Wir in Oz auf einer größeren Karte anzeigen

Montag, 27. Februar 2012

Ausfahrt zum ersten Geburtstag

Schon lange nicht mehr gesehen: Blauster Himmel
Zum Anfang der neuen Woche hatten wir es mal wieder geschafft, unser monatliches "Download-Kontingent" aufzubrauchen, was sich dann im "berauschenden Tempo" des Internets niederschlug: War das laaaahm! Noch langsamer als ohnehin, verglichen mit dem rauschendschnellen Internet in Deutschland. Donnerstag und Freitag hatte zusaetzlich auch noch unser Anbieter Probleme, so dass praktisch nichts mehr ging. Da ist es dann gut, dass man tatsaechlich auch noch ohne Internet leben kann und anderes schoenes statt daddeln macht.

Normalerweise braucht man hier garnicht damit zu rechnen, dass Sachen, die man bestellt hat, unter einer Woche Lieferzeit geliefert werden. Daher waren wir sowas von baff, schon am Dienstag das "camp oven"-Buch im Briefkasten zu haben.
Das ist toll, mit Anekdoetchen gespickt, voll toller Rezepte und wir werden bestimmt das eine oder andere daraus nachkochen. Aber da fuer die Autoren camp oven-Kochen mit "Outback-Kochen" gleichkommt, gibt es dort auch jedemenge Rezepte, wie man Kaenguru, Emu, welches die Wappentiere von Oz sind!!, Kamel, Fisch und Flusskrebse, Ente, anderes Federvieh zubereiten kann. Ein Rezept erschien sehr merkwuerdig, wenn man bedenkt, dass wir auf unserem Balkon die verschiedensten Voegel durchfuettern: Lightning Rigde Galah Suppe. Lightning Rigde ist ein Ort im Outback von Newsouthwales nahe der Grenze zu Queensland. Und Galahs sind eine rosafarbene Kakaduart... Also, da sind wir dann doch zu sehr Stadtmenschen. Wir haetten kein Problem, Fleisch im Supermarkt zu kaufen. Aber das Vieh erstmal selber erlegen und was man noch alles machen muss, bis man das hat, was man braucht. Hmmmm.... Neeeeeee...
Oder gegriller Emu. Unter dem Rezept stand: "Bediene die alten Maenner und Hunde, dann Frauen und Kinder. Koestlich!". Da merkt man dann, dass hier vor hundert Jahren eine Frau in einer Kneipe und anderen inzwischen fuer Frauen normalen Orten nicht erlaubt war...

Mittwoch hatte sich das Wetter wieder soweit eingekriegt, dass Lutz und ich nochmal 'ne Runde laufengehen konnten. Das war auch gut so, da wir ja Donnerstag natuerlich wieder im Macquarie Centre unterwegs waren. Nein, es war zu tollstes Wetter, so dass wir uns dort zwar getroffen und zu Abend gegessen haben. Aber weil das Wetter wirklich grandios war und wir sowas ja nicht alle Tage haben, sind wir schnell nach Hause und haben uns noch fuer ein Stuendchen was Sonne tanken in den Park gelegt. Herrlich!

Bettelnde Moewen
Sonnenuntergang in Clontarf
Wir wussten ueberhaupt garnicht, wie uns geschah: Freitag war das Wetter wieder toll und das Meerwasser hatte sich auf vierundzwanzig Grad erwaermt. Das ist nicht viel, wenn man sieht, dass das Wasser in Byron Bay oder Maroochydore doch glatt fast an die dreissig Grad reicht. Aber fuer Sydney sind vierundzwanzig Grad Wassertemperatur toll und so sind wir zum Abendpicknick an den Strand nach Clontarf gefahren. War das toll! Vorallem war es das erste Mal dieses Jahr "richtig" am Strand: In Badesachen, mit Picknickdecken, Lektuere und lecker Abendessen. Na ja, zugegebenermassen kostete es schon was Ueberwindung, ganz ins Wasser zu gehen. Aber was andere schaffen, werden wir ja wohl auch noch hinkriegen, hm?

Da fuer's Wochenende auch noch schoenes Wetter vorhergesagt war, haben wir Samstagmorgen den Fischmarkt glattweg sausen lassen und uns samt camper trailer am Tiggie nach Sueden auf den Weg nach Jervis Bay begeben. Etwa drei Stunden die Strasse runter. Wer weiss, wann wir bei dem Wetter sonst nochmal mit dem Haenger loskommen!?! Ausserdem hatte der Haenger am Sonntag "Einjaehriges". Was waere da passender, als eine kleine Tour zu machen/machen zu koennen? Ja, und Internet lief ja auch noch nicht wieder richtig...
Direkt hinter Berry, einer sehr netten kleinen Ortschaft schon tiefer im Sueden, wo offensichtlich mittags die Touries einfallen, gab es einen Rastplatz. Einer wie sie in Australien fast alle aussehen: Picknicktische, Grills, schattenspendende Baeume, Toilette. Da wir ja alles dabei hatten, sahen wir es garnicht ein, uns in Berry einen langen Parkplatz fuer unser Gespann zu suchen, sondern sind auf den Rastplatz, Mittag machen. Und was latschte ueber die Wiese? Fuenf Galahs! Auch wenn das Rezept nicht unser Fall ist, machen wir natuerlich unsere Witzchen - fuenf Galahs; da kann man ja noch Leute auf ein Sueppchen einladen!
Ein paar weitere Kilometer die Strasse runter kamen wir zum Jervis Bay National Park. Irgendwo ging dann eine Strasse ab, die uns zu dem auserkorenen Campingplatz bringen sollte. War das toll da!! Wir bekamen einen Platz mit Blick auf den Fluss, dem Hidden Creek, zugewiesen, irgendwo zwischen den vielen Eukalyptusbaeumen. Da wir aber auch noch was sehen wollten, haben wir nur eben den camper trailer aufgebaut, haben nichts eingeraeumt und sind weiter zum Booderee National Park. Bei unserer schnellen Planung am Freitagabend war ich ja total aus dem Haeuschen gewesen, dass Lutz auf mein sein "Wohin soll's denn gehen?" beantwortende "Wenn das Wetter grad gut ist, auf alle Faelle nach Sueden!!! Nach Norden ins Warme koennen wir immer!!" meinte: "Jervis Bay?". Jau! Immerhin hab ich mal auf der Suche nach den zu Voegelstimmen gehoerende Vogelart einen App fuer mein Telefon gefunden. Vom Booderee National Park. Der App hat viele Erklaerungen zum Park und Wanderkarten und weil es dort so sagenhaft viele verschiedene Voegel gibt, dazu Bilder, Beschreibungen und auch zu jedem Vogel deren Laute. So hatten wir hier zuhause im Park ja mal mit einem Vogel "kommuniziert". Der war aber so irritiert, dass er sich von uns schnell abwandte. Na ja, jedenfalls musste ich beim Blick in die Karte feststellen, dass dieser Nationalpark direkt neben dem Jervis Bay National Park, der ziemlich auseinandergerupft ist, liegt.
Dadurch, dass der Booderee National Park der australischen Regierung und nicht der von Newsouthwales unterliegt, konnten wir dort mit unserem Jahresticket nichts werden. Aber pro Auto zehn Dollar fuer achtundvierzig Stunden ist vollkommen ok.
In der Info empfahl man uns wieder ein paar wichtige Sachen. So ging es dann als erstes in den Botanischen Garten. Das ist der einzige Botanische Garten in Australien, der den Aborigines gehoert. Entsprechend gibt es dort nur australische Pflanzen. Trotzdem ist es schon eine groessere Flaeche, die schoen angelegt ist. Und es wimmelte dort nur so von diesen kleinen, etwas mehr als ein Kolibri grossen Voegeln, die lustig und lebendig durch das Geaest der Baeume hopsten.
Dann ging es, nachdem wir uns eben noch "Cave Beach" angeschaut hatten, zum "Green Patch". Dort gibt es einen supertollen Strand in der tuerkisblauen Jervis Bay und den Campingplatz, auf den wir eigentlich gewollt haetten. Aber wir kennen das ja inzwischen, dass man bei schoenen Plaetzchen besser mal vorher anruft. So hatte man uns am Morgen erklaert, dass man dort bis auf weiteres ausgebucht sei und man mit mindestens vier Wochen Vorlauf rechnen muesse, wenn man dort campieren wolle. Wir hatten dann ja erst gedacht "Wer weiss, wofuer's gut ist!?". Wir hatten da so eine Fantasie, dass man bei "voll" halt dicht an dicht campiert. Wo wir gerade da waren, haben wir es uns natuerlich nicht nehmen lassen und haben uns den Campingplatz angeschaut. Hm ja... Wir konnten dann durchaus nachvollziehen, dass der Campingplatz ueber den Sommer hinaus so beliebt ist: Lauschige Plaetzchen unter Baeumen, eben nicht dicht an dicht, das Rauschen des Meeres im Hintergrund, der Strand fusslaeufig im Nullkommanix erreichbar. Ja, den Campingplatz muessen wir mal im Hinterkopf behalten. Nur bei dem momentan normalen australischen Regenwetter will man natuerlich nicht zu weit im voraus planen, wenn es um Camping im Sueden geht.
Vom Green Patch ging es weiter zum Cape St. George Lighthouse oder besser zu dessen Ruine. Man hatte den Leuchtturm um achtzehnhundert-irgendwas neben einem anderen gebaut. Der andere eignete sich mit seiner Lage fuer den Zweck eines Leuchtturms wesentlich besser, wohingegen St. George die Kapitaene wohl nur verwirrte. Ausserdem passierten dort den Leuchtturmwaertern und deren Familien zu viele Ungluecksfaelle. Heute steht halt nur noch eine umwucherte Ruine mit einem grandiosen Blick auf die Steilkueste und die Tasmansee.
Bei den vielen Voegeln fiel mir wieder der App ein. Garnicht so einfach, erstmal den richtigen Vogel rauszufinden, bevor man die Toene abspielt. Irgendwann war es wohl der richtige und mehrere "Little Wattlebirds" tauchten auf.
Auf dem Rueckweg sahen wir einen Echidna, einen Ameisenigel, neben der Strasse durch das Gras wackeln. Unser erster "wilder" - halt nicht im Tierpark.
Zurueck am Zelt mussten wir feststellen, dass wir unser Zelt anscheinend einer Ameisenkolonie in den Weg gebaut hatten. Aber ganz pragmatisch haben die kurzerhand ihre Ameisenstrasse einmal quer ueber das Zelt verlegt. Na, super! Wenn das von links nach rechts oder umgekehrt gewesen waere, waere es wohl kaum ein Problem erstmal gewesen. Aber die zirka zehn Zentimeter breite Strasse verlief auch noch ueber den Eingang. Neeeee, geht ja garnicht! Also haben wir mit dem Typ vom Campingplatz gesprochen, der uns dann auch sofort anbot, wir koennten uns ja ein anderes Fleckchen suchen. Genial! Immerhin hatte, waehrend wir im Nationalpark unterwegs waren, ein Paerchen ihr Zelt in unsere Flussaussicht aufgestellt. So zogen wir neben sie, direkt ans Flussufer. Genau so, wie Lutz es sich immer ertraeumt hatte. Ok, perfekt waere, wenn der Sandstrand und das Meer direkt am Zelt waeren. Aber so war es ja schonmal in die richtige Richtung.
Unser Abendessen kam dann aus unserem camp oven. Da wir ja nicht damit gerechnet hatten, so schnell mal wieder "on tour" zu sein, hatten wir noch kein Brennholz gekauft. Auf vielen der Campingplaetzen in der Wildnis gibt es ja Feuerstellen. Tja, hier haetten wir es gut gebrauchen koennen. Wie auch immer... Kochen auf dem Gaskocher funktionierte auch hervorragend. Und zwar genauso wie in einem der vielen Videos, die wir zuhause gesehen hatten: Gehacktes anbraten, Nudelsauce drueber, das Saucenglas nochmal zweimal mit Wasser auffuellen und das Wasser in den camp oven schuetten, Nudeln rein, Deckel drauf und dann etwa so lange warten, wie man halt zum Nudelnkochen braucht. In der Zwischenzeit noch ein Salaetchen basteln und fertig ist das Abendessen.
So ein camp oven erwaermt das Essen schon ordentlichst!! War das heiss!
Und dann hiess es nur noch geniessen: Lutz mit einem Bier, ich mit einem Glas Merlot sassen wir vor dem Zelt, die krachschlagenden Kakadus wurden leiser, Lachende Hanse gab es auch, auch die wurden leiser, die Grillen zirpten, der Fluss floss gemuetlich vor sich hin, Enten quakten im Vorbeikommen, die Sonne ging spektakulaer hinter den Baeumen unter, bei anderen Campern knisterte das Lagerfeuer, weit hinten links von uns gab es die totale Lagerfeuerromantik mit Gitarre und Mundharmonika und ueber uns leuchtete das "bush tellie", das "Buschfernsehen", welches halt der funkelnde Sternenhimmel ist.
Das Klohaeuschen auf dem
Berry Rastplatz


Der botanische Hans









Famose, aeh, vermooste Wege












Lake McKenzie im Botanischen Garten

Bottle Brush - ganz nah











Ups...










Nochmal "Ups..."




Pflanzenschutz gegen
Wallabies-Knabbereien









Jervis Bay


Der Strand am Green Patch










Der Strand am Green Patch












Nach Leuchtturm sieht das nicht mehr aus











So nach waren wir am Hidden Creek










In der Nacht zu Sonntag fing es schon an zu regnen. Na, das hatten wir ja noch ueberhaupt nicht vermisst!!! Als es dann Zeit zum Aufstehen war, war es gerade so lange trocken, dass wir vor dem Zelt fruehstuecken konnten. Das Vordach hatten wir fuer die eine Nacht ja auf dem Zelt liegen lassen. Petrus hatte aber schon was Erbarmen und liess den leichten Nieselregen, den es zu unserem Abbauen erst gab, dann auch sein. Ja, genau, war ja schon genug, dass wir das nasse Zelt einraeumen mussten! Als es dann soweit war, dass wir das Zelt auf den Haenger falten wollten, meinte Lutz "Komm mal her!!". Na, da haben wir aber wirklich "mitten in der Wildnis" auf dem Campingplatz gewohnt! Oben am Zelt hing eine handtellergrosse Spinne... Unsere Nachbarn, die uns mal die Aussicht versperrt haetten, wenn wir nicht wegen der Ameisen haetten umziehen muessen, raeumten auch ein. DIE hatten dann so einen Engerling am Zelt kleben, den man bestimmt auch gerne fuer eine "Buschpruefung" im Dschungelcamp gehabt haette.
Dann war der Plan, uns den Jervis Bay National Park anzuschauen. Einfacher gesagt als getan! Wir haben dann herausgefunden, dass der Nationalpark offensichtlich nur eine grosse Waldflaeche ist, in die man so gut wie nicht reinkommt. Ok. Aber bevor der grosse Regen wieder loslegte - man konnte ihn in der Ferne schon naeherkommen sehen - haben wir uns gedacht, dass wir uns noch diese kleinen schnuckeligen Orte an der Jervis Bay anschauen.
Currarong ist sehr schoen. In Culburra lebt es sich wohl auch sehr gut. Netter Ort mit vielen grossen Haeusern mit Blick auf's Meer. Da Mittagszeit war, haben wir uns bei einem Imbiss 'Fish & Chips' gegoennt. Das geht bei Regen besser als irgendwo ohne Dach ueber dem Kopf die eigenen Vorraete zuende zu pluendern. Nebenan waren Immobilienmarkler. Fuer das, was die dort fuer ein grosses Haus mit dazugehoerigem Grundstueck verlangten, bekommt man hier in Sydney weiter weg von der Innenstadt noch nichtmals ein "Wohnklo"...
Da das Wetter ehr schlechter als besser wurde, haben wir uns auf den Weg nach Hause begeben. Mit der Spinne vom Zelt... Eigentlich hatte Lutz sie sehr nah an den Fluss mit dem Handfeger befoerdert. Jetzt sass sie bei uns auf der Windschutzscheibe. Also, wir gehen jetzt mal davon aus, dass es die selbe Spinne war.
Fruehstueck












Currarong

Kormorane vor Currong










Ein Blick in den
Jervis Bay National Park


Culburra








Vor Culburra










Spinne auf road trip
 
Die Karawane Richtung Sydney









Verhangene Berge unterwegs

Montag, 20. Februar 2012

Sydney und Lower Hunter Valley

Neues von den Putzies
Ja, auch diese Woche hat sich der Sommer nicht von seiner besten Seite gezeigt. Immer wieder gab es Schauer und abends schoenes Wetterleuchten. Einziger Trost: Es ist warm, man kann es durchaus  in T-Shirt und kurzer Hose aushalten. Aber Sommer geht doch eigentlich anders, ne?

Dienstag war einer hier, um unsere Eingangstuer zu vermessen. Mit ganz viel Glueck haben wir, wenn es ab September wieder waermer wird, auch am Eingang eine Fliegengittertuer. Die ist auch noch vergittert und abschliessbar und bestimmt praktisch, wenn man, wenn es mal draussen heiss ist, drinnen fuer Durchzug sorgen will, um die angestaute Hitze rauszubekommen. Bei unserer langezogenen Wohnung will man dann ja schon irgendwie den Eingang unter Kontrolle haben, wenn man gerade am anderen Ende in der Kueche oder im Wohnzimmer wuselt. Ja, wie gesagt: Die Aussies sind ja mit vielem wesentlich gemuetlicher als die Deutschen, daher wird es bestimmt noch was dauern, bis wir die Tuer an der Tuer haben.

Um das Notwendige (Bewegung) mit dem Praktischen (gemuetlich im Biergarten sitzen) zu verbinden, sind wir am Mittwoch mal wieder nach North Sydney runtergewandert, um im Greenwood Hotel den Tag bei einem Bierchen gemuetlich ausklingen zu lassen. Ja, das Wetter hat das tatsaechlich zugelassen!!

Im Schatten futtert es sich besser
Der "Yoga-Putzi"
Von unserem ersten selbstgemachten Damper so begeistert, waren wir ja am Wochenende im Internet schon auf die Suche nach "camp oven-Kochbuechern" gegangen. Die Videos von Roothy sind Weltklasse, aber "on tour" hat man ja selten sein Internet dabei... Also, sollte es das gute alte Buch sein. Der online shop vom Dymocks, die Buchhandlung hier, die etwa mit der Mayersche in Koeln zu vergleichen ist, hatte da auch einiges im Angebot. Zwei fanden wir besonders interessant. Aber bevor wir dann zwei Buecher haben, wollten wir sie doch wenigstens vor dem Kauf live und in Farbe mal in der Hand gehabt haben. Wie gut, dass in unserem heissgeliebten Macquarie Centre auch ein Laden von Dymocks ist. Dadurch, dass der aber relativ klein ist, hatten wir nicht wirklich damit gerechnet, auch nur eins dieser Buecher dort zu finden. Da die Campingkochbuecher (ja ja, da gibt es einige von!) nicht bei den Kochbuechern, sondern bei den Reise-, Camping- und Four Wheel Drive-Buechern standen, sind wir aber auf ein anderes tolles Buch gestossen: "4WD treks close to Sydney" (Gelaendestrecken in der Naehe von Sydney). Das Gute ist, dass etwa die Haelfte der Treks tatsaechlich fuer "All Wheel Drives" wie der Tiggie es ist, geeignet sind. Toll, toll, toll, DAS Buch mussten wir unbedingt haben!! So kam es dann auch.

Freitagmorgen bis fruehen -nachmittag sah es schon so aus, als wenn wir abends mal wieder den Grill anschmeissen koennten. So wie unsere neuen Nachbarn gegenueber, die irgendwie jeden Tag den Grill anreissen. Wahrscheinlich ist die Kueche noch nicht fertig?! Tja, die Rechnung hatten wir aber ohne Petrus gemacht. Rechtzeitig zum Abendessen schickte der wieder seine Schauer runter...

Samstag haben wir mal wieder was gemacht, was wir schon gaaanz lange nicht mehr gemacht haben: Wir sind mit der Faehre zum Fischmarkt gefahren und anschliessend noch durch die Stadt gelaufen. War das schoen!! Und gluecklicherweise war das Wetter wieder besser!
Wo wir gerade da waren, sind wir in den ganz grossen Dymocks-Laden im Dymocks-Gebaeude in der George Street gewesen. Tja, DIE hatten auch weder das eine noch das andere Buch. Die Verkaeuferin konnte die Titel aber auch nicht mehr im online shop finden. War offensichtlich in den paar Tagen ausverkauft worden...
Wieder zuhause haben wir dann aber eins von den beiden Buechern woanders bestellt. Wird schon ok sein.
Ja, und wo wir ja gerade vom Tag so schoen warmgelaufen waren, sind wir vor dem Abendessen noch schnell unsere Balls Head Reserve-BP Park-Runde getrabt.

In dem Buch, das wir Donnerstag gekauft hatten, haben wir auch einen schoenen Trek gefunden, wo es Sonntag dann hinging: Ins Lower Hunter Valley, einer traumhaft schoenen Gegend. Und es war traumhaft schoenes Wetter.
Erstmal ging es nach Yarramalong, wo wir dann tatsaechlich ein Schlange ueberfahren haben (...), bevor es von dort "in den Busch" ging. Das, was in Deutschland Wirtschaftswege sind, sind es hier natuerlich auch. Aber hier darf jeder mit seinem Gefaehrt dort entlangfahren. Es ging durch Taeler mit Weiden links und rechts vom Weg, an Haengen entlang durch die Waelder und so gruen, wie Australien generell durch die Regenfaelle der letzten Wochen und Monate ist, hat man es wohl schon sehr sehr lange nicht mehr gesehen. Ueberall ist es sattgruen und trotz des nahenden Herbst blueht vieles, wie zum Beispiel die bottle brush-Straeucher, ein zweites Mal diesen Sommer.
Zu Anfang waren die Schotterpisten auch noch toll. Irgendwann sahen wir am Rand einen "Grader" stehen. Kurz danach wussten wir, dass das auch nur das Zeichen gewesen war, dass er bisher nur bis dahin gekommen war. Ab jetzt ging es im recht guten Gelaendefahrstil ueber ausgefahrene Wege, um Straeucher und Baeume, die auf dem Weg lagen, felsige Passagen hoch oder runter, durch Rinnsale und die schon etwas groesseren "flood ways". Aber Spass hat es allemale gemacht!
Toll ist auch, dass man Kilometer weit fahren kann, fuer ewige Minuten bis Stunden und man sieht keine Menschenseele. Irgendwann war der Weg wieder eine super Schotterpiste, es kam uns ein Landcruiser entgegen, wir fuhren aneinander vorbei, danach gab es einen Knall und es war klar, dass wir einen Platten hatten... Wir waren an einer Kreuzung angekommen, wo mehr Verkehr herrschte und wirklich jeder hat angehalten und gefragt, ob er helfen koennte. Zwei Motorradfahrer versuchten noch ein bisserl zu helfen. Immerhin stand der Tiggie reichlich bloed, um zwar das Rad mit dem Platten abzubekommen, aber das Reserverad nicht draufzubekommen. Und das Reserverad ist natuerlich (!!) eins von diesen kleinen Notraedern, die jetzt immer in den Autos zu finden sind... Na ja, wir haben es geschafft, den Reifen zu wechseln.
Einseits waren wir verwundert, dass der Reifen nicht auf den buckeligen Strecken, sondern auf wunderschoenster Schotterpiste geplatzt ist. Andererseits waren wir sehr froh, dass, wenn es schon passieren muss, es genau so gekommen ist, denn mit unserem eigentlich schon guten Wagenheber haetten wir im unebenen Gelaende aber wirklich die Hilfe eines Gelaendefahrers mit seinem unendlich langen Wagenheber noetig gehabt! Und wie schon Ende November, als uns am camper trailer der Reifen geplatzt ist, hat der Reifen kein Loch in der Laufflaeche, sondern an der Seite... Deswegen vertrauen die Gelaendeprofis auch weniger auf Gelaendereifen, als auf die, die noch verstaerkte Seitenwaende haben.
Ja, mit dem Notrad blieb uns ja nichts anderes ueber, als uns auf den Heimweg zu begeben. Und das im tiefsten Gelaende. Dachten wir... Bei einem Rastplatz haben wir erstmal noch zu Mittag gegessen, bevor es dann auf dem schnellstmoeglichen Weg wieder in die Zivilisation ging. Und das war gluecklicherweise schneller als erwartet.
Als wir Abends wieder zuhause waren, ging die Welt unter: Platzregen, Gewitter und es schien kein Ende zu nehmen. In den Nachrichten hoerte man dann, dass in Terrey Hills, das etwa zwanzig Kilometer noerdlich von uns ist, in einer Stunde fast 70 mm Regen runtergekommen sind, im Sueden von Sydney gab es Ueberflutungen, Leute mussten aus ihren Haeusern, am Flughafen konnten die Flieger nur mit Verspaetungen von ein bis anderthalb Stunden abheben und in Terminal 2 standen im Parkhaus die Autos teilweise im Wasser. Bei uns war es zwar ungemuetlich, aber so dramatisch sah es hier nicht aus!


Ja, felsige Strecke















Wasser"durchfahrt"
















Da sind wir aber platt (...)










Nach dem Essen erhellte sich unsere
Laune wieder was...









Auch hier: Fleissige Termiten










Hier wohnt der Froschkoenig










Der Autobahnrand