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Montag, 20. Februar 2012

Sydney und Lower Hunter Valley

Neues von den Putzies
Ja, auch diese Woche hat sich der Sommer nicht von seiner besten Seite gezeigt. Immer wieder gab es Schauer und abends schoenes Wetterleuchten. Einziger Trost: Es ist warm, man kann es durchaus  in T-Shirt und kurzer Hose aushalten. Aber Sommer geht doch eigentlich anders, ne?

Dienstag war einer hier, um unsere Eingangstuer zu vermessen. Mit ganz viel Glueck haben wir, wenn es ab September wieder waermer wird, auch am Eingang eine Fliegengittertuer. Die ist auch noch vergittert und abschliessbar und bestimmt praktisch, wenn man, wenn es mal draussen heiss ist, drinnen fuer Durchzug sorgen will, um die angestaute Hitze rauszubekommen. Bei unserer langezogenen Wohnung will man dann ja schon irgendwie den Eingang unter Kontrolle haben, wenn man gerade am anderen Ende in der Kueche oder im Wohnzimmer wuselt. Ja, wie gesagt: Die Aussies sind ja mit vielem wesentlich gemuetlicher als die Deutschen, daher wird es bestimmt noch was dauern, bis wir die Tuer an der Tuer haben.

Um das Notwendige (Bewegung) mit dem Praktischen (gemuetlich im Biergarten sitzen) zu verbinden, sind wir am Mittwoch mal wieder nach North Sydney runtergewandert, um im Greenwood Hotel den Tag bei einem Bierchen gemuetlich ausklingen zu lassen. Ja, das Wetter hat das tatsaechlich zugelassen!!

Im Schatten futtert es sich besser
Der "Yoga-Putzi"
Von unserem ersten selbstgemachten Damper so begeistert, waren wir ja am Wochenende im Internet schon auf die Suche nach "camp oven-Kochbuechern" gegangen. Die Videos von Roothy sind Weltklasse, aber "on tour" hat man ja selten sein Internet dabei... Also, sollte es das gute alte Buch sein. Der online shop vom Dymocks, die Buchhandlung hier, die etwa mit der Mayersche in Koeln zu vergleichen ist, hatte da auch einiges im Angebot. Zwei fanden wir besonders interessant. Aber bevor wir dann zwei Buecher haben, wollten wir sie doch wenigstens vor dem Kauf live und in Farbe mal in der Hand gehabt haben. Wie gut, dass in unserem heissgeliebten Macquarie Centre auch ein Laden von Dymocks ist. Dadurch, dass der aber relativ klein ist, hatten wir nicht wirklich damit gerechnet, auch nur eins dieser Buecher dort zu finden. Da die Campingkochbuecher (ja ja, da gibt es einige von!) nicht bei den Kochbuechern, sondern bei den Reise-, Camping- und Four Wheel Drive-Buechern standen, sind wir aber auf ein anderes tolles Buch gestossen: "4WD treks close to Sydney" (Gelaendestrecken in der Naehe von Sydney). Das Gute ist, dass etwa die Haelfte der Treks tatsaechlich fuer "All Wheel Drives" wie der Tiggie es ist, geeignet sind. Toll, toll, toll, DAS Buch mussten wir unbedingt haben!! So kam es dann auch.

Freitagmorgen bis fruehen -nachmittag sah es schon so aus, als wenn wir abends mal wieder den Grill anschmeissen koennten. So wie unsere neuen Nachbarn gegenueber, die irgendwie jeden Tag den Grill anreissen. Wahrscheinlich ist die Kueche noch nicht fertig?! Tja, die Rechnung hatten wir aber ohne Petrus gemacht. Rechtzeitig zum Abendessen schickte der wieder seine Schauer runter...

Samstag haben wir mal wieder was gemacht, was wir schon gaaanz lange nicht mehr gemacht haben: Wir sind mit der Faehre zum Fischmarkt gefahren und anschliessend noch durch die Stadt gelaufen. War das schoen!! Und gluecklicherweise war das Wetter wieder besser!
Wo wir gerade da waren, sind wir in den ganz grossen Dymocks-Laden im Dymocks-Gebaeude in der George Street gewesen. Tja, DIE hatten auch weder das eine noch das andere Buch. Die Verkaeuferin konnte die Titel aber auch nicht mehr im online shop finden. War offensichtlich in den paar Tagen ausverkauft worden...
Wieder zuhause haben wir dann aber eins von den beiden Buechern woanders bestellt. Wird schon ok sein.
Ja, und wo wir ja gerade vom Tag so schoen warmgelaufen waren, sind wir vor dem Abendessen noch schnell unsere Balls Head Reserve-BP Park-Runde getrabt.

In dem Buch, das wir Donnerstag gekauft hatten, haben wir auch einen schoenen Trek gefunden, wo es Sonntag dann hinging: Ins Lower Hunter Valley, einer traumhaft schoenen Gegend. Und es war traumhaft schoenes Wetter.
Erstmal ging es nach Yarramalong, wo wir dann tatsaechlich ein Schlange ueberfahren haben (...), bevor es von dort "in den Busch" ging. Das, was in Deutschland Wirtschaftswege sind, sind es hier natuerlich auch. Aber hier darf jeder mit seinem Gefaehrt dort entlangfahren. Es ging durch Taeler mit Weiden links und rechts vom Weg, an Haengen entlang durch die Waelder und so gruen, wie Australien generell durch die Regenfaelle der letzten Wochen und Monate ist, hat man es wohl schon sehr sehr lange nicht mehr gesehen. Ueberall ist es sattgruen und trotz des nahenden Herbst blueht vieles, wie zum Beispiel die bottle brush-Straeucher, ein zweites Mal diesen Sommer.
Zu Anfang waren die Schotterpisten auch noch toll. Irgendwann sahen wir am Rand einen "Grader" stehen. Kurz danach wussten wir, dass das auch nur das Zeichen gewesen war, dass er bisher nur bis dahin gekommen war. Ab jetzt ging es im recht guten Gelaendefahrstil ueber ausgefahrene Wege, um Straeucher und Baeume, die auf dem Weg lagen, felsige Passagen hoch oder runter, durch Rinnsale und die schon etwas groesseren "flood ways". Aber Spass hat es allemale gemacht!
Toll ist auch, dass man Kilometer weit fahren kann, fuer ewige Minuten bis Stunden und man sieht keine Menschenseele. Irgendwann war der Weg wieder eine super Schotterpiste, es kam uns ein Landcruiser entgegen, wir fuhren aneinander vorbei, danach gab es einen Knall und es war klar, dass wir einen Platten hatten... Wir waren an einer Kreuzung angekommen, wo mehr Verkehr herrschte und wirklich jeder hat angehalten und gefragt, ob er helfen koennte. Zwei Motorradfahrer versuchten noch ein bisserl zu helfen. Immerhin stand der Tiggie reichlich bloed, um zwar das Rad mit dem Platten abzubekommen, aber das Reserverad nicht draufzubekommen. Und das Reserverad ist natuerlich (!!) eins von diesen kleinen Notraedern, die jetzt immer in den Autos zu finden sind... Na ja, wir haben es geschafft, den Reifen zu wechseln.
Einseits waren wir verwundert, dass der Reifen nicht auf den buckeligen Strecken, sondern auf wunderschoenster Schotterpiste geplatzt ist. Andererseits waren wir sehr froh, dass, wenn es schon passieren muss, es genau so gekommen ist, denn mit unserem eigentlich schon guten Wagenheber haetten wir im unebenen Gelaende aber wirklich die Hilfe eines Gelaendefahrers mit seinem unendlich langen Wagenheber noetig gehabt! Und wie schon Ende November, als uns am camper trailer der Reifen geplatzt ist, hat der Reifen kein Loch in der Laufflaeche, sondern an der Seite... Deswegen vertrauen die Gelaendeprofis auch weniger auf Gelaendereifen, als auf die, die noch verstaerkte Seitenwaende haben.
Ja, mit dem Notrad blieb uns ja nichts anderes ueber, als uns auf den Heimweg zu begeben. Und das im tiefsten Gelaende. Dachten wir... Bei einem Rastplatz haben wir erstmal noch zu Mittag gegessen, bevor es dann auf dem schnellstmoeglichen Weg wieder in die Zivilisation ging. Und das war gluecklicherweise schneller als erwartet.
Als wir Abends wieder zuhause waren, ging die Welt unter: Platzregen, Gewitter und es schien kein Ende zu nehmen. In den Nachrichten hoerte man dann, dass in Terrey Hills, das etwa zwanzig Kilometer noerdlich von uns ist, in einer Stunde fast 70 mm Regen runtergekommen sind, im Sueden von Sydney gab es Ueberflutungen, Leute mussten aus ihren Haeusern, am Flughafen konnten die Flieger nur mit Verspaetungen von ein bis anderthalb Stunden abheben und in Terminal 2 standen im Parkhaus die Autos teilweise im Wasser. Bei uns war es zwar ungemuetlich, aber so dramatisch sah es hier nicht aus!


Ja, felsige Strecke















Wasser"durchfahrt"
















Da sind wir aber platt (...)










Nach dem Essen erhellte sich unsere
Laune wieder was...









Auch hier: Fleissige Termiten










Hier wohnt der Froschkoenig










Der Autobahnrand

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