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Donnerstag, 10. Dezember 2009

Hans














Zunächst mal: Wir waren noch nicht Wasserskifahren....

Diese Woche kommt der neue Blogeintrag ein wenig später. U. U. liegt es an den letzten Nächten, wo wir seit dem Wochenende jeden Morgen Punkt fünf Uhr von mindestens einem Lachenden Hans geweckt werden. Letzte Woche, während Lutz drei Tage in Melbourne arbeiten war, hatte ich dieses Lachen abends das erste Mal gehört und empfand es fast als sensationell. Es ist aber weniger sensationell bzw. überhaupt nicht lustig, wenn man jeden Morgen akustischer Zeuge wird, wie ein Lachender Hans in einer ohrenbetäubenden Lautstärke sein Revier verteidigt. Nicht nur die Lautstärke ist „krass“, auch das Geräusch an sich. Man stelle sich ein lachendes Mainzelmännchen vor, das gerade auf Drogen ist…
Während man hier in New South Wales überlegt, ob man den Katzen den Ausgang generell und „von ganz oben“ verbieten soll, überlegen wir inzwischen, ob es nicht mehr Sinn macht, Katzen „auf Kehle“ zu dressieren. Und zwar auf die von Lachenden Hansen. Wir wissen auch gar nicht richtig, ob das Vieh/die Viecher hier im Brennan Park wohnt/wohnen oder gar weiter unterhalb im Balls Head Reserve. Wie auch immer: Nach diesem Weckruf ist schon fast nicht mehr an schlafen zu denken…

Ich hatte dann noch mein persönliches Vergnügen mit Mückenstichen. Offensichtlich habe ich besseren „Wein“ als Lutz – der ist völlig verschont geblieben… Erinnert mich an 2006 an meinen Ritt durch die kanadischen Rockies, wo nur ich zerstochen war. Meine kanadischen und amerikanischen Mitreiter blieben vollkommen verschont. Das soweit. Aber der Magnet mit einer Mücke und einem Sprüchlein drauf, den ich dann Tage später fand, erklärte einiges „This wine was delicious – send more tourists!!“. Wie das jetzt hier in Australien zusammenhängt hab ich aber noch nicht herausgefunden.

Ja, unter der Woche ist wenig Erwähnenswertes geschehen – dafür am Wochenende umso mehr.

Samstag waren wir erstmal im Aldi in North Sydney. Auch wenn wir in NORTH Sydney waren, ist es natürlich „Aldi Süd“ – südlicher geht auf dieser Erde ja schon fast gar nicht mehr. Für mich die absolute Krönung war, dass es dort Marzipankartoffeln (und Dominosteine) gab! Lutz hat sich damit begnügt, dass es deutsches Schwarzbrot gab. Das Beste ist: Aldi importiert die Sachen tatsächlich aus Deutschland und so sind sie dann für unsere Ansprüche auch ausreichend. Hier Brot zu kaufen grenzt schon fast an eine Zumutung, wenn man bedenkt, was einem angeboten wird. Ein Brot pappiger als das andere. Wenn man nach dem Einkauf im Kofferraum ein Platzproblem hat, kann man problemlos das Brot auf über die Hälfte der Grösse reduzieren. Wenn man es dann zuhause wieder auspackt, ploppt es wieder in die ursprüngliche Grösse.
Nach dem „Shopping-Erlebnis“ bei Aldi sind wir – wie es sich für einen Samstagmorgen gehört – wieder zum Fischmarkt. Leider waren wir was später da, so dass es ziemlich voll war. Aber die Prawns haben alles wieder wettgemacht! Wow! Bessere hatten wir noch nicht! Wir haben alles wie immer gemacht, beim selben Händler gewesen und so. Aber sein Fischer wird wohl mal woanders fischen gewesen sein. Waren die lecker!!
Nachdem wir dann bestens gestärkt waren, haben wir uns auf den Weg quer durch Sydney zum Botanischen Garten gemacht. Kurz davor in „The Domain“ fand ein Musikfestival (Homemade-Festival) statt. Da war was los. Die Musik konnten wir später noch im Botanischen Garten hören. Aber weder die auftretenden Bands sagten uns was, noch gefiel uns die Musik. Na ja, das Publikum, das dort am Eingang Schlange stand war grösstenteils auch einiges jünger als wir.
Im Botanischen Garten hat sich dann auch wieder ein „Rätsel“ gelöst. Wir hatten mal abends bei uns auf dem Balkon gesessen, als etliche grosse „Vögel“ mit Batman-Umrissen über den Park und dann über unser Haus flogen. Sahen halt aus wie Fledermäuse, bloss waren sie dafür viel zu gross. Als wir vorletzten Freitag in „The Rocks“ waren, flogen die Viecher auch über uns hinweg. Samstag bei unserem „stroll“ durch die Gärten fiel unser Blick relativ schnell nach oben in die Bäume. Dort hingen zu hunderten Flughunde kopfüber. Nachher erfuhren wir, dass dort an die 22.000 Tiere leben und man sie umsiedelt, da sie an den teilweise uralten Bäumen erhebliche Schäden anrichten. Na, und für nachtaktive Tiere waren sie am Nachmittag schon aktiv, flogen mal oder hatten Streit mit dem Nachbarn. Mit der Geräuschkulisse von dem Festival, den streitenden Flughunden und vorbeifliegenden Kakadus haben wir uns erstmal für ein Nickerchen auf eine Wiese gelegt. Immerhin hatte man uns bereits am Eingang darauf hingewiesen, dass wir doch bitte den Rasen betreten, die Bäume umarmen und mit den Tieren sprechen möchten. Lutz hat dann spontan erst eine Zeder und dann eine Palme umarmt.
Vom Botanischen Garten kommt man dann direkt zum Opernhaus. Da mussten wir ja jetzt endlich mal hin, nachdem wir schon fast zwei Monate hier sind. Aber da es an dem Tag ausser Besichtigungen nichts interessantes gab, haben wir uns nach einer kleinen Fototour auf den Weg zum Circular Quay gemacht und sind nach Hause geschippert.
Abends haben wir mal den Thai am Bahnhof in Waverton getestet. Der kann durchaus was und liefert sogar – herrlich!

Sonntag ging es dann über Blacktown, das seinem Namen tatsächlich alle Ehre macht, nach Doonside zum Featherdale Wildlife Park. Ja, Blacktown… Da hat wieder der australische Pragmatismus zugeschlagen: So viele Schwarze wie dort heute noch rumlaufen, hat man sich zu Stadtgründungszeiten wohl gedacht, dass man das Örtchen Blacktown nennen muss. Australischer Pragmatismus… Das australische Völkchen ist ja generell entspannt und ruhig und nicht dazu geneigt, irgendetwas kompliziert zu machen. Also hat man hier in der Nähe vom Balls Head Reserve eine Ausbuchtung in einen Zaun gemacht, damit ein Ast dort weiterhin bleiben kann. Oder im Botanischen Garten! Dort gibt es viele uralte Bäume und um einen hat man einen Zaun gemacht und Schilder drangehängt, dass man doch bitte ausserhalb des Zaunes bleiben möge, da der Baum ohne Warnung Äste fallen lassen könne.
Ach, es gibt noch tausende Beispiele für den „australischen Pragmatismus“ – die aber dann bei Gelegenheit.
Aber zurück zum Tierpark. Die lustigsten „Tiere“ die da rumliefen, waren zwei Deutsche, die eine Weile neben uns waren und bestimmt mitbekommen haben, dass wir uns die ganze Zeit auf Deutsch unterhalten haben. Das haben wir ja auch von denen. Als „Madame“ dann für sie wohl zu nah vorbei kam, sagte sie „Excuse me please!“. Jau!
Ansonsten gab es dort einige Exemplare des Lachenden Hanses, Vögel noch und nöcher, viele Känguruhs, einige Wombatgehege, Ameistenigel, Dingoes, einen Tasmanischen Teufel, Krokodile und andere Reptilien, Koalas natürlich und und und… Halt alles, was die australische Fauna so hergibt. Aber alles ein bis mehrer Nummern kleiner als das, was wir bisher in freier Wildbahn gesehen haben. Ok, die Koalas waren schon genauso gross wie am Cape Otway. Aber die Lachenden Hänse und die Känguruhs, also, die roten, die bis zu zwei Meter gross werden können, waren doch ziemlich mickrig. Na ja…
Bei einem schwarzen Kakadu, der knallgelbe Wangen hatte, musste Lutz mal nachfragen, ob er einen Textmarker geschluckt hätte. Von der Farbe her hätte es sein können. Der Vogel war aber mehr an den Blättern, die Lutz durch die Gitter schob interessiert als daran, zu antworten.
Insgesamt war es aber allen Tieren zu warm. Die Vögel badeten in einer Tour und die anderen lagen irgendwo faul im Schatten und dösten.
Nett war aber, dass man durch Känguruhgehege laufen und die Tiere streicheln konnte. Und es gab unzählige Koalas, die der Reihe nach für die Besucher für´s Foto auf einen Ast gesetzt wurden. Die älteren Tiere hatten keine Lust und wollten nur zurück auf ihren Baum. Aber die jüngeren hatten das noch nicht so raus und haben sich noch was von dem Tierpfleger und den Leuten bespassen lassen. So hatten wir dann Glück, dass „Peanut“ für ein paar Bilder mehr zu haben war.
So haben wir den Sonntag dann auch rumbekommen. Auf dem Heimweg haben wir noch einen Abstecher in ein Einkaufszentrum gemacht, weil wir beschlossen haben, dass wir uns zu Weihnachten einen Grill schenken. Aber da war noch nicht das richtige dabei.

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