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Dienstag, 13. Juli 2010

Eine ganz normale Woche in Oz

Die letzte Woche war eigentlich eine sehr ruhige Woche. Montag waren wir ja noch in Canberra. Und Dienstag kam dann auch schon direkt DAS Highlight der Woche: Lutz hat quasi „die Beförderung“ bekommen, so dass wir – als wenn es nicht schon jeder vorher geahnt hätte – jetzt ganz sicher noch ein Jahr länger hier unten bleiben werden. Dann macht mal eure Urlaubsplanung klar!!


Dann war die deutsche Fussballnationalmannschaft ja noch bis Mittwoch im Rennen der Weltmeisterschaft. Und so sind wir, oder halt hauptsächlich Lutz, noch mit Deutschland-Flagge am Auto rumgefahren. Das brachte ihm dann an einer Ampel ein „Daumen hoch“ von einem Polizisten ein. Tja, da wusste noch keiner, dass dieser Krakerich Paul aus Oberhausen mal wieder richtig orakelt hatte und Deutschland rausfliegen würde.
Wie auch immer, die Aussies und wir waren uns einig: Die Deutschen haben insgesamt eine ganz gute Leistung vollbracht. Die Australier hätten den Deutschen auch den Titel gegönnt, aber nachdem dann alles anders als in den Vorstellungen der einzelnen kam, konnte es nur noch einen geben: Spanien. Die sollten unserer aller Meinung – sogar die des Getränkehändlers in Waverton – Weltmeister werden.
Über die Niederländer hat man Samstag im Radio noch seine Witzchen gerissen. Was wäre das schon für ein Land, für das (oder deren Bewohner) es drei Bezeichnungen gäb: The Netherlanders, The Dutch und Holland. Na ja…
Nachdem es genug Stimmen gab, die meinten, das Spiel Deutschland : Spanien sei so grottenschlecht gewesen, haben wir es uns erspart, es uns gewohnheitsgemäss „aus der Konserve“ anzuschauen. Das Finale fand auch ohne uns statt. Es reicht ja, wenn man das Ergebnis dann kennt.

Mittwoch gab es das dritte Spiel des „State of Origin“. Eigentlich wussten wir es ja, dass Queensland das Rennen machen würde. Aber es war ein guter Anlass, draussen essenzugehen. So waren wir nach einer halben Ewigkeit mal wieder bei der „Sushi Town“, einem japanischen Imbiss, der ausser Sushi auch noch viele andere leckere Sachen aus Japan anbietet.
Danach ging es ins Crows Nest Hotel, Rugby gucken. Dadurch, dass sich die Mannschaft von Newsouthwales eine ganze Weile und über die erste Halbzeit hinaus Mühe gab, war die Stimmung in der Kneipe sehr gut bis emotional. Und da Queensland die ersten beiden Spiele gewonnen hatte, konnte man erstmal nicht so richtig festmachen, wer sich für welche Mannschaft begeistert. Es wurde dann erstmal jede gute Leistung beklatscht. Als die Neusüdwalliser sich alle Mühe gab, in Führung zu gehen, kristallisierte sich aber langsam heraus, dass es NSW-Fans gab, die bis dahin „under cover“ guckten. Aber es half wieder nichts… Newsouthwales erlangte die Führung und ruhte sich auf diesem kleinen Erfolg dermassen aus, dass sie letztendlich auch das dritte Spiel verdient verloren haben.

Fast die ganze Woche war es so kalt, dass wir froh waren, durch die Reise nach Canberra was abgehärtet zu sein. Aber die Lories hatten Kohldampf… Unglaublich! Manche vergassen jede Vorsicht und flogen direkt auf den Balkon, ohne den üblichen Zwischenstopp auf der Balkonbrüstung.
Lutz hat ja den Vorteil, unter der Woche arbeiten zu dürfen und muss sich dann auch nicht zuhause das Gekrächze der Lories anhören, geschweige denn ihren „Dackelblick“ ertragen. Aber wenn man kurz davor ist, den dritten Apfel kleinzuschneiden, überlegt man schon, wo das noch enden soll. Also hab ich doch mal dieses von Nachbar Ian gepriesene Lori-Futter „Harmony“ gekauft. Der Hunger trieb es rein. Aber eigentlich konnte man ihnen die Enttäuschung ansehen – sie waren doch wegen Äpfeln hier. „Harmony“ gibt es doch auch nebenan… Tja, auch ein Lori-Leben kann schon hart sein.
Aber auf die Art und Weise konnte ich für die letzte Woche auch ein paar Bilder machen, auch wenn es sich dabei so gut wie ausschliesslich um Vogelbilder handelt.

Der Rest der Woche plätscherte so vor sich hin. Natürlich gab es auch wieder unsere Teilnahme am „Langen Donnerstag“ im Macquarie Shopping Centre. Und Freitag sind wir „hinter´m Ofen“ geblieben.

Samstagvormittag ging es natürlich zum Fischmarkt. Und während Lutz und ich unser Essen zusammensammelten, sprach uns jemand auf Deutsch an: „Hallo! Wie geht´s?“. Ein wenig irritiert blickten wir in Dean und Leanne´s lachende Gesichter. Also haben die beiden sich auch noch was zu essen besorgt, um dann mit uns zusammen etwas vom neuesten Fang zu essen.
Die beiden sind anschliessend in ihrem Programm weitergezogen und wir beiden freuten uns schon auf die nächste Sache: Beim Metzger in der Nähe vom Fischmarkt Weisswürste kaufen. Wir haben uns so sehr gefreut, dass wir sogar darüber wegsehen konnten, dass die Würstchen aus Schweinefleisch statt aus Kalbfleisch gemacht worden waren. Dafür sollten die Würste wenigstens „original“ gekocht werden!!
Dann mussten wir noch schnell das eine oder andere besorgen und Haareschneiden war auch wieder dran.
Abends war dann Entspannung auf der Couch angesagt. Aber vorher gab es noch selbstgemachte Gulaschsuppe. Seit der Canberra-Tour wissen wir ja nicht nur, dass zwischen Sydney und Canberra „Pferdeland“ ist und dort wohl die Ugg Boots (Schaffellstiefel) „wachsen“. So viele Schafe hab ich schon seit Irland nicht mehr gesehen! Dort scheinen auch die Rinder zu leben, von denen es dieses sagenhaft gute und trotzdem günstige Fleisch gibt, was wir am Samstag für die Suppe brauchten. Herrlich!

Sonntag war ein ganz ruhiger Tag. Auch wenn wir morgens nach einer halben Ewigkeit mal wieder laufen waren. Wie schnell eine relativ gute Hobbyläuferkondition wieder hin sein kann… Den Rest des Tages waren wir faul. Es war ja auch ungemein mild. Sogar so mild, dass die Grillen meinten, nach Monaten am Abend mal wieder ein Liedchen anstimmen zu müssen. So träge haben wir nur auf´s Abendessen gewartet. Dafür waren wir mit Dean und Leanne in Crows Nest beim Mexikaner verabredet. Die beiden wundern sich immer wieder, dass wir nach Crows Nest gehen. Das ist doch nur eine Viertelstunde Spaziergang. Aber bei Aussies wird lieber die kürzeste Strecke mit dem Auto zurückgelegt…
Das Restaurant hiess „Montezuma“. Wie gut, dass wir dessen Rache nicht zu spüren bekamen. Oder vielleicht doch?! Immerhin konnen Leanne und ich uns beim Rausgehen kaum noch bewegen, so vollgefuttert waren wir. Und die „Mexikanische Sangria“ schien es auch in sich zu haben. Man hatte Tequila untergemischt. Aber alles in allem hatten wir einen witzigen Abend mit einem guten Essen.

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