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Montag, 19. September 2011

Aussies, Lories, Touries, Schotten und noch vieles mehr

Einer vom Klan der "MacPies"??
(Magpie = Elster   =o)   )
Als erstes: Die Aussies scheinen sich von dem Image der ewigen Zweiten verabschieden zu wollen. Erst gewinnt Cadel Evans die Tour de France, dann zeigen die Wallabies den neuseelaendischen All Blacks beim Tri Nations, dass sie nicht nur von deren vor jedem Spiel aufgefuehrten Haka unbeeindruckt sind und (vorerst) schlussendlich gewinnt Sam Stocer die US Open. Und wir hatten immer den Eindruck, dass die Aussies so ein sonniges Gemuet haetten, dass ihnen das "Ehrgeiz-Gen" fehlen wuerde...

Nachdem es vorletzte Woche vorallem nachts nochmal ordentlich frisch war, gibt der Fruehling momentan richtig Gas. Das hat auch zur Folge, dass wir fast auf unseren Weintrauben und Aepfelchen sitzen bleiben. Alles blueht, dass man teilweise buchstaeblich Bluetenmeere sieht. Den Lories gefaellt es auch - vorallem lukullisch. Meistens hoert man sie nur, da sie in dem Gruen der Baeume und Straeucher nicht auffallen. Auf unserem Balkon verirrt sich aber fast keiner mehr momentan. Das findet ein Currawong ganz super. Auch wenn Currawongs eigentlich zu den fleischfressenden Voegeln gehoeren, scheint dieser seinen Nachwuchs vegetarisch zu versorgen.

Dienstag hatte ich ja Geburtstag. Eigentlich finde ich es nicht schlimm, vierzig geworden zu sein. Ich werde aber nie wieder eine Karte mit der Geburtstagszahl verschenken, wenn das Geburtstagskind ueber achtzehn ist - dass man aelter geworden ist, ist halt so. Aber das genaue Alter auch noch unter die Nase gerieben zu bekommen... Neeee, so schoen wie das Geschenk von Dean und Leanne war, aber die Karte...
Das war aber auch das einzige schlechte am Tag. Lutz ist es gelungen, den Tag sozusagen perfekt zu machen. Abgerundet wurde alles von einem super Abendessen bei unserem australischen Lieblingsitaliener: Mario.

Donnerstag waren wir wieder im Macquarie Centre - beim Japaner zum Abendessen. Bis zum Wochenende herrschte sonst der Alltag.

Samstag war das Wetter mit einem Schlag grandios. Die Woche war es ja schon nicht schlecht gewesen. Aber zum Wochenende war es dann schon ehr sommerlich. Irgendwie waren viele Leute die Waerme nicht mehr gewohnt. Wir haben den Samstag irgendwann "Tag der Vollidioten" genannt: Die Autofahrer fuhren, als waeren sie alleine unterwegs. Das war teilweise schon mehr als heikel. Gluecklicherweise ist uns nichts passiert. Ja, und der eine oder andere war auch so ein wenig "bematscht", so dass wir nach dem ersten Schreck eigentlich immer gut zu lachen hatten.
Nach dem Fischmarkt - ja ja, klar waren wir dort - sind wir nach Clontarf gefahren, um von dort wieder eine schoene Runde durch den Sydney Harbour National Park zu drehen. Wir wollten da parken, wo wir sonst parken, wenn wir an den Strand gehen. Hey, wir hatten Probleme, einen Parkplatz zu bekommen!! Alles war vollgeparkt! Wir wollten es ja nicht glauben, aber ein Gang ueber den Strand bestaetigte es dann etwas spaeter: Die Leute waren alle an den Strand gegangen und teilweise waren sie sogar im Wasser. Ja ja, Australier... Dean fand letztens ja auch, dass 18 Grad durchaus eine akzeptable Wassertemperatur zum Schwimmen sei...
Wir sind dann die Runde am Wasser durch den National Park entlang zum Tania Park und von dort durch die Siedlungen zurueck gegangen. Beim Blick auf den Hafen waren wir baff - was sich dort an Booten tummelte. Insgesamt schien jeder draussen zu sein. Am Strand, auf dem Wasser, joggend oder spazierengehend, im Cafe, zuhause auf der Terrasse, ueberall, Hauptsache draussen.
Da es ja quasi sommerlich war, haben wir dann auch das erste Mal diesen Fruehling gegrillt. Hmmm, lecker!
Samstag = Strandtag










Sydney vom
Sydney Harbour National Park aus
...unterwegs...








Ein Waterdragon










Nein, keine Schlage, aber eine Echse:
Ein (Eastern) Bluetongue
Wie die australische Biersorte   ;o)
War ja schoen warm, also waren
auch viele Reptilien zu sehen.










Eine Regatta auf der anderen
Hafenseite an der
Watsons Bay












Hoehlenmalereien am Wegesrand   ;o)
Am Sonntag haben wir einen auf "Touries" gegeben: Frueh haben wir uns ein Tagesticket fuer den oeffentlichen Nahverkehr gekauft und sind ab in die Stadt. Als erstes ging es zum Opernhaus. Dort war der Zieleinlauf fuer alle Wettbewerbe des Sydney Running Festivals. Wir kamen an, als schon die ersten Marathonlaeufer eintrudelten. Es gab zwei Maenner, die auf Faehnchen angaben, dass wenn man direkt hinter mit ihnen laeuft, den Marathon auf alle Faelle in dreieinviertel Stunde laufen wuerde. Man waere sogar etwas schneller gewesen. Noch vor Ablauf dieser Frist schwaetzten die Beiden schon froehlich beim Interview. Beneidenswert: Die beiden schienen weder verschwitzt noch auch nur annaehernd aus der Puste zu sein... Grund genug fuer uns, wieder darueber nachzudenken, ob wir naechstes Jahr nicht doch endlich den Halbmarathon mitlaufen.
...ist nicht mehr weit!!
Ziel
Nach einem Kaeffchen am Wasser ging es mit der Faehre nach Darling Harbour. Wir mussten feststellen, dass das neueroeffnete Hard Rock Cafe mit seinem Schriftzug und zwei grossen Fahnen links und rechts davon am Harbourside Shoppingcentre doch was dick auftraegt. Und das Jordon's, DAS Meeresfruechterestaurant in Sydney, wo Lutz letztes Jahr seinen Geburtstag gefeiert hat, ist geschlossen! Nach zwanzig Jahren war dort Ende.
Die Ruhe vor dem Andrang
Eine der vielen brasilianischen Gruppen
Rugby in Darling Harbour
Aber eigentlich wollten wir in den Tumbalong Park zum Brazilian Festival. Gegen Mittag war dort schon ein wenig los. Waehrend wir auf unserer Picknickdecke der Musik auf der Buehne lauschten, wurde es aber doch voll. Ja, es war wirklich nett, die Musik war gut, Essen gab es fuer uns von unserem Lieblingsbrasilianer Braza, es haette aber noch zig andere Moeglichkeiten gegeben, Caipirinha gab es auch. Wir haben uns den verkniffen. Verwunderlich war bloss, dass Running Festival-Teilnehmer dem Gesoeff froenten. Das muss doch geknallt haben ohne Ende.
Am fruehen Nachmittag haben wir uns auf den Weg zum Faehranleger am Maritime Museum gemacht. Ein Restaurant auf dem Weg dorthin hatte ueber DHL drei riesige Leinwaende aufgebaut, auf denen man von der Restaurantterrasse oder als Passant zwischen Restaurant und Leinwaende die aktuellen Spiele der Rugby WM verfolgen konnte. Wir hatten keine Zeit. Wir wollten ja noch nach Manly und mit zwei Faehren ist man von Darling Harbour aus ueber eine Stunde unterwegs.

"Dann zeigt mal, was Ihr drauf habt!"
In Manly war es genauso voll wie ueberall. Das Wetter lockte wieder alle vor die Tuer. Wir sind dann zum Manly Oval gegangen. Dort, wo normalerweise Rugby oder Cricket gespielt wird, trafen sich nun Dudelsackbands. Das war interessant anzusehen, wie man aufmarschierte, sich vorstellte, aufstellte und sein Stueck spielte und dann abmarschierte. Die ganze Veranstaltung war sehr familiaer, gemuetlich und nett. Abschliessend gab es noch ein grosses gemeinsames Gedudel - zuerst mit der schottischen "Nationalhymne" Scotland the Brave und dann mit der australischen Nationalhymne Advance Australia Fair.
Nachdem wir am Strand noch die Wassertemperatur mit dem Fuss gemessen haben - kaaaaalt - sind wir ueber The Corso zurueck zum Faehranleger. Direkt gegenueber gibt es die 4 Pines Brewery. Dort haben wir uns weniger ueber Hefeweizen und Kolsch (!! ja ja, mit O!! hihi) auf der Bierkarte als darueber gewundert, dass es Leute gibt, die in einer Brauerei Wein trinken... Nach einem hervoragenden "Kneipenfutter" ging es mit Faehre und Zug wieder nach Hause.

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