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Montag, 3. Januar 2011

Frohes neues Jahr!

Lutz´s Lori-Schau
In Australien gibt es ja tollerweise die Regelung, dass wenn ein Feiertag auf einen Wochenendtag fällt, der darauf folgende Wochentag auch frei ist. So hatten wir, weil Weihnachten auf das Wochenende fiel, Montag und Dienstag auch noch frei. Und so werden wir auch noch den dritten Januar frei haben, weil Neujahr ja auf einen Samstag fallen wird.

Die beiden extrafreien Tage haben wir hauptsächlich in Einkaufszentren verbracht. Montag nur zum Vergnügen und Dienstag, weil der Beamer unsere Frage beantwortete, was wir uns zu Weihnachten schenken könnten. Er gab nämlich seinen Geist auf. Also ging die Sucherei los: Welche Fernseher-Angebote gibt es und welche für Beamer und was von beidem wollen wir überhaupt? Der Thai in Waverton hielt uns bei unserer Entscheidungsfindung mit seinem super Essen bei Laune.
Ein Laden in West Ryde, der sich auf Heimkinos spezialisiert hatte, hatte die beiden Tage leider zu. Lutz hatte ja zwischen den Tagen frei. Ich musste Mittwoch und Donnerstag arbeiten. Aber vier Stunden pro Tag bekommt man schon gut rum. So hat Lutz mich dann um zwei von der Arbeit abgeholt und wir sind nach West Ryde gefahren, was ja nah ist, da ich in North Ryde arbeite. Lutz hatte sich im Internet zum Thema Beamer schon bestens informiert. Irgendwie hatte sich halt herausgestellt, dass ein paar Punkte mehr für einen neuen Beamer als für einen Fernseher sprachen. Und so kamen wir später mit einem neuen Beamer nach Hause.
Lutz war morgens in Lane Cove mit den Flugzeugen und dem Hubi fliegen gewesen und erzählte, dass unterhalb von dem College auf dessen Wiese er fliegen war, eine Bucht mit Pool war. Eigentlich wollten wir sowieso noch laufen gehen. Uneigentlich hatte ich etwas wenig getrunken und somit leichte Kopfschmerzen. Als "Migräne-Spezialist" wollte ich es nicht drauf ankommen lassen, dass durch die Bewegung die Kopfschmerzen stärker wurden (aber es war glücklicherweise keine Migräne). Also haben wir einen zweieinhalb Stunden Spaziergang nach Lane Cove und zurück gemacht, um festzustellen, dass es zwar den Pool gibt, der aber mal generalüberholt werden müsste.
Ausserdem hat Lutz in den beiden Tagen, wo ich noch arbeiten musste, seine Freundschaft zu den Lories vertieft. Es ist soweit: Als er Donnerstagmorgen in der Küche war, ist ein Lori in unsere Wohnung geflogen, hat sich auf die Lehne eine Stuhls am Esstisch gesetzt und Lutz mitgeteilt, dass doch jetzt Zeit für seinen Apfel sei. Klar, "Menschlich" sprechen die kleinen Biester ja nun nicht, aber sie können sich schon durchaus und auch nachhaltig bemerkbar machen. Ach ja, Lutz isst sein Müsli ja gerne auf dem Balkon. Einen Morgen ist ein Lori ihm fast in die Müslischale gestiegen. Wenn Lutz das isst, ist das vielleicht auch für einen Lori toll?!
Donnerstag hatten wir unseren langen Donnerstag vorverlegt - ich bin von der Arbeit dort hingegangen und hab Lutz dort getroffen. Da ich hier als "Visa-Anhängsel" privat krankenversichert bin und mit meiner Versicherung pro Jahr zwei Brillengestelle "umsonst" bekomme, sind wir nach einem verspäteten Mittagessen zum Optiker. Nach so einer langen Zeit mit Kontaktlinsen kann ich ja jetzt mal was spielen mit Brillen und Linsen. Mit Augentest und allem drum und dran dauerte es aber zu lange, so dass Lutz dann alleine dem Einkaufsvergnügen im Wollies frönen musste. Immerhin mussten wir ja um sechs zuhause sein. Dann sollten unsere ersten CouchSurfer Mel und Mark, ein weltreisendes Pärchen aus England, ankommen.
So war es dann auch und zum ersten Beschnüffeln sind wir mit ein paar Snacks erstmal nach gegenüber in den Park gegangen. Ein Kookaburra sass dabei sehr herrschaftlich auf einem Geländer und betrachtete "sein Reich".
Abends gab es ein dann noch "Beschnüffel-Dinner" mit unseren neuen Bekannten.
Freitag sind die beiden nach einem gemeinsamen Frühstück erstmal losgezogen, Freunde treffen und Lutz und ich sind nach Clontarf an den Strand gefahren. Der Tip, dorthin zu fahren, kam von einer Kollegin von mir. Es war wirklich herrlich, zum Strand zu fahren und so gut wie sofort einen Parkplatz zu bekommen. Das kannten wir garnicht mehr, da man in Balmoral, Manly, Bondi und sonstwo erstmal noch eine Viertelstunde oder länger auf Parkplatzsuche um die Blocks kurvt. Der Strand an einem kleinen Reserve mit Wiese und Picknickplätzen war auch toll. Ok, das Wasser hätte für uns einiges wärmer sein können. Aber ansonsten werden wir mal schauen, wie es dort ist, wenn man unter der Woche nach der Arbeit dort ankommt. Der Strand scheint eine echte Alternative zu allen anderen Stränden zu sein. Nach einem Mittagessen beim Vietnamesen in Crows Nest sind wir wieder nach Hause, wo Mel und Mark sich gerade darauf vorbereiteten, zum ehemaligen BP-Park zu gehen, um dort zum Jahreswechsel zu sein und um vorallem von dort das Feuerwerk zu sehen. Lutz und ich haben uns viel Ruhe angetan. Nach einem Nickerchen haben wir uns erstmal noch Pfannkuchen gemacht, Dinner for One, was auch hier läuft, verpasst, bevor es mit der Bahn zum Milsons Point ging. Mein Güte - es waren so viele Leute unterwegs! Und wahrscheinlich ist Silvester der Tag, wo in der Hazelbank Road der meiste Verkehr herrscht. Es fahren so viele Leute durch die Strasse auf der Suche nach einem Parkplatz, um dann für's Feuerwerk runter ans Wasser zu laufen.
Vom Milsons Point aus haben Lutz und ich uns um neun Uhr das Familienfeuerwerk angeschaut. Eigentlich wollten wir am Luna Park entlang zum McMahons Point laufen. Bloss hatte der Luna Park den Weg dorthin gesperrt, damit die zahlenden Gäste auch ein Plätzchen hatten, von wo aus sie das Feuerwerk sehen konnten. Im Luna Park selber ist die Aussicht auf den Hafen sehr minimal. Für uns hiess es daher, den ganzen Berg vom Milsons Point wieder hoch zu laufen. So kamen wir aber durch die Lavender Bay und auch am Commodore Hotel vorbei. Da es ja reichlich warm war und man an vielen Plätzen, von wo aus man Feuerwerk gucken konnte, keine Flaschen und schon garkeinen Alkohol mitbringen durfte, sind wir erstmal dort eingekehrt, bevor wir durch die Absperrung an der Blues Point Road zum McMahons Point gegangen sind.
McMahons Point war wirklich überfüllt und der Sydney-Silvester-App, den Lutz auf sein iPhone geladen hatte, teilte uns schon länger mit, welche Orte in der Stadt dicht, sprich von Menschen überfüllt waren. Ausserdem war McMahons Point "dicht". Wir sind trotzdem reingekommen. Und da wir uns ja ein wenig auskennen, sind wir dann noch weiter ins Blues Point Reserve gegangen, damit wir auch noch was Richtung Westen vom Feuerwerk mitbekamen. Dann hiess es warten. Zwei Stunden lang. Im Dunkeln schwammen die vielen beleuchteten und geschmückten Boote und Schiffe herum. Ansonsten gab es nur immer wieder etwas Abwechslung, wenn ein kleines Boot versuchte, näher an die Harbour Bridge zu kommen. Es war wirklich ein Schauspiel, wie dann in den meisten Fällen die Wasserpolizei das mitbekam, angesaust kam und das Boot wieder "weiterweg" schickte. Auch wenn ich vorher immer gesagt hab "Hier gibt es den Sommer über so viele Feuerwerke - das Silvesterfeuerwerk ist einfach nur 'noch eins'." - neee, das Familienfeuerwerk, auch gerne "das kleine" genannt, war schon toll. Aber das grosse Feuerwerk in Sydney ist wirklich, wirklich, wirklich grandios, einzigartig, super! Synchron wird das Feuerwerk von den sieben Pontons, die entlang des Hafens abgeschossen, man sollte wirklich darauf achten, eine gute Sicht auf die Harbour Bridge zu haben, von manchen Hochhäusern von Sydney werden auch noch Raketen abgeschossen. Das ist wirklich ganz, ganz toll!
Und wie eigentlich immer in Australien: Mit dem das Feuerwerk vorbei war, räumten auch wirklich sofort alle zusammen und alles ging nach Hause. Nur bei tausenden Leuten dauert das was. Lutz und ich dachten, mit unserer Ortskenntnis könnten wir die Sache für uns abkürzen. Aber überall waren die Wege versperrt und wir mussten mit allen anderen zusammen die ganze Blues Point Road hoch. Das sah von weitem schon beeindruckend aus, wie die Leute dicht an dicht die Strasse hochgingen. Wir irgendwann mittendrin. Wir haben in Waverton noch nie einen Stau erlebt. In der Neujahrsnacht war es dann soweit. Wie schön, dass wir vieles fussläufig erreichen können!
Da Lutz und ich ja noch nicht auf das neue Jahr angestossen hatten, da es ja überall dieses Alkoholverbot gab, haben wir uns, als wir um eins zurück waren erstmal gemütlich mit Sekt und Melönchen auf den Balkon gesetzt. Etwa vierzig Minuten später waren Mel und Mark dann auch zurück. Über Umwege - unser Nachbarhaus sieht von aussen unserem ja schon sehr ähnlich und so sind die beiden dort rein und haben sich erstmal gewundert, dass bei der Unit 8 in dem Haus der Schlüssel nicht ins Schloss wollte. Irgendwie sind sie doch dahinter gekommen, dass sie falsch waren und landeten dann doch bei uns.
Lutz und ich müssen mal in das Haus nebenan zur „Teppichbesichtigung“, da die beiden hauptsächlich am Teppich im Treppenhaus festgemacht hatten, dass sie falsch sind.
Samstag haben wir den beiden Palm Beach gezeigt und zum Mittagessen ging es ins Newport Arms, bevor wir wieder nach Clontarf an den Strand gefahren sind. Nur im Gegensatz zum Vortag hatte nun wohl JEDER die Idee, an den Strand zu fahren. Viele hatten Tische, Stühle, Grills und alles mögliche andere dabei. Lutz hat uns kurzerhand am Wasser rausgelassen und alleine weiter nach einem Parkplatz gesucht, den er glücklicherweise auch relativ schnell gefunden hat. Zum Abendessen wollten wir eigentlich noch eben im Wollies in Crows Nest was kaufen. Bloss hatte der eine halbe Stunde zuvor zu gemacht. Während wir überlegten, wo noch ein Coles oder IGA sind, durften wir noch das Schauspiel beobachten, wie etliche andere Leute auch versuchten, in den Woolies zu gehen. Nachdem wir aber feststellen mussten, dass der Coles in St. Leonards auch schon zu war, haben wir uns Pizza besorgt und sind nach Hause.
Palm Beach - Pittwater Seite 
Irgendwie waren Mel und Mark ja schon ein paar Tage in Sydney, als sie bei uns ankamen. Aber irgendwie schienen sie noch nicht so viel gemacht zu haben. Wie auch immer - die Gelegenheit war gut, dass Lutz und ich zum Fischmarkt kamen und so haben wir die beiden mitgenommen. Stephan und Stefan, da keine Fischesser, waren ja nur mässig begeistert gewesen. Aber unsere beiden Engländer waren das genaue Gegenteil und hin und weg, welch tolle Sachen Sydney "hinter den Touri-Sachen" noch so zu bieten hat. Na ja, die asiatischen Touries kennen den Fischmarkt sehr wohl... Anschliessend haben wir den beiden den Weg nach Sydney rein gezeigt, haben im Broadway Shoppingcentre noch schnell ein paar Sachen gekauft und sind ab in den Brennan Park auf die grüne Wiese. Zum Glück hatte "Familie Hans" (die Kookaburras) nur gemässigt Zoff - das wäre auf die Dauer ja nicht auszuhalten gewesen! Abends mussten wir wegen Wetter die Pfanne statt den Grill bemühen, was geschmacklich aber nicht weiter schlimm war.
Und wo wir ja den neuen Beamer hatten, haben wir unser Wii-chen mal entstaubt. Irgendwann kamen auch Mel und Mark wieder und bis Mitternacht haben wir alle zusammen noch gespielt.

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