Wir in Oz auf einer größeren Karte anzeigen

Montag, 29. Oktober 2012

Zwischendurch was anderes als 4WDing

Montagmorgen war die Zeit des Verabschiedens. Nach dem Fruehstueck packten wir alles abreisefertig zusammen und verabschiedeten uns von Peter, Ingrid, Felix und Sophie.
Lutz hatten vielleicht schon Stallgeruch in der Nase - trotz der einen oder anderen Fotosession am Wegesrand schaffte er es in weniger als einer Stunde mit Lux und Haenger und mir zurueck am homestead zu sein. Dort erfuhren wir, dass der "Nebel", den wir am Tag zuvor in der Schlucht gesehen hatten, von Buschbraenden kam. Eine Frau, die mit ihrer Familie die Naechsten waren, die irgendwo auf Wave Hill Urlaub machen wollten, beschrieb, dass es um Grafton herum am Wochenende schlimm mit den Braenden gewesen sein muss.
Nachdem alle Reifen wieder Strassendruck hatten, fuhren wir wieder nach Grafton zum Shopping Centre. Unser Trinkwassertank war leer und wir wollten die letzte Nacht vor zuhause doch nochmal in der Crowdy Bay auf dem schoenen Campingplatz verbringen. Dort gab es ja auch nur Toiletten und kalte Duschen, kein Trinkwasser. So haben wir uns noch schnell mit Trinkwasser aus dem Supermarkt versorgt, bevor es nach einem Mittagssnack weiter gen Sueden ging.
Ach ja, die Waerme der letzten Tage hatte dazu beigetragen, dass die Strassen von Grafton noch mehr ein lilanes Bluetenmeer als am Samstag waren. Sah schon toll aus!
Auf der Fahrt kam schon der eine oder andere Schauer runter und der Wind schubste den Luxi mit Haenger teilweise ordentlich. Ein beliebter Fleck fuer eine Kaffeepause unterwegs ist ja der 'Mackas' (McDonalds) in Kempsey inzwischen geworden. Dort planten wir dann auch schnell um - bei dem Wetter wollten wir nicht so nah an der See campieren. Ausserdem gab es sogar eine Unwetterwarnung. Neee, dann fahren wir doch lieber noch 'n Ticken weiter nach Taree und uebernachten dort in diesen einen Motel. Sind ja auch nur dreissig Kilometer weiter.
Tja, was soll man sagen: Kylie an der Rezeption des Motels konnte oder wollte uns nur noch ein Zimmer mit Badewanne (!) fuer sagenhafte hundertfuenfzig Dollar die Nacht andrehen. Nae! Es war ja noch frueh. Da fahren wir lieber noch was rum und gucken, ob wir was besseres finden.
Eigentlich war das auch schade, weil wir so in dem moteleigenen mexikanischen Restaurant gegessen haetten. Die fuer Camping geplanten Nudeln mit Soesschen haetten wir ja noch immer irgendwann zuhause machen koennen.
Auf der "Motelmeile" in Taree, welche zwischen dem "einen" Motel und dem Pacific Highway liegt, sind wir dann beim erstbesten Motel vorgefahren und haben sogar ein Zimmer mit Kueche fuer einen wesentlich geringeren Preis bekommen. Prima! So gab es dann doch Nudeln mit Soesschen aus dem camp oven - wenn auch aus der Motelzimmerkueche.
Wir waren total happy, das Motel gefunden zu haben - zum einen tobte draussen inzwischen ein richtiges Unwetter und zum anderen hatten wir ein neues und besseres Motel gefunden, fuer die erste Nacht wenn wir nochmal freitagsspaetnachmittags nach Norden fahren wuerden - was ja relativ haeufig passiert.
















Waere schoen, wenn man die
in Oz haeufiger sehen wuerde




"Mein lieber Schwan!"











Dienstagmorgen war die Welt wie frischgewaschen und die Pelikane durchpfluegten den nahgelegenen Bach nach Fruehstueck.
Wir hatten uns ueberlegt, statt ueber den Pacific Highway ueber die landschaftlich schoenere Strecke ueber Tuncurry und Forster erstmal weiterzufahren. Nach unserem Fruehstueck ging's dann auch los.
Leider kamen immer wieder Schauer runter, so dass wir es gerade mal schafften, an einem Strand aus dem Auto zu steigen. Ansonsten waren wir aber auch gut damit beschaeftigt, alle moeglichen Stellen wieder zu erkennen, wo wir vor fast drei Jahren mal gewesen sind. Es war lustig, die Vergangenheit mit den damaligen Erlebnissen revue passieren zu lassen.
Kurz vor zuhause sind wir noch eben bei VW vorbei, den Tiggie wieder einsammeln. Hm ja, Lutz war nicht so ganz gluecklich - sie hatten den Fehler noch immer nicht behoben und ausserdem fehlte wieder etwas. Der Kundendienstleiter hatte natuerlich da keinen seiner Leute im Verdacht, sondern ehr die Asiaten von der Waeschertruppe. Ah ja... Mal sehen, was aus der Geschichte noch wird.
Nach ueber eintausendvierhundert Kilometern Autofahren waren wir dann bald auch zuhause. Dort hatte sich in einer Woche nicht viel veraendert. Die Lories freuten sich, wieder Aepfelchen abholen zu koennen und das Currie-Baby im Nest im Baum gegenueber war schon sehr ordentlich gewachsen. Nicht mehr lange, und es wird fluegge.

















Mittwoch hatte uns der Alltag wieder - aber warum waren wir abends so vollkommen muede?!
graue mittig = Kueken
schwarz rechts = Henne












...die arme Grevillea...

Stau im Busch













Im Internet gab es am Donnerstag dann den einen oder anderen Artikel, der uns nicht mehr so ganz neu erschien. Wir hatten ja schon im Blogeintrag vom ersten Oktober ueber Father Schneider berichtet. Der hatte seinen Weg inzwischen bis ins deutsche Internet geschafft:

http://www.gmx.net/themen/beruf/bildung/729tojg-aeltester-lehrer-welt-99

Ausserdem gab es im SPON auch wieder einen Artikel ueber den "Luneburger-Tuerken":

http://www.spiegel.de/reise/fernweh/deutsch-tuerke-in-sydney-lizenz-zum-backen-a-710258.html#ref=karte&openmap=true

Donnerstag im Woolies-bottle shop
Wie es so donnerstags ist, waren wir abends wieder im Macquarie Centre. Dort gab es auch ein neues Heftchen "4WD Action". Dort drin war ein Artikel ueber ein HiLux-Treffen in der Gegend um Bungleboori, wo wir ja grad erst vor ein paar Wochen waren. Der Artikel hiess "Loads of Lux" ("Ganz viel Lux") - die nennen diese als unkaputtbar geltenden Autos genauso wie wir?! Lustig!!

Der Freitag war mal einfach nur vom Alltag gepraegt. So konnte man dann schnell zum Samstag uebergehen. Da wir Sonntag zum Fischmarkt wollten, haben wir den uns Samstag geschenkt.
Auf ging es zu einer weiteren Runde durch Sydney: Erst zum Tigerz11, ob die endlich nach Wochen diesen bloeden Haken haetten. Nee, hatten sie nicht. Aber Auftrag stornieren und Geld zurueck zu bekommen war kein Thema. Dann war uns ja in Newnes die Heckscheibe vom Luxi kaputt gegangen. Durch die Folie auf der Innenseite hatte die Scheibe noch gut gehalten. Aber auf der letzten Tour konnte man schon merken, dass sie so langsam aber sicher nach aussen nachgab. Der Typ, wo Carly die Ladeflaechenabdeckung gekauft hatte, konnte uns nicht weiterhelfen, verwies uns aber an den Hersteller, der nur eine Strasse weiter war. Die verstehen aber was von "work-life-balance" und hatten Samstag zu. Na, dann noch eben in den erstbesten Aldi und dann ab nach Hause, zum Nachmittagsschlaefchen.
Abends kamen dann Dean und Leanne vorbei. Zusammen ging es dann ein wenig spaeter zum Abendessen zu Mario. Ein sehr netter Abend, der auch schon lange ueberfaellig gewesen war. Immerhin hatten wir Dean und Leanne das letzte Mal gesehen, als wir frisch aus Cairns zurueck waren.
Dean gab noch eine Story zum Besten, die seine Tochter gerade auf ihrer Cape York-Tour erlebt hatte: Die allermeisten Leute schlafen in Zelten auf den Autodaechern. Es muss wohl aber auch zwei Maenner gegeben haben, die echt australisch im swag (Art Einmannzelt) schlafen wollten. So taten sie es auch. Bis zwei Dingoes an den swags rumschnueffelten. Es muss wohl ein Bild fuer die Goetter gewesen sein, wie die beiden in ihren swags versuchten, vor den Dingoes davon zu huepfen. Die Dingoes waren offensichtlich nur neugierig - so ist den Maennern auch bis auf den Schrecken nichts passiert.

Alle Jahre wieder findet ja Ende Oktober der "Seven Bridges Walk" rund um Sydney statt. Wir waren trotz fehlendem Training dabei. Aber wir wollten uns ja einen Vorteil verschaffen, indem wir die Runde diesmal andersherum gingen. Die beiden Jahre vorher haben wir uns immer mit den letzten Kraeften nach Hause geschleppt, weil ganz zum Ende der Runde von sechsundzwanzig Kilometern noch die Huegel von Lane Cove kamen. Dieses Jahr nicht mit uns!! Sehr zur Irritation der anderen Teilnehmer sind wir erst durch Lane Cove. Die erste Stunde sind wir von unzaehlingen Leuten angesprochen worden, wir wuerden verkehrtherum gehen. Ach, ihr Ahnungslosen!! Die Jahre zuvor war es ja auch egal, welche Richtung man nimmt. Nur schien es sich inzwischen eingebuergert zu haben, dass es im Uhrzeigersinn rund ging und nicht dagegen.
Im "Rozelle Village" hatten wir - wie die Jahre zuvor - ein kleines Huengerchen. Hmmmm, an der Bude mit den Frankfurter Wuerstchen mit Sauerkraut war eine ziemlich lange Schlange. Nebenan beim Russen standen weniger Leute an. So gab es fuer Lutz was russisches und fuer mich 'ne Frankfurter. Lecker! Und das, wo wir doch auch noch zum Fischmarkt wollten! Aber bis dahin mussten wir ja noch etwas ueber drei Kilometer wieder die Huegel hoch und runter - bis dahin hatten wir bestimmt wieder ein wenig Platz im Magen!
Jetzt auch auf der
Damentoilette   =oD

Am Fischmarkt kamen wir zur allerbesten Mittagsessenszeit an. War das voll dort!! Um schnell weiterzukommen und weil wir ja nicht wirklich hungrig waren, gab es unter einer Palme nur ein paar prawns und Obstsalat.
Es war richtig nett, die Runde mal andersherum zu laufen. So sah man vieles halt aus neuen Perspektiven. Ausserdem wird jedes Jahr etwas an der Route geaendert. So hatte man das "The Rocks Village" am Cadman's Cottage zugunsten des "Barangaroo Village" aufgegeben. In Barangaroo entsteht ein neuer Park und momentan geht man dort an Bord der Schiffe, wenn man eine Kreuzfahrt ab Sydney macht. Sonntag haette man bis zehn Uhr auch die Moeglichkeit gehabt, dort im Rahmen des Seven Bridges Walk zu fruehstuecken. Ach neee, ohne uns...
Wir trafen unterwegs eine Menge Leute wieder, die uns frueher schonmal entgegen gekommen waren. Und bei vielen, die uns vorher mit langem Gesicht entgegen gekommen waren, war dieser Gesichtsausdruck der Erleichterung, dass "der Latsch" bald vorueber sein sollte und dem Stolz, es gemacht und geschafft zu haben, gewichen. 
Noch schnell ueber die Harbour Bridge, eben im "Wollstonecraft Village" den roten Stempel abholen, der auf unseren Heftchen anzeigte, dass wir die komplette Runde gegangen waren und dann zuhause Fuesse hochlegen.








Sehr nett ist die Rutsche hinten
oben auf dem Kreuzfahrtschiff







 



Geschafft!!

Montag, 22. Oktober 2012

Endlich mal wieder laenger campen

Wie der Wetterbericht der Woche vor der letzten versprochen hatte, war die letzte Woche schoen warm, immer mindestens fuenfundzwanzig Grad und strahlendster Sonnenschein.

Da wir Mittwoch ja in Urlaub fahren wollten, bin ich Montag noch schnell eine Runde los, die letzten Besorgungen machen: Neues Biltong - ja ja, unsere "Teststuecke" waren alle weg - beim Springbok Delights besorgen, eben in den Woolies hueppen und schnell beim Bunnings noch vorbei. Das war gleich zweimal mit dem Lux in ein Parkhaus fahren! Aber: Uebung macht den Meister und so klappt das immer besser.

Dienstagmittag kam Greg, der "blind man" nochmal vorbei, um mal endlich ganze Arbeit zu leisten. Ob er das tatsaechlich gemacht hat, werden wir vermutlich erst naechste Woche, wenn wir wieder zurueck sind, erleben.
Lutz ist ja mit VW was im Streit. Auch damit, dass die Klimaanlage nicht richtig funktioniert. Also, in die andere Richtung: Wenn man sie auf sechsundzwanzig Grad stellt, pustet sie eiskalte Luft. So hat Lutz den Tiggie fuer die Urlaubswoche in die Werkstatt gegeben. Auch da sind wir auf das Ergebnis gespannt.
Beim Abendessen erzaehlte Lutz, dass Sean Ernie Dingo kennen wuerde. Also haben wir das allwissende Internet befragt. Und das bestaetigte, dass Ernie eine bekannte Fernsehpersoenlichkeit, der Reiseberichte ueber Australien moderierte, sei. Ach, wir sind einfach Banausen, dass wir das nicht am Samstag auf der Messe erkannt hatten...

Nachdem wir ja schon Sonntagnachmittag und Dienstagabend viel fuer die Reise vorbereitet und in Lux und Haenger gepackt hatten, ging es Mittwochmorgen in der Frueh dann los gen Norden. Erstmal nach Kempsey und dann an dem Schild abbiegen, was wir bisher immer links oder rechts haben stehen lassen auf unseren Reisen den Pacific Highway hoch oder runter.
Dadurch, dass wenig Verkehr war, kamen wir auch gut voran, so dass wir um kurz vor vier am Trial Bay Gaol, dem alten Gefaengnis ankamen. Dort mussten wir uns melden fuer den Campingplatz, wo wir fuer drei Tage ein Fleckchen gebucht hatten. Eine halbe Stunde spaeter stand das Zelt direkt am Wasser, alles war eingeraeumt und wir konnten erstmal die Szenerie der Bucht vor uns auf uns wirken lassen. Genauso wie das Geraeusch eines lodernden Lagerfeuers, hat das Geraeusch der Wellen, die auf Land treffen, eine sehr beruhigende Wirkung. Hmmmm... Eigentlich wollten wir noch runter an den Strand. Mussten wir? Neeee! Also blieben wir erstmal, wo wir waren: In den Stuehlen vorm Zelt - einfach nur Loecher in die Gegend gucken.
Der Anblick war auch grandios: Eine riesige Bucht, die Trial Bay, vom Campingplatz aus einmal rum wie ein breitgezogenes U, gesaeumt von Strand an hellblauem bis tuerkisen Wasser. Und das bei herrlich warmen dreissig Grad.
Einerseits war es gut, dass es ziemlich windig war, andererseits hatten wir doch streckenweise Sorgen, ob unsere Zeltmarkise dem Wind standhalten wuerde. Immerhin hatte sie das in Newnes nicht geschafft: Als wir von Bungleboori und dem Glow Worm Tunnel wiederkamen, lagen Stangen, Markise und Seile brach.
Eine Frau sagte spaeter, dass es Dienstag noch viel windiger gewesen sein muss. Meine Guete!! Warum hatten wir erste Reihe direkt am Strand campen wollen?!
Lutz hatte ja die Hoffnung, dass es so waere wie bei uns zuhause: Tagsueber tobt der Wind und ab abends ist es fast windstill.
Durch unsere Gemuetlichkeit haben wir es dann doch nicht mehr geschafft, im Meer zu baden. Wenigstens haben wir aber vorm Abendessen noch eine Erkundungsrunde gedreht: Ueber den Strand nach rechts zu den Wellenbrechern und dann zurueck ueber den Campingplatz; den weiter erkunden.
Es gab noch richtig tolle Fleckchen, wo es fast ueberhaupt nicht windig war. Na ja, das ist dann wohl der Preis, wenn man direkt am Wasser zelten will - man muss sich auch den Naturgewalten mehr aussetzen...
Da es daemmerte, grasten ueberall Kaengurus, diverse Lachende Hanse hielten Ausschau nach Abendessen, ein Friar Bird war zu scheu fuer ein Foto, Lories quieckten ueberall rum und die Magpies leckten die Wassertropfen aus den Wasserhaehnen.
Der Campingplatz ist auch einer der wenigen Orte an der australischen Ostkueste, wo man den Sonnenuntergang ueber dem Meer sehen kann. So pilgerten zig Camper aus ihren hinteren Reihen an den Strand, um die Sonne untergehen zu sehen.
Zum Abendessen gab es Chili con Carne. Das erste Mal beim Camping und das erste Mal aus dem camp oven. Das braucht ja auch so seine Zeit und so nutzten wir die Zeit, um die Entspannung noch tiefer sacken zu lassen.
Das Chili war mindestens genauso toll wie zuhause. Und waehrend der Wind tatsaechlich immer weniger wurde, sponnen wir weitere Ideen fuer Camping- und 4WD-Touren.
Da Neumond war, war es ein dunkler Abend. Aber es gibt nichts schoeneres, als im gedimmten Licht einer Campinglaterne bei einem Glas Rotwein den Wellen zu lauschen. Die wenigen Camper um uns herum schienen schon alle zu schlafen, als wir uns gegen elf bettfein machten.
Zwischen Kempsey und
South West Rocks entlang
am Macleay River

























Die Nacht war erstaunlich ruhig und dadurch, dass wir nur das Fliegengitter des Zelteingangs geschlossen hatten und nicht den ganzen Eingang, war es auch garnicht so warm morgens im Zelt. Insgesamt schien das Wetter bedeckter und windstiller als am Vortag zu sein. Sehr angenehm war auch, dass die Sonne hinter dem Zelt aufging. So konnten wir mit Blick auf die Bucht fruehstuecken, ohne - trotz dass wir unter der Markise sassen - uns schon mit Sonnencreme einschmieren zu muessen.
Nach einem Schwaetzchen mit den Nachbarn ging es dann in den Hat Head National Park. Schoen durch den Regenwald. Und wie gut, dass wir den Luxi dabei hatten!! Mit 2WD kam man nicht so weit - um an den Strand oder auch nur in dessen Naehe zu kommen, brauchte man einen Gelaendewagen.
Mitten im Nichts kamen wir dann an eine einsame Bucht mit herrlichem Strand. War das schoen da!!! Nachdem alle Schoenheit aufgesogen und alle Bilder gemacht waren, ging es weiter. Eigentlich hatte uns die Karte angezeigt, dass dies ein Rundweg sein wuerde. Uneigentlich ging es doch nicht rund. Also fuhren wir zurueck und fuhren an der Weggabelung diesmal statt linksrum rechtsrum. Jaaa, das waere schon eine kleine Herausforderung fuer den Tiggie gewesen.
Am anderen Ende des Weges gab es auch wieder einen Trampelpfad zum Strand. Aber wir mussten ja jetzt nicht nochmal auf diesen Strand. Also, auf zum Leuchtturm.
Wie das so ist, wurde der Leuchtturm auch hoch auf einem Kliff gebaut und der Weg dorthin ist steil. Erst fuer's Auto und dann fuer die Fussgaenger vom Parkplatz aus.
Es gab neben dem Parkplatz Picknicktische und Grills. Alles schoen gepflegt. Wir sind dann den steilen Weg zum Leuchtturm hoch. Wir hatten vorallem die Hoffnung, dass man dort ein leckeres Kaeffchen bekommen wuerde. ...neben der Hoffnung einer wunderschoenen Aussicht.
Vorbei ging es an zwei Gebaeuden, wo 'Bed & Breakfast' angeboten wurden. Wow! Das muss auch toll sein, dort ein auf zwei Naechte zu verbringen - mit der Aussicht ringsherum. Weiter ging es in den alten Pferdestall, in dem es ein paar Informationen zur Geschichte des Leuchtturms gab. Und dann hoch zum Leuchtturm schliesslich. Aber Kaeffchen gab es nicht. Na gut...
Unterhalb vom Leuchtturm gab es noch einen Campingplatz im Wald - mal eben drueber fahren, um zu sehen, was der zu bieten hatte. Das war ... anders als auf dem, wo wir waren ... Im Wald in aller Ruhe, mit Plumpsklos, Grillplaetzen, Goannas, die faul in der Sonne rum lagen. Bei uns gab es halt: (Die Moeglichkeit) direkt am Strand campieren, Spuel- und Wascheinrichtungen, Toiletten und Duschen, die fuer den Einwurf eines zwanzig Cent-Stueckes sogar fuer zwei Minuten warm wurden. Also war das dort im Wald aehnlich wie in Newnes. Nur halt im Wald und nicht auf einer riesigen Lichtung.
Weiter ging es dann in das Oertchen 'South West Rocks', welches genau gegenueber vom Campingplatz auf der anderen Seite der Bucht liegt. Ein verschlafenes Fleckchen Erde. Da es grad Mittag war, sind wir auf unserem Spaziergang durch den Ort in den erstbesten Fish & Chips-Laden rein, um Fish & Chips zu essen. Den Laden kann man ruhig auf die Liste der besten Fish & Chips-Shops in Australien packen. Sehr lecker!
Es folgte ein Verdauungsspaziergang zu den Felsen am Meer, bevor es dann zurueck zum Campingplatz auf der anderen Buchtseite ging.
Das Zeltbett sah sehr verlockend aus. Es schaffte es auch, Lutz als erstes fuer ein Mittagsschlaefchen anzulocken. Ich hab erstmal die Zeit genutzt, die ersten Urlaubserlebnisse fuer den Blog zu notieren. Der Campingplatz war sooo ruhig. Das erlebt man auch selten! Und dann: Beim gedankenverlorenen Blick in die Bucht sah ich im Wasser Rueckenflossen. Es stellte sich heraus, dass drei Delphine ueber eine noch im Wasser versunkene Sandbank in die Bucht hinein schwammen. Nachdem sie wieder tieferes Wasser erreicht hatten, konnte man sie auch nicht mehr ausmachen.
Nachdem ich dann auch dem Bett nicht hatte wiederstehen koennen, kam so ganz langsam wieder Leben in uns beiden. Ja, man kann ja mal gaaanz langsam anfangen, Abendessen vorzubereiten. Aso, nee, erstmal noch schnell zum IGA, Eier und so kaufen. Dann konnten wir auch schnell noch das Bild von der "German Bridge" (Deutsche Bruecke) machen.
Wieder zurueck standen weiter rechts von unserem Plaetzchen irgendwann ganz viele Leute und starrten in die Bucht. Lutz sagte noch "Ach, die gucken Wale.". Aber wir waren auch zu sehr vertieft, gemuetlich alles fuer Reibekuchen mit Creme Fraiche und Raeucherlachs fertig zu bekommen. Bis der Nachbar "zwei nach links" ankam, ob wir denn die Wale sehen wuerden. Hmmm, ja, wir hatten uns ja schon ueber die Leute gewundert. Aber...
Und tatsaechlich tummelten sich vier Wale mit ein paar Delfinen in der Bucht. Ein Mann kam wieder vorbei und beklagte sich. Er hatte ein paar Fische angeln wollen. Aber wegen der Delfine seien alle Fische verschwunden. Tja...
Wir genossen unser Abendessen und den weiteren gemuetlichen Abend.

































Dann kam der Freitagmorgen. Viele Leute schienen weiterzuziehen. Um uns herum herrschte Aufbruchsstimmung. Selbst unsere direkten Nachbarn nach links schienen zu packen.
Da nach dem Fruehstueck gerade die Flut reinkam, haben wir erstmal beschlossen, die Gunst der Stunde zu nutzen, was schwimmen zu gehen. Und wo kamen wir vorbei? An unseren vorherigen Nachbarn. Die waren garnicht abgereist, sondern nur drei Plaetze noch weiter nach links gezogen, weil der Platz, wo sie vorher waren, schon weiter verplant war. Na, das schien zum Wochenende ja voll zu werden... Donnerstagmorgen hatte uns ja ein Mann angesprochen, ob er mal unseren Platz ausmessen duerfe. Er wuerde zwar schon seit vierzig Jahren dorthin zum Zelten kommen. Aber jetzt kaem er mit einem grossen Wohnwagen. Da wusste er nicht, ob der Wohnwagen nicht mitten in den Weg hineinstehen wuerde. Ausserdem waeren fuer die Sommermonate schon viele Parzellen ausgebucht, so dass man nehmen musste, was es noch gab. Oder man blieb weg.
Der "Sprung" ins Wasser kostete echt Ueberwindung. Da waren wir froh, dass selbst die Aussies um uns herum vor Schreck quieckten, wenn sie ins Wasser gingen. Nun ja, wo wir ja jetzt zweimal in Naechten um die null Grad gezeltet hatten, sollte uns doch so kaltes Wasser nicht abhalten. Ausserdem: Das Wasser in der Bucht war einfach zu verlockend. Ja, nicht wegen der Kaelte. Aber es war wunderbar klar. Nachdem wir beide es geschafft hatten, ganz ins Wasser zu gehen, ist Lutz irgendwann an den Strand gegangen, um schonmal an seiner neuen Sommerbraeune zu "arbeiten", waehrend ich noch ein paar Bahnen schwimmen 'musste'.
So kaltes Wasser macht hungrig. Als wir zurueck am Zelt waren, gab es erstmal einen kleinen Mittagssnack. Und wir wollten ja unsere "Solar-Warmwasser-Duschen" ausprobieren. Die hatten wir, bevor wir an den Strand runtergegangen waren, mit Wasser gefuellt und auf's Auto in die Sonne gelegt. Jetzt ging's ans Ausprobieren. Das war schon ein Spass! In beiden Duschen war das Wasser wunderbar warm. Und fuer mich war es auch ok, den mitgelieferten kurzen Schlauch mit Duschkopf zu benutzen, wenn der Wasserbeutel auf dem Auto liegen blieb. Lutz war das nicht gutgenug. Aber wir hatten ja noch den Bunnings-Duschkopf, den wir fuer den Wassertank im Luxi gekauft hatten. Fuer Lutz war das die bessere Loesung, das Ding an den Beutel zu friemeln.
Dann ging es weiter im Touri-Programm. Wo wir grad da waren, mussten wir ja auch noch die Gefaengnisruinen besichtigen. Dort waren waehrend des ersten Weltkrieges auch Deutsche interniert. Also, auch Leute, die in zweiter oder dritter Generation schon in Australien lebten, aber halt von Deutschen abstammten.
Die Geschichten, die wir dort lesen konnten, erinnerten uns schon sehr an die fiktiven Abenteuer von Colonel Hogan und seinen Freunden aus "Hogan's Heroes/Ein Kaefig voller Helden": Man beschwerte sich ueber die Gefaengnisbedingungen, Gefangene, die "geflohen" waren und wieder eingesammelt wurden, waren haeufig nur Gefangene, die sich etwas ausserhalb der Gefaengnisgrenzen aufhielten und es gab auch ein "Deutsches Theater". Dort wurden unter der Regie des "Chefarztes" des Gefaengniskrankenhauses, der aber eigentlich auch Gefangener war, etliche Stuecke aufgefuehrt. Ausserdem brachte man die Gefaengnis-eigene Zeitung "Welt am Montag" heraus.
Das Gefaengnis wurde dann direkt aufgeloest, als am Horizont ein deutsches Schiff erschien und man Angst hatte, dieses sei zur Befreiung der Gefangenen gesendet worden.
Als Lutz und ich wieder auf den Parkplatz kamen, standen am zum Meer zugewandten Zaun wieder etliche Menschen. Ach ja, klar, die gucken Wale! Und endlich bekam ich Walbilder! Am Abend zuvor waren die Wale zu weit weggewesen und sprangen nur sporadisch. Die beiden, die wir jetzt sahen, zogen konsequent nach Sueden, so dass man in etwa wusste, wo sie wieder auftauchen wuerden.
Dann war es Zeit fuer ein Kaeffchen in South West Rocks. Fuer Lutz gab es eine 'sausage roll' ("Wuerstchen im Schlafrock") und ich konnte mich fuer ein Stueck Apfelkuchen begeistern. Der Kaffee kam aber erst, als wir mit Essen schon fertig waren. Wir schlenderten noch ein wenig durch das Oertchen. Am Kiosk am Strand haben wir uns dann Eis geholt. Jaaa... Eigentlich wollten wir Zitroneneis. Uneigentlich gab es an Fruchteis nur noch "Erdbeer" und "Wassermelone" und sonst nur Sachen wie "Lakritz", "Oreo", "Keks" und aehnliches. Puuuh! Die mussten wohl erst noch den alten Kram los werden, bevor sie neues Fruchteis bestellten.
Am Campingplatz dort im Ort sahen wir ein aelteres Ehepaar mit ihrem Britz-Trooper vorfahren. Dort schienen sie kein Glueck gehabt zu haben, denn als wir wieder am Zelt waren, kamen sie auch irgendwann. Ueberhaupt wurde es voll. Ueberall wurden ploetzlich Zelte und camper trailer aufgebaut und Wohnwagen "schoen hingestellt". Na ja, ok, trotzdem ruhen wir uns erstmal was aus. War ja anstrengend, die Fahrt ins Staedtchen... Hihi...
Ja, und dann kamen unsere neuen Nachbarn zur Linken. Poah! Ich lag noch im Bett, waehrend Lutz schon wieder draussen war, als "Frau Nachbarin" um den Luxi herum schoss und feststellte, dass unser Auto viel zu weit auf ihrem Zeltplatz stehen wuerde. Ja, auf der Strasse vor den beiden Plaetzen war ein Strich, um in etwa anzuzeigen, bis wo welche Parzelle geht. Bisher war uns der Strich zwar aufgefallen, aber weil wir mit unseren alten Nachbarn kein Thema deswegen hatten und wir ja auch nur dort parkten, damit der Lux den Wind vom Zelt nahm, hatten wir nicht gedacht, dass man darum ein Drama machen koennte.
Man konnte! Und wie!! Lutz erklaerte ihr, warum der Wagen dort stuende und dass er ihn aber schon auch wieder auf die andere Seite parken wuerde. Ja, nee, ja. Sie muss einen schlechten Tag gehabt haben und versuchte nun, den Frust an uns beziehungsweise in erster Linie grad an Lutz abzulassen. An dem prallte das aber nur alles ab und so blieb der Lux dort, wo er stand. Herr Nachbar schien sich komplett aus der Diskussion herauszuhalten und parkte spaeter deren Wagen sogar auf der anderen Wegseite.
Wir haben uns den Abend nicht verderben lassen und spaeter unsere Steaks genossen.
Abends war ich kurz in dem "Waschgebaeude", als sich eine Frau frischgeduscht, vorm Spiegel Creme ins Gesicht schmieren wollte. Es ist ja schon ueblich, dass man sich gruesst., wenn man sich ueber den Weg laeuft. Aber sie starrte mich an und stierte direkt zurueck in den Spiegel. Hae? Kein Gruss? Hm... Ok... Als ich dann wieder auf dem Weg zum Zelt war, fiel mir auf, dass jene Frau, die vor dem Spiegel gestanden hatte, zu Nachbarn's Wohnwagen stiefelte. Ach sooo, Frau Nachbarin hatte mich erkannt, als sie vor dem Spiegel gestanden hatte. Ja...


















 




















Nach einer ruhigen Nacht und nach unserem Fruehstueck packten wir dann zusammen, um zum Wave Hill zu fahren.
Lutz hatte sich ja schon den Freitag ueberlegt, wie wir es machen koennten, sollte man uns aus lauter Frust zuparken - obwohl Lutz ja durchaus angeboten hatte, den Wagen umzuparken. Die drei Nachbarssoehne waren Rad gefahren und ein Rad stand etwas vorm Lux. Aber absolut kein Drama. Fuer uns. Fuer Nachbarns schon, schien's. Die Kinder waren am Strand und als es fuer uns darum ging, den Haenger hinter den Lux zu spannen, spazierte Frau Nachbarin davon. Keine Lust, das Ganze dann ausbaden zu muessen, schloss sich ihr Mann ihr an. Im Nullkommanix hatte Lutz eben das Rad etwas an die Seite gestellt, dass er mit dem Auto dort wegkam, wir hingen den Haenger dran und - man mag es kaum glauben - Nachbarns waren wieder vorm Wohnwagen. Och...
Die Fahrt nach Grafton gestaltete sich aeusserst ruhig und entspannt, obwohl hinter Coffs Harbour noch immer diese riesige Baustelle ist, die letztes Jahr schon dort war. ...und das Jahr davor vielleicht auch schon!? Wir hatten im Lux unser Funkgeraet an und konnten so hoeren, was sich die Baustellenleute so sagten. Das war teilweise schon sehr unterhaltsam. Auf alle Faelle besser, als das, worueber sich die Truckies so 'unterhalten'!
Grafton wird ja auch die Jaccaranda-Stadt genannt und die folgende Woche sollte das alljaehrliche Jaccaranda Festival beginnen. In der Touri-Info besorgten wir uns noch ein paar Infos, falls es uns bei Wave Hill doch per Zufall langweilig werden sollte. Ausserdem brauchten wir noch ein paar Lebensmittel. Auf dem Weg zum Einkaufszentrum mussten wir einmal quer durch den Ort. Und richtig: Sehr viele Strassen wurden von Jaccaranda-Baeumen gesaeumt. Da gerade deren Bluehsaison war, konnte man ueberall in den Strassen ein violettes Bluetenmeer sehen. Das sah schon sehr imposant aus!
Nach dem Einkaufen stellten wir fest, dass wir dort am Shoppingcentre bereits mal gewesen sind - letztes Jahr, als wir auf der Heimreise in Grafton die Nacht im Motel verbracht haben. Aber nachts sieht es halt was anders aus...
Dann ging es aus Grafton raus ins Landesinnere. Irgendwann wurde aus der breiten Strasse eine schmale und kurz danach aus der asphaltierten Strasse eine Schotterpiste. Der Handyempfang war in Grafton geblieben...
Nach etwas ueber eine Stunde kamen wir an am Eingang zur Rinderfarm Wave Hill. In den Boden war ein Gitter eingelassen, damit die frei rumlaufenden Rinder und Pferde nicht auf die Strasse spazierten. Kurz hinter dem Eingang kam dann auch das homestead, das Gehaeuft, wo wir von Steve, der bei uns spaeter aber besser als "farmer Bob" bekannt sein sollte, begruesst wurden.
Er beaeugte unseren Haenger. Ob das denn ein ordentlicher gelaendegaengiger Haenger sei. Ja, klar! Neee, eigentlich nicht wirklich. Wir konnten uns aber nicht vorstellen, dass der Haenger nicht dorthin gehen wuerde, wohin der Lux ihn zog.
Bewaffnet mit Karte und Erklaerungen fuhren wir dann an zwei Cottages vorbei, die auch schon bessere Tage gesehen haben mussten. Vor einem sassen Leute auf der Veranda. Es ging durch ein Gatter, weiter ueber eine weitere Wiese mit Kuehen und deren Kaelbern und dann einen Berg hoch. Einen ziemlichen. Ok, dann lassen wir jetzt erstmal was Luft aus den Reifen. Ja, auch aus denen vom Haenger!
Bis wir dann an der Stelle, wo wir campen wollten, der "Bottom Gorge" (unterer Teil der Schlucht), ankamen, ging es steile Berge hoch, steile Berge runter, ueber Kuhwiesen, durch Bachlaeufe, an verwunderten Bullen vorbei, nochmal einen steilen Berg hoch und oben rechts konnte man schon das Haeuschen des ersten Plumpsklos sehen. Jo, dann schauen wir mal, wo das zweite ist. Denn der Hang, wo Haeuschen Nummer eins stand, war definitiv auch fuer Leute, die nur im swag (australisches Einmannzelt) uebernachteten, viel zu steil. Ja, Haeuschen zwei fanden wir erstmal nicht. Aber wir erreichten die Clarence River Gorge (die Schlucht vom Fluesschen Clarence). Wow, war das dort schoen! Also, eigentlich kam dieser Ausspruch von uns schon die ganze Zeit, seitdem wir das homestead verlassen hatten. Wenn auf der anderen Flussseite nicht noch andere Camper gewesen waeren, waeren wir dort mutterseelenallein gewesen. Super!!
Und die Beschreibung im Internet hatte nicht gelogen: Man brauchte durchaus eine gute Stunde, um vom homestead dorthin zu kommen. Wir hatten jetzt eine kleine Idee von fuenftausend Hektar Rinderfarm.
Da "Farmer Bob" ja nur anbot, auf seiner Kuhwiese zu campieren, hatte er auch keine Plateaus oder aehnliches in die Wiese "gebaut". Hmmmmm... Wo stellen wir denn dann zwei camper trailer hin?
Auf der Suche nach dem geeigneten Plaetzchen kamen wir tatsaechlich am Plumpsklo Nummer zwei vorbei. Sehr rustikal! Ohne Tuere - dafuer mit Blick in den Wald und in die Natur. Hat ja auch was fuer sich...
Irgendwann war unser Fleckchen gefunden und wir hatten auch schon eine Idee, wo Peter mit family ihren camper trailer aufstellen koennte.
Leider wussten wir schon seit Coffs Harbour, dass aufgrund der Waerme und Trockenheit grad "total fire ban" war, dass man also garkein Feuer machen konnte. Auf dem Gasofen zu kochen war ok, aber Lagerfeuer war nicht drin. So hab ich dann den Braten, den Lutz und ich zum Abendessen haben wollten, dann zwar im camp oven gemacht. Aber halt auf dem Gasofen. Besser so als keinen Braten zu haben... Nachdem der Braten schon eine Weile im Topf schmorte und auch schon die Gemuesesorten, die eine laengere Garzeit haben, wie Kartoffeln und Moehren dabei waren, kamen auch endlich Peter & Co. an. Mit den neuersteigerten camper trailer.
Lustig war, dass Farmer Bob Peter die selbe Frage wie uns gestellt hatte: Ob sein camper trailer denn gelaendefaehig waere. Peter verstand die Welt nicht mehr - immerhin stand auf seinem Haenger "King of the off road" ("der Gelaendekoenig").
Sooo, dann ging es erstmal daran, das Ding aufzubauen. Zum ersten Mal fuer den Zweck, fuer den es gebaut worden war. Das ging aber natuerlich schon gut, weil camper trailer ja dafuer bekannt sind, dass sie schnell und unkompliziert aufzubauen sind.
Dann konnte ja endlich der gemuetliche Teil beginnen: Vor unserem Zelt sassen wir zusammen, guckten ins Tal und auf den Clarence River, genossen die Atmosphaere und tauschten die neuesten Neuigkeiten aus.
Etwas spaeter war dann Abendessenzeit. Puh! Ueberall diese Motten! Ingrid kaempfte in ihrer "Kueche" mit ihnen und ich hatte auch keine Freude, mal in den Topf zu gucken. Es wurde nur ein bisschen besser, als Lutz eine Lampe ueber den Lux als Ablenkung hing, die dann die einzige Lichtquelle war. Das klappte gut, alle Motten schwirrten dorthin. Und wie gut, dass man seinen Mund doch im "Blindflug" trifft. Anders ist es dann schon mit dem, was auf der Gabel liegt. Hat man was? Wieviel hat man? Und so weiter, und so fort. Wichtig war aber, dass die Motten von uns weg waren.














Die Nacht war dunkel und ruhig. Als alle auf waren, gab es erstmal ein gemuetliches Fruehstueck "in" unserem 'Esszimmer' mit super Aussicht auf's Tal. Danach ging es noch immer gemuetlich weiter. Warum auch nicht. Die Kinder erkundeten die Gegend und wir Erwachsenen plauschten noch was.
Als die Sonne dann komplett um den Berg rum war, hielt Ingrid es als erstes in der intensiven Bestrahlung nicht mehr aus. Ach, wie gut, dass wir da noch die riesige Plane aus dem China Shop und ein paar Stangen uebrig hatten und Peter tolle Abspannseile dabei hatte. So bastelten wir dann an einer Ueberdachung fuer ueber unsere beiden Tische. Herrlich... Man hatte noch immer die tolle Aussicht, aber man brutschelte nicht mehr so in der Sonne.
Lutz und Peter waren grad so schoen im Schwung, also wurde auch noch eben die Markise an den camper trailer von Peter gebastelt. Wir hatten es ja nicht fuer noetig gehalten, unsere aufzubauen. So lag sie halt auf dem Zeltdach - als eine Art Witterungsschutz.
Dann gab es nichts mehr zum Basteln. Also konnten wir dann mal zu einer kleinen Tour starten. Farmer Bob hatte gesagt, dass man ein wenig wieder den Weg zurueck und dann einen kleinen Spaziergang zu rock pools, also, zu Schwimmbecken in Felsen kaem. War ja reichlich warm. Also, auf dahin!
Peter und ich fuhren, waehrend Ingrid und Lutz fuer die Funkkommunikation zustaendig waren. So klaerten wir dann auch, dass wir dann doch erstmal zur "Top Gorge", also, zum oberen Teil der Schlucht, wo noch ein Campingplatz sein sollte, fuhren. So hatten wir dann auch ein wenig mehr Gelaendefahrt. Wer weiss, wie lange wir bei den rock pools geblieben waeren...
Wieder ging es Berg hoch, Berg runter, ueber Rinderwiesen, durch Bachlaeufe, an einem weitere Cottage vorbei, wo uns deren momentanen Bewohner erstaunt anschauten und dann zu dem Teil der Kuhwiesen, welcher als "Campingplatz Top Gorge" galt.
Hui, war das nett hier! Der Clarence River hatte dort auch einige rock pools ins Flussbett geschwaemmt. Wenn etwas so einladend aussieht, springt man auch rein. So huepften wir allesamt ins Wasser. Nur leider konnte man nicht alle Felsen unter Wasser sehen. Das Ertasten selbiger beim Schwimmen war dann schon was schmerzvoll... So kam jeder mit ein paar Schrammen am Knie spaeter aus dem Wasser, nachdem wir zu einer kleinen Insel geschwommen waren und geplanscht hatten.
Eigentlich waere "Kaffeetrinkenzeit" gewesen, aber mit dem gemuetlichen ausgiebigen Fruehstueck hatten wir jetzt erst Hunger auf Mittagessen. Altbewaehrt fuer solche Trips sind ja wraps. So bastelte sich jeder, was er wollte und rollte es in seinen wrap.
Dann ging es die halbe, dreiviertel Stunde wieder zurueck zu den Zelten. Ja, zu den anderen rock pools wollten wir dann nicht mehr. Wegen der Mottenplage des Vorabends wollten wir moeglichst noch im Hellen zu Abend essen.
Farmer Bob hatte ja schon am Vortag angekuendigt, dass man einen Wetterumschwung erwarten wuerde und dadurch der "total fire ban" aufgehoben werden sollte. Tja, so weit weg von der Zivilisation muss man sich sowieso auf den gesunden Menschenverstand verlassen, ob man Feuer machen kann oder nicht.
Inzwischen hatte es merklich abgekuehlt und ein paar Tropfen Regen kamen runter. Na ja, ein paar halt nur...
Dafuer war der Wind staerker geworden. Erste Versuche, die Plane ueber den Tischen zu sichern scheiterten irgendwann. Der Wind war fuer das Plastik zu stark. So bauten wir im Schnelldurchgang alles ab.
Felix und Peter zuendeten das Holz, was wir auf dem Rueckweg von der Top Gorge noch eingesammelt hatten, zu einem Lagerfeuer an. Anschliessend mischte Peter den Teig fuer einen Damper. Aus den Vorraeten von Ingrid und mir kamen noch Rosinen und getrocknete Aprikosen dazu. Sah gut aus! Dann mal neben das Feuer mit dem camp oven, in dem der Teig zu einem Laib geformt lag.
Hm jaaa, das Feuer noch zu gross und dadurch war der damper zu schnell fertig. Entsprechend verkokelt sah er aus. Wenn man die verbrannte Kruste abschnitt, kam aber sehr leckerer damper zum Vorschein.
Lutz konnte das nicht auf sich sitzen lassen und bereitete einen weiteren damper vor. Fuer den nahmen wir uns auch wesentlich mehr Zeit. Ingrid begann, Abendessen vorzubereiten, waehrend Lutz und ich fuer uns entschieden hatten, dass nach dem spaeten Mittagessen noch eins, zwei weitere Stuecke damper und Lutz's Lieblingscouchsnack 'Moehren mit Soesschen' uns vollkommen ausreichen wuerden bis zum Fruehstueck.
Zwischendurch wurde der Regen heftiger. Da Ingrid unter der camper trailer-Markise kochte, versammelten sich dort alle. Ausserdem hatten wir ja auch kein anderes Dach mehr. Wer wollte jetzt schon ins Zelt?
Waehrend Peter & family sich ihren Campingklassiker "Chicken Curry" schmecken liessen, genossen Lutz und ich den zweiten und wesentlich besser gelungenen damper pur oder mit Marmelade.
Sophie ging irgendwann ins Bett und der Regen war wieder so abgeschwaecht, dass wir anderen unsere Stuehle ums Lagerfeuer stellten und bei "leichten Gespraechen" den restlichen Abend genossen.