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Montag, 21. Dezember 2009

Es weihnachtet - ein bisschen










Juch-huuu! Da wir im November schon hier waren, konnte ich da ja leider nicht mit Susi und Peter nach Köln zu „Muse“ (englische Band). Aber was soll ich sagen: Muse treten im Januar auch in Sydney auf. Eigentlich hatte ich gedacht, dass sie ein eigenes Konzert geben würden. Als ich letzten Freitag mir über YouTube eine Dröhnung Muse gab, stand über dem Video „BDO Sydney“ – jo, wo ist das denn? Gegooglet. Und siehe da, es handelt sich um ein Musikfestival – komischerweise an dem Tag wo das Muse-„Konzert“ meines Erachtens stattfinden sollte. Aber wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Nun, um es mal kurz zu machen: Wir haben Tickets für den 23. Januar beim BDO (Big Day Out) im Olympic Park hier in Sydney.

Ausser Muse treten noch Leute wie Lily Allen, Kasabian, Groove Armada, Dizzee Rascal, noch gaaanz viele andere und der allen Ravin´ Rabbids-Spielern bekannte Clive Harris. Bei wem es von denen jetzt nicht Klick macht: „Acceptable in the 80´s“ ist doch das Lied, wozu man an der Wii so toll tanzen kann.

Und um ein leidiges Thema jetzt direkt ziemlich zu Anfang mal zum (hoffentlich) Abschluss zu bringen: Wir werden uns wohl an den neurotischen Hans gewöhnen müssen…
Dass er morgens um fünf alle Eindringlinge aus seinem Revier lautstark und ohrenbetäubend ohne Rücksicht auf schlafende Menschen verjagt. Wo es nichts nützt, die Fenster zu schliessen. Dass er den ganzen Tag über immer mal wieder laut werden muss, weil es noch immer welche gibt, die es nicht verstanden haben, wer dort wohnt. Dass er tagsüber „Jagdszenen aus Wollstonecraft“ zeigt, indem er laut krakeelend Artgenossen jagt. Es gibt hier wesentlich mehr Papageien, die sich zwischendurch auch mal zoffen. Aber die sind in der Lautstärke ein nichts gegen einen einzigen Lachenden Hans.
Na ja, aber wenn es ganz schlimm wird: Auch hier gibt es Oropax.

Ein Kuriosum hier ist auch die Australische Post. Während unsere Weihnachtspost ja beispielhaft in einer guten halben Woche in Deutschland schon angekommen und verteilt war, ist es nicht immer leicht, hier Post zu bekommen. So warten wir noch immer seit Wochen auf den einen oder anderen Brief oder Päckchen. Aber selbst hier gibt es „Nachforschungsanträge“ – mal sehen, was die bringen!
Lutz hatte sich mal über einen Kollegen gewundert, der Postkarten grundsätzlich kuvertierte und dann verschickte. Eine Erklärung könnte das Porto sein: Eine Karte nach „overseas“, was alles ausserhalb Australiens ist, kostet $ 1,40. Ein Brief ist da mit $ 1,25 ein bisschen günstiger. Ab mehreren Briefen könnte sich so was aber schon rechnen.

Dienstagabend hatten wir uns gedacht, „ausserhalb“ essen zu gehen. Und so haben wir uns auf den Weg in die „Restaurant-City No. 1“ Crows Nest gemacht. Einen Abend im „Crow´s Nest Hotel“ hatten wir gesehen, dass es dort „Themenabende“ gibt. Halt so wie auch schon mal in Deutschland: All you can eat/drink von was auch immer. Dienstags ist dort der „Tight Ass Tuesday“ – es gibt alle Gerichte auf der Karte für sagenhafte $ 15,00!! Da war es ja klar, dass fast jeder Steak bestellte. Die sind dort normalerweise schon nicht sehr teuer: Ein 400 (!!) Gramm-Steak mit Pommes und Salat oder mit Gemüse kostet normalerweise $ 24,00 (ca. € 15,00). Aber man muss schon ein Mann sein, um 400 Gramm Fleisch aufeinmal wegputzen zu können, hm?

Nachdem wir Donnerstag richtig schönes Wetter mit 33 °C hatten, war es Freitag direkt zehn Grad kühler und es hat den ganzen Tag lang Bindfäden geregnet. Kübelweise. Ja, richtig! Hier gibt es tatsächlich auch mal ganz viel Regen! Die Natur und vor allem der braungebrannte Rasen im Brennan Park werden es danken!
Wir auch! Nein, versteht das nicht falsch – wir freuen uns total über den Sommer, der wirklich einer ist. Und eine Weile haben wir uns auch über unsere Federbetten gefreut, die wir aus Deutschland mitgebracht haben. Mittlerweile liegen wir nachts aber mehr darauf als darunter, so dass wir mal kurz dachten, dass sich wahrscheinlich die probeweise gekaufte australische Bettwäsche (na ja, „Made in Pakistan“) etabliert.
Wir mussten ja mal schauen, was wir mit unseren Übernachtungsgästen machen, da wir für die keine Bettwäsche aus Deutschland mitgenommen hatten. Also: Rein ins Geschäft und ein „Fitted Sheet Set“ gekauft. Die Kissenbezüge und das leichte als Decke zu benutzende Laken sind toll und könnten gerade jetzt tolle „Sommerdienste“ leisten. Aber das Spannbettlaken scheint tatsächlich nur für ein „double bed“ und nicht für ein eigentlich nur geringfügig grösseres „queen bed“, worin Lutz und ich schlafen, zu sein. Ja, da haben unsere Gäste dann was ganz eigenes. Und wir liegen weiterhin lieber auf unseren Federbetten als drunter…

Samstagmorgen war wieder Frühsport angesagt. Und so wie das mit „Wochenendeinheiten“ ist, sind die dann was länger. Da haben wir uns dann mal wieder Richtung Berry Island auf den Weg gemacht. Auf der Karte hatten wir gesehen, dass wir durch´s Grüne müssen. In Wirklichkeit war es schon nah an der grünen Hölle. Der Weg war toll und führte durch eine niedrige „Schlucht“, die an den Hängen gesäumt war von allen möglichen Bäumen und Pflanzen. Eidechsen rannten rum. Die Vögel hatten sich inzwischen eingestimmt. An Laufen war nicht mehr zu denken, wenn auch der Pfad schon gut und nicht zugewachsen war, wie wir es im Balls Head Reserve schon erlebt hatten. Und so zog sich unsere Tour um eine gute halbe Stunde durch den Urwald von Wollstonecraft. Mein Vater würde seinen Spass dort haben!
„Raus“ kamen wir dann tatsächlich am Berry Island mit seinem kleinen Park davor, wo wir wohl auch mal so einfach morgens auf ein Picknick hinfahren werden. Es ist einfach nur schön dort: Der Park, die Halbinsel, das Wasser der Bucht direkt am Rasen, Blick teilweise auf die Harbour Bridge – wenn dann noch schönes Wetter ist: Was will man mehr?
Der Weg nach Hause war dann weniger spektakulär und nachdem wir dann relativ schnell wieder da waren, konnte es dann losgehen zum Fischmarkt. Nach dem üblichen Frühstück sind wir noch eine Runde durch Paddy´s Market geschlendert. Aber nachdem wir uns kurz nach dem Fischmarkt noch so richtig fit gefühlt hatten, überkam uns die Müdigkeit und wir haben uns auf den Heimweg begeben. Wie gut, dass wir an der Fähre geparkt hatten und nicht noch den ganzen Latsch bergauf nach Hause auf uns nehmen mussten!!!
Und wir haben uns gedacht: Wie gut, dass wir hier wohnen – so hat das keine Eile, dass man direkt alles sehen muss. Also: Auf nach Hause – ein wenig ausruhen.

Abends haben wir uns mit Lutz´s Kollegen Sean im CNH (Crow´s Nest Hotel) getroffen. Eigentlich spielte noch eine Band. Aber dadurch, dass sie am ganz anderen Ende der Kneipe war, haben wir davon gar nichts so richtig mitbekommen.

Sonntagmorgen sind wir schon früh, also so gegen zehn, nach gegenüber in den Brennan Park. Lutz wollte seinen Hubschrauber fliegen und ich vielleicht und eventuell unser kleines Flugzeug.
Es stellte sich dann für Lutz als Herausforderung raus, den Hubi fliegen zu lassen. Denn sonntagsmorgens trudeln dort die ersten Leute in den picnic areas ein, um Kindergeburtstag zu feiern. Und wie das nun mal so ist: The
early bird catches the worm – Wer zuerst kommt, malt zuerst. So waren schon so zwei, drei Geburtstagsgesellschaften dabei, sich häuslich einzurichten. Anfangs klappte das noch gut mit dem Hubi. Bloss kamen mehr und mehr neugierige Kinder, die nicht immer auf ihre Eltern hörten, als sie begeistert auf Lutz und den fliegenden Hubschrauber losstürmten. Bzw. bei der einen oder anderen Mutter hatten wir auch den Eindruck, dass sie die Gefahr, die von so einem Hubschrauber ausgeht überhaupt nicht erkannte. Manche liess sich nah am Geschehen mit ihrem Sprössling nieder, so dass Lutz sich entfernen musste, um fliegen zu können.
Für das kleine Flugzeug war es zu windig. Und nachdem wir dann noch einwenig auf der Wiese gedöst hatten, sind wir dann auch nach Hause, um dort weiter das Wochenende gemütlich zu verleben.

Sonntagabend haben wir uns mit Leanne und Dean auf eine Pizza in deren Stammpizzeria getroffen, bevor es nach Davidson in die Bornis Street ging. Während der gemeine Australier ja ehr sparsam mit seiner Weihnachtshausdekoration umgeht und die meisten Häuser im Dunkeln normal aussehen, hat man es sich dort auf die Fahne geschrieben, dass fast jeder sein Haus weihnachtlich geschmückt erstrahlen lässt. Es gab tatsächlich zwei oder drei Häuser, die überhaupt nicht geschmückt waren. Dafür waren dann alle anderen wie man es aus Amerika oder auch inzwischen teilweise aus Deutschland kennt, geschmückt. Entsprechend viel Volk war dann unterwegs, um sich die Häuser anzuschauen. Der Rotarier Klub verkaufte Würstchen, zwei Eiswagen standen in der Strasse, der eine oder andere Anwohner rannte ein wenig als Weihnachtsmann verkleidet rum, brummelte „Ho ho ho“ und Dean meinte, dass normalerweise dort an den Häusern auch Weihnachtslieder gesungen würden.
Da war es danach schon komisch, durch die nur von Strassenlaternen beleuchteten Strassen zurückzufahren.

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