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Montag, 4. Juni 2012

Lutz im prawn-Himmel

Montag war erstmal fuer alle arbeiten und Alltag angesagt. Auch fuer unseren Gast - immerhin war er ja eigentlich auf Dienstreise. Dienstagmorgen ging es fuer Zeiti aber weiter nach Neuseeland. Lutz hatte noch einen Kollegen aus Melbourne da, der unerwartet einen Tag laenger hier bleiben musste. Also haben wir Mittwoch Mark nach Crows Nest zum Abendessen ausgefuehrt, damit ihm im Hotelzimmer nicht die Decke auf den Kopf faellt. Immerhin ist Artarmon nicht der Nabel der Welt, wo man abends noch grossartig sich unters Volk mischen kann.

Donnerstag musste ich mal sowas wie "retail therapy" betreiben - nicht wirklich, aber es gab noch das eine oder andere zu besorgen. Ausserdem wuerde ja auch der Abend im Macquarie Centre ausfallen. Also auf nach Chatswood. In einer Buchhandlung versuchte ein Autor sein Buch an "den Mann" zu bringen. Bei mir hatte er keinen Erfolg... ...vielleicht, weil ich eine Frau bin?! Interessant war aber wieder mal, dass auch er aufgrund meines Akzentes dachte, ich sei eine Schwedin. Da war er der naechste in einer langen Reihe... Als er hoerte, ich sei Deutsche, erzaehlte er von seinem Buch, was biografisch war. Einmal in seinem Leben haette er mit deutschem Akzent (oder was er dafuer hielt) versucht, irgendwelchen Aussies zu erzaehlen, er sei Deutscher und kaem aus einem kleinen Dorf in den Pyrenaeen namens Wolkswagen. Haha, das kann man auch nur ahnungslosen Aussies erzaehlen...
Abends gab es nochmal (Schweinefleisch-)Weisswuerste. Und dann sollte es zum Finale des "Pole Princess-Wettbewerbs" ins Crows Nest Hotel gehen. Aber bei dem Regen nach Crows Nest laufen?? Zuhause bleiben wollten wir aber auch nicht. Gut, also haben wir halt das Auto genommen. Schade, schade! Da ich mich bereiterklaert hatte, zu fahren, konnte ich im Crowies (Crows Nest Hotel) leider den "mulled cidre", Gluehwein auf Australisch, nicht probieren. Ok, die Damen, die um den Titel "Miss North Shore" an den Stangen tanzten, lenkten mich schnell ab. Unter den kritischen Augen von irgendwelchen Aussie-Groessen, die uns (allen in der Kneipe) auch namentlich vorgestellt wurden, ging es heiss her. Sehr akrobatisch!! Meine Guete! Um auch nur eine Minute in einem der Programme der Damen zu ueberleben, haette man einen super durchtrainierten Koerper, der obendrein noch aeusserst flexible sein muesste, gebraucht. Zwischen dem Amateur- und Profiteil durften - wie im letzten Jahr - die Zuschauer sich versuchen. Das war natuerlich ganz anders unterhaltsam als die Damen vorher und nachher.
Verdreht und Spass dabei










Pausenbespassung

Ja, richtig, ausser Konkurrenz,
Matty Shields, der
Aboriginal Pole Dancer aus
'Australia's got Talent'












Nach so viel Wochenprogramm haben wir Freitag mal einfach garnichts gemacht.

Natuerlich ging es Samstagvormittag zum Fischmarkt, aber weil das Wetter nicht so dolle war, dass man draussen gross was haette machen koennen, ging es noch auf eine kleine Friseursession fuer uns beide ins Broadway Shoppingcentre. Mit kuerzeren Haaren haben wir dann den Nachmittag gemuetlich verbracht, bevor es abends den ersten Sauerbraten des jungen Winters gab. Am Freitag war ja kalendarischer Winteranfang gewesen. Die Spaetzle dazu haben wir auch selber gemacht - so lecker wie sie sind, aber den Teig nachher von den Kochutensilien zu bekommen ist schon eine laengerfristige Aufgabe...
Hmmm, sooo viel Sauerbraten
Prooost!
Ursula, vielen Dank nochmal fuer
die Flasche 'Wupper Dunkel'!!












Ja, Sonntag war das Wetter noch immer uebelst. Die Lories sahen was gezoppt aus. Und bevor wir garnichts machten, haben wir uns entschieden, nach Chatswood zu fahren, ein neues Entertainment Book zu kaufen. Puuuuh!! Als wir durch Crows Nest fuhren, dachten wir, alle waeren zuhause. Nichts los. Es war aber nur die Ruhe vor dem Sturm. Irgendwie schienen alle nach Chatswood zu wollen... Also standen wir kurz vor unserem Ziel im Stau. Der Verkehr ging nur schleichend voran.
Irgendwann waren wir auch beim Westfield, wo wir bei der Cancer Council das Buch kaufen wollten. Wir mussten nur nochmal zweimal drumherum, um ins Parkhaus zu kommen. Dann haben wir den Versuch gestartet: Ich bin ins Shoppingcentre rein, um das Buch zu kaufen, waehrend Lutz weiter im Stau zum Parkhaus stand. Als ich mit unserem neuen Entertainment Book unterm Arm schon wieder draussen war, war Lutz gerade mal um die naechste Ecke gekommen. Wie gut, dass wir so auch direkt wieder nach Hause fahren konnten. Verrueckt, was da anderthalb Stunden vor Geschaeftsschluss noch los war. Fast so schlimm wie zu Weihnachten. Wo wir fast eine Stunde nach Chatswood gebraucht haben, waren wir in weniger als einer Viertelstunde wieder zuhause...

Abends ging es nochmal in die Stadt. Wir hatten bei einem dieser vielen Gutschein-Anbietern einen Gutschein fuer ein asiatisches Restaurant gekauft: Prawns auf neun verschiedene Arten zubereitet. Das klang doch wie Musik in unseren Ohren. Herrlich! So kamen wir uns dann auch wie im prawns-Schlaraffenland vor. Neben diversen Salaten und Beilagen wie Kartoffeln und Reis gab es auf dem Buffet Warmhaltebehaelter mit prawns. Lutz hat sich begeistert durch alle Sorten durchgefuttert, waehrend ich keine Lust zum Puhlen hatte und gluecklich war, mich fuer "prawns mit Ananas", die schon gepuhlt waren, begeistern zu koennen.
Das war der erste Essensgutschein von so einem Internetgutscheinanbieter, wo wir uns spaeter nicht ein kleinwenig ueber's Ohr gehauen fuehlten. Im Gegenteil - man kann darueber streiten, ob es nun gut oder schlecht war, dass wir mit dem Auto da waren und so keine Chance hatten, unserer Saettigung mit einem Gang zum Bahnhof und von Waverton nach Hause wieder was Herr zu werden.

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