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Montag, 17. Oktober 2011

Urlaub bei den Banana Benders

Camper-Idyll
Montagmorgen, waehrend wir erst noch fruehstuecken, sind andere Camper schon weg. Um uns herum wird es richtig leer. Da wundert man sich noch mehr, dass wir haetten umziehen muessen, um noch eine Nacht dort zu bleiben... Egal, wir werden mal gucken, ob der Cotton Tree Campingplatz in Maroochydore, wo wir im Mai schon waren, uns ein paar Tage beherbergen moechte.

Ach, und wir haben ja so ein schlaues Navi!! Und sowas gab's beim Aldi! Nicht nur dass es uns vor ein paar
Tagen, wenn auch durch die Hoetten, dennoch auf dem schnellsten Weg, statt weiter ueber den Pacific Highway, nach Byron Bay gebracht hat. Nun erzaehlte es uns, dass es rund drei Stunden bis zur Sunshine Coast seien. Ankunftszeit um zwoelf. Hae? Das sind doch nur zwei Stunden! Aber kurz nachdem wir die Grenze zu Queensland ueberfahren haben, faellt es uns ein, dass es in Queensland doch kein daylight saving (Sommerzeit) gibt und dort demnach eine Stunde frueher als in Newsouthwales ist. Wir wollten es nicht fassen, aber das Navi hat vor uns an die Zeitumstellung "gedacht".
Der Wetterbericht hatte auch nicht gelogen: Kurz hinter Brisbane wurde es sonniger und schoen warm. Fuenfundzwanzig Grad. Herrlich! Zur Gewoehnung und zum Vorbraeunen fuer den Sommer in Sydney.

Mittags auf der Raststaette parkt ein Fliesenleger hinter uns: Kris Nothdurft - meine Guete! Wie gut, dass das
in Australien fast keiner versteht!

Mittags erreichen wir Maroochydore. Die alte Site koennen wir fuer eine Nacht haben. Oder die daneben fuer zwei. Na, da nehmen wir doch die daneben eben! Ist ja auch schoen und fast genauso nah zum Strand.
Wir versuchen ein Mittagsschlaefchen zu machen. Aber trotz dass alle Zeltfenster auf sind, ist es kaum auszuhalten. So heiss ist es... Das sind wir doch noch garnicht wieder gewohnt!
Spaeter geht es zur Automeile - mal gucken, was man fuer welches Geld bekommt. Immerhin steht Lutz mit seiner neuen Taetigkeit auch ein neues Auto zu. Von der Waerme ganz matschig haben wir aber nach dem ersten Haendlergeschwafel keine Lust auf mehr und schauen uns einfach nur die Wagen an, ohne jemanden zu fragen.
Essen und Getraenke einkaufen und ab zum Campingplatz. Schnell beeilen! Der Sonnenuntergang in Maroochydore ist doch so schoen! Mit Stuehlen, Getraenken und Knabbereien bewaffnet geht's zum Strand Sonnenuntergang gucken.
Sonnenuntergang in Maroochydore
Der Mond war auch bald da











Nach dem Abendessen beim Spuehlen treffen wir auf zwei schweizer Maedels. Die armen!! Hatten wohl gehofft, dass es reicht, Kameras und Handies waehrend des Spuelens eben neben dem Spuelbecken zu laden. Na ja, fuer ein kleines Zelt muss man ja auch keine Site mit Strom buchen. Eigentlich. Uneigentlich stehen sie noch immer da und warten, dass alles fertig geladen hat, als wir schon laengst wieder auf dem Weg zu unserem Platz sind.
In Sydney mit der Sommerzeit waere es schon "zu spaet". Aber hier in Queensland geht es noch auf einen Verdauungsspaziergang am Strand entlang und "hintenrum" ueber den Campingplatz wieder zurueck. Taschenlampe ist Dank Vollmond nicht noetig.
brush turkeys am Strand
Klarstes Wasser bei Flut










Wo wir ja endlich in einer Gegend sind, wo es schoen warm ist, nutzen wir Dienstagvormittag die Naehe zum Strand. Die Flussmuendung des Maroochy Rivers sieht jedesmal anders aus, wenn wir da sind. Aber eine Sandbank, wo man in Ruhe in der Sonne toasten kann, gibt es immer. Auf der Meerseite - wir sind hier nun an der Coral Sea und nicht wie in Sydney an der Tasmanian Sea - ist es im Wasser angenehm warm. Das liegt aber auch daran, dass das Meer noch zurueckgeht und das Wasser eine Chance hat waermer zu werden. Auf der Flussseite ist nicht nur das Wasser tiefer. Es ist auch einiges kaelter und so braucht man schon seine Weile, bis man ganz drin ist. Ausser man springt direkt beherzt rein. Alle moeglichen Wassersportler breiten sich aus.
Irgendwann ist Zeit fuer's Mittagessen und duschen. Nach einem Nickerchen bummeln wir dann an der
Das Sunshine Plaza am Abend
Strandpromenade entlang dahin, wo Maroochydore's Herz und das der Sunshine Coast schlaegt - zum Sunshine Plaza. Mann, ist das ein grosses Shoppingcentre!! Da aber Dienstag ist, kommen wir gerade noch rechtzeitig, um mitzukriegen, wie die Geschaefte langsam schliessen. Am Fluss entlang, aber noch immer zum Komplex gehoerend, gibt es Restaurants und Kneipen. Im "Pig 'n Whistle", einem englischen Pub, finden wir ein nettes Plaetzchen am Wasser. Fuer Lutz gibt es Rump-Spiesschen und fuer mich einen Salat mit allem, was Queensland so zu bieten hat: Salat, Tomaten, Gurken, Mango, Macadamianuesse, Huhn. Alles sehr lecker.
Irgendwie hatten wir dann auch keine Lust mehr, noch weiter nach Norden zu reisen. Also morgen eben noch den Zeltplatz um zwei Naechte verlaengern.

Am Mittwoch mussten wir mal wieder was aktiver werden! Also ging es wieder ins Landesinnere - ins Hinterland, was hier ja auch wirklich so heisst. Im Mapleton Falls Nationalpark gibt es einen netten Weg durch den Regenwald.
Man meint, man haette schon viele Regenwaelder gesehen. Und trotzdem sieht jeder anders aus. Nach einem Rundgang geht es noch zum Lookout, von wo man die besagten Faelle aus sehen kann. Nett: Mal anderes Gestein als rund um Sydney, demnach auch ein paar andere Pflaenzchen und es geht tiiief runter. Auf der Obi Obi Road in Mapleton glauben wir, "dass dort der Biber wohnt". Gesehen haben wir ihn nicht. Nur ein nettes Cafe gefunden, auf dessen Terrasse wir zum Mittagessen Lasagne mit einem riesiggrossen Salat bekommen. Die wussten bestimmt, dass wir immer viel Salat essen... Weiter ging es dann den Bergkamm entlang, wo wir schonmal im Mai entlang gefahren sind.

von Baeumchen und Pflaenzchen


ausser Epiphyten waechst auch
noch ein Baum um den Baum...
Schicke "Baumfussfrisur"











Warnschild...










...hierfuer

Wohnt hier der Biber?










Diesmal geht es noch zum Lake Baroon, einem Stausee. Boah, ist die Strasse dort runter steil!! Wenn die Lories in den Baeumen nicht so viel Theater machen wuerden, waere dort eine himmlische Ruhe! Nachdem wir ein wenig die (relative) Ruhe genossen haben, gehen wir noch so weit wir duerfen ueber die Staumauer. Dort gibt es auch einen Lookout, von dem aus man in das Tal hinter der Staumauer gucken kann. Meint man, aber dort ist nur Wald. Der Weg zu dem Lookout geht vorbei an zahllosen grass trees, auch black boys genannt, weil sie nach Buschfeuern schwarze Staemme haben. In den Blue Mountains und um Sydney rum gibt es auch grass trees. Aber bei weitem weder so viele noch so grosse wie neben dem Lake Baroon.

am Lake Baroon
Wohnen am Lake Baroon

Reiher am See








Kormoran am See











Termitenhausen
black boys auf dem Weg zum Lookout










Nachdem der Mazda den steilen Berg wieder hochgeschnurrt ist, geht es auf dem Bergkamm weiter, bis es wieder sehr steil nach unten geht. Diesmal auf den Steve Irwin Way, DEM "Weg" an der Sunshine Coast. Bruce Highway, Sunshine Coast Highway, Campingplatz, gammeln, Abendessen, roter Sonnenuntergang, roter Vollmond, dem Meer lauschen und die Zeit geniessen, Bett.

Trotz dass das Wetter Donnerstagvormittag nicht so richtig toll aussah, haben wir es uns nochmal am Strand
gemuetlich gemacht: Sonnen, schwaetzen, baden, sonnen. Denn wann haben wir nochmal das Meer direkt vor der Tuer?

morgens um sechs
Kormoran und Moewchen











Kormorane schwimmen zur
Sandbank











die ersten kommen an
alle da











Wie es sich gehoert, gab es nach dem Mittagessen ein Mittagsschlaefchen, was aber eigentlich schon komisch ist, wenn man bedenkt, dass wir so viel schlafen. Egal! Selbst als das Gewitter ueber uns tobt, schlummern wir seelig weiter. Endlich ist es im Zelt auch wieder angenehm kuehl! Irgendwann nachmittags fahren wir noch was rum: Autos gucken, in verschiedenen Geschaeften erfolglos versuchen, Staubsaugerbeutel zu bekommen - das hatten wir schon bei uns erfolglos versucht, wie gut, dass unser letzter gerade erst in den Staubsauger gekommen ist - den langen Donnerstag mitmachen und durch das Sunshine Plaza schlendern, im "beach house" lecker zu Abend essen, ab "nach Hause" ans Zelt, vertraeumt den Wellen lauschen, ab ins Bett.

Freitagmorgen hiess es dann leider wieder packen und zumindestens schonmal Richtung zuhause zu fahren. Aber erstmal ging es nach Mooloolaba, zehn Minuten von Maroochydore entfernt. Dort gibt es auf "The Wharf" die Underwater World - eine Art Aquarium. War das voll! Familien, etliche Schulklassen, andere Touries und wir. Bei der Seehundshow haben wir gerade noch ein Plaetzchen bekommen. Und auch wenn die Ottershow erst eine halbe Stunde spaeter stattfinden sollte, haben wir uns auf den fastdirekten Weg zum Ottergehege begeben. Und da waren schon einige Leute!! Man hat sich insgesamt viel Muehe gegeben, einem die Tierchen naeher zu bringen. Verbal. Egal, ob Rifffische, Tiere wie Krokodile und diverse Fische, die in Billabongs leben, Schildkroeten, halt die Tiere, die wir in den Shows gesehen haben, bis auf ein paar Ausnahmen waren alle bekannten Wasserlebewesen dabei. Selbst so haessliche Tiefseetiere - ok, die waren konserviert, aber halt da.
Da hatte doch tatsaechlich jemand
aus dem Oberallgaeu sein Wohnmobil
mitgebracht!





Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer










Cool!










"Naaa, haste da auch was fuer mich?"
Seeloewe spielt Hai










Faxen machen macht Spass










formvollendete Seeloeweneleganz
der Riff-Streichelzoo










Nemo war im Aquarium nebenan










Warten auf die otter show
Liebe und Aufmerksamkeit geht auch
bei Ottern durch den Magen










Die Otter konnten "five" geben










Training nach der Show
Was so alles im Billabong lebt








Ein Freshie - etwas harmloser als die Salties










Der Saegefisch im Billabong
Wie auf einem Sushi Train ging es rum









Ob da jeden Morgen jemand den
Pinsel schwingt?











die Bucht von Maroochydore
 Dort auf "The Wharf" konnte man auch Kleidung kaufen, Souvenirs, Jetskis oder Boote leihen, essen. Hach, so ein Mist... Ja, wir haben uns dort unser Mittagessen gegoennt. Da wir noch Zeit hatten, bevor wir bei Ingrid und Peter in Brisbane auftauchen wollten, sind wir anschliessend "um die Ecke" auf eine Langzunge gefahren. Links war der lange Strand mit der Bucht von Maroochydore und recht.... der Fischereihafen mit x tollen Imbissen und Restaurants. Grrrrrr, es haette prawns statt Burger geben koennen!!!
Gemuetlicher Abend
Ok, da wir sowieso gerne nochmal da hoch fahren wollen, waren wir nicht so richtig enttaeuscht. Also haben wir uns in der Naehe vom Strand einen Baum gesucht, unter dem wir unser Mittagsschlaefchen gemacht haben.
Dann ging es weiter nach Kenmore Hills, einem Stadtteil von Brisbane, wo Ingrid und Peter mit den Kindern
wohnen. Aber in Brisbane wird gebaut... Sowohl das alte Navi, was im Mai mit war, als auch das neue kannten die neuen Strassenfuehrungen nicht. So haben wir uns auch diesmal ein wenig verfranst...
Bei Ingrid und Peter gab es dann lecker Gegrilltes und natuerlich lange Gespraeche, da man sich ja schon eine
Weile nicht mehr gesehen hatte. Die Maenner sind relativ frueh dann im Bett gewesen. Ingrid und ich haben noch bis halb vier durchgehalten...

Nach fuer manche eine kurze Nacht gab es ein langes und ausgiebiges Fruehstueck. Da wir ja schon viel von dem Cape York-Trip der Familie gehoert hatten, wollten Lutz und ich dann auch endlich Bilder sehen. Cape York ist in Queensland und auch der noerdlichste Punkt Australiens. Mit anderen Familien ist man drei Wochen lang "da oben" im Krokodil- und Off road-Land herumgereist. Sah alles sehr spannend aus. Die Landschaft und vorallem die Filmchen mit den Flussdurchfahrten oder wie man mit einem Gelaendewagen die Haenge hochfuhr oder runterrutschte.
Kakadu geniesst bird seeds
nachmittags um vier ist es an der
Gold Coast schon dunkel (...)











Ingrid hat uns ganz muetterlich dann nicht ohne Mittagsessen gehen lassen. Fast haetten wir die Kurve garnicht gekriegt... So schoen war es gerade.
Spaet sind wir dann doch weiter nach Sueden gefahren. In das Unwetter rein. Ab der Gold Coast, wo wir noch nie schoenes Wetter erlebt haben, hat es geregnet und gewittert. Der Platzregen hatte etliche Autofahrer dazu gebracht, entweder direkt auf den Standstreifen zu fahren und dort auf besseres Wetter zu warten. Oder man fuhr unter die naechste Bruecke. Stossstange an Stossstange standen sie dort. Wir sahen auch noch einen Radfahrer. Mitten im wildesten Sturm. Aber manchmal kann man es sich ja nicht aussuchen...
Als es dunkel war, war auch das Wetter wieder besser. Man konnte irgendwann sogar die Sterne sehen. Wenn es dunkel ist, ist es aber auch eine Sache mit den Kaengurus. Sie kommen ja in der Daemmerung raus aus ihren Loechern. Dabei passieren dann die haeufigsten Verkehrsunfaelle, weil die Viecher einfach ueber die Strasse hopsen. Wir hatten eine ganze Weile einen LKW vor uns. Ist zwar fuer das Kaenguru nicht schoen. Aber so ein LKW kann einen Kaenguruaufprall bestimmt besser ab als der Mazda. Und dann war der LKW weg... Na ja, wir haben darauf gesetzt, dass Kaengurus genauso Weicheier wie die Noisy Miners in Byron Bay sind - die Noisies sind sofort als der Platzregen anfing unter das Vordach der Dusch- und Toilettenhaeuschen geflogen. Und die Kaengurus sind bestimmt auch da geblieben, wo es halbwegs trocken war.
Gegen halb neun kamen wir in Grafton an. Mit Ach und Krach haben wir noch ein Motelzimmer bekommen. Eigentlich wollten wir es nicht - viel zu teuer. Aber die anderen Motels waren alle voll belegt. Und letztendlich war unsere "Suite" garnicht so uebel. Fuer das Geld dann doch wesentlich besser als das aehnlich teure Zimmer, wo wir in Taree uebernachtet hatten. Wir hatten noch Essensvorraete, so dass es in der zimmereigenen Kueche was gab und wir gluecklicherweise nicht auch noch raus mussten, gucken, wo es noch so spaet was zu essen gibt. Es gab sogar einen "whirlpool" - Lutz meinte, ich sollte die Chance nutzen, dass ich mal eine Badewanne zur Verfuegung hab. Und dann noch welche mit Blubber. Da ich aber ohnehin hoechstens immer einmal im Jahr gebadet hab und duschen vorziehe, war mir so spontan auch nicht nach baden. Und in Maroochydore im Wasser sitzen war ja schon fast wie baden. Irgendwie schoener...
The Big Prawn, The Big Pineapple,
The Big Strawberry, The Big Irgendwas
und in Coffs The Big Banana












Irgendwann geht es auch mal nach
Kempsey und nicht immer nur vorbei
Fahrer bitte nicht stoeren -
Sie sehen ja, was sonst passiert!











vor der Bruecke ein fauna crossing










(Leider spiegelt die Scheibe)
Bottle Brush-Hecke

Sonntagmorgen haben wir mal das gemacht, was wir sonst nie machen: Fruehstuecksfernsehen gucken. Dabei war interessant, dass mehr Moderatoren den All Blacks statt den Wallabies den Sieg beim Rugby-WM-Halbfinale, das abends stattfinden sollte, zutrauten. Die Damen dort wuerden nach einem Sieg der Kiwis in schwarzen catsuits rumlaufen. Na, schwarz traegt ja auch weniger auf als gold-gruen! Wahrscheinlich finden sie aber die maechtigen neuseelaendischen Spieler, wo viele von den Maoris abstammen, einfach anziehender als die schmaechtigen Aussies. Das passiert ja auch immer wieder, dass Lutz fast ehrfuerchtige Damenblicke auf sich zieht, wenn er mit seiner Groesse um die Ecke kommt. Der "gemeine Aussie" ist halt kleiner. So dann - im Verhaeltnis gesehen - auch die Rugbyspieler.

Um rechtzeitig zum Spielbeginn zuhause zu sein, ging es dann auch schnell wieder auf den Pacific Highway und bei allerschoenstem Wetter nach Sueden. Eine Schande, bei sechsundzwanzig Grad den Tag im Auto zu verbringen. Na ja, aber bald wird es ja wieder wochenlang solche Tage geben.
Zuhause haben wir eben noch Pizza bestellt, als das Rugby-Drama schon seinen Lauf nahm... Die Rache der Kiwis, weil Australien sie ja ein paar Wochen zuvor beim Tri-Nations haushoch besiegt hatten.

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