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Montag, 29. Oktober 2012

Zwischendurch was anderes als 4WDing

Montagmorgen war die Zeit des Verabschiedens. Nach dem Fruehstueck packten wir alles abreisefertig zusammen und verabschiedeten uns von Peter, Ingrid, Felix und Sophie.
Lutz hatten vielleicht schon Stallgeruch in der Nase - trotz der einen oder anderen Fotosession am Wegesrand schaffte er es in weniger als einer Stunde mit Lux und Haenger und mir zurueck am homestead zu sein. Dort erfuhren wir, dass der "Nebel", den wir am Tag zuvor in der Schlucht gesehen hatten, von Buschbraenden kam. Eine Frau, die mit ihrer Familie die Naechsten waren, die irgendwo auf Wave Hill Urlaub machen wollten, beschrieb, dass es um Grafton herum am Wochenende schlimm mit den Braenden gewesen sein muss.
Nachdem alle Reifen wieder Strassendruck hatten, fuhren wir wieder nach Grafton zum Shopping Centre. Unser Trinkwassertank war leer und wir wollten die letzte Nacht vor zuhause doch nochmal in der Crowdy Bay auf dem schoenen Campingplatz verbringen. Dort gab es ja auch nur Toiletten und kalte Duschen, kein Trinkwasser. So haben wir uns noch schnell mit Trinkwasser aus dem Supermarkt versorgt, bevor es nach einem Mittagssnack weiter gen Sueden ging.
Ach ja, die Waerme der letzten Tage hatte dazu beigetragen, dass die Strassen von Grafton noch mehr ein lilanes Bluetenmeer als am Samstag waren. Sah schon toll aus!
Auf der Fahrt kam schon der eine oder andere Schauer runter und der Wind schubste den Luxi mit Haenger teilweise ordentlich. Ein beliebter Fleck fuer eine Kaffeepause unterwegs ist ja der 'Mackas' (McDonalds) in Kempsey inzwischen geworden. Dort planten wir dann auch schnell um - bei dem Wetter wollten wir nicht so nah an der See campieren. Ausserdem gab es sogar eine Unwetterwarnung. Neee, dann fahren wir doch lieber noch 'n Ticken weiter nach Taree und uebernachten dort in diesen einen Motel. Sind ja auch nur dreissig Kilometer weiter.
Tja, was soll man sagen: Kylie an der Rezeption des Motels konnte oder wollte uns nur noch ein Zimmer mit Badewanne (!) fuer sagenhafte hundertfuenfzig Dollar die Nacht andrehen. Nae! Es war ja noch frueh. Da fahren wir lieber noch was rum und gucken, ob wir was besseres finden.
Eigentlich war das auch schade, weil wir so in dem moteleigenen mexikanischen Restaurant gegessen haetten. Die fuer Camping geplanten Nudeln mit Soesschen haetten wir ja noch immer irgendwann zuhause machen koennen.
Auf der "Motelmeile" in Taree, welche zwischen dem "einen" Motel und dem Pacific Highway liegt, sind wir dann beim erstbesten Motel vorgefahren und haben sogar ein Zimmer mit Kueche fuer einen wesentlich geringeren Preis bekommen. Prima! So gab es dann doch Nudeln mit Soesschen aus dem camp oven - wenn auch aus der Motelzimmerkueche.
Wir waren total happy, das Motel gefunden zu haben - zum einen tobte draussen inzwischen ein richtiges Unwetter und zum anderen hatten wir ein neues und besseres Motel gefunden, fuer die erste Nacht wenn wir nochmal freitagsspaetnachmittags nach Norden fahren wuerden - was ja relativ haeufig passiert.
















Waere schoen, wenn man die
in Oz haeufiger sehen wuerde




"Mein lieber Schwan!"











Dienstagmorgen war die Welt wie frischgewaschen und die Pelikane durchpfluegten den nahgelegenen Bach nach Fruehstueck.
Wir hatten uns ueberlegt, statt ueber den Pacific Highway ueber die landschaftlich schoenere Strecke ueber Tuncurry und Forster erstmal weiterzufahren. Nach unserem Fruehstueck ging's dann auch los.
Leider kamen immer wieder Schauer runter, so dass wir es gerade mal schafften, an einem Strand aus dem Auto zu steigen. Ansonsten waren wir aber auch gut damit beschaeftigt, alle moeglichen Stellen wieder zu erkennen, wo wir vor fast drei Jahren mal gewesen sind. Es war lustig, die Vergangenheit mit den damaligen Erlebnissen revue passieren zu lassen.
Kurz vor zuhause sind wir noch eben bei VW vorbei, den Tiggie wieder einsammeln. Hm ja, Lutz war nicht so ganz gluecklich - sie hatten den Fehler noch immer nicht behoben und ausserdem fehlte wieder etwas. Der Kundendienstleiter hatte natuerlich da keinen seiner Leute im Verdacht, sondern ehr die Asiaten von der Waeschertruppe. Ah ja... Mal sehen, was aus der Geschichte noch wird.
Nach ueber eintausendvierhundert Kilometern Autofahren waren wir dann bald auch zuhause. Dort hatte sich in einer Woche nicht viel veraendert. Die Lories freuten sich, wieder Aepfelchen abholen zu koennen und das Currie-Baby im Nest im Baum gegenueber war schon sehr ordentlich gewachsen. Nicht mehr lange, und es wird fluegge.

















Mittwoch hatte uns der Alltag wieder - aber warum waren wir abends so vollkommen muede?!
graue mittig = Kueken
schwarz rechts = Henne












...die arme Grevillea...

Stau im Busch













Im Internet gab es am Donnerstag dann den einen oder anderen Artikel, der uns nicht mehr so ganz neu erschien. Wir hatten ja schon im Blogeintrag vom ersten Oktober ueber Father Schneider berichtet. Der hatte seinen Weg inzwischen bis ins deutsche Internet geschafft:

http://www.gmx.net/themen/beruf/bildung/729tojg-aeltester-lehrer-welt-99

Ausserdem gab es im SPON auch wieder einen Artikel ueber den "Luneburger-Tuerken":

http://www.spiegel.de/reise/fernweh/deutsch-tuerke-in-sydney-lizenz-zum-backen-a-710258.html#ref=karte&openmap=true

Donnerstag im Woolies-bottle shop
Wie es so donnerstags ist, waren wir abends wieder im Macquarie Centre. Dort gab es auch ein neues Heftchen "4WD Action". Dort drin war ein Artikel ueber ein HiLux-Treffen in der Gegend um Bungleboori, wo wir ja grad erst vor ein paar Wochen waren. Der Artikel hiess "Loads of Lux" ("Ganz viel Lux") - die nennen diese als unkaputtbar geltenden Autos genauso wie wir?! Lustig!!

Der Freitag war mal einfach nur vom Alltag gepraegt. So konnte man dann schnell zum Samstag uebergehen. Da wir Sonntag zum Fischmarkt wollten, haben wir den uns Samstag geschenkt.
Auf ging es zu einer weiteren Runde durch Sydney: Erst zum Tigerz11, ob die endlich nach Wochen diesen bloeden Haken haetten. Nee, hatten sie nicht. Aber Auftrag stornieren und Geld zurueck zu bekommen war kein Thema. Dann war uns ja in Newnes die Heckscheibe vom Luxi kaputt gegangen. Durch die Folie auf der Innenseite hatte die Scheibe noch gut gehalten. Aber auf der letzten Tour konnte man schon merken, dass sie so langsam aber sicher nach aussen nachgab. Der Typ, wo Carly die Ladeflaechenabdeckung gekauft hatte, konnte uns nicht weiterhelfen, verwies uns aber an den Hersteller, der nur eine Strasse weiter war. Die verstehen aber was von "work-life-balance" und hatten Samstag zu. Na, dann noch eben in den erstbesten Aldi und dann ab nach Hause, zum Nachmittagsschlaefchen.
Abends kamen dann Dean und Leanne vorbei. Zusammen ging es dann ein wenig spaeter zum Abendessen zu Mario. Ein sehr netter Abend, der auch schon lange ueberfaellig gewesen war. Immerhin hatten wir Dean und Leanne das letzte Mal gesehen, als wir frisch aus Cairns zurueck waren.
Dean gab noch eine Story zum Besten, die seine Tochter gerade auf ihrer Cape York-Tour erlebt hatte: Die allermeisten Leute schlafen in Zelten auf den Autodaechern. Es muss wohl aber auch zwei Maenner gegeben haben, die echt australisch im swag (Art Einmannzelt) schlafen wollten. So taten sie es auch. Bis zwei Dingoes an den swags rumschnueffelten. Es muss wohl ein Bild fuer die Goetter gewesen sein, wie die beiden in ihren swags versuchten, vor den Dingoes davon zu huepfen. Die Dingoes waren offensichtlich nur neugierig - so ist den Maennern auch bis auf den Schrecken nichts passiert.

Alle Jahre wieder findet ja Ende Oktober der "Seven Bridges Walk" rund um Sydney statt. Wir waren trotz fehlendem Training dabei. Aber wir wollten uns ja einen Vorteil verschaffen, indem wir die Runde diesmal andersherum gingen. Die beiden Jahre vorher haben wir uns immer mit den letzten Kraeften nach Hause geschleppt, weil ganz zum Ende der Runde von sechsundzwanzig Kilometern noch die Huegel von Lane Cove kamen. Dieses Jahr nicht mit uns!! Sehr zur Irritation der anderen Teilnehmer sind wir erst durch Lane Cove. Die erste Stunde sind wir von unzaehlingen Leuten angesprochen worden, wir wuerden verkehrtherum gehen. Ach, ihr Ahnungslosen!! Die Jahre zuvor war es ja auch egal, welche Richtung man nimmt. Nur schien es sich inzwischen eingebuergert zu haben, dass es im Uhrzeigersinn rund ging und nicht dagegen.
Im "Rozelle Village" hatten wir - wie die Jahre zuvor - ein kleines Huengerchen. Hmmmm, an der Bude mit den Frankfurter Wuerstchen mit Sauerkraut war eine ziemlich lange Schlange. Nebenan beim Russen standen weniger Leute an. So gab es fuer Lutz was russisches und fuer mich 'ne Frankfurter. Lecker! Und das, wo wir doch auch noch zum Fischmarkt wollten! Aber bis dahin mussten wir ja noch etwas ueber drei Kilometer wieder die Huegel hoch und runter - bis dahin hatten wir bestimmt wieder ein wenig Platz im Magen!
Jetzt auch auf der
Damentoilette   =oD

Am Fischmarkt kamen wir zur allerbesten Mittagsessenszeit an. War das voll dort!! Um schnell weiterzukommen und weil wir ja nicht wirklich hungrig waren, gab es unter einer Palme nur ein paar prawns und Obstsalat.
Es war richtig nett, die Runde mal andersherum zu laufen. So sah man vieles halt aus neuen Perspektiven. Ausserdem wird jedes Jahr etwas an der Route geaendert. So hatte man das "The Rocks Village" am Cadman's Cottage zugunsten des "Barangaroo Village" aufgegeben. In Barangaroo entsteht ein neuer Park und momentan geht man dort an Bord der Schiffe, wenn man eine Kreuzfahrt ab Sydney macht. Sonntag haette man bis zehn Uhr auch die Moeglichkeit gehabt, dort im Rahmen des Seven Bridges Walk zu fruehstuecken. Ach neee, ohne uns...
Wir trafen unterwegs eine Menge Leute wieder, die uns frueher schonmal entgegen gekommen waren. Und bei vielen, die uns vorher mit langem Gesicht entgegen gekommen waren, war dieser Gesichtsausdruck der Erleichterung, dass "der Latsch" bald vorueber sein sollte und dem Stolz, es gemacht und geschafft zu haben, gewichen. 
Noch schnell ueber die Harbour Bridge, eben im "Wollstonecraft Village" den roten Stempel abholen, der auf unseren Heftchen anzeigte, dass wir die komplette Runde gegangen waren und dann zuhause Fuesse hochlegen.








Sehr nett ist die Rutsche hinten
oben auf dem Kreuzfahrtschiff







 



Geschafft!!

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