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Montag, 9. April 2012

Ostern im Hunter Valley

Losgefahren als Deutsche,
zurueckgekommen als Aussies
(...)

Lutz und ich hatten erstmal einen unspektakulaeren Wochenanfang. Dienstagabend waren meine Eltern auch wieder zurueck von ihrem Trip. Muss toll, aber viel zu kurz gewesen sein. Das merken wir ja auch immer wieder, dass Australien einfach ein riiiesiges Land ist, wo man nicht mal eben von A nach B faehrt. Autobahnen gibt es ja nur um die groesseren Staedte herum und sonst gibt es nur Highways, was bessere Landstrassen sind. Aber schneller als hundertzehn Stundenkilometer kommt man nirgends voran.

Mittwoch haben wir, nachdem der Woolies-Man endlich unseren riesigen Einkauf vorbeigebracht hatte, den camper van gegen einen Leihwagen ausgetauscht.
Und die Welt ist ja klein. Daher hatten meine Eltern abends noch eine Verabredung zum Essen mit einem Ehepaar, das sie mal in Deutschland kennengelernt hatten und das in Sydney wohnt.

Ihr kommt auch noch mit!
Donnerstagmorgen ging es dann nach dem Fruehstueck mit allen fuer's lange Osterwochenende ins Hunter Valley. Wie gut, dass wir zwei Autos hatten!!! Da wir nicht wussten, was man im Lower Hunter, dort wo wir ein Cottage fuer die Zeit gemietet hatten, so alles bekommen kann, hatten wir ja vorsorglich schonmal alles besorgt, was wir vielleicht so verputzen wuerden. Das musste mit. Ausserdem das Gepaeck von vieren, Wasservorraete, da es nur Regenwasser aus dem Fass geben wuerde, was durchaus Gang und Gaebe in Oz sein kann, unseren Campingkuehlschrank. Ja, und der kleine Leihwagen meiner Eltern hatte wahrscheinlich aehnlich viel Platz wie der Tiggie, der sowieso nicht wirklich viel Stauraum hat...
Gegen spaeten Mittag ging es in der Einoede von Laguna aus auf eine ueber fuenfzehn Kilometern lange immer einsamer werdenden Schotterpiste. Nach dem Tor zum Cottage gab es eine Holzbruecke ueber einen Bach und als wir endlich oben bei der Huette waren, konnten wir uns schonmal ein wenig einleben. Da waren wir: Mitten im Watagan State Forest. Mitten in vollkommender Ruhe. Abends, wenn Peter mit seiner Meute ankommen wuerde, wuerde die Huette sehr belebt werden.
Schoen, dass es angenehm mild war, so dass wir, als wir dann spaeter zu acht waren, draussen grillen und essen konnten. ...nur fragen wir uns noch immer, wo ploetzlich die vielen Obstfliegen hergekommen waren?!??...
Da geht es rein


















Schonmal Feuerchen vorbereiten















Aaabendessen!!
Abendliches gemuetliches
Beisammensein












Am naechsten Tag ging es erstmal darum, die naehere Umgebung zu erkunden. Wo doch so viele Nationalparks um einen herum waren. Nur war es hier so wie meistens: Um von A nach B zu kommen muss man durch Waelder und Taeler und einmal um den einen und einmal um den anderen Berg fahren. So ging es dann erstmal auch nur mittig in den Yengo National Park, wo es den einen oder anderen Aussichtspunkt mit Blick ueber den gruenen Wald und die Gegend gab. In der Naehe von einem gab es sowas aehnliches wie einen "Waldlehrpfad" (das Finchley Aboriginal Reserve) - man konnte sich was ueber die oertlichen Aborigines erlesen und anschliessend deren Steineinritzungen bewundern. Nachdem wir davon alle gesehen hatten, gab es auf dem Parkplatz des Campingplatzes dort Mittagessen. Wie praktisch, dass wir den Kuehlschrank und unsere Picknickkiste mit Kocher, Wasserkessel, Plunger, Kaffee und anderem dabei hatten. Nur an Stuehle hatte keiner gedacht, weil es normalerweise ueberall Picknicktische mit Baenken gibt. In Yengo hatte man daran gespart...
Ein Goanna war auch sehr an unserem Mittagessen interessiert. Irgendwann hat er aber gemerkt, dass wir unser Mittagessen nicht mit ihm teilen wollten und er verschwand im Dickicht.
Da es in der Ecke des Nationalparks, wo wir waren, nur Aussichtspunkte gab, Ingrid ihre Kinder aber noch gerne was scheuchen wollte, bevor die abends nicht ausgelastet waren, fuhren wir nach Mogo, welches auch im Yengo National Park liegt. Dort gibt es einen Wanderweg, den wir entlang gingen, bis es dunkel wurde. Also waren wir vielleicht anderthalb Stunden etwa unterwegs, bis wir wieder zurueck am Parkplatz waren.
Abends sassen wir dann wie den Abend zuvor noch relativ lange am Lagerfeuer zusammen und genossen die Ruhe um uns herum.
Vom Finchley Trig Lookout -
Mount Yengo im Hintergrund











"Steinkuchen"

Aborigine-Kunst








Aborigine-Kunst










Lutz und Peter
Der Goanna moechte bei uns
gerne mitpicknicken






Schwarze Kakadus










Mein Vater hatte Samstag Geburtstag. Es war nicht geplant, aber wir wollten in den Watagans National Park und haben ihm so einen unvergessbaren Tag der Extraklasse geboten. Vom Cottage aus ging eine unbefestigte Strasse in den Nationalpark. Warum sollten wir also einmal ganz aussen herumfahren? Lutz, meine Eltern und ich im Tiggie und Peter mit family in deren Leihwagen, einem tiefergelegten Ford Falcon. Zuerst ging es ja noch gut und Peter staubte uns vorne wegfahrend gut ein.
Aber irgendwann wurde es spannend und abenteuerlich - grosse Pfuetzen und ausgefahrene Spuren. Fuer uns kein Problem. Aber Peter und der tiefergelegte Ford...
Alle hatten aber Spass daran immermal wieder auszusteigen, das Wegstueck, welches vor dem Ford lag, begutachten, beratschlagen, wie Peter am Besten fahren wuerde, zwischendurch kam der Abschleppgurt aus unserem recovery kit (Rettungsausruestung fuer im Gelaende feststeckende Autos - bestehend aus einem breiten Abschleppgurt, Klappschaufel und aehnlichem - ja ja, wir hatten alles dabei!) an den Ford. Aber da Peter schon reichlich Erfahrung mit seinem Prado im Gelaende gemacht hatte, brauchte Lutz ihn nicht durch unwegsame Strecken ziehen. Zwischendurch kamen Aussies mit zwei ordentlichen Gelaendewagen vorbei. Die muessen uns fuer komplett verrueckt gehalten haben, dass wir mit dem Ford unterwegs waren... Irgendwann hatten wir es aber geschafft. ...und kamen genau an der Strecke heraus, wo Lutz und ich im Februar den Platten gehabt hatten.
Na, dann konnten wir ja jetzt endlich uns die Sachen anschauen, die wir damals dann nicht mehr sehen konnten, weil wir nach Hause gefahren sind.
Bei der Boarding House Dam Picknick Area gab es einen kleinen Rundweg, den man, wenn man schnell ging, in fuenfzehn Minuten hinter sich hatte. Aber es gab so viele verschiedenste Farne und alles moegliche andere, so dass Ingrid, meine Eltern und ich eine halbe Ewigkeit dafuer brauchten. Zurueck bei den Autos an der Picknick Area gab es dann Mittagessen - endlich mit Tisch und Baenken.
Dann ging es nach Cessnock - trotz so vieler Vorraete fehlte es schon an dem einen oder anderen. Also, auf in den dortigen Supermarkt. Und einen guten Thai fuer's Abendessen gab es auch.
Lutz und ich hatten "natuerlich" auch unseren camp oven dabei und in ihrer schier grenzenlosen Bastellust kamen Lutz und Peter abends auf die Idee, Damper zu machen. Na ja, ein erster Versuch im Lagerfeuer halt.
Die "DIY Hunter-wood Schaukel"










Tiggie gooo!

Und nue??








Dat jeht schonn!












Je oller, je doller













Neben dem Picknickplatz

Stilleben








So, dat jibt 'n Damper!!










Fetsch!

Da Ostern war, begann der Tag mit der Ostereiersuche der Kinder. Und wie es sich gehoert, wenn man im Hunter Valley unterwegs ist, muss man mindestens einen Tag fuer Besuche der Weinkellereien einrechnen. Sonntag war unser Tag dafuer.
Wir hatten fuer die Tour Wineries in und um Pokolbin ausgesucht. Wie gut, dass Lutz und ich uns noch ein wenig von der Firmenweihnachtsfeier von vor zwei Jahren dort auskannten
Los ging es bei Tyrrell's, die morgens eine Fuehrung anbieten. Da wir den Weg dorthin etwas unterschaetzt hatten, kamen wir nicht so ganz puenktlich, aber noch immer frueh genug, um reichlich zu sehen und in Erfahrung zu bringen. Nach einer kurzen Weinprobe ging es dann weiter. Damit diesmal Lutz Wein trinken konnte, fuhr ab jetzt ich.
So klapperten wir dann verschiedene Weineries ab. Auch auf der Suche nach einem Ort fuer's Mittagessen, da wir diesmal nichts mitgenommen hatten. Wir hatten auf die Restaurants in "wine country" gesetzt. Wie alle anderen auch. Ok, es war ja auch beste Mittagessenszeit.
Bei Robyn Drayton gab es erst ab nachmittags was zu essen, man schickte uns aber nach nebenan, nach Mount Pleasant. Es war dort wirklich schoen. Aber einen Tisch fuer acht haette man erst in gut einer Stunde. Ehr spaeter. Der Kellner bei Lindeman hatte keine Lust mehr und entsprechend "freundlich" machte er uns darauf aufmerksam, dass man die naechste Zeit auch keinen Tisch fuer acht haette. Gut, also haben wir uns unseren Hunter Valley-Fuehrer zur Hand genommen und angefangen, die Wineries mit Restaurant anzurufen. Bei Drayton's Family Wines hatte man noch ein Plaetzchen fuer uns. Wie gut! Denn inzwischen wollten auch die Erwachsenen am liebsten losquaengeln, dass sie Hunger haetten. Hmmmm, tat das gut! Zufrieden und gesaettigt ging es zum Smelly Cheese Shop, der ja auch "Gelato", was ja was besseres als profane "ice cream" sein soll, hat. Toller Nachtisch!!
Auf vielfachen Wunsch hatten wir ja Weinkellereien ausgesucht, wo man auch Weinfaesser zu sehen bekam. Die groessten hat da das Hope Estate. Leider konnten wir nicht nochmal vor dem Fass von John Cleese stehen, da eine Hochzeit vorbereitet wurde. Nun ja, also auf nach Pepper Tree Wines, die auch eine sehr schoene Gartenanlage haben.
Viele Weine hatten wir getestet, aber nur wenige waren ausgesprochen toll. Kurz bevor es zurueck zum Cottage ging, machen wir noch einen Schwenk zur 'Hunter Valley Chocolate Company'. Dort war man aber mehr daran interessiert, rechtzeitig Feierabend zu machen. Auch gut. Vorallem, weil sich was am Himmel zusammenbraute. Irgendwann auf der Heimfahrt fing es dann richtig an zu regnen. Als wir in Laguna auf die Schotterpiste zum Cottage abbogen schuettete es ordentlichst wie aus Kuebeln. Hui, was war die Piste aufeinmal fitschig!
Zum Abendessen konnten wir zwar noch unter der Veranda draussen essen, sind anschliessend aber ganz schnell rein, um vor dem Ofen zu sitzen und uns durchzuwaermen.
Osterfruehstueck










Bei Tyrrell's

Tyrrell's








Tyrrell's Weinfaesschen










Edward Tyrrell's Huette von 1858

Nettes Autokennzeichen










Ein weiteres Stilleben










Abendbesuch

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