Wir in Oz auf einer größeren Karte anzeigen

Montag, 12. März 2012

Ukulelen im Regen

Der Parramatta River in Parramatta
am Mittowch gegen halb zehn am Morgen
Eigentlich braucht man an dieser Stelle nichts mehr ueber das Wetter schreiben. Es ist und bleibt zum Heulen. Meistens. Es gibt tatsaechlich ab und an Sonnenschein. Und es ist warm. Aber die meiste Zeit regiert der Regen...

So gab es natuerlich auch am Montag Schauer. Hoffentlich war es wenigstens Dienstagabend trocken. Ja, es muss ja nur mal vier Stunden von oben trocken sein. Bitte bitte!
Lutz kam dann abends lachend rein. Im Treppenhaus vor unserer Tuer war Eigentuemerversammlung: Zwei sassen auf Stuehlen, einer lehnte am Gelaender und einer sass auf der Treppe. Das hat sowas herrlich unverkrampftes australisches.

Ja, und dann kam endlich der Dienstag. Dienstagabend, auf den wir schon so lange gewartet hatten. Schon laenger als dass wir die Tickets Ende November letzten Jahres gekauft hatten. Nur ab dem Ticketkauf gab es ein konkretes Datum, wann wir The Ukulele Orchestra of Great Britain endlich live und in Farbe sehen wuerden.
Netterweise war es sogar trocken, so dass wir nach dem Abendessen trockenen Fusses zur Bahn und von der Bahn aus zum Opernhaus kamen.
Im Foyer zur Concert Hall herrschte schon reges Treiben. Und als wir immer mehr Leute mit ihren eigenen Ukulelen auftauchen sahen, wussten wir "Mensch, wir haben das iPad vergessen!". Immerhin haben wir ja keine Ukulele, aber einen Ukulelen-App. Mit je einem Glas "bubbly" (Sekt) haben wir uns unters Volk gemischt und so weit es trotz Wolken ging, den Sonnenuntergang links hinter der Harbour Bridge beobachtet.
Irgendwann war Einlass und es wurde schnell klar, dass vermutlich alle in den ersten zwoelf Reihen ihr eigenes Instrument dabei hatten. Weil es ja schon was kuscheliger in den Sesseln ist, waren wir froh, dass direkt neben uns niemand mit Ukulele sass. So ein Ukulelenkopf im Gesicht macht sich nicht gut... Direkt an der Buehne begann man dann auch schnell seine Party und forderte alle, die noch nicht mitmachten, zum Mitspielen auf. Durch Lautsprecher eingespielte Musik teilte dann subtil mit, dass das eigentliche Konzert nun losgehe.
"pre concert party"
Das Orchester besteht aus sechs Maennern und zwei Frauen. Alle mit trockenem britischen Humor. Wir hatten gut was zu lachen. Waehrend der naechsten zweieinhalb Stunden unterhielt man uns bestens. So wurde uns erklaert, dass sie ja nur Lagerfeuermusik machen wuerden, die verschiedenen Ukulelen wurden vorgestellt - Sopran-, Klassik- und Tenor-Ukulele und eine Bass-Gitarre, die als Bass-Ukulele vorgestellt wurde -, auf die Frage nach den Unterschieden bekam man die Antwort "Sie brennen unterschiedlich lang im Lagerfeuer. Die grossen natuerlich laenger als die kleinen!", noch kleinere Ukulelen als die Sopran-Ukulelen kamen zum Einsatz, eine davon kam aus Deutschland, dem typischen Ukulele-Land? Very British dann auch, dass man seit siebenundzwanzig Jahren zusammenspielen wuerde. Aber man haette einen Neuzugang - der spiele erst seit einundzwanzig Jahren mit. Der vermeindliche Neuzugang konnte exzellent floeten, was als seine eigentliche Daseinsberechtigung im Orchester dargestellt wurde. Und vermutlich nimmt er allabendlich "Jod S11-Koernchen"...
Musikalisch begann das Konzert mit einer britisch-ulkigen Hommage an Marilyn Monroe, der bekanntesten Ukulele-Spielerin (in 'Manche moegen's heiss'). Ja ja...
Die Ukes of GB geben alles
Es folgten Ukulele-Versionen von 'Anarchy in the UK(Anarchy in the Ukulele)'/Sex Pistols, 'Wuthering Heights'/K. Bush, 'Life on Mars'/D. Bowie uebergehend in 'My Way'/F. Sinatra, Nirvana's 'Smells like Teen Spirit', "Teenage Dirtbag'/Wheatus, 'Born this Way'/Lady Gaga, 'Psycho Killer'/Talking Heads, Grace Jones' 'Slave to the Rhythm', 'America' aus der West Side Story, Johnny Cash's 'Orange Blossom', einige mehr und unser persoenlicher Favorit: 'Flight the condor' von Ennio Morricone aus dem Film "Zwei gloreiche Halunken" - genial!!
Ein fester Bestandteil der "UOGB"-Konzerte ist es offensichtlich auch, mit dem Publikum Beethoven's 'Ode an die Freude' zu spielen. Da erkannten wir, dass vermutlich ueber die Haelfte aller Zuschauer eine Ukulele dabei hatten!!
Zum Ende war es fuer Lutz und mich interessant zu sehen, dass ausser uns jeder genau zu wissen schien, dass man eine Zugabe zu erwarten hat und dann gehen darf/muss. So gab es dann noch eben die Ukulelen-Version von 'Waltzing Mathilda' und nachdem der letzte Spieler von der Buehne gegangen war, standen die Leute direkt auf und gingen. Ok... Wissen wir das auch.

http://www.youtube.com/watch?v=H18aK9HhNSM&feature=related

Was hatten wir Dienstagabend ein Glueck mit dem Wetter!! Mittwoch war es zwar erstmal schoen, aber als Lutz anrief, er waere auf dem Heimweg, hatte ich noch die Idee, dass wir noch eben draussen eine Runde drehen koennten. Da meinte Lutz schon "Oder auch nicht...". Ja, ok, ueber Sydney sah es dunkel aus. Aber nicht so bedrohlich, dass man meinen koennte, dass es in den naechsten Minuten anfangen wuerde zu regnen. Vertan, vertan. Als Lutz eine Viertelstunde spaeter zuhause war, fing es gerade an zu droeppeln und waehrend wir beim Abendessen sassen, erwuchs das Droeppeln ueber einem 'schoenen irischen Fruehlingsregen' zum Unwetter. Kam da wieder was runter! Spaeter fing es an zu gewittern. Wie gut, dass wir ein Dach ueber dem Kopf haben und so auch gut einschlafen konnten.

Donnerstagmorgen regnete es noch immer ohne Unterlass wie aus Kuebeln und um acht war es noch nichtmals annaeherungsweise taghell. Normalerweise bespielen wir beim "Muesli-Reinschieben" dann schon die ersten Lories mit Weintrauben. Donnerstag nicht. Die waren wahrscheinlich froh, dass sie noch lebten und hielten sich irgendwo in den Baeumen fest. Was fuer ein Wetter! Die Hazelbank Road stand unter Wasser. Vor den Garagenzufahrten stand das Wasser mindestens zwei Meter breit. Der Gully auf der anderen Strassenseite packte das ganze Wasser nicht mehr, so dass zwei Rinnsale in den Park flossen. Wie tief das Wasser auf der Kreuzung zur King Street stand, konnte man am Besten erkennen, wenn ein Auto durch die Fluten 'pfluegte'. Alles in allem war es hier aber ehr 'lachhaft' verglichen mit anderen Teilen Sydneys.
Momentan ist im Hafen vormittags Flut. Bei dem Regen wurde der Faehrenverkehr erst nach der Flut wieder aufgenommen.
Um halb elf hoerte der Regen zwar noch nicht ganz auf, aber wenigstens war es jetzt hell und die Sonne versuchte ihr Glueck.
Zum Macquarie Centre ging es diesmal nicht. Wir hatten sowieso nichts zu kaufen und nur auf ein Sueppchen... Nae! Da auch diverse Bahnlinien durch das Unwetter betroffen waren, war auch nicht klar, ob ich ueberhaupt bis North Ryde gekommen waere...
So haben Lutz und ich wie sehr viele andere auch den Sonnenschein am Abend genutzt und sind noch ein Ruendchen um den Balls Head getrabt.

Link von Donnerstagmittag:

http://au.news.yahoo.com/nsw/latest/a/-/latest/13112245/flood-crisis-hits-sydney/

Morgens halb zehn vor Garagenausfahrt
bei den Nachbarn
Hazelbank Road Ecke King Street












Um halb zehn erst die ersten Putzies
Die Hazenbank am Nachmittag






Freitag war noch immer schoenes Wetter!! Och...
Spaet nach dem Abendessen ging es noch schnell zum Flughafen, Christoph abholen.

Nachdem nach dem grossen Wiedersehen die Nacht fuer alle was kuerzer war, vorallem fuer Christoph mit seinem Jetlag, ging es - noch immer!! - bei strahlendem Sonnenschein mit der Faehre in die Stadt und rueber zum Fischmarkt. Alles klappte prima - wir konnten unserem Besuch den Fischmarkt bei schoenstem Wetter mit gutem Fisch und keinen Reisegruppen bieten.
Anschliessend ging es durch Darling Harbour nach Paddy's Market. Lutz und ich konnten uns schon nicht mehr erinnern, wann wir das letzte Mal dort gewesen sind. Auf dem Weg dorthin haben wir uns im Tumbalong Park noch das "Thailand Grand Festival" angeguckt. Um eine Reise nach Thailand zu gewinnen, war es uns aber zu anstrengend, vier Gerichte aus vier verschiedenen Regionen Thailands aufzuschreiben. Fuer uns gab es bisher nur die grosse "Region" Thailand...
Ueber George und Pitt Streets ging es in The Rocks. Wir konnten es ja nicht lassen und haben Christoph die space-igen Toiletten im Argyle gezeigt. Es war aber auch Markt, so dass wir auch noch nettes zeigen konnten. Vom Circular Quay aus ging es dann mit der Faehre zum McMahons Point und dann ab nach Hause. Ich hatte endlich gute Pflaumen gefunden und ein Blech Pflaumenkuchen gebacken. Den gab es jetzt. Mit australischer Sahne. Schlagsahne hatten wir bisher nicht gekauft. Erst jetzt. Wow! Ohne Sahnesteif war sie im Nullkommanix geschlagen. Und zwar so gut, dass man schnell aufhoeren musste, bevor man Butter hatte...
Nach einem Nickerchen ging es zum Abendessen mit einem kleinen Spaziergang nach Neutral Bay ins Oaks. Das schoene Wetter mussten wir doch nutzen!! Viele andere Leute dachten dasselbe. Trotzdem haben wir noch einen sehr guten Platz unter der alten Eiche bekommen und konnten unsere selbstgegrillten Sachen mit einem leckeren Bierchen geniessen.
Der Hafen ist bei Flut ganz
schoen voll
Die neuen Schirme vom Fischmarkt











Nach dem Regen hatten die Moewen
besseres zu tun als uns zu nerven












Obst- und Gemueseschnitzer
Thailand Grand Festival









 

Der Flaschenspieler neben
Paddy's Market
The Strand hat herbstlich
geschmueckt



The Strand

Auf dem Heimweg vom Oaks



















Sonntagmorgen hab ich Lutz und Christoph dann alleine gelassen. Dean hatte mal eine Springreiterin kennengelernt und den Kontakt zwischen ihr und mir hergestellt. Am Sonntag hatte ihr Gestuet, welches auch "The Oaks" heisst, "Tag der offenen Tuer". So verbrachte ich den Tag wieder in der Naehe des Warragamba Dams bei den Pferdchen, waehrend Lutz und Christoph eine Herrentour ueber den Markt in Kirribilli, die Harbour Bridge, Opernhaus und Botanischer Garten, Woolloomooloo und Harry's Cafe de Wheels, Kings Cross, The Rocks mit dem Loewenbraeu und und und unternahmen. Wir haben uns dann zum Abendessen im Commodore in McMahons Point wiedergetroffen.
Oaks Cairo
James Brown


Pro Ratina


Hilary Scott auf Portia










Chris Chugg auf Baluga

Hilary's Stiefel...












Fohlenpraesentation
Oaks Chevron


Oaks Miss Scarlet







Fohlenauktion
















Abends zuhause haben wir noch "Quatschsachen" aus China bestellt. Die Kuriositaet war, da das Ding aus China kam, dass bei der Bestellung fuer meine Solar-Plastikblume eine Meldung aufpoppte, dass Pflanzen vor dem Einfuehren nach Australien erst noch in Quarantaene muessten. Sogar Plastikblumen.... Verrueckt, diese Aussies!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen