Lutz, dem Lori-Flüsterer



Die letzte Woche war ruhig und relativ ereignislos, was diejenigen, die den Blog wegen seiner Länge ungern lesen, jetzt freuen wird. Der Bericht sollte ungewohnt kurz ausfallen. Na ja, mal sehen, was mir beim Schreiben noch so einfällt...

Irgendwann Anfang der Woche waren wir einkaufen und Lutz fand ein Fläschchen Eukalyptusöl. Wofür man das Zeug benutzten kann, war schon erschreckend: Es desinfiziert, reinigt, ist gut bei Erkältungen oder zur Haut- und Haarpflege, praktisch zur Fliegenabwehr und was noch alles. Und ich dachte, es sei nur ein Spleen der Aussies, dass sie Feinwaschmittel mit Eukalyptusoel verkaufen. Ne, da scheint mehr dahinter zu stecken.

Mein Handy ist noch immer verschwunden. Aber da man es noch eine ganze Weile anrufen konnte und gemäss Internetbericht auch keiner damit telefonierte, fanden wir, dass die Chancen gut standen, dass es doch noch gefunden wurde und jetzt darauf wartete, „nach Hause“ abgeholt zu werden. Denn wir hatten ja mal auf unseren Laufrunden ein Handy gefunden. Lutz hatte es ausgemacht und auf die Umrandung eines Blumenbeetes gelegt. Dort lag es auch noch nach drei, vier Tagen, als wir wiedermal vorbeikamen.
Also bin ich dann einen Tag nochmal zum Flughafen gefahren. Die befragten Leute waren sehr hilfsbereit. Aber weder beim Fundbüro wurde was abgegeben, noch lag es in einem der Läden. Tja... So hab ich dann am Wochenende angefangen, Handyprospekte bei den verschiedenen Anbietern einzusammeln, um zu schauen, was es hier so gibt.
Praktisch ist es bis zum neuen Handy, dass Lutz so ein Gadget-Freak ist. So hab ich übergangsweise nun seine Handyuhr zur Verfügung.
Wie das dann so ist – hat man kein Handy, will jeder was von einem. So hatte Bronja schon mehrfach versucht, mich erfolglos zu erreichen. Aber auch die Leutchen von der australischen Niederlassung meines Ex-Arbeitgebers waren erfolglos. Da ist es immer gut, wenn man mal Email-Adressen ausgetauscht hat!
Um die Sache kurz zu machen, hat meine Jobsuche erstmal ein Ende. Kommende Woche werde ich wieder im Namen der Krane unterwegs sein. Dafür, dass Peter vor zwei Wochen noch sagte, dass die Frauen seiner Kollegen, die aus Deutschland gekommen sind, hier keinen Job finden, ist mein Schnitt dann schon ziemlich gut. Nur die Fahrt zur Arbeit bereitet mir noch einiges Kopfzerbrechen! Das könnte dann locker darin ausarten, dass eine Strecke mit Bus und Bahn zwischen anderthalb und zweieinhalb Stunden dauert. Ich bin gespannt!

Dann gab es die Woche eine Haiattacke am Strand von Mona Vale. Katrin hatte ja schon Sorge, dass das „unser“ Strand wäre. Nein. Sowas haben wir nicht. Und falls man sich dazu äussern müsste, würde da Manly wahrscheinlich in die engere Wahl kommen. Oder ein Strand in Queensland, die wir ja besser kennen. Aber Mona Vale gehört zu den Northern Beaches. Das ist „für mal eben“ zu weit weg von uns – „da oben“, wo Dean und Leanne wohnen. Dean ist übrigens froh, dass er allmorgendlich in einem rockpool seine Runden dreht und nicht direkt im Meer. Aber surfen kann man halt nur im Meer.
Jedenfalls war das mit dem Hai hier schon Thema. Die Zeitungen, das Internet und die Nachrichten im Fernsehen waren voll davon. Dem angegriffenen Typ ging es den Umständen entsprechend wirklich bestens. Der Strand war ja kurzfristig gesperrrt worden. Aber er wollte nach einem klitzekleinen Besuch im Krankenhaus den nächsten Morgen auf alle Fälle wieder surfen gehen. Vollblutsurfer... Keiner weiss, wie es dem Hai geht. Immerhin musste er sich ja neue Beute suchen.
Überhaupt: Was wirklich passiert ist, wissen ja nur der Surfer und der Hai. Angeblich wurde der Mann angegriffen, als er nur einen Meter tief im Wasser war. Ein Meter ist bei der Brandung hier immer relativ. Und vielleicht hatte er ja eine offene Wunde, die den Hai angelockt hat? Oder er hat sich den Weg zur Toilette gespart und das Meer stattdessen benutzt. Soll man nicht machen, da menschliches Urin beim Hai wohl riecht wie Seehund, dem Haifutter Nummer eins. Mit Hunden soll man auch nicht ins Meer gehen. Die ziehen auch Haie an, weil sie auch nach der Lieblingsspeise Seehund riechen. Na ja, es ist ja nochmal gutgegangen.
Und man sollte einfach auch nicht vergessen, dass das Meer der Lebensraum der Haie ist und diese halt Raubtiere sind. Dafür, dass man eigentlich immer mit der Haiattackengefahr hier ins Meer steigt, passiert aber relativ wenig.

Freitag wollten wir eigentlich mit Dean und Leanne endlich mal wieder in The Oaks essen gehen. Das ist dieses tolle Restaurant in Neutralbay, wo man selber grillen kann. Den Charme des Restaurants macht eigentlich draussen ein riesiger Baum aus, worunter Tische stehen und aussen drumherum sind die Grills. Aber: Bei Regen muss man rein. Und dort ist es dann nur halb so schön.
Da es Freitag den ganzen Tag wie aus Kübeln gegossen hat, haben wir uns kurzfristig umentschieden und haben uns in Crows Nest getroffen. Es war ein wenig wie „alle guten Dinge sind drei“ – wir hatten gedacht, nochmal zu dem Japaner mit den Minigrills auf den Tischen essen zu gehen. Der hatte aber erst wieder einen Tisch für uns, wenn wir wohl schon verhungert gewesen wären. So sind wir dann kurzentschlossen nach nebenan zum Thai – der hatte einen prima Tisch mit Couch und Sesseln für uns und überhaupt mehr Platz. Einzig, dass die Kellnerinnen so gut wie kein Englisch sprachen (!!) hat der Sache einen kleinen Abbruch getan.

Samstag wollten wir eigentlich zu dem Dragster-Rennen, was Boxing Day schon wegen Regen ausgefallen war. Im Radio machte man noch gross Werbung dafür. Aber als wir an der Rennstrecke ankamen, fuhren einige Teilnehmer mit ihren LKWs wieder weg und es sah insgesamt schon fast ausgestorben aus. Irgendwie schon komisch, dass weder im Radio noch unterwegs oder auch nicht an der Rennstrecke mitgeteilt wurde, dass die Veranstaltung abgesagt worden war.
Na ja, da wir ja so aber in der Nähe von Arndell Park, wo ich ja ab nächster Woche arbeiten werde, waren, haben wir direkt mal geschaut, wo so die Bushaltestellen dort und der Bahnhof von Blacktown sind.
Der Rest vom Wochenende war faul und gemütlich. Wir hatten uns beide bei dem vielen Regen auch noch jeweils einen Schnupfen angelacht. Ja, dafür braucht man nicht unbedingt kaltes Wetter. 28 °C, kalter Wind und viel Regen reichen auch. Da bleibt man auch in Australien dann „hinterm Ofen“ und kuriert sich. Oder man strollt ein wenig durch die Einkaufszentren und betreibt „retail therapy“, wie Dean zu „einkaufen gehen“ sagt.
Ach ja, da wir Samstag ja halt soweit ausserhalb waren, lag IKEA noch auf dem Rückweg. Endlich, nach über drei Monaten hatten die unsere Flurlampen. Da hingen ja so hässliche grelle Lampen, die bestimmt bei der „Goldenen Himbeere“ mitmachen könnten, wenn es einen Preis für hässliche Lampen gäb. Jetzt ist alles schön.

Abschliessend wieder eine Lori-Geschichte: Letztens war ja die Sache mit dem Kakadu. Megpies, eine Art australische Elstern, die auch so gross wie Kakadus sind, dürfen sich sogar bei der Fütterung auf unserem Balkon mal zu den Lories gesellen und mitfuttern. Aber tieffliegende Passagierflugzeuge fallen wieder in die Kategorie „Kakadu“. Ok, die werden niemals auf unserem Balkon landen. Aber irgendwie kann man den Eindruck gewinnen, dass auch mal ein Lori Asterix gelesen und davon berichtet hat: Die Loris scheinen Angst zu haben, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fällt. Die Tage sassen sie wieder scharweise auf dem Balkon und pfiffen sich die Weintrauben rein. Bis das Flugzeug kam. Da gab es dann nur das schrille „Aufbruch!“-Kreischen und weg waren sie. Aber: Auch wenn viel grösser, aber so gefährlich wie ein Kakadu scheint ein Flugzeug nicht zu sein. So fand man sich sehr schnell wieder bei den Weintrauben ein und weiter ging´s mit futtern.
Lutz durfte sogar den einen oder anderen Lori, der aus seiner Hand die Weintrauben frass, am Bauch streicheln. Rücken streicheln war tabu. Aber der Bauch ist ok. Das durfte ich noch nicht. Hm...
Überhaupt scheint Lutz nach „absoluter Obertierfreund“ zu riechen. Immerhin findet im Park auch jeder freilaufenden Hund seinen Weg zu ihm. Manchmal gibt es dann neben der Streichelaufforderung auch noch eine Spielaufforderung.
Als Diana von unseren ausgiebigen Lori-Bespassungen hörte und Bilder davon sah, meinte sie schon, wenn Lutz und ich nach Deutschland zurückkehren und sie mit ihrer Family mal in Urlaub will, dass wir uns dann um ihre beiden Papageien kümmern sollten. Das will sie bestimmt nicht wirklich. Die beiden würden nach ihrer Rückkehr in den Hungerstreik treten, wenn sie nicht weiter Äpfel und Weintrauben füttert und sie toll bespasst.
Vielleicht sollten wir eine Vogelpension eröffnen?!

So, Ende. Das war doch direkt ein kurzer Bericht, oder?

Donnerstag, 11. Februar 2010

Wieder neues aus Oz - mehr Bilder



Wieder neues aus Oz





















Das grösste Highlight der letzten Woche bis Freitag war wohl Mittwoch das Abendessenpicknick in der Oyster Bay, die zwischen dem Balls Head Reserve und dem Berry Island liegt. Zwar gibt es dort auch eine riesige Wohnanlage. Trotzdem hört man dort abends nur die Wellen und die Vögel. Aber keinen Lachenden Hans. Herrlich!

Ansonsten hatte das wöchentliche Käseblättchen „Mosman Daily“ Sommerloch. Das war schon leicht an der Themenwahl zu erkennen. Die eine Woche steht auf dem Titel, dass die Männer von Mosman nur an ihre Jobs, aber nicht an den Frauen von Mosman interessiert sind. Die darauf folgende Woche schlagen die Männer zurück – die Frauen von Mosman sollten doch einfach mal ausgehen und vor allem sie selbst sein. Na, man scheint sich geeinigt zu haben. Neue Berichte hat es noch nicht wieder gegeben.
Dafür musste man sich noch mal über den Besuch von Prince William auslassen – feinster englischer Gossip. Unsere Frau NSW-Gouverneurin, Marie Bashir, war hin und weg von ihm. So ein netter Kerl! Er könnte locker ihr Enkel sein. Trotzdem nett. Er muss wohl irgendwann während seiner Zeit hier mal locker daher gesagt haben, dass er sich vorstellen könnte, hier ein Haus zu kaufen. Es wäre ja so eine schöne Gegend. Und sofort liefen alle Immobilienmakler hier „Amok“ – natürlich und nur hier an der North Shore gibt es königsgerechte Häuser. Na ja, wir werden es schon erfahren, wenn der Herr hier hinzieht!
Das ist schon lustig. Eigentlich gibt hier keiner mehr so richtig was auf die englische Krone. Manche machen sich sogar dafür stark, dass der Union Jack von der Flagge doch endlich verschwinden soll. Ich hab mich ja schon eine Weile gefragt, warum der noch drauf ist. Der Stern darunter steht für das Britische Commonwealth, dem Australien ja noch zweifelsohne angehört. Wenn man den Union Jack nicht mehr haben will, muss der Stern bestimmt auch weg. Bliebe dann nur noch das Kreuz des Südens auf blauem Untergrund. Da das Kreuz sowieso fast jeder Australier, der was auf sich hält, irgendwo hintätowiert hat, wird das dann so schon ok sein. Ja, die wenigsten machen sich was aus der Familie Windsor. Aber wenn dann mal einer erscheint, sind viele vor Ehrfurcht fast benommen.
Abschliessend hat man sich erinnert, dass es ja einige Berühmtheiten gibt, die in der North Sydney Council oder - wie es im „MD“ stand – der Lower North Shore aufgewachsen sind, wohn(t)en und/oder leb(t)en.
Eine Liste von 21 gab es. Unter anderen hat, wie bereits mal erwähnt, ja Ex-Australien-Premier John Howard hier in Wollstonecraft gewohnt. Und auch unsere NSW-Gouverneurin, Frau Bahir, wohnt hier – in Mosman. Dass man Nicole Kidman und Naomi Watts, die hier zusammen um die Ecke in die North Sydney Girls High School gegangen sind, aufgeführt hat, konnten die Leser noch ertragen. Aber dass Nicole Kidman´s Tochter, die in den USA geboren worden ist, auch aufgeführt wurde.
Nein! DAS geht doch nicht!! Bester Kommentar bei den Leserbriefen: Ob sie es auf die Liste geschafft hätte aufgrund ihrer Mutter und der Meilen, die sie schon gesammelt hat durch das Hin- und Herfliegen zwischen USA und Sydney (Milsons Point).

Ach ja, dass Australier auch rassistisch sein können, hatten wir ja bereits am Australia Day erlebt. Letzte Woche sind Zettel – ja wirklich Zettel, Grösse wie ein acht mal acht Post-it – in die Briefkästen verteilt worden. In den letzten vier Jahren wären, ich mein, es wären 600.000 Leute nach Australien eingewandert. Und dann wurde aufgezählt, dass das mehr als ganz Tasmanien sei und mehr als alle Aborigines zusammen. Und noch ein paar Vergleiche. Und dass das ja so wohl nicht weitergehen könnte. Wo solle das enden?
Aber wie blöd ist das: Da werden solche Zettel gedruckt und geschnitten. Verteilt. Und nirgendwo stand, wem wir diese Gedankengänge zu verdanken hatten…

Freitag hatte Lutz in Brisbane zu tun. Wieder eine gute Gelegenheit, mal bei Peter nach dem Rechten zu schauen. Seine Familie ist ja auch schon eine kleine Weile aus Deutschland zurück.
So flog Lutz früh morgens zur Arbeit und ich bin ihm gegen Mittag gefolgt.
Aber es ging nicht, dass ich ohne vorheriges Drama in Brisbane ankam…
Während ich hier in Sydney auf das Boarding wartete, fiel mir auf, dass mein Handy weg war. Lutz hatte das meiste Gepäck schon mitgenommen, so dass ich ausser meinem kleinen Rucksack nur noch einen Stoffbeutel mit Kram dabei hatte. Also war es eine kurze Suche, um festzustellen, dass das Ding tatsächlich weg war. Man stellt so was natürlich zur ungünstigsten Zeit fest. Ich hatte noch etwa zehn Minuten, bis es in den Flieger gehen sollte. Prima. Egal! Los ging die Suche. Nochmal alle Geschäfte und alles absuchen, wo ich gewesen war. Bei einem Laden sagte man mir, wo das Fundbüro sei. Da hab ich meine Röcke gerafft und bin losgewetzt. Ans entgegen gesetzte Ende des Terminals, wo ich eigentlich in den Flieger musste. Aber im Fundbüro: Nichts. Hmmm… Also, wieder zurück zum Gate. Dort bekam ich noch das Ende der Durchsage mit, dass der Flieger eine halbe Stunde Verspätung hatte. Juchhuu! Am Gate selber war nichts gefunden worden. Also bin ich noch mal zum Eingang zum security check-in. Die haben sogar noch mal mein Gepäck gescannt. Mit dem Ergebnis, dass eine Kamera drin sei. Aber kein Handy. Dann wollte der gute Mann mein Handy anrufen. Jep. Das hatte man mir schon vorher in einem Geschäft angeboten. Ist nur blöd, wenn man seine eigene Nummer nicht weiss. Aber so oft ruf ich mich im Normalfall auch nicht an. Wie schön, dass ich per Zufall Dean´s Nummer dabei hatte. Der konnte mir dann Lutz´s Nummer geben. Aber Lutz war nicht zu erreichen.
Wenn man ein Handy hat, ist es einem manchmal fast egal. Oder wenn man gerade im Park liegt und das Wetter geniesst, ist es einem egal, dass das Handy zuhause ist. Aber wenn man weiss, dass es definitiv weg ist… Man fühlt sich quasi nackt. Alles Gesuche half nichts und so bin ich dann ziemlich aufgewühlt nach Brisbane geflogen.
Dort angekommen hab ich ein kleines Vermögen in den Münzfernsprecher geworfen um kurz und knapp Lutz die Lage zu schildern. Eigentlich wollte ich mich mit Ingrid und den Kindern in der Stadt treffen. Lutz und Peter hätten wir dann später bei Ingrid und Peter zuhause in Chapel Hill getroffen. Lutz war aber gerade mit der Arbeit durch. Sehr praktisch. Auf dem Weg zum Flughafen hat Lutz Ingrid erlöst – sie hatte noch Termine in der Schule und freitagsnachmittags nach Brisbane rein ist auch kein Zuckerschlecken. So haben Lutz und ich den Nachmittag in Brisbane mit Bummeln verbracht.
Als wir dann am späten Nachmittag in Chapel Hill ankamen, waren Ingrid und die Kinder schon im Pool. In Queensland ist ja meist besseres Wetter als hier unten bei uns. So auch am Freitag. Wir haben dann gerade noch „Hallo“ gesagt und sind schon zum Umziehen entschwunden, um auch in die Poolfluten zu springen.
Peter war dann abends zum Grillen rechtzeitig zuhause.
Samstag haben wir uns alle auf den Weg gen Süden an die Gold Coast gemacht. Wie viele Küstenorte in Australien behauptet auch Surfers Paradise, das Surfen erfunden zu haben. Mit den riesigen Hotelhochhäusern hat man ein wenig die Idee, auf Mallorca zu sein.
Eigentlich wollten wir nur mal eben zum Strand bummeln und gucken. Sophie bestand da schon darauf, den grossen Beutel Strandspielzeug mitzunehmen. Keine so schlechte Idee. So hatten Peter und Lutz später nicht mehr ganz so viel anzuschleppen, als wir uns entschieden hatten, auch in die Fluten des Pazifiks zu springen.
Und dort haben wir dann live und in Farbe mitbekommen, dass es durchaus Sinn macht, zwischen den gedanklichen Linien von zwei Flaggen zu schwimmen. Die Rettungsschwimmer testen wohl immer das Meer und setzen entsprechend ihrer Erkenntnisse die Flaggen. Der Stille Ozean, der seinen Namen völlig zu Unrecht trägt, war schon wirklich wild. Sehr zur Freude der Surfer natürlich. Was kamen da Brecher rein! Die Brandung war schon wirklich eindrucksvoll. Trotzdem hatte man „gelb“ geflaggt – man durfte also noch schwimmen.
Schwimmen ist gut… Man kann sich abkühlen und kämpft ansonsten gegen die Wellen, was zugegebenermassen schon Spass macht. Mit einem Blick zum Strand musste man zwischendurch feststellen, dass man schon Richtung dieser gedachten Linien abgedriftet wurde. Es war schon eine ziemliche Strömung unten im Wasser. Einerseits wurde man mit viel Gewalt ins Meer zurückgezogen und andererseits halt zur Seite. Trotzdem hatten wir alle viel Spass. Sophie hing immer entweder an Peter oder an Ingrid. Mit ihren vier Jahren ist sie ja noch viel zu klein, um alleine klarzukommen. Und Felix durfte auch nur weiter mit, weil er mehrfach die Woche mit der Schule schwimmen geht.
Ansonsten haben wir uns aber zu keinem Zeitpunkt dort unsicher oder unwohl gefühlt. Die Rettungsschwimmer sassen nah am Strand und Helikopter und Flugzeuge zogen ihre Kreise über dem Meer nahe dem Strand.
Ingrid hatte Kuchen gebacken, den wir mit an den Strand genommen hatten. Das war auch gut so. Eine halbe Stunde im Meer rumtoben ist echt anstrengend. Und während wir die heraufziehenden Regenwolken uns anschauten, haben wir den Kuchen genossen und langsam angefangen, uns wieder „stadtfein“ zu machen.
Surfers Paradise hat ein kleines Shopping Centre mit netten Cafés. In eins hat es uns verschlagen. Nicht zuletzt, weil es dort neben lecker Käffchen noch mehr Kuchen gab.
Auf dem Rückweg zum Auto fing es erst leicht an zu regnen. Na, das kann man hier schon ertragen, wenn es um die dreissig Grad ist und es anfängt zu regnen. Aber irgendwann wurde der Regen stärker. Der war nachher so stark, dass wir uns unterstellen mussten. So nass wie dort sind wir hier noch nicht geworden. Und hier regnet es mehr, wenn man dem Wetterbericht Glauben schenken darf.
Zurück in Chapel Hill ging es dann in eine Pizzeria. Nach Lutz´s und meiner Erfahrung hier in Crows Nest mit dem „italienischen“ Griechen waren wir zuerst skeptisch. Aber die Pizza war super! Genau, wie man es aus Europa gewohnt ist. Nichts für die Aussies „veraustralisiert“.
Sonntag haben wir nur lange auf der Terrasse gesessen und ausgiebig gefrühstückt. Ach ja, und wir haben mal gezeigt, wie man Lories anlockt. Peter hatte ja „birdseeds“ im Woolie gekauft gehabt. Das hatte über Wochen wohl nur ein Lori-Paar angelockt. Mit der richtigen Anleitung von Lutz holte Ingrid Äpfel und Weintrauben. Und siehe da: Drei Lories scharten sich um die Futterschale. Als wir später noch mal alle im Pool rumtollten, waren es sogar fünf. Lutz und ich sind gespannt auf die nächsten „Lori-Berichte“ aus Brisbane.

Donnerstag, 4. Februar 2010

Aussie, Aussie, Aussie! - Oi, oi, oi!!





Der Rest   =o)

Aussie, Aussie, Aussie! - Oi, oi, oi!!






weitere Bilder


Leider klappt das ja nur immer mit fünf am Stück...

Aussie, Aussie, Aussie! – Oi, oi, oi!!









Noch ruhiger als die letzte Woche anfing, endete sie. Aber schön der Reihe nach.

Da ja am Dienstag DER Feiertag schlechthin hier in Australien war, hatten wir Montagabend genug Zeit, noch zu den Northern Beaches nach Dee Why zu fahren. Dort hatten Dean und Leanne in einem Restaurant an der Strandpromenade einen Tisch für uns vier reserviert. Und so wie immer mit den beiden, wurde auch dieser Abend richtig nett.

Dann kam der Dienstag, auf den wir uns mit australischen Kopfbedeckungen und „Aussie-Burgern“ vorbereitet hatten. Da hiess es dann: Rucksack packen und sich ins Vergnügen der Feierlichkeiten zum Australia Day stürzen. In den Rucksack kam natürlich unsere Picknickdecke, zwei Dosen Bier, Wasser und halt alles, was man braucht, um sich einen schönen Hamburger zu basteln. Also: Die Frikadellen im Australienformat, getoastete Brötchenhälften, Salat, Gemüse, Sösschen. Hmmm, lecker!
Natürlich wollten wir mit der Fähre rüber in die City übersetzen. Im Hafen war ja schon viel Programm, als wir mittags endlich am McMahons Point ankamen. Aber erstmal war Parkplatz suchen angesagt. Das hatten wir ja noch nie! Wer hätte das gedacht? Die Wiese am Ufer entlang war mengenmässig fast wie Silvester von diversen Picknickenden im „Aussie-Dress“ und mit australischen Fähnchen und Wimpeln besetzt. Na, und nicht nur die sind wohl mit dem Auto da runter gekommen. Wir hatten Glück und mussten nicht mehr so weit laufen vom Auto zur Fähre.
Als wir mit der Fähre gerade vom Milsons Point zum Circular Quay wollten, wurden wir ausgebremst. Die Harbour Bridge, unter der auch wir her mussten, war die Ziellinie für den Ferrython – das Fährenrennen durch Port Jackson. Da war aufeinmal ein Wellengang! Aber irgendwann ging es weiter.
Wir hatten uns schon vorher schlau gemacht, was alles geboten wurde. Man hätte es nie schaffen können, an allem teilzuhaben/-zunehmen! Einige Museen boten einen um die Hälfte reduzierten Eintritt an. Man hätte das Government House und The Mint sogar kostenlos besichtigen können. The Mint ist das Gebäude, auf dem am 9. Januar bei der First Night des Sydney Festivals die Blaskapelle spielte. Ausserdem ist es das älteste öffentliche Gebäude von Sydney, wie wir inzwischen auch erfahren haben.
Um acht Uhr früh gab es im Botanischen Garten in der Bucht (Farm Cove) die Morgenzeremonie der Aborigines. Das hätten wir schon gerne gesehen. Aber um acht Uhr schon da sein, war uns für einen Samstagmorgen definitiv zu früh. Wir hätten uns auch gerne am Circular Quay das „Oz Day 10K Wheelchair Race“ (das Rollstuhlrennen über 10 km) angeschaut. Aber der Startschuss fiel da schon um neun. Also ohne uns. Wir hätten es durchaus geschafft, um 14 Uhr im Hyde Park für die Citizenship Ceremonie zu sein. Wir hatten uns aber entschieden unseren Weg von The Rocks, über Circular Quay, über den Botanischen Garten, in The Domain und dann später durch den Hyde Park gen Darling Harbour zu machen. Um 14 Uhr waren wir halt noch in The Rocks und haben uns das Spektakel auf dem Wasser im Hafen angeschaut.
Aber erstmal kamen wir mit den Massen am Circular Quay an. Eigentlich hatten wir damit gerechnet, dass der Aborigine, der dort festgewachsen zu sein scheint, weil er immer da ist, diesen Tag eine Ausnahme machen würde. Immerhin feiert Australien am Australia Day die Gründung der neuen Kolonie, die für die Aborigines ja alles andere als glücklich verlaufen ist. Aber 222 Jahre und eine Entschuldigungsrede vom Premier Kevin Rudd später, sehen die Aborigines die Sache entspannt und vor allem pragmatisch. Um den ganzen Circular Quay tummelten sich Aborigines mit ihren Didgeridoos wie in Deutschland in den Fussgängerzonen die Peruaner mit ihren Flöten.
Wir haben uns erstmal auf den Weg in The Rocks gemacht. In Abständen, dass man sich nicht gegenseitig stören würde, waren Bühnen aufgebaut worden, auf denen unterschiedliche Sänger(innen) und Bands ihre Musik spielten. Ein Sänger sah aus wie Riff Raff aus der Rocky Horror Picture Show. Und siehe da – den hat er wohl jahrelang gespielt.
Da im Hafen ja einiges los war, haben wir uns - wie einige andere auch – ein Plätzchen unter einer Palme fast unter der Harbour Bridge gesucht und uns das Spektakel angeschaut. Dort gab es ja Bootsrennen und einen Wettbewerb, wer das schönste Schiff hat. Entsprechend verrückt waren die Schiffe „verkleidet“. Es machte natürlich auch Spass, die vorbeikommenden und vielleicht stehenbleibenden Passanten zu beobachten. Die meisten hatten sich schon mit Kleidung und anderem im Style der australischen Flagge präpariert. Und da es dort so gemütlich war, haben Lutz und ich unsere ersten Aussie-Burger dort gebastelt und vertilgt. Die anderen beiden waren für später.
Irgendwann war das „Australia Day Tall Ships Race“ dran. Das sah schon sehr gemächlich aus, wie die alten Segelschiffe sich vom Fort Denison auf die Harbour Bridge, die wieder Ziellinie war, zu bewegten. Das gross angekündigte Highlight war ein Hubschrauber, an dem eine riesige australische Flagge hing, der die Schiffe begleitete.
Wir haben, nachdem alle Schiffe das Ziel erreicht hatten, dann auch unser nettes Fleckchen verlassen und uns auf den Weg zum Circular Quay gemacht. Das Programm im Hafen ging irgendwie fast Schlag auf Schlag. Und so konnten wir in der ersten Reihe mitbekommen, wie der Circular Quay von Fähren von der Wasserschutzpolizei freigehalten wurde. In die Bucht sollten nämlich gleich Fallschirmspringer eintauchen. Das hat auch hervorragend geklappt. Alle vier sind im Wasser gelandet. Für uns war es viel lustiger zu beobachten, wie manche Kapitäne versuchten, ihre Fähren an den Polizisten vorbeizumogeln. Jeder ist aber zurückgepfiffen worden.
Irgendwann flogen drei Düsenjäger über den Hafen. Bloss so schnell wie sie kamen, waren sie auch schon wieder weg.
Im Botanischen Garten konnte man dann in der Bucht (Farm Cove) beobachten, wie die Seerettung vom Hubschrauber aus demonstriert wurde. Diesmal war der Botanische Garten nur unser Weg in The Domain.
Dort haben wir dann die beiden anderen Burger gegessen und ein Nickerchen gemacht. Ausserdem verteilten Jugendliche „Off“ (so was wie Autan) und nach der Bank, die auf dem Sydney Festival „The First Night“ Trinkflaschen verteilte, war eine weitere dabei, praktische Sachen zu verteilen. Diesmal waren es Picknickdecken. Wunderbar! Jetzt haben wir zwei mehr. Nach dem Sitzen darauf aber auch haufenweise knallgelbe Flusen am Po.
Irgendwann waren wir ausgeruht genug und sind über den Hyde Park, wo wie in The Domain viele Familienprogramme an diesem Tag stattfanden, Richtung Darling Harbour geschlendert.
Unterwegs haben wir dann das erste Mal was von rassistischen Äusserungen von Australiern mitbekommen. Während wir hinter einer asiatischen Familie hergingen, kamen uns allen mehrere Jungendliche entgegen. Die riefen den am Australia Day üblichen Ruf „Aussie, Aussie, Aussie“ und man muss dann darauf mit „Oi, oi, oi“ antworten. Es war aber sehr aggressiv, wie sie auf diese Familie los sind. Wir hatten da mehr Glück, nicht zuletzt weil wir natürlich keine Asiaten sind. Sondern Lutz hatte noch seine Basecap im australischen Flaggendesign auf dem Kopf. So dachte man, dass wir auch Einheimische sind und begrüsste uns entsprechend euphorisch.
Bevor wir überhaupt in das Gebiet von Darling Harbour „eindringen“ konnten, wurden erstmal unsere Taschen durchsucht. Also: Lutz´s Beutel. Als ich meinen kleinen Rucksack öffnen und den Inhalt präsentieren wollte, wurde ich angeranzt „That´s not a bag!“ – na gut! Das hat ein Möbelhaus in Melbourne aber mal anders gesehen und man wollte schon in den Rucksack schauen, als ich das Möbelhaus verliess… Dass man die Taschen kontrollierte kam daher, da für später von Newsouthwales die Gouvernante – Entschuldigung! – die Gouverneurin und die Premierministerin erwartet wurden. Und diverse andere ein klitzekleines bisschen unwichtigere Personen wurden erwartet. Wie zum Beispiel der Sieger der letzten „Australian Idol“-Staffel Stan Walker und Leo Sayer, der seit ein paar Jahren auch die australische Staatsbürgerschaft hat. Vorher war er nur Brite. Stan Walker durfte bestimmt nur auftreten, da er „Australian Idol“ gewonnen hat. Denn eigentlich lebt er schon seit Jahren in Neuseeland.
Na ja, als wir dann endlich in Darling Harbour ankamen, war es so voll. Man konnte sich gerade noch bewegen.
Wir wollten nicht vor der Hauptbühne in der prallen Abendsonne sitzen und sind um die Ecke des Hafenbeckens herum zum Einkaufszentrum „Habourside“. Davor ist das Amphitheater Richtung Wasser. Dort haben wir dann mit Blick auf die Szenen in der Cockle Bay und auf eine grosse Leinwand eine der neuen Picknickdecken eingeweiht und geschaut, was es so gab. Um uns herum waren alle möglichen anderen Nationalitäten. Aber garantiert keine Australier!
Es gab dann Reden der Gouverneurin und der Premierministerin, die NSW Police Concert Band spielte, Tänze wurden vorgeführt, es wurden „Neuzugänge“ vorgestellt, also, ein Israeli mit seiner polnischen Partnerin, ein Peruaner, eine Chinesin und eine Amerikanerin wurden vorgestellt. Sie sind an diesem Tag Australier geworden. Es gab eine Boots- und Schiffsparade. Viele der Boote und Schiffe kannten wir jetzt schon vom Mittag her, da sie die ganze Zeit in der Nähe der Harbour Bridge rumgefahren sind. Ein Schiff war vom „Balmain Ukulele Klub“ „geentert“ worden. Sie spielten die ganze Zeit, während das Schiff die Bühne mit den beiden höchsten Damen von Newsouthwales passierte und Richtung Ausgang fuhr. Zur Belustigung gab es noch ein Boot mit zwei Clowns. Das war schon verrückt und manchmal waghalsig, wie die rumgedüst sind.
Ja, dann sangen hintereinander Stan Walker, Tiaan Williams und Leo Sayer, bevor das Programm sich dem Ende neigte.
Nathan Foley, der – höhö – Australia Day (!) Choir und die Stimmen der Eora Nation sagen die Nationalhymne. Während der Abend ja von der Polizeikapelle mit der inoffiziellen Hymne, Waltzing Mathilda, eröffnet worden war, wurde jetzt die offizielle vorgetragen. In Englisch und in Darug. Man bemüht sich schon sehr, das Unheil, was den Aborigines widerfahren ist, wieder gut zu machen.
Und dann kam dieses grandiose Feuerwerk! Auf der Mittellinie (… ja ja, da kommt die Reiterin in mir durch) des Hafenbeckens hatte man Pontons mit Feuerwerk befestigt. Und zu den Klängen des Boleros von Ravel setzten sich illuminierte Segelboote in Bewegung und das Feuerwerk begann. Jetskifahrer schossen während ihrer wilden Fahrt Feuerwerk ab. Ich kann mich da nur wiederholen: Es war wirklich grandios. Da der Bolero nach einer Viertelstunde ja zu Ende ist, wurde noch andere Musik gespielt. Da man aber auf das grosse Finale zusteuerte und sogar Feuerwerk von nahegelegenen Hochhäusern abfeuerte, konnte man nicht immer erkennen, was gespielt wurde.

Über das verlängerte Australia Day-Wochenende war Nachbar Ian wohl nicht da. Wie auch immer. Aufgefallen war es uns nicht. Aber er meinte am Mittwochnachmittag quer über die Balkone, dass es doch sehr nett von mir gewesen sei, während seiner Abwesenheit die Lories zu füttern. Tja, so bin ich halt! Ich fütter sie ja sogar, während er da ist!! Ja, er würde das schon seit zwanzig Jahren machen. Wir hatten uns ja immer über die „Suppe“ gewundert, die in einem Schälchen auf seinem Balkontisch den Lories angeboten wird. Das ist „Harmony“, wie ich jetzt weiss! Also, reines Lorifutter, was man mit Wasser anrührt. Ian macht sogar noch was Honig ran. Die Lories sind scharf drauf. Aber gegen Abwechlung vom Nachbarbalkon in Form von Äpfeln und Weintrauben haben sie auch nichts. Und Ian erzählte noch: Das (Harmony-Futter) gibt es nicht so oft im Woolie (Wollworths-Supermarkt), ehr im Franklins (auch Supermarkt). Wir haben es die Tage im Woolie in Lane Cove gefunden und uns über die Tips gewundert, die auf der Rückseite der Tüte gegeben werden: Man soll den Vögeln auch noch eine Schale zum Baden zur Verfügung stellen und ein paar Sträucher oder ähnliches um die Futterstelle stellen, damit die Vögel sich sicher fühlen. Die haben unsere mit Tauben kämpfenden Lories noch nicht erlebt!
Ach ja, die Tage wurde das Spiel „Wer hat Angst vor´m grossen Kakadu?“ gespielt: Die Lories waren da, einer stiess den Warnschrei aus und alle stoben davon. Das passiert schon mal. Diesmal hab ich den Grund auch gesehen. Ein völlig desinteressierter Kakadu flog über den Park Richtung Norden. Den Lories hat es einen gehörigen Schrecken eingeflösst. Die waren die nächste Stunde entweder weg oder einfach mal still. So oft verfliegt sich auch kein Kakadu nach Wollstonecraft.

Freitag hab ich mich dann mal bei der australischen Niederlassung meines vorherigen Arbeitgebers vorgestellt. Wie es der Zufall wollte, suchen die gerade jemanden für´s Büro. Tja, ist eine ziemliche Fahrerei. War so gesehen schön, dass Lutz in Melbourne war. So konnte ich das Auto nehmen und die Dreiviertelstunde damit daraus fahren. Montag will man sich melden. Mal schauen.

Samstag waren wir nach Wochen endlich wieder beim Fish Market. Und beim Paddy´s Market, Kram kaufen. Diesmal haben wir aber alles mit dem Auto gemacht. Die Woche steckte wohl mehr als sonst in den Knochen.
Abends haben wir einen auf Kultur gemacht. Man wohnt ja nicht umsonst in einer Opernstadt! Zum Ende des Sydney Festivals wurde in The Domain Oper unter freiem Himmel gegeben. Oder in diesem Fall ehr: Operette. Um rechtzeitig dort zu sein, mussten wir zur Fähre laufen! Die war mehr als überpünktlich! Der Kapitän hatte wohl noch was vor?!
Das in The Domain war irgendwie schon richtig toll: Jeder hatte sich ein Picknick mitgebracht. Während auf der Bühne Orchester, Chor und Sänger(innen) alles gaben, sass das Publikum auf seinen Picknickdecken und Klappstühlen, machte sein Picknick mit Wein, Bier oder, wie in der Werbung für den Abend vorgeschlagen, mit Schampus und lauschte. Candide von Leonard Bernstein gab es.
Zum Ende der Pause hin fing es an zu regnen. Wie schön, dass Picknickdecken eine Folie auf der Unterseite hatten. Einige Leute packten. Aber viele blieben. Der routinierte Open Air-Geniesser hatte natürlich ein Schirmchen oder ein Regencape dabei. Und wir haben uns unter unsere Picknickdecke gemuckelt. Petrus hatte aber Einsehen und so konnte man die zweite Hälfte wieder auf der Decke sitzen.

Sonntag haben wir dann einen Ruhigen gemacht und sind gerade noch im Kino gewesen. Das war so gut klimatisiert, dass uns später 28 °C reichlich kalt vorkamen – so ausgekühlt waren wir…