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Montag, 27. August 2012

Ein neues Abenteuer mit dem Luxi

Jaaaa, es wird endlich waermer!!!

Montagmittag gab es eine Parade der australischen Olympioniken von London von The Rocks aus nach Townhall. Sydney war die erste von einigen Staedten, wo die Sportler zurueck empfangen wurden.
So hatte ich mir dann ueberlegt, wenn die Parade um zwoelf anfaengt, wann wohl etwa die zweite Haelfte in Townhall eintrudeln wuerde. Das waer ja ein guter Zeitpunkt, um dann ins Staedele zu fahren. Nur hab ich die Rechnung ohne die Olympioniken, die natuerlich Sportler sind, gemacht. Als ich an Townhall ankam, waren schon alle angekommen und es wurden Reden gehalten. Trotzdem war es eine tolle Sache!
Aussie, Aussie, Aussie...
...oi, oi, oi!!











In Australien geht ja vieles einen viel langsameren Gang als in Deutschland. Und bis das eine oder andere erledigt ist, kann es schonmal eine Weile dauern. Lutz bemaengelte, dass der Lux trotz Reparatur und neuer Reifen und so noch weiter bei ueber hundert Stundenkilometern nach links zog. Mir war nichts aufgefallen, was aber ehr daran lag, dass ich im Verkehr auf der Autobahn selten ueber siebzig Stundenkilometern hinausgekommen war.
Aber was hilft's? So bin ich Mittwoch nochmal nach Castle Hill, zum Reifen auswuchten und Spur einstellen lassen. Die beiden am Empfang kannten mich schon und bauten fast Bierbuden auf, als ich reinkam. Diesmal bin ich auch da geblieben - langsam kannte ich alles in der Umgebung.
Irgendwas mussten sie gemacht haben. Es fuhr sich anschliessend tatsaechlich besser.
In Baulkham Hills im Shopping Centre gibt es auch einen Aldi. Also bin ich dort einkaufen gefahren und das erste Mal mit dem "Schiff" Lux ins Parkhaus. Klappte gut! Will aber nicht wissen, wie es dann mit mehr Verkehr ist...
Es war ein herrlicher Tag gewesen und da es so warm war, hatten wir um neun Uhr abends noch immer die Balkontuer auf und kurz vor Mitternacht waren es noch sagenhafte siebzehn Grad. Toooll!

Donnerstag hat Petrus dann mal kurz voll aufgedreht: Die Sonne strahlte, es waren siebenundzwanzig Grad und den Baeumen konnte man wieder zusehen, wie ihre Blaetter wuchsen und gruener wurden.
Gegen Nachmittag war der Spass auch schon wieder vorbei: Es regnete und gewitterte. Und zwar so stark, dass Lutz durch ein ziemliches Verkehrschaos zum Macquarie Centre musste. Ja, und ich... Der Bahnfahrplan war auch vollkommen durcheinander, da hier und dort Baeume auf den Gleisen lagen und man die Zuege vollkommen neu koordinieren musste. Irgendwie haben wir beide es aber doch geschafft.
Bei unserem Internet zuhause hatten wir spaeter auch den Eindruck, auch dort wuerde ein Baum drauf liegen. Es war aber nur wieder vorzeitig aufgebraucht. ...wann ist der vierundzwanzigste, wo es "frisches Internet" gibt?

Freitagnachmittag konnte man was lustiges beobachten: Die North Sydney Boys Highschool schien einen Ausflug zu machen. Wichtig schienen auch Verkleidungen zu sein. Jeder trug irgendwas und "Superman" regelte den Verkehr auf der Kreuzung Hazenbank/King Street.
Abends haben Lutz und ich noch das wieder bessere Wetter ausgenutzt und sind nach McMahons Point zum Commodore spaziert. Vorher noch schnell ein Blick von unten in den Baum, wo der Currie das Nest gebaut hatte - gute Arbeit! Das Nest hatte den Sturm scheinbar unbeschadet ueberstanden.
Im Commodore nutzten noch viele andere Leute das Wetter und leuteten auf der Terrasse bei Bier und Wein gesellig das Wochenende ein.

Wie sollte es anders sein, ging es Samstagmorgen zum Fischmarkt. Anschliessend haben wir uns wieder die Autos geschnappt, Lutz hat weiter am Luxi gebastelt und ich hab den Tiggie geschrubbt.
Dort im Industriegebiet, wo Lutz arbeitet, sind an den Wochenende oft Eltern, oder diejenigen die dazu
berechtigt sind, mit blutigen Fahranfaengern (L platers) unterwegs. Dort machen viele ihre allerersten Fahrerfahrungen.
Nachdem, was wir so fast tagtaeglich im Strassenverkehr erleben, sind Fahrschulen im Gegensatz zu "Autofahrenlernen bei Muttern & Vattern" schon mehr als sinnvoll. Es gibt sie auch. Nur haben sie sich leider noch nicht durchgesetzt...
Ein blutiger Fahranfaenger fuhr eine Runde um den Block und dort auf grader Strecke war schon klar, dass er mit Starten, Anfahren und so seine Schwierigkeiten hatte. Aber jeder Fahranfaenger ist natuerlich auch nur so gut wie sein Lehrer...
Irgendwann kamen sie dann mit dem Auto zwischen den Firmen durchgefahren, statt auf der Strasse zu bleiben. Um wieder auf die Strasse zu kommen, muss man einen kleinen Hang hoch. Geuebte Autofahrer geben einfach was mehr Gas und koennen auch am Hang anfahren. Der "Kleine" ja noch nicht. Weder das eine, noch das andere...
Die Mutter des Jungen stieg aus den Font  aus und ihr Mann/Freund/Bekannter/? erklaerte dem Jungen, wie er zu fahren haette. Mehrere Versuche scheiterten. Und dann kam es: Keiner der beiden bekam bei den Erklaerungen mit, dass der Wagen rueckwaerts rollte. Eigentlich waere das egal und nicht unser Problem gewesen, zumal die Mutter das sah, aber auch nicht reagierte; uneigentlich hab ich dann das Bruellen angefangen und wurde immer lauter, weil mein "Stop, stoooop!!!" erstmal nicht gehoert wurde. Hey, die rollten genau auf den Lux zu!! Irgendwann reagierten sie und konnten den Wagen zum Stoppen bringen. Lutz war von meinem Gebruell nach draussen gekommen und fragte dann nur noch, ob der Lux denn so klein und zu uebersehen sei? Ja, betretenes Schweigen. Und "Sorry". Sie sind dann auch nur noch aussenrum gefahren. Gut so!!
Nach unserem Abendessen hab ich mal noch Lasagne vorgebastelt, damit wir Sonntagabend ohne viel Arbeit was leckeres hatten, wenn wir wieder zurueck waeren. Wir wollten mit dem Lux doch die zweite Ausfahrt machen.

Wie den Sonntag zuvor waren wir dann Sonntagmorgen um neun mit dem Luxi wieder am rollen. Auf in die Blauen Berge und dahinter!
Mal sehen, wie der Lux den Berg hinter Penrith hoch in die Blue Mountains meisterte. Na ja, schlechter als der Mazda mit Haenger hinten dran war's jedenfalls nicht!!
Ueber Katoomba ging es nach Clarence zur Zig Zag Railway. Die schienen Winterpause zu haben - man konnte nicht mit den Zuegen fahren. Aber das wollten wir ja garnicht. Wir wollten dort in den Newnes State Forest einsteigen, wo wir im Februar schonmal mit dem Tiggie gewesen waren, als wir uns den Glow Worm Tunnel angeschaut hatten. Und dann vielleicht noch ein wenig nach Newnes, wo man auf dem Weg dorthin mal richtig Gelaendefahren konnte. Dem noch ziemlich neuen Tiggie wollen wir das ja nicht zumuten. Ausserdem ist er ja nur ein Allwheeldrive ohne grossartige, ausreichende Bodenfreiheit.
Also liessen wir in Clarence etwas Luft aus den Reifen und das Abenteuer konnte beginnen, hoch nach Bungleboori und dann den Blackfellows Hand Trail rein nach Newnes. Neeee, das waere wirklich nichts fuer den Tiggie gewesen!!
Fuer das Mittagspaeuschen haben wir ein nettes Fleckchen weg vom Weg gefunden. Dort musste es zu irgendwelchen schwarzen Handabdruecken von Aborigines gehen. Hmmm... Ein anderes Mal.
Aber dort war es nett, so zwischen den Felsen und Farnen. Und irgendjemand muss dort auch schon gecampt haben - unter einem Felsvorsprung gab es noch die Ueberreste eines Lagerfeuers. Ja, nicht die schlechteste Idee, dort ab von allem zu campen!
Dann hatten wir den Blackfellows Hand Trail irgendwann hinter uns und es ging ueber eine Asphaltstrecke weiter nach Newnes - runter ins Wolgan Valley. Ging das weit runter!
Aus der Asphaltstrasse wurde irgendwann Schotterpiste. Lustig! Links und rechts standen alle paar Meter Schilder, dass man auf der Schotterstrasse vorsichtig fahren solle. Asooo...
Ja, die Schilder hoerten dann auch abrupt auf, als wir die Einfahrt zum 'Emirates Spa & Resort' dort passiert hatten.
Newnes selbst ist ein aussterbendes Doerfchen am Ende des Wolgan Valleys. Es gibt noch einen Kiosk und ein kleines Gebaeude im Gebaeude des ehemaligen Pubs, ausserdem ein paar Ferienhaeuschen und man kann campen. Das ist aber auch schon alles, was Newnes ausmacht. Die goldenen Kokserzeiten waren schon lange vorbei. Dass es sie aber mal gab, konnte man an den vielzaehligen Ruinen sowohl auf der einen als auch auf der anderen Seite des Wolgan Rivers erkennen.
Lutz und ich haben eine Runde um die zahlreichen "beehive ovens" gedreht, die Koksoefen, die aussahen wie Bienenkoerbe. Dafuer mussten wir auf die andere Flussseite, wo man dann automatisch in den Wollemi National Park kam. Da es keine Bruecke gab, konnten wir das erste Mal sehen, wie der Lux sich im Wasser macht.
Die Zeit draengte aber schon und wir wollten vor Einbruch der Dunkelheit zumindestens die huggelige Strecke nach Bungleboori hinter uns haben. So haben wir uns nicht noch mehr Ruinen und die Erklaerungen dazu angeschaut.
Es ging raus aus Newnes, die Schotterpiste entlang und dann den steilen, kurvigen Berg wieder hoch. Lutz bemaengelte schon die ganze Zeit, dass der Luxi nicht zog. Gut, bergauf schnauft der Wagen schon ganz gut - halt wie ein echter Diesel. Aber diesmal war es viel schlimmer.
Am Ende des Aufstieges gab es nochmal einen Parkplatz, von wo aus man eine tolle Aussicht auf's Tal hatte. Aber Lutz hatte ja andere Sorgen als die Aussicht zu geniessen. Und richtig: Das rechte Hinterrad war sehr warm. So haben wir dann angefangen, den Wagen aufzubocken und das Rad abzunehmen, um zu sehen, was mit der Bremse war.
Ganz komisch war, dass relativ viele Leute vorbeifuhren, aber nicht einer anhielt und fragte, ob er helfen konnte. Sahen wir so wissend aus?! Wollten die auch alle vor Einbruch der Dunkelheit noch wo sein?! Das war so vollkommen untypisch fuer Australien... Aber wir kamen ja klar.
Lutz hatte in der Werkstatt ja grad erst darum gebeten, nach der Handbremse mal zu schauen. Trotzdem hatte sie sich jetzt nicht geloest... Also, Gehaeuse geoeffnet und Bremse geloest, alles wieder montiert und weiter ging es.
Oben in Bungleboori haben wir nochmal angehalten, um zu gucken, ob bei den Raedern alles in Ordnung war. Zurueck an der Zig Zag Railway hielten wir noch kurz, um den Reifendruck wieder auf Strassendruck zu erhoehen.
Dann kam ein langer, beschwerlicher Weg ueber die Bells Line of Road nach Hause. Jeder schien nach Sydney zu wollen und die Strasse ist ja in beide Richtungen einspurig und durch die vielen Kurven gibt es auch nicht so viele Ueberholmoeglichkeiten. Abgesehen davon, dass der Lux ja ehr fuer gemuetliches Fahren ist, statt die Berge hoch- und runter zu jagen. Also, fuhren wir "gemuetlich" hinter anderen Autos, Autos mit Pferdeanhaengern, dem einen oder anderen LKW runter in die grosse Ebene von Sydney.
Als wir am Bells Lookout vorbeikamen, war es schon dunkel. Lutz wollte eben nochmal die Raeder kontrollieren und ich konnte Bilder von der naechtlichen Ebene machen. Sah toll aus! Leider bekommt man auf Bilder ja immer nur Ausschnitte vom Ganzen...
Die Raeder und Bremsen waren alle in Ordnung. Also konnte es weitergehen. In North Ryde, fast mitten auf einer riesigen Kreuzung, oder zuminstens noch mitten auf einer sechsspurigen Strasse, wie sollte es anders sein, nach einer Kurve, stand eine Frau mit ihrem Auto. Da wir ja gerade selber erlebt hatten, wie bloed es sein kann, wenn man eine Panne hat und keiner helfen will, hielt Lutz im sicheren Abstand vor ihr und fragte, ob wir helfen koennten. Ja, nee, ja... Sie haette schon telefoniert. Lutz konnte sie ueberzeugen, den sich nicht mehr muckenden Wagen wenigstens von der Strasse runter rollen zu lassen. Um ihn aber mit etwas Schwung ein wenig abschuessig auf den naechsten Buergersteig in Sicherheit rollen zu lassen, dafuer fehlte der Frau die Fantasie und noch mehr... Na ja, zumindestens stand sie nicht mehr mitten im Weg.
Das ist sowieso in Australien in den Staedten ueblich, dass man mit dem Auto dort stehen bleibt, wo es gerade den Geist aufgibt. In laendlicheren Gegenden macht man das einmal und ist allerspaetestens dann kuriert, wenn ein LKW durch's Auto rauscht - die bremsen naemlich im Gegensatz zu vielen Fahrern in den Staedten ehr nicht.
Nach ueber elf Stunden Abenteuer waren Lutz und ich dann wieder zuhause und freuten uns ueber die Lasagne.
Ein guter Anfang










Blanker Fels?

Middaaach!








Im Wolgan Valley










Der Kiosk, ehemals die oertliche
Kneipe

Der Kiosk von innen








Newnes "Stadtbild"










Lutz und Lux in (!!) Newnes

Schwimm, Luxi, schwimm!








Tierchen haben wir keine gesehen...










"Industrieruinen"

"Die Ofenmeile"








...das sagt irgendwie schon alles...










Das Wolgan Valley von oben

Sydney!!

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