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Montag, 23. Januar 2012

Viel Futterei - ...und noch was mehr

Warum sie bei uns auch 'Putzis' heissen
Montagvormittag hatte man den Eindruck, der Maya-Kalender haette gelogen und die Welt wuerde jetzt schon untergehen. Hat das geschuettet und gewittert! Und zwar so viel, dass der Blumentopf auf dem Balkon dreiviertel voll Wasser war!! Aber eine alte Weisheit weiss ja auch: Auf Regen folgt Sonnenschein. Und so war es dann auch: Ab Mittag gab es dann herrlichstes Sommerwetter. Endlich! Muss nur noch das Meer was waermer werden. Das waere schon schoen!!

Da wir ja wenigstens einen Ticken besser als letztes Jahr beim Sun Run Anfang Februar laufen wollen, sind wir Dienstagabend, als das Wetter dann fuer Sport wieder ein wenig ertraeglicher war, wieder zusammen laufen gewesen. Wie schonmal erwaehnt, sind wir sonst auch fleissig, laufen dann aber ehr getrennter Wege. Ja, schauen wir mal, ob die Rechnung aufgeht.

Warten auf die Weintrauben
Es gibt ja bei diesen super Angeboten "60 % (oder so) unter normalem Preis" nicht nur Essensgutscheine zu kaufen. So hatte ich mal fuer mich einen Barista-Kurs auf die Art und Weise gekauft. Mittwoch war es dann so weit: Ab in die Stadt, lernen, wie man Kaffee kocht. Nicht, dass ich das nicht bereits wuesste. Immerhin haben wir ja auch schon eine ziemlich gute Kaffeemaschine, also, 'Kaffeevollautomat'. Aber das eine oder andere konnte ich doch noch lernen. So auch, wie man schoene Muster in den Milchschaum zaubert.
Leider trinkt Lutz seinen Kaffee ja schwarz. So muss ich mir noch ein paar "Opfer" suchen, denen ich regelmaessig Cappuccino, Flat white, Latte Macchiato formvollendet kredenzen kann. Bis ich die gefunden hab, bin ich mir erstmal selbst zum Opfer gefallen...

Bevor es langweilig wird, sind wir am Donnerstag zur Abwechslung mal nach Chatswood ins Westfield statt zum Macquarie Centre nach North Ryde gefahren. Neee, Hauptgrund fuer diesen Wechsel war eigentlich, dass die neuen Brillen von Lutz endlich fertig waren. Ausserdem hatte der Tuerke, oder was auch immer er war, tolle und leckere Doener-Teller. Eigentlich verrueckt, dass wir in der Asiatenhochburg Chatswood, von Aussies daher auch gerne als 'Chatswok' bezeichnet, von unserer Gewohnheit, donnerstags irgendwas Asiatisches zu essen, abgewichen sind.

Fuer Freitag hatten wir einen ganz grossen Plan: Den frischgebackenen Zwiebelkuchen einpacken, alternativ zum Federweisser, den es hier ja nicht gibt, Cider mitnehmen, zum Coal Loader gehen und dort mit Blick in die Balls Head Bay das Picknick zu geniessen. Aber Freitagabend waren wir so gemuetlich und redeten uns erfolgreich ein, dass man Zwiebelkuchen doch frisch aus dem Ofen essen muesse. Der Weg, zirka fuenfzehn Minuten zu Fuss, zum Coal Loader waere ja viel zu weit! So sassen wir dann halt auf unserem Balkon und freuten uns ueber Zwiebelkuchen mit neuseelaendischem Cider.
Bis im Nachbarhaus der verspaetete tradie (tradesman - Handwerker) anfing, ausgerissene Laminatbretter vom Balkon zu werfen. Lutz war sich sicher, dass das nicht gutgeht, da es relativ windig war. Wohin wuerden die Bretter wehen? Und ich war mir sicher, dass der Garten leiden wuerde. Frau Nachbarin von der Wohnung unter der, wo der tradie arbeitete, war sich dieser beiden Punkte auch bewusst und verkuendete sie lauthals nach oben zum tradie. Ausserdem flippten die Lories auch gerade aus, was sie als weiteren Grund nahm, um den armen Mann runterzuputzen. Neee, das war wirklich sehr unaustralisch.
Lutz und ich waren irgendwann mit Essen fertig und jeder kramte noch was rum, als Lutz Herrn Nachbar ueber den Hof schlurfen und sich beim tradie fuer seine Frau entschuldigen hoerte (...).

Bayrisches mit tasmanischem Bier
und neuseelaendischen Cider
Auch fuer Samstag gab es einen ganz grossen Plan, da die Harbour Bridge wegen der Reparaturen wieder fuer den Autoverkehr gesperrt sein sollte und der Umweg so unendlich lang ist: Mal wieder - im Rahmen unseres Lauftrainigs - zum Fischmarkt laufen. Petrus hatte Mitleid mit uns und schickte ein ordentliches Gewitter runter. Welch Enttaeuschung! Andererseits... ...dadurch, dass wir die Laufzeit ja schon einkalkuliert hatten, waren wir dann mit dem Auto, trotz Umweg, viel frueher dort als wir normalerweise sind. Was sich als sehr gut herausstellte, da es ja weiterhin von oben schuettet und wir drinnen sitzen wollten. Das hat ganz hervorragend geklappt!! Als wir dann fertig waren, trudelten die vielen asiatischen Reisegruppen langsam ein.
Auf dem Rueckweg ging es dann ueber das Rhodes Shopping Centre nach Hause. Das Ding waere nichts, wenn es dort nicht IKEA gaeb! Wir waren auch nur da, um unser Tiefkuehlfach mit Koettbullar und Lax, also, Lachsfilet aufzufuellen. Ausserdem ist IKEA der einzige Laden weit und breit, wo es Preiselbeeren gibt. Als wir alles hatten, ging es auch schon wieder nach Hause. Wie gesagt: Rhodes Shopping Centre ist nicht so spannend.
Das Wetter hatte sich inzwischen eingekriegt - kein Regen mehr. Sonne. Wunderbar. Da stand uns ja nichts mehr im Weg, vorm Abendessen doch noch eine Runde um Berry Island zu traben.
Ja, und man muss schon sagen, dass es ein netter Nebeneffekt ist, fern der Heimat zu sein und fast keine deutschen Gerichte zu bekommen: Man faengt an, vieles selber zu kochen/zu backen. Das erste Mal sind Rezepte noch neu und fast kompliziert. Aber schon beim zweiten Mal geht alles viel besser. Da werden wir wohl noch viel ausprobieren.
So gab es Samstagabend wieder Brezel. Diesmal ganz bayrisch auch mit (Schweine)Weisswurst und Sauerkraut. Die grossen, duennen Brezel auf dem Bild sind von Lutz und die kleinen, dicken von mir. Jeder findet seine eigenen natuerlich viel besser als die des anderen.

Unser camper trailer wird auch immer besser. Ok, ohne Bastelei geht da nichts. Aber Bastelei scheint irgendwie dazu zu gehoeren. Andere camper trailer-Leute wuerden wohl noch "toll" sagen; wenn man ihnen aber erklaeren wuerde, dass eine Werkstatt geholfen hat, ehr die Nase ruempfen. Und es ist ja nicht so, dass wir keinen Spass daran haetten, den Haenger zu verbessern.
Zwischenstand
So ging es Sonntagnachmittag in Lutz's Firma, wo wir genug Platz zum Ausbreiten hatten. Hier im Hof waere wahrscheinlich alle Futt langs jemand vorbei gekommen, der an seine Garage gewollt haette. Aber da im Industriegebiet hatten wir unsere Ruhe. Ok, bis auf die vielen L-Plate-Fahrer. Sonntags fahren wohl die ganzen Auto- und Motorradanfaenger mit Mutti oder Vati oder sonst jemandem, der schon laenger einen Fuehrerschein hat, ins Industriegebiet, um dort mit dem Fahren anzufangen und fleissig zu ueben. Zwischendurch gab es noch den Rest Zwiebelkuchen. Hmmmm, viiiiel besser als am Freitag! Stimmt also doch nicht, dass man Zwiebelkuchen frisch aus dem Ofen essen muss. Oder nur bedingt: Aufgewaermt frisch aus dem Ofen ist er genau richtig!!
 Ach so, ja, wir haben zwischen den Haenger und die Platte, an der das Zelt montiert ist und auf der unsere Matratze liegt, Scharniere und Hydraulikzylinder und natuerlich Verschluesse montiert, so dass man nicht mehr in den Haenger kriechen muss, wenn man was von ganz hinten braucht. Jetzt klappt man den Haenger auf, egal, ob das Zelt aufgebaut ist oder nicht, und man kommt ueberall dran. Super!

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