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Mittwoch, 4. August 2010

Die spinnen, die Lories

Letzte Woche hatten wir im Grossen und Ganzen den ganz normalen Wahnsinn. Natürlich auch nur solange kein Wochenende ist, weil das ist dann ja die Zeit, wo wir „was erleben“. Zumindestens momentan. Denn Donnerstag riefen unsere Freunde aus Brisbane an, dass sie mit ihrem Besuch aus Deutschland in zwei Wochen nach Sydney kommen wollten. Na dann…

Freitag gab es hier schon ein Spektakel der Extraklasse, wovon wohl auch TV-Sender in Deutschland berichteten: Sydney war im Nebel versunken. Oder für uns ehr offensichtlich war eigentlich nur, dass gegen halb acht Uhr morgens North Sydney verschwunden war. Im Umkreis von etwa zweihundert Meter um unseren Balkon herum war eine weisse Wand. Keine halbe Stunde später war wieder alles normal. Damit eine weitere halbe Stunde später es noch nebeliger wurde. Beim zweiten Mal konnte man den Brennan Park, der ja direkt auf der gegenüberliegenden Strassenseite beginnt, nur erahnen. Aber wenigstens war die Sonne geblieben. Kurze Zeit später war alles vorbei und der Tag brachte schönstes Wetter.
Überhaupt war es so mild, dass wir abends nicht mehr die Heizung anmachen mussten und sogar das Schlafzimmerfenster nachts etwas offen lassen konnten. Dafür, dass ein inzwischen Ex-Kollege von mir mal meinte, die letzte Juli- und die erste Augustwoche seien die schlimmsten im australischen Winter… Im Juni war es definitiv schlimmer mit dem Wetter!

Ja, der Samstag bescherte uns wunderschönstes Wetter. Das war den Lories wohl zu Kopfe gestiegen. Als Lutz morgens auf dem Balkon stand, kamen sie angeflogen und motzten ihn offensichtlich sehr empört an, flogen weg, kamen wieder, motzten weiter.
Lutz hat das weiter nicht gestört, so dass wir dann zusammen mit Ralf die Fähre Richtung Fischmarkt nehmen konnten. Dort trafen wir natürlich wieder eine Deutsche. Sie machte für den Fischmarkt eine Umfrage.
Nachdem wir dann frisch gestärkt waren, ging es dann nach Darling Harbour. Dort war die Sydney International Boat Show. Die Boot in Düsseldorf ist ja schon doll. Aber eine Bootsmesse macht noch viel mehr Spass, wenn man die Boote, Jachten, Schiffe in ihrem Element, auf dem Wasser, sieht. Ausserdem konnte man viele der Jachten besichtigen. Dafür musste man kein dickes Portemonnaie haben. Einfach nur an Bord gehen, Schuhe ausziehen, umschauen, fertig. Das war schon nett! Jessica Watson´s Segelboot lag auch mitten unter den Booten. Nebenan konnte man auf das Dampfschiff S. T. Waratah, was Lutz und ich schon am Australia Day und am Anzac Day im Hafen haben rumfahren und vor allem rumtuten gesehen/gehört. Schön war nicht nur, dass man das über hundert Jahre alte Ding besichtigen konnte, sondern man konnte auch die Technik des Dampfers besichtigen und sich erklären lassen. In Erinnerung an unseren tollen Besuch beim Maritime Museum nebenan, haben wir uns das natürlich nicht nehmen lassen.
Da schönes Wetter war und die Hallen drei Stunden länger geöffnet waren als die Aussenfläche, sind wir dann als es dämmerte in den Hallen verschwunden. Das war dann etwa so, was man von der Boot kennt: Ausgestellte Boote, Zubehör, Wasserspielzeug, alles, was man für´s Wasserskifahren oder ähnliches braucht und und und. Eine grosse Leidenschaft der Aussies ist ja auch Angeln. Demnach gab es dann auch ohne Ende Angelzubehör und …eine Angelvorführung… Ein Mann erklärte wie der andere Mann, der auf einem riesigen Aquarium stand, angelte. Aber es ging immer nur um die Vorführung, so dass der Mann den Haken immer aus dem Wasser zog, bevor ein Fisch anbeissen konnte.
Irgendwann hatten wir alles gesehen und sind zur Fähre geschlendert, um dann in Crows Nest beim Mexikaner noch schnell ein Abendessen zu bekommen. Was waren wir müde!!

Sonntag war noch immer tolles Wetter. Das war sogar so gut, dass wir auf dem Balkon gefrühstückt haben. In kurzen Hosen und T-Shirt! Mitten im Winter!! Aber da wir ja einen Südbalkon haben, sassen wir im Schatten, was nicht wirklich schlimm war. Jaa! In Australien bevorzugt man ehr eine gute Aussicht oder Nordbalkone – hier ist halt einiges andersrum als in Deutschland…
Lutz und Ralf mussten noch was für Montag vorbereiten, so dass ich über Mittag meine Ruhe hatte. Zum Kaffeetrinken war Lutz wieder da und wir sind nach Balmoral an den Strand gefahren. Das Wasser ist aber natürlich noch viel zu kalt. Obwohl viele Kinder in Badehosen auf dem Steg des haisicheren Badebereichs rumsprangen, sah man aber keins im Wasser.
Abends haben wir dann noch unseren Sauerbraten eingelegt. Mal sehen, wie der wird. Deutsch kochen ist hier manchmal schon eine Herausforderung, weil man nicht alle Zutaten bekommt und improvisieren muss. Aber bisher haben wir noch alles hinbekommen!!

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