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Montag, 14. November 2011

So viel Neues

Fuer mich kam letzte Woche die Zeit, auf die ich seit Ende Februar gewartet hatte: Equitana in Australien. Also, eigentlich gibt es die Pferdemesse wohl schon seit rund zehn Jahren in Down Under. Mir war es vollkommen neu, dass es sie hier ueberhaupt gibt. Bisher wohl auch nur in Melbourne. Ab diesem Jahr wird sie aber im jaehrlichen Wechsel mit Sydney stattfinden. So wie in Deutschland immer zwischen der Gruga in Essen und der Rennbahn in Neuss gewechselt wird.
Die Tage vorher, sprich Montag und Dienstag waren vom Alltag gepraegt. Ok, durch das schoene Wetter grillen wir nun unser Abendessen sehr gerne. Wahrscheinlich haben wir dieses Fruehjahr schon mehr gegrillt als in unserem ganzen ersten Jahr.
Lutz hatte die Woche groesstenteils auch noch "Spass" mit dem Autohaendler, der Lutz's neues Auto liefern soll. Das haben wir jetzt schon haeufiger festgestellt, dass die australischen Verkaeufer immer ganz eifrig sind, wenn es ums verkaufen geht. Aber der Kundenservice, der nach Vertragsabschluss stattfindet, ist meistens mehr als mau. Und wenn es nur um so Sachen geht, dass ein Verkaeufer versichert, dass er dann und dann anruft. Da ueberrascht es einen, wenn man den Anruf tatsaechlich und ueberhaupt bekommt...
Unsere Kamera hat meine ganze Fotografiererei nicht so richtig ueberlebt (...). Die Kamera an sich ist super toll. Aber die mechanischen Teile liessen inzwischen zu wuenschen uebrig. So hatte ich Mittwoch den Tag im Grossraum Sydney - erst zum Voluntaer-Briefing im Sydney Showground, welcher im Olympia Park ist und wo die Equitana stattgefunden hat, dann "eben schnell" zu einem der Outdoor Outfitter, einen Ersatzdeckel fuer meine grosse rote Trinkflasche kaufen und dann ab zum Broadway Shoppingcentre, die Kamera reklamieren. Ach ja, die Outdoor Outfitter - erst im dritten Laden bin ich fuendig geworden. Die Verkaeuferin wiess mich noch darauf hin, dass alle Deckel, die sie fuer diese Flaschen haetten, blau seien. Bevor ich noch weitersuchte, war mir das egal, dass der Deckel jetzt blau statt weiss ist. Immerhin war es eine bruetende Hitze, ich hatte noch anderes zu tun, so hatte ich keine Lust zu gucken, ob ich bei irgendeinem anderen der vielen Outfitter in der Kent Street nicht doch noch einen weissen Deckel faend. Beim Harvey Norman, dem Laden, wo uns Anthony aus Irland die Kamera "mit Stereosound!!!" verkauft hatte, fand man sogar noch einen vierten Maengel. Ausser dem Klaeppchen fuer das USB-Kabel, dem An-/Ausknopf, der ausgeleiert war und dem Objektiv, das nicht richtig geoeffnet wurde, befand man, dass das Objektiv zu "wabbelig" fokussierte. Na, wie gut, dass noch Garantie auf der Kamera ist, so hat man uns in Aussicht gestellt, dass wir im Idealfall sogar eine ganz neue Kamera bekommen. In zwei bis drei Wochen sind wir schlauer. Bis dahin gibt es Bilder vom Handy...
Donnerstag hiess es fuer mich verdammt frueh aufstehen, da ich mich fuer die Fruehschicht beim Equitana-Volunteering hatte einteilen lassen. Noch vor sechs klingelte der Wecker, um nach einer "kleinen" Bahnfahrt am Showground zu sein. Um halb acht mussten wir da sein. Von da an hiess es jeden Tag vier Tage lang: Im 'Info Team' bis spaeten Mittag arbeiten. Wir waren am Eingang und haben die Besucher begruesst, nach Tickets (Tagesticket oder Superticket) den Schlangen zugewiesen, Tickets gescannt, Programme ausgeteilt, Fragen beantwortet, jedemenge lustigen Small Talk hatten wir - klar, sind ja in Australien. Wenn man sich fuer eine Show interessierte, die waehrend der Schicht stattfand, war das kein Problem, sich eben auszuklinken. So konnte ich dann auch meine heissgeliebten Haffies in den Zuchtvorfuehrungen sehen. Nach der Schicht ging es noch eine Runde ueber die Messe und dann nach Hause. Insgesamt ist die Equitana in Sydney etwa so klein wie die in Neuss. Mir versicherten aber mehrere, dass die Messe in Melbourne viel groesser sei. Na...
Donnerstagabend hab ich mir es aber nicht nehmen lassen, zum Macquarie Centre zu fahren und Lutz dort zu treffen. Wir haben offensichtlich einen neuen Lieblingsimbiss - ein Chinese, der tolle Nudelsueppchen anbietet.
Am Freitag hab ich mir nach meiner Schicht alles angeschaut, was ich den Tag vorher auf der Messe noch nicht gesehen hatte. Das war nicht mehr viel. Lutz hatte fuer's Abendessen eine geniale Idee: Mario Brothers! Also, ab nach Crows Nest! Mario, der eigentlich 'Guy' (Gaetano) heisst, wie wir seit neuestem wissen, erzaehlte uns, dass sein 'old mate Reinhard from the Lowenbrau' doch jetzt in Crows Nest das naechste Bavarian Bier Cafe eroeffnet haette. Ach ja, stimmt, hatten wir von gehoert. So hiess es dann noch einen kleinen Umweg ueber die Willoughby Road machen, bevor es nach Hause ging. Also, wir wussten ja schon ganz lange, dass der bottle shop in Crows Nest viele deutsche Biersorten in Flaschen abgefuellt fuehrt. Jetzt gibt es in unserer fast direkten Naehe sogar leckere deutsche Biersorten "on tap", aus dem Zapfhahn. Das kann ja kaum besser werden!
Ja, das Timing konnte nicht besser sein - ausgerechnet fuer das Wochenende, wo die Equitana stattfand, hatten sich die Bahnleute ueberlegt gehabt, dass es der richtige Zeitpunkt sei, die Bahngleise zu warten. Aber wahrscheinlich ist in so einer grossen Stadt wie Sydney fuer sowas nie der wirklich richtige Zeitpunkt. Lutz hat mich netterweise morgensfrueh gefahren. Da hatten die Leute, die zum K-Pop Music Fest (Koreanische Popmusik) in die ANZ Arena neben dem Showground wollten wohl weniger Glueck. Aber der Lautstaerke des Jubels, den man schon mittags hoeren konnte, nach zu urteilen, hat der Schienenersatzverkehr doch alles richtig gemacht. Die Koreaner krakeelten, was das Zeug hielt.
Ein Haffi-Maedel in Oz











'Light Horse skilled at Arms
Demonstration'
Jep, auch Islaender gibt es hier











Lutz hat die Zeit alleine genutzt und hat seinen Hubschrauber aus dem Winterschlaf geholt. Ausserdem war er - natuerlich! - auch beim Fischmarkt. Da ich ja schon alles gesehen hatte, konnte Lutz mich auch zum Schichtende schon wieder einsammeln. Neben dem Olympic Park ist der Bicentennial Park. Das hatte ich schonmal gehoert. Aber mehr auch nicht. Lutz wusste da schon ein wenig mehr und so sind wir in den Park gefahren, haben uns ein Kaeffchen besorgt und haben ein wenig die Gegend erkundet, am Wasser gesessen, die vielen picknickenden Leute und die Voegel im und am See beobachtet und waren erstaunt, wie viele Radfahrer es in dieser huegeligen Gegend gab. Auf dem Heimweg ueberkam uns der Hunger, so dass wir auf zwei Bento Boxen noch einen kleinen Abstecher zum Japaner in Crows Nest gemacht haben. Da es noch immer schoen war, haben wir den Tag gemuetlich auf dem Balkon ausklingen lassen.
Am naechsten Morgen hiess es wieder 'Ines zur Equitana fahren'. Lutz hatte sich schon vorbereitet, um dann direkt nach nebenan in den Bicentennial Park zu fahren. Nach einer Runde Hubschrauberfliegen ist er noch ein Ruendchen durch den Park gelaufen. Das, was er davon erzaehlte, machte mich neugierig. Irgendwann muessen wir mal zusammen durch den Park laufen. Der scheint ja doch sehr schoen und sehr gross und garnicht so huegelig wie am Parkplatz zu sein! Ich hab meine Zeit als Voluntaer gut hinter mich gebracht und hatte ehrlicherweise jeeeeedemenge Spass. Das war schon eine grossartige Zeit! Ach ja, ich war noch eine kleine Runde ueber die Messe, da ich noch die eine oder andere Show sehen wollte. Dabei bin ich an dem Stand gelandet, der in Western Australia die riesige Farm betreibt, wo auch der Australia-Film gedreht worden ist. Dort kann man Reiterurlaub machen. Hoert sich super an, ist nur ziiiiemlich teuer. Mal sehen, vielleicht mal iiiiirgendwann?! Nachmittags hat Lutz mich wieder abgeholt. Auf ging es dann nach Newtown. Dort war Sonntag das "Stadtteilfestival". Das war dort so bunt und voll, ein wenig alternativ. Aber im Grossen und Ganzen einfach toll mit all seinen Ess- und Getraenkestaenden und (Kunsthandwerker)Marktstaenden. Es gab in dem grossen Park dort drei Buehnen. Die Veranstalter ruehmten sich, dass alle Buehnen mit Solarenergie betrieben wuerden. Ups, was war da bloss passiert, als wir bei der groessten Buehne standen? Aufeinmal war der Sound weg. Wahrscheinlich war eine riesige Wolke vor der Solaranlage schuld (...)... Hihi. Wie auch immer... Wir haben uns mit den Menschenmengen treiben lassen und sind letztendlich vor der "vocal local"-Buehne haengen geblieben. Dort sass ein Asiat, der hauptsaechlich seinen Koerper als Musikinstrument benutzte. Das war schon reichlich verrueckt, was er dort so trieb. Es gibt viele, die sagen, Didgeridoospielen sei schwierig. Der "spielte" ganz und gar ohne diese "Holztrompete"! Nur mit seinem Koerper! Als er dann fertig war, zogen viele Leute weiter, so dass wir uns erstmal auf den Rasen setzen konnten. Wir wollten naemlich bleiben, da der Moderator angekuendigt hatte, dass als naechstes die "Ukes of Hazard" kaemen. Keine Ahnung, wieviel die mit den amerikanischen UoH zu tun haben. Und da wir ja schon unglaublichen Spass mit dem "The Ukulele Orchechstra of Great Britain" auf YouTube hatten, wollten wir die jetzt auf alle Faelle auch noch sehen. Einer von den Bandmitgliedern hatte sogar eine Banjo-Uke. Sehr nett! Auf dem Rasen waren auch mehrere Couches und Sessel verteilt. Als die Ukes langsam anfingen zu spielen, schienen zwei Maedels zu wissen, dass das nichts fuer sie ist. So standen sie auf und wir hatten aufeinmal zwei Sessel in der ersten Reihe. War toll! Die Ukes spielten unter anderem 'Creep' von Radiohead, 'And she was' von den Talking Heads, was ganz altes, naemlich 'Girls Girls Girls' von Sailor und noch ein paar mehr. Wir hatten unseren Spass. Das fiel auch der Bassspielerin auf, die von der Buehne aus zu uns meinte, wir haetten ja wohl die besten Plaetze und ob wir dort schon den ganzen Tag saessen. Na, nicht ganz... Die Truppe war die letzte, die auftrat. So wurden wir dann nach einer Zugabe vom Moderator gebeten, nun doch bitte langsam und gesittet nach Hause zu gehen und gerne naechstes Jahr wiederzukommen. Ja, das sollten wir machen! Abends haette ich eigentlich noch "Vollie Party" (Abschlussparty fuer die Volunteers) gehabt, aber da von meiner Truppe schon alle abgereist waren und dort nicht sein wuerden, haben Lutz und ich es uns zuhause gemuetlich gemacht und das Wochenende zu einem guten Ende gebracht.

















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