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Mittwoch, 27. April 2011

Top Gear Australia, Natur pur und Oz-tern

Der North Head mit Q Station und Manly Fähre
Insgesamt hatten wir schönes Wetter und dadurch, dass in Newsouthwales Schulferien waren, war der Park gegenüber ganztägig mit Kindern gefüllt. Und mein Weihnachtsstern auf dem Balkon bekommt tatsächlich langsam aber sicher wieder rote Blätter! Demnach scheint es ja dunkel und kalt genug zu sein. Andererseits ist es schon Wahnsinn, was tief im australischen Herbst noch so blüht.
Montagsvormittag sind unsere beiden Amis Danny und Kalie dann weitergereist. So konnte ich dann direkt auch anfangen, alle Bettwäsche und Handtücher durchzuwaschen, da für Samstagabend sich ja schon der nächste Besuch angekündigt hatte. Ohne Trockner und mit Regenwetter ist das ja alles so eine Sache.
Dienstagabend mussten wir mal wieder auf Top Gear verzichten. Zumindestens was das australische Fernsehen betrifft. Aber Lutz hatte ja noch eine Folge „in Konserve“ und so gab es dann doch einen Top Gear-Abend mit Finger Food.
Da wir Donnerstag ja dann für die Aufnahmen von Top Gear Australia Freikarten hatten, mussten wir unser wöchentliches Einkaufsvergnügen auf Mittwoch vorverlegen.
Donnerstag gegen späten Nachmittag sind wir dann nach Alexandria gefahren. Das ist ein Stadtteil von Sydney in der Nähe vom Flughafen. Da es einige Aussies gab, die im Vorfeld an der australischen Version von Top Gear kein gutes Haar liessen, waren wir aber reichlich überrascht, wie viele Leute bereits vor dem Hallentor warteten, als wir gut eine halbe Stunde vor Einlass noch auf Parkplatzsuche waren. Es war dann, als wir alle endlich in die Halle durften, schon ein wenig wie zu Weihnachten, wenn die Kindchen zur Bescherung gerufen werden: Alles gucken sich die Halle/das Studio mit grooossen Augen und offenen Mündern an. Anschliessend war drei Stunden stehen angesagt. Das hat der Sache aber keinen Abbruch getan. Wir sind voll auf unsere Kosten gekommen. In Drehpausen waren die drei Moderatoren sehr publikumsnah. Klar, Aussies sind ja Weltmeister im Small Talk. Wenn sie nicht schwätzen können, sind sie unglücklich. Eine Eigenart, die wir ja auch immer wieder bei den Lories beobachten. Dadurch, dass die Aufnahmen sehr kurzweilig waren, schmerzten uns zwar hinterher doch die Rücken vom Stehen, die drei Stunden sind aber dennoch schnell vergangen.
Am Freitag war weltweit dann ja Karfreitag und wir haben das schöne Wetter genutzt durch einen Teil des Sydney Harbour National Park zu spazieren. Dazu haben wir in der Nähe von „unserem“ Strand in Clontarf geparkt und sind die Küste entlang Richtung Manly gewandert. Es schien fast jeder die selbe Idee gehabt zu haben. War das voll! Unterwegs haben wir noch was lustiges beobachtet: Ein Typ fragte einen Mann, ob dieser von ihm mit dessen Kamera ein Bild machen könne – er hätte seine SD card dabei! Das ist doch DER Backpacker-Tip! Da spart man an einer guten Kamera UND daran, dass Ding mit sich rumschleppen zu müssen!
Da wir ja in Australien waren und dort Wanderwege immer sehr gut ausgebaut sind, war ich mit Flipflops unterwegs. Das ging auch sehr lange gut. Nur kurz vor Manly hab ich in der Manly Cove die Abkürzung durchs wadentiefe Wasser genommen und bin am anderen Ufer auf einem Stein ausgerutscht. Sehr zur Genugtuung eines Vaters, der seine Probleme gehabt hatte, seine Mädels zu bändigen, die auch lieber abkürzen wollten…
Je näher wir nach Manly kamen, desto mehr Leute waren unterwegs.
In Manly angekommen, haben wir an der Manly Wharf, wo die Fähre aus der Stadt anlegt, das Bavarian Bier Café angesteuert. Dort gab es eine zünftige Stärkung, zu zünftigen Preisen wie in der „Hauptstelle“, dem Löwenbräu in The Rocks. Geschmeckt hat es trotzdem.
Da es nur noch gut anderthalb Stunden bis zum Dunkelwerden war, haben wir nicht wieder die „
scenic route“, sondern den Rückweg durch die Wohnsiedlungen gewählt.
Balmoral und Mosman mit
Sydney und Harbour Bridge am
Horizont


 










Reef Beach mit Manly im Hintergrund











in Manly
Erfrischung!










Als wir dann auf dem Heimweg mit dem Auto den Berg vor der Spit Bridge runterkamen, wunderten wir uns, warum in die entgegengesetzte Richtung kein Auto fuhr. Durch die Bäume sah ich einen Stau und meinte, dass die Brücke wohl hoch war, damit Schiffe darunter her fahren konnten. Das konnte aber nicht sein, weil alle Autos vor uns keine Anstalten machten, anzuhalten. Lutz meinte schon „Auf welchen Parkplatz hast Du denn geguckt?“, als wir auch schon sahen, was los war: Auf der entgegen gesetzten Spur führte die Polizei eine RBT (random breath control – allgemeine Alkoholkontrolle) durch. Die hielten wirklich jeden an. Wir fuhren bestimmt noch zwei, drei Kilometer an dem Stau entlang. Und in Australien ist das ja nicht wie in Deutschland, dass man Umwege fahren kann. Wenn man einmal in einer Spur (kann auch eine mehrspurige Strasse sein) ist, ist man dort auch unter Umständen für die nächsten x Kilometer, da es keine Wendemöglichkeiten gibt. Beliebter Kommentar von Lutz dazu: Hier muss man auf der richtigen Seite geboren sein.
Für Samstagmorgen hatten wir den Fischmarktbesuch geskipt, da wir ja abends Besuch von meiner Cousine erwarteten und mit ihr dann Dienstag dahin wollten. Dafür gab es dann Samstag Frühstück bei Pats, dem netten Café in Waverton.
Da es das Osterwochenende war, gab es in diversen Geschäften „Ostersonderverkauf“. Gut für uns, weil wir noch das eine oder andere für die Komplettierung unseres camper trailers suchten. So wurden wir bei dem einen oder anderen Camping und Outdoor Outfitter fündig.
In dem selben Gebäude, wo der grösste Outfitter-Laden war, sind unheimlich viele Möbel- und Einrichtungshäuser untergebracht – so auch eine Niederlassung der Firma, wo wir unsere Möbel gekauft haben. Da an dem einen oder anderen unserer Stühle – interesssanterweise nur bei denen, die bei Besuch benutzt werden - die Stopper abbrechen, wollten wir dort neue besorgen. Da es die so nicht gab, fingen zwei Angestellte an, bei den Ausstellungsstühlen die Stopper aus den Beinen zu puhlen. Da alle Stopper kaputt dort rauskamen, sind wir unverrichteter Dinge dann weitergezogen. Wie gut, dass „unser“ Laden da wenigstens was liefern konnte!
Zuhause haben wir dann noch was an dem Hänger und seiner Vollendung gebastelt, bevor es abends zum Flughafen ging, Annika abholen. Um zum internationalen Flughafen zu kommen, muss man einmal um den lokalen rumfahren. Wenn man den Schildern folgt, faehrt man locker noch mal zwanzig Minuten. Fährt man aber am Inlandsflughafen vorbei und ignoriert die Schilder, sind es nur fünf Minuten…
Der A380 aus Auckland war reichlich voll. Klar, da passen ja auch ordentlich Leute rein. Nachdem sich die Empfangshalle langsam zu leeren begann, kam auch Annika.
Als wir dann wieder zuhause waren, hörten wir Feuerwerk in Darling Harbour. Mist! Da hatte ich vergessen zu gucken, ob da was los ist. Immerhin war ja langes Osterwochenende.
Am Sonntag ging es nach einem ordentlichen Frühstück in die Blauen Berge. Sydney konnten wir Annika ja noch die ganze Woche zeigen und jetzt war halt auch Zeit dafür. Ok, die brauchten wir auch! Sobald man in die Berge reinfährt, gibt es eine Baustelle nach der nächsten und es war das lange Oster- und ANZAC Day-Wochenende. War das voll!! Es ging nur einspurig mit Stop & Go voran.
Die Cousinen auf dem Flat Rock
Echo Point, Katoomba
er ist ja immer da
In Wentworth Falls sind wir erstmal zum Flat Rock abgebogen. Normalerweise ist da nichts los, weil der Felsen etwas abgelegen ist und ihn kaum einer kennt. Aber Ostersonntag parkten dort einige Picknicker. Das sollte ein Vorgeschmack auf das Folgende sein. Um zu den Wentworth Falls selbst zu kommen, sind wir zu dem Parkplatz dort in der Nähe gefahren. Wie immer. Wir hatten uns bloss schon über die vielen Autos am Strassenrand gewundert, als wir noch auf der Zufahrtsstrasse waren. Es waren aber keine Leute, die ihre Verwandtschaft oder Freunde besuchten, sondern fast ausschliesslich Leute, die zu den Wasserfällen wollten. Der Parkplatz war einfach zum Bersten voll. Lutz hat uns Mädels dann kurzerhand rausgelassen, so dass ich Annika die Wasserfälle zeigen konnte, während er einen Parkplatz suchte. Glücklicherweise hat er da auch schnell Erfolg gehabt. Wir haben schon gedacht, dass es bei den Three Sisters in Katoomba wohl noch schlimmer sein dürfte. Zum Mittagessen ging es nach Leura. Das ist ja immer sehr nett. Aber diesmal war es auch sehr voll. Trotzdem gab es noch ein nettes Plätzchen in einem Innenhof von einem Café, wo es für uns dann auch lecker Essen gab. Auf dem Weg zurück zum Auto haben wir noch Dieter und Chris getroffen, die schon wieder auf dem Heimweg von ihrem kurzen Osterwochenende in den Bergen waren. In Katoomba war es wie erwartet voll. Lutz hat auch schnell wieder einen Parkplatz gefunden und irgendwie haben wir es sogar geschafft, mit Annika auf die erste Schwester zu kommen. Da am Ostermontag ja auch noch ANZAC Day war, wo Australien und Neuseeland ihren im Dienste ihres Landes Gefallenen gedenken, konnten wir in Katoomba schon den ersten Veteranen sehen. Weiter ging es zum Pulpit Rock. Dort ist immer mal noch jemand, aber eigentlich verläuft sich dorthin auch fast keiner. Ausser halt Ostern… Eine asiatische Truppe hatte sich sogar Becher, Espressokocher, Wasserkocher und Kekse mitgebracht und mitten auf diesem schlanken Felsen in der Dämmerung ein Tee-und Kaffeepäuschen gemacht. Wer weiss, wie weit die noch mussten… Für uns ging es dann wieder Richtung Sydney. Drei Stunden haben wir gebraucht!!! Das ist die doppelte Zeit wie normalerweise. Da es schon gegen neun war, als wir wieder zurück waren, haben wir uns Pizza bei Dominos besorgt. Nicht gerade der Klassiker unter den Osteressen. Na ja… Nach dem Essen hat uns Annika noch ein paar Sachen und Bilder von Neuseeland gezeigt, da sie ja seit ein paar Monaten dort lebt. Die Liste, was wir uns dort mal anschauen müssen wird immer länger…

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