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Montag, 6. Februar 2012

Regen, Regen, Regen, Sonne

Was ist das nur diesmal fuer ein Sommer?! So selten wie jetzt sind wir noch nie am Strand gewesen. Am Strand schon, mal. Bloss haben wir halt nur geguckt, statt in die Fluten zu springen und uns am Strand in der Sonne zu aalen. Gluecklicherweise ist es bei dem vielen Regen nicht kalt. Und manchmal kommt sogar die Sonne raus.
So gesehen gab es unter der Woche fuer uns abends grad keine Picknicks, Strand oder aehnliches. Grad mal noch was laufen fuer den Sun Run war drin. Dann musste aber auch schon wieder gut sein.
Donnerstag vor dem Macquarie Centre war ich noch eben in der Stadt, unsere "race packs" abholen - die Umschlaege mit den Startnummern. Aber so wie das - mal wieder - regnete, konnte man nur hoffen, dass der Samstagmorgen trocken waere!

Und so war es dann auch.
Nach einem gemuetlichen stroll nach North Sydney ins Greenwood Hotel ging es Freitagabend schon frueh ins Bett, da es ja um kurz vor fuenf schon wieder aus den Federn gehen sollte. Erstaunlicherweise klappte das ganz gut. Beides: Frueh ins Bett und frueh wieder raus. Dann ging es auf nach Dee Why. Letztes Jahr waren wir ja erstaunt, wieviele Leute morgensfrueh um halb sechs schon unterwegs sind und laufen oder radfahren. Aber letztes Jahr sollte es ja auch einer der waermsten Tage des Sommers werden. Davon waren wir diesmal ja sehr weit entfernt.
Alle, die letztes Jahr beim Sun Run dabei waren, schienen gelernt zu haben. Die Veranstalter hatten die Starter schon im Vorfeld sich in die favorisierte Startgruppe anmelden lassen, die dann nacheinander starten sollten, es wurden mehr Toilettenhaeuschen aufgestellt und alle Laeufer, die letztes Jahr den Start des Laufes fast verpasst hatten, weil sie noch in der Schlange zu den Toiletten standen, waeren diesmal frueh durch. Wir auch. So standen wir dann schon relativ frueh am Start fuer die gelbe Gruppe - Laeufer und Jogger.
Die Wartezeit konnte man sich herrlich mit "Leute beobachten" abkuerzen. Wir sind ja von Natur aus tendentiell ehr faul und haben uns ein Aufwaermtraining gespart. Knapp sieben Kilometer. Das ist nur ein bisschen mehr als unsere Hausrunde. Da kann man sich beim Laufen aufwaermen. Andere sahen das anders - sie trabten schon auf und ab und dehnten sich ausgiebigst. Es ist uns nicht bekannt, ob es ihnen was gebracht hat.
Um Viertel vor sieben ging es dann los: Die dunkelblaue Gruppe mit den quasi Elitelaeufern startete (etwas mehr als zwanzig Minuten fuer die Strecke!!). Anschliessend die naechste blaue Gruppe mit den Laeufern, die anpeilten, die Strecke unter vierzig Minuten zu laufen. Als naechstes waren wir dran. Den Startschuss gaben bei den verschiedenen Gruppen abwechselnd Hayden Quinn von der Fernsehsendung "Masterchef" und Olympionikin Melinda Gainsford-Taylor. Letztere sollte uns das Startsignal geben. Der Countdown war schon beendet, das die mit den Hufen scharrende Menge in schachhaltende Tau gesenkt und die ersten liefen schon zum eigentlichen Start, als sie es endlich schaffte, den Abzug der Startpistole zu ziehen. Tja, da sieht man, dass sie als ehemalige Sprinterin bei einem Rennen ganz andere Aufgaben gehabt hatte. Den Start der orangenen Gruppe, den Joggern, Walkern und fun groups haben wir nicht mehr mitbekommen. Lutz und ich trabten schon mitten im Pulk gemuetlich Berg hoch, Berg runter Richtung Manly. 1. Ziel fuer uns: Ankommen, 2. Ziel: Besser sein als letztes Jahr.
Unterwegs sassen tatsaechlich schon Teilnehmer auf den Baenken. Wie aergerlich muss das fuer sie gewesen sein! Da trainiert man fuer was, auch wenn es hier nur um sieben Kilometer ging, und muss irgendwann abbrechen. Aus welchen Gruenden auch immer. Interessant war auch, dass relativ viele Leute mit Kniestuetzen und aehnlichem liefen. Teilweise sah das schon schrecklich aus, wie sie liefen. Aber sie werden selber wissen, warum sie das getan haben. Vielleicht ein letztes Aufbaeumen vor dem grossen Laufkarrierenende?
Wir kamen gut voran. Gut war auch, dass wir den Kurs schon kannten. So haben wir unsere Kraefte bestimmt besser als letztes Jahr eingeteilt. Da sind teilweise ja schon steile Abschnitte dabei. Sowohl nach oben, als auch nach unten. Unterwegs gab es natuerlich Wasserstaende. Dieses Jahr waren die aber nicht so wichtig, wie letztes Jahr, wo es ja viel waermer war.
Das schoenste bei solchen Laeufen sind aber immer wieder die Leute am Rand, die einen anfeuern. Einige Familien sassen am Strassenrand, fruehstueckten und feuerten die Meute an. Andere standen mit Blumenspritzen oder Wasserschlaeuchen am Strassenrand und sorgten fuer angenehme Abkuehlung. Kurz vor dem letzten Berg standen mehrere Maedels auf der Strecke und man sollte bei ihnen "fuenf geben", das sollte helfen durchzuhalten. Also klatschten wir bei allen ab. Der Glaube versetzt ja bekanntermassen Berge. Ok, diesen einen mussten wir schon noch rauf und wieder runter. Die ersten blauen Laeufer waren schon wieder auf dem Rueckweg. Klar, DIE brauchten keinen Transferbus. Ja, und wir? Wir schafften es tatsaechlich, fast fuenf Minuten schneller als letztes Jahr zu sein!
Wir hatten zwar unsere Badesachen in die Beutel, die nach Manly gefahren wurden, gepackt. Aber der Strand war noch nass und wir nicht sooo durchgeschwitzt. Also haben wir uns noch ein paar Becher Getorade im Ziel gegoennt, Radiosender NOVA verteilte Bananen, dann ging es zum Bus, der uns zurueck nach Dee Why bringen sollte.
Die Verkehrsbetriebe hatten auch von letztem Jahr gelernt. Nur was falsches - damals war es ja um acht Uhr schon sehr warm gewesen, so dass sehr zum Leid der Surfer viele Laeufer erstmal ins Meer gesprungen waren, bevor sie nach Dee Why zurueck wollten. Damals haben dann wohl zu viele Charterbusse warten muessen, dass ueberhaupt jemand mitfahren will. So standen diesmal schon einige Leutchen an der Bushaltestelle und es wurden immer mehr, bevor der erste Bus kam. Die junge Frau, die fuer die Koordination der Busse zustaendig war, war meistens nicht zu sehen, weil sie bestimmt keine Lust auf irgendwelche Kommentare der Wartenden hatte.
Ja, wo wir gerade unterwegs waren, haben wir uns dann vom Parkplatz in Dee Why direkt auf den Weg zum Fischmarkt gemacht, den wir eigentlich fuer dieses Wochenende gestrichen hatten. Toll, toll, toll, dass das doch noch geklappt hatte! Hmmm, war das noch schoen ruhig und leer da!
Dann ging es nach Hause, noch die restlichen Stuendchen Schlaf nachholen, bevor wir uns mit Lutz's Ex-Kollegen Andrea und Axel trafen.
Die beiden haben wir in Waverton vom Bahnhof abgeholt und ihnen noch die schoene Lower North Shore gezeigt. Einerseits freute das Axel. Andererseits aergerte er sich jetzt schon, dass er die Kamera im Hotel gelassen hatte. Tja, wir haben halt sehr schoene Aussichten auf die Stadt. Und noch viel mehr!!
Dann ging es zu uns - das Wetter hatte sich gluecklicherweise den Tag ueber gehalten, so dass wir den beiden einen australischen Abend mit Barbie bereiteten. Barbie ist australisch fuer Barbeque/Grillen.

Sonntagmorgen ging es auch wieder frueh raus. Diesmal aber nicht ganz so frueh. Gegen elf trafen Lutz und ich uns wieder mit Andrea und Axel am Circular Quay, um mit der Faehre nach Manly zu fahren. Ja, schon wieder Manly. Erstmal standen wir aber wieder draussen vor dem Eingang zur Faehre. Lutz und ich hofften, dass wir nicht wieder wie vor einem Monat auf die naechste Faehre warten muessten. War das voll!! Klar, endlich schoenes Wetter. Da wollte jeder was von haben. Diesmal sind wir dann aber doch noch auf die Faehre gekommen, mit der wir fahren wollten. Bis jeder seinen Sitzplatz hatte, ging es etwas chaotischer als normalerweise zu. Auch hier wollte jeder was von der Faehrfahrt haben und am allerliebsten draussen auf dem Vorderdeck sitzen. Aber da passen halt nur ein paar Leute drauf. Zum Beispiel wir vier. Unser Glueck war es aber auch einfach nur, dass wir als relativ erste des "zweiten Schwungs" direkt nach oben geleitet wurden und so quasi von der pole position startend auch die allerbesten Chancen hatten.

Am Faehranleger in Manly waren wir mit Dean und Leanne verabredet, die auch gerade kamen. Gemuetlich ueber The Corso bummelnd ging es zum Strand, der mindestens genauso voll wie am ersten Januar. Dean und Leanne hatten den Strand noch nie so voll gesehen.
Eine Kneipe hatte nach Renovierungsarbeiten wieder geoeffnet und da Kneipenfutter" ja nie unterschaetzt werden sollte, ging es dorthin. Oben auf den Balkon mit wunderbarer Aussicht auf The Corso und das Meer. Und sehr leckerem Essen.
Zur Verdauung oder natuerlich auch, um unseren Touries noch ein wenig mehr zu zeigen, ging es rueber zum Shelly Beach. Dort war eigentlich nur der Start vom Cole Classic, dem Schwimmwettbewerb, wo man entweder einen oder zwei Kilometer vom Shelly Beach nach Manly schwamm. Wir wunderten uns nur, dass viele Schwimmer mit ihren Medaillen uns vom Shelly Beach aus entgegen kamen, obwohl Manly doch das Ziel war. Spaeter fanden wir heraus, dass der Kurs geaendert worden war, da es vor Manly starke Stroemungen gab. So war Shelly Beach Start und Ziel.
Zurueck in Manly am Faehranleger haben wir uns von Andrea und Axel verabschiedet, die durch den Sydney Harbour National Park zurueck Richtung Stadt wandern wollten - so weit sie kamen und den Rest mit einem Bus zurueck.
Mit Dean und Leanne haben Lutz und ich es uns noch im Bavarian Beer Cafe gemuetlich gemacht, bevor es fuer uns alle wieder nach Hause ging.

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